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Wie man Cannabis-Kater verhindert und bekämpft
Bist Du nach einer heftigen Rauch-Session jemals aufgewacht und hast Dich besonders träge und abgeschlagen gefühlt? Du hast vermutlich einen Graskater erlebt. Sicher, er ist nichts im Vergleich zu einem Alkoholkater, kann aber trotzdem Deinen Tagesbeginn beeinträchtigen. Nutze unsere Tipps, um dieses Gefühl so schnell wie möglich loszuwerden.
Wie man Cannabis-Kater behandelt und verhindert.
Inhaltsverzeichnis:
Der Begriff "Kater" beschwört häufig ein Wiedererleben von schlimmen Kopfschmerzen, starker Übelkeit und sogar Erbrechen nach einer durchzechten Nacht herauf. Allerdings berichten auch viele Cannabisnutzer von einem Kater-artigen Effekt, nachdem sie am Abend zuvor zu viele Köpfe gequarzt haben.
Das Phänomen des Cannabis-Katers bleibt in der Cannabiswelt umstritten. Manche Nutzer berichten, dass sie sich am nächsten Tag gut fühlen, vielleicht sogar besser als nach einer nüchternen Nacht, wohingegen andere wirklich nachklingende Effekte spüren, die sie den nächsten Tag über begleiten.
Cannabiswissenschaftler haben vieles gelöst. Aber diese weiße Kittel tragenden, grasliebenden Genies müssen noch irgendeinen soliden Mechanismus hinter dem schwer fassbaren Graskater aufdecken. In der Hoffnung, einige Schlüsse zu ziehen, können wir jedoch unsere eigenen Recherchen durchführen. Lies weiter, um herauszufinden, welche Ursachen ein Cannabis-Kater hat, wie Du ihn behandelst und ob er überhaupt existiert.
Was ist ein Cannabis-Kater?
Ein Cannabis-Kater bezeichnet die Nachwirkungen einer heftigen Rauch-Session. Obwohl der Begriff "Kater" auch auf Alkohol anwendbar ist, ist einer von Gras fast niemals so schlimm wie einer, den man nach zu vielen Bieren fühlt.
Das Rauchen von Weed löst verschiedene physiologische und psychologische Veränderungen aus. Nach dem Zug von einem Joint oder einer Bong gelangt THC in den Blutkreislauf und bindet an die CB1-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems – was zu einem High führt. Das Cannabinoid bewirkt auch die typischen Nebenwirkungen vom Grasrauchen, unter anderem trockener Mund, gesteigerter Appetit, erhöhte Sinneserfahrung, verringerte Reaktionszeit und Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses.
Auch wenn die meisten dieser Effekte während des Höhepunktes des Highs (zwischen 1 und 3 Stunden) auftreten, könnten manche Nutzer merken, dass sie sie mit in den nächsten Tag begleiten, vor allem nach einer späten Session in der vorherigen Nacht.
Im Grunde können alle Restwirkungen, die noch Stunden nach dem Cannabiskonsum erlebt werden können, als Cannabis-Kater eingestuft werden. Manche Nutzer könnten diese Empfindungen angenehm und erfreulich finden, während routinierte Trinker gewiss darüber lachen werden, diese Effekte überhaupt als Kater einzustufen.
Wenn Du für ein Meeting oder ein andere Verpflichtung früh aufstehen musst, werden diese Effekte jedoch schnell weniger wünschenswert. Erfahre im Folgenden mehr über den Cannabis-Kater, einschließlich wie man ihn behandelt und verhindert.
Was sind die Symptome eines Cannabis-Katers?
Ein Cannabis-Kater wirkt sich auf jeden anders aus. Manche Nutzer schießen aus dem Bett und sind bereit, den Tag zu beginnen, während andere Zeit brauchen, ihren Motor in Gang zu bringen. Ungeachtet dieser Unterschiede sind die häufigsten Symptome eines Cannabis-Katers:
- Unfähigkeit, klar zu denken
- Lethargie
- Abgeschlagenheit
- Rote Augen
- Trockener Mund und trockene Augen
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
Obwohl die meisten dieser Symptome subjektiv und anekdotisch sind, haben Cannabiswissenschaftler sich eingehend mit dem Gebiet Cannabis-Kater befasst und versucht, hinter das Phänomen zu kommen. Eine Reihe von Fragebögen und objektiven Tests hat ihnen ermöglicht, einige Kernsymptome ins Visier zu nehmen.
Schon 1985 machten Forscher sich daran, die Effekte eines Cannabis-Katers zu analysieren[1]. Die Studie umfasste 13 männliche Raucher, die in zwei Gruppen aufgeteilt waren – eine erhielt Cannabis, die andere ein Placebo. Nach dem Rauchen wurden die Teilnehmer gebeten, Verhaltensaufgaben auszuführen, die Kartensortieren, Abruf und Fertigungszeit beinhalteten. Im Anschluss an die Sitzung gingen sie ins Bett und wiederholten 9 Stunden später am folgenden Morgen dieselbe Aufgabe.
Nach Wiederholung der Aufgabe stellten die Forscher fest, dass die Cannabis-Gruppe signifikante Unterschiede in der Fertigungszeitaufgabe zeigte und zudem von subjektiven Restwirkungen berichtete. Die Forscher schlussfolgerten, dass Cannabis tatsächlich eine Kater-Wirkung verursacht. Das in dieser Studie verwendete Cannabis enthielt jedoch nur 2,9% THC, was etwa 80–90% weniger als in den meisten starken modernen Sorten ist.
Eine 5 Jahre später durchgeführte Studie[2] erbrachte andere Ergebnisse, die die Wahrnehmung des sogenannten Cannabis-Katers ziemlich veränderten. Im Laufe von zwei Wochenenden wurden 12 regelmäßige Cannabisraucher beobachtet. Während des ersten Wochenendes erhielten sie ein Placebo und am nächsten aktives Cannabis.
Vor dem Schlaf inhalierte jeder Teilnehmer genau 40 standardisierte Züge und am nächsten Morgen beantwortete er einen Fragebogen und führte mehrere Tests aus, um die Restwirkungen zu messen. Nach einem bekifften Wochenende stellten die Forscher wenig Veränderung in den Stimmungsskalen, der subjektiven Berauschtheit und Restwirkung fest. Sie fanden keinen Belege eines Kater-Effekts, doch das verwendete Cannabis enthielt nur 2,1% THC.
Neuere Forschung hat die Symptome des Cannabis-Katers untersucht[3]. Eine Studie von 2017 erforschte die Effekte von medizinischem Cannabis auf Patienten mit chronischen Schmerzen. Viele Nutzer erlebten positive Effekte, doch manche Patienten berichteten von Nebenwirkungen am Folgetag. Diese Empfindungen wurden als ein benebeltes und müdes Gefühl am folgenden Morgen beschrieben.
Die moderne Cannabiswissenschaft betrachtet Cannabis-Kater definitiv als real. Genau genommen wird medizinischem Fachpersonal mittlerweile empfohlen, medizinische Cannabisnutzer über die Möglichkeit eines Katers und dessen zu erwartende Effekte zu informieren. Eine Überprüfung aus dem Jahr 2016 schlägt vor, Patienten zu sagen, dass sie bis zu 1 Tag nach Gebrauch des Kraut mit Restwirkungen zu rechnen haben[4].
Was verursacht einen Cannabis-Kater?
Graskater sind gewiss multidimensional und dazu, wie Stoner sich am nächsten Morgen fühlen, tragen viele Variablen bei.
Wenn ein Cannabisnutzer sich jedoch den folgenden Faktoren aussetzt, wird er am nächsten Tag wahrscheinlich einen Kater haben.
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Hohe THC-Dosen
Moon Rocks zu rauchen und die ganze Nacht mit THC versetzte Brownies zu mampfen, wird die Wahrscheinlichkeit eines Graskaters erhöhen. Die Verarbeitung von derart hohen THC-Werten benötigt länger, weshalb Du vermutlich stoned aufwachen wirst.
Der Höhepunkt der Effekte von gerauchtem Cannabis mag etwa 1–3 Stunden andauern, doch essbares Cannabis nimmt einen anderen Weg durch den Körper. Nach der Verdauung im Gastrointestinaltrakt transportiert der Körper THC zur Leber und wandelt es dort in 11-Hydroxy-THC um. Dieses Molekül wirkt über einen viel längeren Zeitraum, weshalb es wahrscheinlicher ist, die Wirkung noch am nächsten Tag zu spüren.
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Rauchen
Das Rauchen von Cannabis kann mehr Ermüdung als andere Konsummethoden wie etwa Verdampfen hervorrufen. Falls Du je spät am Abend eine große Zigarre geraucht hast, wirst Du genau wissen, was wir meinen. Manche Nutzer entscheiden sich sogar dazu, Tabak in ihre Joints zu mischen, was ein benebeltes und lethargisches Gefühl am folgenden Morgen bewirkt.
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Heißhunger
Cannabis macht Menschen hungrig. Richtig hungrig. THC löst die Freisetzung von Hungerhormonen aus und versetzt zudem bestimmte Bereiche des Gehirns in einen Hungerzustand. Diese Effekte veranlassen Nutzer dazu, sich eine Stunde nach dem Rauchen oder so in Richtung Kühlschrank zu bewegen, wobei sie oftmals nichts als ein paar Möhren und etwas schlecht gewordene Milch zurücklassen.
Cannabis und Alkohol können beide einen Kater nach sich ziehen, zu viel Essen aber auch. Wenn der Heißhunger Dich überwältigt, werden hohe Fett- und Zuckerwerte Deiner Erfahrung am nächsten Morgen noch Benommenheit und Reizbarkeit hinzufügen.
Wie Du Dich von einem Cannabis-Kater erholst
Ein Cannabis-Kater ist nicht so schlimm wie ein von Alkohol herbeigeführter Kater. Betrachte es mal so: Du wirst aus dem Bett steigen, herumlaufen und sogar etwas essen können! Auch wenn solch ein Kater den Nutzer "weggeblitzt" fühlen lassen kann, wirst Du trotzdem funktionieren können – womit wir meinen, dass Du die folgenden Maßnahmen ergreifen kannst, um gegen eine etwaige Benommenheit anzukämpfen.
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Trinke Wasser
Nach dem Aufstehen Wasser zu trinken, wird Dir – ob mit oder ohne Cannabis-Kater – helfen, Dich besser zu fühlen. Trinke ein Glas Wasser, nachdem Du aus dem Bett gestiegen bist, um Dich zu hydrieren und die Trockenheit von Mund und Augen zu bekämpfen. Schlürfe den Morgen hindurch weiter Wasser und Du wirst Dich binnen kürzester Zeit besser fühlen.
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Koffein zur Rettung
Nachdem Du Dich hydriert hast, setze einen Kessel auf und koche Dir eine frische Tasse Kaffee. Koffein wirkt stimulierend auf das Zentralnervensystem. Das schmackhafte Molekül hilft, die Cortisol- und Adrenalin-Werte zu erhöhen, was Dich fokussierter und wacher fühlen lässt. Koffein kann auch dabei helfen, Kopfschmerzen durch Verengung von Blutgefäßen im Kopf zu lindern.
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Springe unter die Dusche
Den Tag zu beginnen, ohne zu duschen, fühlt sich einfach nicht richtig an. Mach Dein Badezimmer zur Dampfsauna, lege etwas peppige Musik auf und stell Dich unter die Dusche. Das wird Dich nicht nur aufwecken und erfrischter fühlen lassen, sondern es wird Dir auch einen zusätzlichen psychologischen Schub geben. Falls Du mutig bist, kannst Du die Armatur für einige Sekunden auf kalt stellen, um einen Energieschub in Dein Gehirn zu senden und ein paar Endorphine freizusetzen.
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Iss ein sättigendes Frühstück
Jetzt, da Du sauber, hydriert und koffeiniert bist, musst Du etwas essen! Nimm ein sättigendes, aber nahrhaftes Frühstück zu Dir. Ergänze es durch etwas Haferflocken und Obst, um Deinen Blutzucker zu erhöhen, Deine Stimmung zu heben und dauerhafte Energie für die nächsten Stunden zu liefern.
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Nimm CBD-Öl
Schließe Deine Anti-Kater-Kur mit einer Dosis CBD-Öl ab. Träufle einige Tropfen hochwertiges Vollspektrum-CBD-Öl unter Deine Zunge und halte es dort für ein paar Minuten. Da CBD über sublinguales Gewebe schnell in Deinen Blutkreislauf gelangt, könnte es helfen, etwaige Restwirkungen von THC davon abzuhalten, Dich benebelt fühlen zu lassen.
Gibt es eine Möglichkeit, einen Cannabis-Kater zu vermeiden?
Einen Cannabis-Kater zu verhindern, wird Dir ermöglichen, sofort mit Deinem Tag weiterzumachen – langwierige Strategien, nur um Dich am Morgen gut zu fühlen, sind nicht nötig. Den Abend zuvor kein Weed zu rauchen, bleibt selbstverständlich die konsequenteste Methode, ohne einen Kater aufzuwachen. Nutze diese Tipps, um einen Cannabis-Kater zu verhindern, wenn Du am nächsten Tag früh aufstehen musst.
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Nutze THC-arme Sorten
Nicht alle Sorten sind voller THC. Obwohl diese Varietäten großartig für Partys und Wochenenden sind, stellen sie unter der Woche nicht immer die beste Option dar. Für ein klares und entspanntes Gefühl kannst Du THC-arme Sorten auswählen, die hohe CBD-Werte enthalten. Diese Sorten bieten trotzdem eine angenehmen Wirkung, nur ohne das Risiko eines Katers.
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Mische keine Substanzen
Wenn Du anfängst, Dein Weed mit Alkohol und anderen Substanzen zu mischen, wird die Wirkung von THC am nächsten Morgen die geringste Deiner Sorgen sein. Vermeide Mischkonsum, um die negativen Auswirkungen beim Aufwachen zu minimieren, insbesondere wenn Du noch Termine hast!
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Fange früh an und höre zeitig auf
Wenn Du am Abend THC-reiches Cannabis genießen willst, sorge dafür, dass Du früh anfängst und die Joints schon lange vor dem Schlafengehen beiseite legst. Rauche direkt nach dem Abendessen ein paar Bongköpfe, um den ganzen Abend über ein High genießen zu können, aber höre zirka 3 Stunden vor dem Zubettgehen auf, um das THC aus Deinem System zu bekommen.
- 'Hangover' effects the morning after marijuana smoking - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Subjective and behavioral effects of marijuana the morning after smoking | SpringerLink https://link.springer.com
- Chronic Pain Patients’ Perspectives of Medical Cannabis https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Medical Marijuana: Review of the Science and Implications for Developmental Behavioral Pediatric Practice https://www.ncbi.nlm.nih.gov