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Wie viele Blätter hat eine Cannabispflanze?
Cannabisblüten erhalten die meiste Aufmerksamkeit, aber auch die Blätter sind essenziell. Diese Strukturen erzeugen Energie und beherbergen wichtige Mikroben. Doch wie viele Blätter sollte eine Cannabispflanze haben? Und wie viele solltest du entfernen, um dein Blätterdach in Topform zu halten und deine Ernte zu optimieren? Erfahre hier mehr!
Inhaltsverzeichnis:
- Zum Verständnis der Funktion und Entwicklung von Cannabisblättern
- Faktoren, die die Anzahl der Blätter von Cannabispflanzen beeinflussen
- Typische Blattanzahl in den verschiedenen Stadien des Lebenszyklus von Cannabis
- Zum Verständnis des Kelch-zu-Blatt-Verhältnisses beim Anbau von Cannabis
- Wie viele Blätter kann man beim Cannabisanbau erwarten?
Zur Optimierung der Bud-Produktion ist es wichtig, die Blattanzahl und ihre Veränderungen in den verschiedenen Wachstumsstadien der Cannabispflanze zu verstehen.
Typische Blattanzahl nach Stadium
- Sämling: 4–6 echte Blätter
- Wachstum: Beginnt mit 8 Blättern, steigt schnell auf 130 Blätter und nimmt weiter zu
- Blüte: allmähliche Abnahme der Blattanzahl für die Blütenproduktion
Blüte-zu-Blatt-Verhältnis
Ein höheres Blüte-zu-Blatt-Verhältnis bedeutet mehr Energie, was zu einer potenziell höheren Konzentration von Cannabinoiden und Terpenen führt.
Um das Wachstum von Cannabispflanzen zu verstehen, müssen verschiedene Faktoren wie Alter, Genetik, Umweltbedingungen und Beschneidetechniken berücksichtigt werden. Je nach Wachstumsstadium variiert die Anzahl der Blätter erheblich. Grower sollten nicht einfach nur die Blätter zählen, sondern auch Faktoren wie die Gesundheit der Pflanze, Farbe der Blätter und Entwicklung der Buds priorisieren.
Cannabisblätter sind ein wichtiger Bestandteil der Pflanzenphysiologie; ohne sie hättest du kein Weed! Doch wie viele Blätter hat die durchschnittliche Cannabispflanze? Und sollte die Pflanze in der Blütezeit mehr Blüten als Blätter haben?
Zum Verständnis der Funktion und Entwicklung von Cannabisblättern
Um zu verstehen, wie viele Blätter eine Cannabispflanze hat, ist es hilfreich, sich mit den verschiedenen Arten von Blättern und ihren Funktionen vertraut zu machen.
Arten von Cannabisblättern
Cannabispflanzen haben drei verschiedene Arten von Blättern.
Fächerblätter
Fächerblätter sind große Blätter, die sich in der vegetativen Phase des Lebenszyklus entwickeln. Sie sind quasi biologische Sonnenkollektoren. Dank ihrer großen Oberfläche fangen sie so viel Sonnenlicht wie möglich ein, um die Photosynthese anzutreiben, die wichtigste chemische Reaktion für das Pflanzenwachstum. Fächerblätter ermöglichen der Cannabispflanze auch die Transpiration – einen passiven Prozess, der Nährstoffe und Wasser durch die Pflanze transportiert und so für Struktur sorgt.
Zuckerblätter
Dies sind die kleineren Blätter, die die Cannabisblüten umgeben. Ihr Name ist auf die hohe Konzentration an Trichomen zurückzuführen, die ihre Oberfläche bedecken und einer Zuckerschicht ähneln. Auch wenn Zuckerblätter eine viel höhere Trichomenkonzentration als Fächerblätter aufweisen, ist der Gehalt viel geringer als in den Blüten selbst. Aus diesem Grund werden Zuckerblätter beim Trimmen von den Blüten entfernt, viele Grower behalten sie aber zur Herstellung von Kief, Hasch und anderen Zubereitungen. Genauso wie Fächerblätter haben Zuckerblätter eine wichtige physiologische Funktion und tragen zur Blütenentwicklung bei, indem sie Photosynthese betreiben. Zuckerblätter sind neben den Tragblättern, Stempeln, Stielen und Stängeln ein Bestandteil von Cannabisblütenständen – der kompletten Blütenköpfe der Pflanze.
Tragblätter
Diese Strukturen sind spezielle Blätter, die Teil der einzelnen Blütenstempel sind. Oft werden sie fälschlicherweise als Blütenkelche bezeichnet, doch die Tragblätter von Cannabis haben eine dichte Schicht von Trichomen, die sie vor schlechtem Wetter und Schädlingen schützt. Jedes Tragblatt beherbergt eine Samenanlage, die Eizellen enthält, die sich nach der Befruchtung zu Samen entwickeln. Aus dem Fruchtknoten gehen zwei Stempel hervor. Diese haarartigen Strukturen ragen aus den Blüten heraus und dienen dazu, männlichen Pollen aus der Luft aufzufangen.
Anatomie des Cannabisblattes
Für den Moment lassen wir die Tragblätter beiseite und konzentrieren uns auf die Fächer- sowie Zuckerblätter – diese beiden Strukturen werden von den meisten Growern als echte Blätter angesehen.
- Blättchen: Jedes Fächerblatt hat eine Reihe von Blättchen, die ihm seine charakteristische Form geben. Cannabis produziert zusammengesetzte Blätter, das heißt jedes Blatt besteht aus mehreren Blättchen, die von einem einzigen Punkt, dem Blattstiel, ausgehen. Genauer gesagt hat Cannabis „palmat“ zusammengesetzte Blätter. Dieser Begriff beschreibt die „handartige“ Form des Blatts, wobei die Blättchen die Stelle von Fingern übernehmen. Die Anzahl der Blättchen der Blätter nimmt im Laufe des Reifungsprozesses der Cannabispflanze zu. Die ersten Blattpaare, die zu Beginn des Wachstumszyklus erscheinen, haben nur ein Blättchen, während die späteren Blätter je nach Sorte zwischen 7 und 13 Blättchen haben.
- Adern: Ähnlich wie wir Menschen haben auch Pflanzen ein Gefäßsystem. Während wir Venen und Arterien besitzen, um Sauerstoff, Nährstoffe und Stoffwechselprodukte zu und von unseren Zellen zu transportieren, verfügen Pflanzen über Kanäle, die Xylem und Phloem genannt werden. Diese Röhren ziehen sich durch den Stamm und die Zweige bis in die einzelnen Blätter. Wenn du bei deinem nächsten Besuch im Grow Room oder Garten einen genauen Blick auf die Fächerblätter wirfst, wirst du bemerken, wie die Adern durch das Gewebe verlaufen. Sie sorgen dafür, dass die Pflanzenzellen mit wichtigen Substanzen versorgt werden und dienen auch als strukturelle Stütze für das Blatt selbst.
- Blattstiele: Diese zweigartigen Strukturen dienen als Brücke zwischen Blättern und Ästen. Sie halten das Blätter und enthalten außerdem Gefäße, die die Blattzellen mit Nährstoffen versorgen und funktionsfähig halten.
- Spaltöffnungen: Diese kleinen Löcher auf der Blattoberfläche öffnen und schließen sich abhängig von den Umweltfaktoren. Sie geben Wasserdampf ab und erleichtern den Austausch von Kohlendioxid sowie Wasser.
- Trichome: Trichome kommen zwar in viel höheren Konzentrationen auf den Blüten vor, finden sich aber auch auf Fächer- und Zuckerblättern. Diese kleinen Drüsen produzieren Cannabinoidsäuren und Terpene, mit denen sich die Pflanzen gegen Fressfeinde und UV-Strahlung schützen.
- Mikrobiologie der Phyllosphäre: Der Blattbereich einer Pflanze wird als Phyllosphäre bezeichnet und bietet einen Lebensraum für unzählige verschiedene Mikroorganismen. Als Teil des pflanzlichen Mikrobioms spielen die Mikroben auf den Blattoberflächen eine wichtige Rolle bei der Abwehr und Fixierung von Stickstoff aus der Atmosphäre.
Faktoren, die die Anzahl der Blätter von Cannabispflanzen beeinflussen
Wie viele Blätter hat eine Cannabispflanze eigentlich genau? Es wird dich wahrscheinlich nicht überraschen, dass es auf diese Frage keine eindeutige Antwort gibt. Im Folgenden erfährst du, welche Faktoren die Anzahl der Blätter deiner Cannabispflanzen beeinflussen.
Alter der Pflanze
Das Alter der Pflanze ist einer der offensichtlichsten Faktoren, der die Anzahl der Blätter von Cannabispflanzen beeinflusst. Nach der Keimung haben alle Cannabissorten zunächst zwei kleine, runde Keimblätter. Bald darauf erscheint das erste Blattpaar. Die Anzahl der Blätter im Blätterdach nimmt dann während der gesamten Wachstumsphase exponentiell zu. Große Sativa-Sorten entwickeln Hunderte von Fächerblättern, während kleine Autoflowers weniger als 100 pro Pflanze besitzen können.
Sorten-Genetik
Die Genetik hat einen großen Einfluss auf die Anzahl der Blätter einer Cannabispflanze. Reine Sativa-Sorten haben am Ende der vegetativen Phase die meisten Fächerblätter. Diese Exemplare werden bis zu 300 cm groß und bilden ein riesiges Blätterdach mit Hunderten von Blättern. Im Gegensatz dazu sind reine Indica-Sorten kleiner, buschiger und produzieren natürlich weniger Blätter, haben aber dafür ein dichteres Blätterdach.
Die meisten modernen Sorten sind Hybride, die sowohl Indica- als auch Sativa-Genetik enthalten. Ihre Morphologie hängt davon ab, welche Unterarten die Mischung dominieren: Einige wachsen sehr hoch und haben viele Blätter, andere bleiben kompakt und haben weniger Blätter. Autoflowering Sorten enthalten einen gewissen Anteil an Cannabis ruderalis, einer Unterart, die ursprünglich aus Russland stammt. Reine Ruderalis-Pflanzen sind winzig und haben nur sehr wenige Blätter, die jeweils nur drei große und zwei kleinere Blättchen aufweisen. Bei Saatgutbanken erhältliche Autoflowers sind Hybride, die Indica- und/oder Sativa-Genetik enthalten, wegen ihrer kleinen Blätterdächer aber trotzdem viel weniger Blätter haben als photoperiodische Sorten.
Düngung und Umgebung
Weiterhin wird die Anzahl der Blätter einer Cannabispflanze von verschiedenen Umweltfaktoren beeinflusst. Die Düngung spielt eine besonders wichtige Rolle. Fächerblätter benötigen reichlich Stickstoff, um sich richtig zu entwickeln. Eine unzureichende Versorgung während der Wachstumsphase führt zu weniger Fächerblättern und beeinträchtigt auch die Gesundheit der Blätter der Pflanze. Auch die Lichtexposition und -intensität beeinflussen die Anzahl der Blätter. Weniger Licht bedeutet weniger Photosynthese, wodurch die Menge an Kohlenstoff, die den Pflanzen zur Verfügung steht, begrenzt wird – ein Schlüsselelement für die physische Struktur der Blätter.
Training und Entlauben
Cannabisblätter spielen eine wichtige Rolle für das Wachstum und den Ertrag der Pflanze. Mehr Blätter bedeuten jedoch nicht gleich bessere Ergebnisse. Ein Blätterdach mit zu vielen Blättern kann eine Reihe anderer Probleme verursachen. Überflüssige Blätter können die Lichtmenge verringern, die in das Blätterdach eindringt, sodass die Blüten im Inneren nicht ausreichend Licht abbekommen. Die Dichte des Blätterdachs kann auch die Luftzirkulation einschränken und die Schimmelgefahr in der Blütephase erhöhen. Um diesen Problemen entgegenzuwirken und den Ertrag zu steigern, entfernen viele Grower zu verschiedenen Zeitpunkten des Lebenszyklus überflüssige Blätter. Darüber hinaus wenden sie oft Trainingstechniken wie LST und ScrOG an. So können das Blätterdach flach gehalten und die Lichtexposition verbessert werden.
Typische Blattanzahl in den verschiedenen Stadien des Lebenszyklus von Cannabis
Die Anzahl der Blätter an einer bestimmten Pflanze ist keine über den Lebenszyklus hinweg gleichbleibende Zahl. Die Anzahl der Blätter schwankt je nach Reifegrad der jeweiligen Pflanze.
Sämlingsphase
Im Sämlingsstadium haben Cannabispflanzen nur sehr wenige Blätter. Nach der Keimung entwickeln sich Sämlinge mit zwei kleinen Keimblättern. Von hier aus treiben sie mehrere kleine (insgesamt etwa sechs) Blattpaare aus. Dann gehen sie in die Wachstumsphase über.
Vegetative Phase
Wie der Name dieser Phase des Lebenszyklus schon sagt, entwickeln Pflanzen in der vegetativen Phase die meisten Blätter. In dieser Zeit wandeln sie atmosphärischen Kohlenstoff in Zucker um und versuchen, vor der Blüte so viele Blütenstände wie möglich zu bilden. Innerhalb von etwa zwei Wochen entwickeln sich normalerweise etwa 30 Blätter. Nach 25 Tagen kannst du bei gutem Wachstum ungefähr 130 Blätter zählen. Danach können die Pflanzen je nach Dauer der Wachstumsphase Hunderte von Fächerblättern entwickeln, bevor sie in die Blüte übergehen.
Blütephase
Blühende Cannabispflanzen haben in der Regel weniger Blätter, weil viele Grower vor und während der Blüte entlauben. In dieser Zeit stellen die Pflanzen die Produktion von Fächerblättern ein und konzentrieren ihre Ressourcen auf die Bildung von Zucker- sowie Tragblättern. Währenddessen entwickeln sich die Blütenstände. Grower fragen sich oft: Kann man während der Blüte alle Fächerblätter entfernen? Nein – lass immer genügend Fächerblätter im Blätterdach, denn die Entwicklung der Blüten braucht den Zucker, der bei der Photosynthese entsteht.
Zum Verständnis des Kelch-zu-Blatt-Verhältnisses beim Anbau von Cannabis
Wenn du deinen grünen Daumen entwickelst, wirst du wahrscheinlich irgendwann auf den Begriff „Kelch-zu-Blatt-Verhältnis“ stoßen. Wie bereits erwähnt, wird der Begriff „Kelch“ in der Mainstream-Cannabiskultur nicht korrekt verwendet. Die kleinen Blätter, die den unteren Teil des Stempels umgeben, nennt man eigentlich „Tragblätter“. Dennoch hat sich der Begriff „Kelch-zu-Blatt-Verhältnis“ durchgesetzt.
Dieser Begriff ist ziemlich selbsterklärend und beschreibt das Verhältnis der Anzahl der Blütenkelche (Tragblätter) zur Anzahl der Zuckerblätter der Cannabisblüten während der Blüte. Letztendlich hat die Genetik den größten Einfluss auf das natürliche Kelch-zu-Blatt-Verhältnis der Pflanze. Einige Grower erhöhen den verhältnismäßigen Anteil der Tragblätter aber, um mehr Platz für größere, harzigere, aromatischere und potentere Blüten zu schaffen. Lies weiter, um herauszufinden, wie du das Kelch-zu-Blatt-Verhältnis beim Cannabisanbau optimieren kannst.
Für Grower: So optimiert man das Kelch-zu-Blatt-Verhältnis
Zu den einfachsten Methoden, ein vorteilhafteres Kelch-zu-Blatt-Verhältnis zu erzeugen, gehören unter anderem:
- Entlauben: Durch das Entfernen überflüssiger Fächerblätter während des Lebenszyklus verbessert sich das Kelch-zu-Blatt-Verhältnis, sodass mehr Energie in die Blätter fließt und die Buds potenziell größer sowie Trichom-reicher werden. Durch diese Methode gelangt mehr Licht zu den Blüten, was Überschattung vermeidet.
- Lichtintensität: Sorge dafür, dass deine Pflanzen während der frühen Blütezeit angemessen intensives Licht erhalten. Die Tragblätter selbst sind photosynthetische Blätter und werden größer, wenn sie einer höheren Lichtintensität ausgesetzt sind.
- Stickstoff reduzieren: Wechsle zur Begrenzung der Fächer- und Zuckerblattproduktion während der Blütephase zu einer Blüterezeptur mit weniger Stickstoffgehalt.
- Erhöhe Phosphor und Kalium: Verabreiche während der Blütephase höhere Mengen an Phosphor und Kalium. Diese beiden Makronährstoffe sind essenziell für die Entwicklung, Größe und Qualität der Buds.
Kelch-zu-Blatt-Verhältnis – ein Mythos?
Die Auswirkungen des Kelch-zu-Blatt-Verhältnisses auf die Potenz und Gesamtqualität der Cannabisernte müssen noch erforscht werden. Dem Mythos zufolge werden Buds potenter, je mehr Blätter eine Cannabispflanze hat – wofür es allerdings noch keine Belege gibt.
Während einige dafür plädieren, die Blätter zugunsten der Blütenkelche zu entfernen, behaupten andere, dass dies nachteilige Auswirkungen habe, und argumentieren stattdessen, dass mehr Photosynthese während der Blüte zu aromatischeren und potenteren Blüten führt. Letztendlich musst du mit beiden Methoden experimentieren und entscheiden, was für dich am besten funktioniert.
Wie viele Blätter kann man beim Cannabisanbau erwarten?
Wie du bereits gelernt hast, müssen bei der Beantwortung dieser Frage viele Faktoren berücksichtigt werden. Wie viele Blätter eine Cannabispflanze hat, hängt von der Genetik, der Düngung, Beleuchtung, den Trainingsmethoden und dem Entlauben ab. Während Autoflowers ein kleines Blätterdach und weniger Blätter haben, produzieren große photoperiodische Sativa-Sorten auf dem Höhepunkt der Wachstumsphase Hunderte von Blättern. Auch wenn Blätter für das Wachstum der Pflanze wichtig sind, werden beim Entlauben und der Kontrolle des Blätterdachs überflüssige Blätter entfernt, wodurch häufige Anbauprobleme vermieden werden sollen. Während einige Grower die Strategie verfolgen, dass ihre Pflanzen während der Blütezeit mehr Blüten als Blätter haben, machen es andere genau andersherum. So oder so wirst du Cannabisblätter nach diesem Artikel in einem anderen Licht sehen!
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