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Wie wirkt sich das Grasrauchen auf Beziehungen aus?
Gemeinsam mit einer Partnerin oder einem Partner Gras zu rauchen, kann anregend, lustig und sehr entspannend sein. Aber wenn man es übertreibt, kann Cannabis auch Menschen auseinander treiben und Beziehungen schädigen. Hier schauen wir uns an, wie man Cannabis im Rahmen einer Beziehung einsetzen kann und wie man wichtige Gespräche darüber führt.
Inhaltsverzeichnis:
Viele Paare konsumieren gerne gemeinsam Cannabis. Sei es zum Entspannen am Ende eines langen Tages oder um sich in eine kreative Tätigkeit zu stürzen – es kann eine Menge Spaß machen. Bei manchen Paaren kann der Cannabiskonsum aber auch einen Keil in die Beziehung treiben, wenn einer der beiden Cannabis auf ungesunde Art und Weise konsumiert.
In diesem Artikel schauen wir uns an, wie sich Cannabis auf eine Beziehung auswirken kann, wie man es gesund konsumiert und wie man mit seiner Partnerin oder seinem Partner darüber sprechen kann.
Kann sich das Grasrauchen auf Deine Beziehung auswirken?
Wenn es um Beziehungen geht, kann Cannabis – und Drogenkonsum im Allgemeinen (einschließlich Alkohol) – sowohl Gutes als auch Schlechtes bewirken, je nachdem, wie es konsumiert wird. Auf jeden Fall kann Cannabis durchaus Auswirkungen auf Deine Beziehung haben.
Dabei geht es nicht nur darum, ob Gras "gut" oder "schlecht" ist, sondern auch um die persönlichen Umstände jedes Einzelnen, die Beziehung zu Cannabis und die Beziehung zum Partner. Für viele Paare kann das Teilen eines Joints eine Möglichkeit sein, sich zu entspannen und gemeinsam eine unbeschwerte Zeit zu verbringen – high und sorglos.
Für andere kann die Cannabisabhängigkeit einer Person dazu führen, dass sie nicht mehr in der Lage ist, auf die Bedürfnisse ihres Partners einzugehen, was letztendlich der Beziehung schadet.
Obwohl Cannabis im Rahmen einer Beziehung fantastisch sein kann und es oft auch ist, sollte man nicht naiv sein. Es ist eine starke Droge mit starker Wirkung, die manche Menschen verändern kann, wenn sie zu regelmäßig konsumiert wird. Wenn Du Cannabis in einer Beziehung konsumierst, ist es daher wichtig, dass Du Dir selbst und Deinem Partner gegenüber ehrlich bist, um sicherzustellen, dass die Droge nicht zwischen Euch beiden steht!
Vorteile des Grasrauchens mit dem Partner
Beginnen wir mit den vielen Vorteilen des gemeinsamen Cannabiskonsums als Paar. Dabei ist zu beachten, dass diese Vorteile sich auf diejenigen beziehen, die gelegentlich Cannabis konsumieren und nicht ständig gemeinsam high sind.
Angleichung von Stimmung und Gedanken
Es ist kein Geheimnis, dass Kiffen den Geist auf ungewöhnliche Weise in Bewegung bringt und ziemlich seltsame und spannende Ideen hervorrufen kann. Wenn Du mit jemandem zusammen high bist, gleichen sich diese Gedanken an und Du kannst Dich mit jemandem verbunden fühlen. Wenn Du das mit einem Partner erlebst, kann das ein tiefes Gefühl der Verbundenheit und des Verständnisses erzeugen.
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Intuitives Verstehen
Das kann auch dazu führen, dass Du Dich besser über bestimmte Dinge verständigen kannst. Du kannst intuitiv verstehen, wie sich Deine Partnerin oder Dein Partner im Moment fühlt, und ihr könnt eure Stimmung gegenseitig bewusst beeinflussen. Indem ihr euch geistig aufeinander abstimmt, kann eine besondere Art von Verständnis erreicht werden. Dieser Punkt ist von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich und es lohnt sich, sich bewusst zu machen, dass es bei manchen Dingen leichter ist, darüber zu sprechen als bei anderen. Der Umgang mit echten Problemen ist meist schwieriger, wenn man Cannabis konsumiert hat. Dies hängt auch von der Menge ab.
Verdoppelt Eure kreative Energie
Kreativ zu sein, wenn man high ist – sei es beim Musizieren, Schreiben oder Zeichnen – macht großen Spaß. Mit einem Partner high doppelt so kreativ zu sein, kann ein wunderbares Gemeinschaftserlebnis erzeugen. Das Endergebnis ist nicht so wichtig. Sich mit jemandem, der einem am Herzen liegt, in ein Projekt zu stürzen, kann die perfekte Art sein, einen Abend zu verbringen.
Gemeinsam entspannen
Einer der Hauptgründe, warum Menschen gerne Gras rauchen, ist einfach um zu entspannen und abzuschalten. Mit einem Partner kann dieses gemeinsame Entspannungsgefühl etwas ganz Besonderes sein. Selbst wenn ihr es euch nur gemütlich macht und zusammen einen Film anschaut, kann das echte Vorteile mit sich bringen. Das Leben kann sehr hektisch und stressig sein, wie wir alle wissen, und mit jemandem gemeinsam zu entspannen, kann eine wirklich hilfreiche Art sein, sich zu erholen, ohne viel dafür tun zu müssen.
Lachen
Es heißt, dass wir auf andere attraktiver wirken, wenn wir lachen und lächeln. Wenn Du also mit Deinem Partner Gras rauchst und kichern musst, kann das nur gut sein, oder? Wenn wir Gras rauchen, kann alles sehr albern werden, und wir neigen dazu, viel zu lachen. Vor allem, wenn Du mit jemandem high bist, der Dir sehr nahe steht, kann es leicht passieren, dass Ihr Euch gegenseitig auf angenehme Art und Weise immer wieder zum Lachen bringt. Und einen Abend mit Lachen zu verbringen, ist immer gut.
Köstliche Mahlzeiten
Es bereitet viel Freude, für einen Partner zu kochen. Und auch, etwas gekocht zu bekommen. Auch das Essen macht Spaß, wenn man high ist. Warum also nicht beides kombinieren? Die Erfahrung, eine frische Mahlzeit von Grund auf zu kochen, wenn man high ist, kann viel Spaß machen, und wenn Du einer anderen Person damit eine Freude machst, umso besser!
Körperliche Intimität und Sex
Die partnerschaftliche Intimität[1] kann durch gemeinsamen Cannabiskonsum potenziell gesteigert werden. High zu werden erhöht die geistige und körperliche Sensibilität, was körperliche Intimität zu etwas ganz Besonderem machen kann – egal ob sexuell oder nicht.
Sex, in allen seinen Formen, kann bereichert werden, wenn beide Partner zusammen Cannabis konsumieren – das gilt zumindest für manche Menschen. Für andere kann die Wirkung von THC diese Ebene der körperlichen Intimität unangenehm machen. Wenn ihr vorhabt, Cannabis – oder eine andere Droge – beim Sex zu konsumieren, sprecht darüber, bevor ihr high wird, und vergewissert Euch, dass Ihr Euch wirklich wohl damit fühlt, bevor Ihr es tut.
Die Nachteile des Grasrauchens mit Deinem Partner
Der Konsum von Cannabis im Rahmen einer Beziehung kann auch Nachteile mit sich bringen, wie viele bestätigen können. In der Regel treten diese Probleme auf, weil mindestens ein Partner so viel konsumiert, dass es sich negativ auf sein Leben auswirkt.
Müdigkeitsgefühle
Regelmäßiger Cannabiskonsum kann dazu führen, dass man sich müde und manchmal auch apathisch fühlt. Sich ständig ausgelaugt zu fühlen, hat natürlich viele Nachteile. Einer davon ist, dass es schwierig ist, andere erfüllende Dinge in einer Beziehung zu tun. Es kann sein, dass Du am Ende zu viele Abende auf dem Sofa liegend vor dem Fernseher verbringst und Dich fragst, wo die Aufregung geblieben ist.
Routinen (Versuche, sie zu durchbrechen!)
Oft entsteht Müdigkeit, weil wir in Routinen feststecken. Wir rauchen dann jeden Abend oder sogar jeden Morgen. Wir sind nicht nur die meiste Zeit High, sondern der kumulative Effekt des regelmäßigen Rauchens kann zu einer starken Gewohnheit führen. Versuche also, übermäßige Routine zu vermeiden, wenn es um das Grasrauchen geht, egal ob Du in einer Beziehung bist oder nicht. Es ist in Ordnung, wenn Du eine gewisse Routine beim Kiffen hast, aber versuche, nicht zu sehr an sie gebunden zu sein.
Solo zu rauchen kann einen Partner unzugänglich machen
In vielen Beziehungen, in denen Cannabis zu einem Problem wird, liegt es daran, dass eine Person raucht und die andere nicht. Auch wenn jeder das Recht hat, so high zu sein, wie er möchte, ist nicht zu leugnen, dass das für den Partner ziemlich anstrengend werden kann, vor allem, wenn er nicht mitmacht. Jemand, der ständig stoned ist, wird in der Regel unzugänglicher, und das kann dazu führen, dass sich der nüchterne Partner isoliert und abgelehnt fühlt. Zumindest kann es ein bisschen langweilig werden, ständig mit einer bekifften Person zusammen zu sein.
Es kann es schwierig machen, sich emotional um andere zu kümmern
Regelmäßiger Cannabiskonsum kann es schwierig machen, sich emotional um jemand anderen zu kümmern. Große, tiefer liegende Probleme können zu groß erscheinen, um sie zu bewältigen, wenn man high ist. Und wenn man ständig high ist, werden sie einem immer zu groß vorkommen, um sie zu bewältigen.
Es kann leichter zu Problemen kommen, wenn man zusammen raucht
Gras mit einem Partner zu rauchen, kann wirklich Spaß machen, aber darin liegt auch seine größte Gefahr. Es ist sehr leicht, immer wieder mit einem Partner zu rauchen und abzuhängen, eben weil es so viel Spaß macht. Aber nach einer Weile kann es passieren, dass sich der Spaß in ein Problem verwandelt, sowohl für die Beziehung als auch für jeden Einzelnen.
Es passiert leichter, dass Du eine ungesunde Beziehung zu Cannabis entwickelst, wenn Du es mit jemand anderem zusammen konsumierst.
Es kann passieren, dass man sich auf Cannabis verlässt, um seine Beziehung zu stimulieren
Du solltest Dich nicht auf Cannabis verlassen, wenn es darum geht, Deine Beziehung angenehm oder lustig zu gestalten. Natürlich kannst Du es von Zeit zu Zeit benutzen, um einen interessanten Abend zu verbringen. Aber wenn ihr feststellt, dass ihr nur noch Spaß miteinander haben könnt, wenn ihr high werdet, ist das vielleicht eine Diskussion wert.
Wie wichtig es ist, ein Gespräch mit Deinem Partner über den Cannabiskonsum zu planen
Egal, ob es darum geht, über den gemeinsamen Cannabiskonsum zu reden oder ob ein Partner mit dem anderen über seinen eigenen Cannabiskonsum spricht: Ein Gespräch über den Drogenkonsum ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Beziehung zu einer anderen Person und zu den Drogen selbst.
Es kann so einfach sein wie ein einfaches, kurzes Gespräch. Aber für manche kann Drogenkonsum ein sensibles Thema sein, das auf jeden Fall angemessene Aufmerksamkeit verdient. Deshalb kann es sich lohnen, ein Gespräch zu planen, das den Gesprächsfluss fördert.
Bereite Dich darauf vor, mit Deinem Partner über den Cannabiskonsum zu sprechen
Bevor Du mit Deinem Partner über den Cannabiskonsum sprichst, solltest Du eine Vorstellung davon haben, worüber Du sprechen möchtest, damit jeder von Euch die Chance hat, die Dinge zu sagen und zu verstehen, die wichtig sind.
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Verstehe, warum Du Cannabis konsumierst und wie es sich auf Dich auswirkt
Wenn Du Cannabis konsumierst, sei zunächst einmal ehrlich mit Dir darüber, warum Du es konsumierst und wie es sich auf Dich auswirkt. Wenn Du so rüberkommst, als hättest Du keinen Bezug zu Dir selbst und Deinem Cannabiskonsum, dann wird das nicht sehr überzeugend sein. Das bedeutet, dass Du Dir eingestehen musst, dass selbst wenn Du Cannabis genießt und es als positive Kraft in Deinem Leben ansiehst, dies nicht bedeutet, dass es keine Schattenseiten hat. Ehrlichkeit beim Cannabiskonsum ist wichtig, vor allem für Deine Beziehung zu Dir selbst.
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Recherchiere die Legalität
Die Gesetze für Cannabis sind weltweit unterschiedlich, und an den meisten Orten ist es immer noch illegal. Informiere Dich also über die Gesetze in Deinem Heimatland, damit Du und Dein/e Partner/in über die Risiken Bescheid wisst, die Ihr eingeht, wenn Ihr Cannabis konsumiert.
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Sei mitfühlend
Einfühlungsvermögen ist ein wichtiger Aspekt bei jedem Gespräch, auch beim Drogenkonsum. Wenn ihr vorhabt, gemeinsam Drogen zu konsumieren, müsst ihr dies mitfühlend angehen. Andernfalls könnte sich eine Person unter Druck gesetzt fühlen, was eine schreckliche Situation wäre.
Auch wenn Du mit jemandem über seinen Cannabiskonsum sprechen willst, solltest Du mitfühlend sein. Wenn er oder sie ein Problem mit dem Cannabiskonsum hat, dann lohnt sich ein freundlicher Ansatz.
Während dem Gespräch mit Deinem Partner über Cannabiskonsum
Wenn Du Dich vorbereitet hast, ist es an der Zeit, das Gespräch zu führen. Diese Gespräche können manchmal sehr emotional werden, deshalb solltest Du Folgendes beachten.
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Macht es Euch bequem
Sorge dafür, dass ihr euch in einem Raum befindet, in dem ihr euch wohlfühlt. Wenn Du mit jemandem an einem belebten, öffentlichen Ort über einen möglicherweise problematischen Drogenkonsum sprichst, wird das nicht gut gehen. Wähle also einen sicheren Ort, an dem ihr alle Zeit habt, die ihr braucht.
Wähle den richtigen Zeitpunkt
Wähle auch den richtigen Zeitpunkt. Will man Drogenkonsum in Erwägung ziehen oder damit aufhören, muss man in der richtigen Stimmung sein.
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Achte auf Feedback
Achte wirklich darauf, was Dein Partner Dir sagt. Wenn ihr zum Beispiel schon einmal zusammen Gras geraucht habt und es ihr/ihm nicht gefallen hat, versuche nicht, sie/ihn vom Gegenteil zu überzeugen, und versuche nicht, sie/ihn zu überreden, es noch einmal zu versuchen, es sei denn, sie/er schlägt es vor.
Nachdem Du mit Deinem Partner über den Cannabiskonsum gesprochen hast
Diese Unterhaltungen enden oft nicht nach nur einem einzigen Plausch. Also haltet das Gespräch danach in Gang und meldet euch beim anderen. Wie alle Dinge im Leben kann sich auch das Verlangen nach Drogenkonsum ändern, manchmal sogar drastisch. Nur weil jemand einmal etwas genossen hat, heißt das nicht, dass er es immer tun wird.
Erforscht den Cannabiskonsum gemeinsam!
Aus all dem wird deutlich, dass der Cannabiskonsum im Rahmen einer Beziehung ein fantastisches Unterfangen sein kann, solange man es mit Bedacht angeht.
Bei der Erkundung des Cannabiskonsums als Paar geht es nicht nur um die Einnahme der Droge, sondern auch darum, herauszufinden, wie man sie einnimmt und wann man sie nicht nehmen sollte. Eine andere Person kann sehr hilfreich sein, um herauszufinden, wann Dein Cannabiskonsum gesund ist und wann nicht – also nutze diese Gelegenheit.
Wenn Du es richtig anstellst, kann der Cannabiskonsum mit Deinem Partner ein wahres Vergnügen sein.
- Marijuana Use Episodes and Partner Intimacy Experiences: A Daily Report Study - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov