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Wie man die Munchies kontrolliert und vermeidet
Solltest Du schon mal Gras geraucht haben, hast Du wahrscheinlich den unstillbaren Appetit erlebt, der kurz nach dem Ablegen des Joints entsteht. Aber warum macht Cannabis so hungrig? Bringt nur THC uns dazu, die Essensvorräte zu plündern? Oder spielt auch CBD eine Rolle bei den Munchies? Hier erfährst Du, warum genau Gras Dich so hungrig macht.
Inhaltsverzeichnis:
- Warum sorgt Cannabis für Munchies?
- Wie man die Munchies vor dem Rauchen stoppt
- Wie man die Munchies während des Rauchens stoppt
- Wie man die Munchies nach dem Rauchen stoppt
- Verursacht CBD die Munchies?
- Wie CBD den Appetit beeinflusst
- Was verursacht die Munchies – CBD oder THC?
- Was tun, falls Du die Munchies nicht bezwingen kannst
Sobald unsere geliebten Cannabinoide die Blut-Hirn-Schranke überwinden, überfallen Dich die Munchies, auch Fressflash genannt. Eine übliche Reaktion wäre, sich Nachos, Pizza und Eiscreme reinzuschaufeln.
Viele Menschen, die Probleme mit dem Appetit haben, können von diesem Fressflash profitieren. Dazu gehören Patienten, die sich einer Chemotherapie unterziehen, und Leute mit Essstörungen. Die Heißhungerattacke kann jedoch auch zu einer unerwünschten erheblichen Gewichtszunahme führen, wenn man sie nicht in den Griff bekommt.
Es wird einen Punkt geben, an dem Du Dir sagst: "Jetzt ist aber mal genug", und die Entscheidung triffst, mal halblang zu machen. Und falls Du Deine psychotropen Vorhaben dennoch fortsetzen möchtest, findest Du hier einige Tipps, um das heftige Hungergefühl aus dem Kopf zu bekommen.
Warum sorgt Cannabis für Munchies?
THC ist der Hauptschuldige für die Heißhungerattacke. Und wie die Wissenschaft erklärt[1], liegt alles in den CB1-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems begründet. Diese Rezeptoren fördern unter anderem die Nahrungsaufnahme.
Beim Eintritt in den Körper aktiviert THC CB1-Rezeptoren, was letztendlich zu einer verstärkten Hungerreaktion führt. Auch die Geruchsverarbeitung ist in der Folge des THC-Rausches viel stärker.
Wie man die Munchies vor dem Rauchen stoppt
Vorbeugen, so sagt man, ist besser als heilen. Und dieses uralte Sprichwort gilt auch, wenn Du wirklich gewillt bist, den Fressflash zu überwinden.
Den Fressflash unbequem machen
Normalerweise ist Bequemlichkeit der kürzeste Weg zur Versuchung. Und bevor Du Dich versiehst, langst Du in eine große Tüte Kartoffelchips, als gäbe es kein Morgen.
Sorge in diesem Fall dafür, dass die Munchies unzugänglicher werden. Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, jegliche Form von Junk Food aus Deinem Haushalt zu verbannen. Verliere das bei Deinem nächsten Besuch im Supermarkt nicht aus dem Gedächtnis!
Falls Du Kinder zu Hause hast, solltest Du ihnen diesen Genuss allerdings nicht vorenthalten. Aber tue Dir einen Gefallen und halte die Speisekammer verschlossen. Und stelle sicher, dass sich diese Tür nur öffnet, wenn alle anderen zugegen sind, um die Leckereien im Inneren zu genießen.
Probiere unterschiedliche Sorten aus
Wie alle Cannabiskenner wissen, sind nicht alle Sorten gleich. Eine Varietät kann im Vergleich zu einer anderen eine unterschiedliche Reaktion hervorrufen.
Bestimmte Sorten können Dich unfähig machen, überhaupt etwas zu tun. Andere hingegen werden Dein Verlangen nach einer Mac and Cheese Quesadilla steigern.
Dies ist tatsächlich ein Aspekt Deiner Bemühungen, den Fressflash abzuwehren, der Spaß macht: das Experimentieren mit verschiedenen Sorten. Merke Dir diejenigen, die das Verlangen auslösen, und solche, die das nicht tun, und ziehe dann daraus die richtigen Schlüsse. Stelle außerdem sicher, dass Du eine Vielzahl von Anti-Munchies-Sorten auswählst, damit Dir jedes Mal unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Erfahrungen zur Verfügung stehen.
Esse vorher was Gesundes
Das Problem mit den Munchies ist in erster Linie nicht das Essen selbst, sondern vielmehr der Schrott, den Du Dir dabei reinziehst. Und mit diesem unkontrollierbaren THC-getriebenen Drang kannst Du in einer Nacht leicht fünf sündige Pfunde zunehmen.
Eine weitere hilfreiche Möglichkeit wäre jedoch, vorher etwas Gesundes zu essen. Wähle Lebensmittel, die Dich für die nächsten Stunden satt machen, was zum Beispiel für Nahrung mit einem hohen Wassergehalt gilt.
Gute Beispiele für gesunde Snacks sind Avocado und Toast, Banane und Erdnussbutter sowie Joghurt und Müsli. Für die eigentliche Mahlzeit kannst Du Spaghettikürbis, eine Schüssel Quinoa oder mageres Hühnchen mit Gemüse als Beilage nutzen.
Wie man die Munchies während des Rauchens stoppt
Der Fressflash kann sich als Folge des Rauchens einstellen, muss er aber nicht. Es gibt Möglichkeiten, dieses Verlangen während Deiner Rauchsession zu stillen.
Beschäftige Dich
Hier ist ein weiteres nützliches Sprichwort, das es auf den Punkt bringt: "Ein leerer Geist ist die Werkstatt des Teufels". Du rauchst, lehnst Dich zurück und siehst im Fernsehen eine Werbung für Chicken Wings. Augenblicke später bestellst Du für Dich allein ein zehngängiges Menü. Und um das Ganze noch dekadenter zu gestalten, nimmst Du zusätzlich noch ein Sixpack Bier und einen Topf Eis dazu.
Vermeide solche ausschweifenden Nächte, indem Du produktiv bleibst. Sieh Dir eine Dokumentation an. Erwirb eine neue Fähigkeit. Schreibe in Dein Tagebuch. Mach etwas Ausdauersport. Meditiere. Höre Musik. Tue alles, was nicht im Entferntesten mit Junk Food zu tun hat. Du wirst es Dir später danken.
Zähne putzen
Bestimmte Lebensmittel hinterlassen einen bleibenden Geschmack im Mund. Eine Schüssel Knoblauch-Pilz-Bolognese wird Dir genau das antun. Ebenso ein Stück toller, cremiger dunkler Schokoladenkuchen. Falls Du rauschst, während diese Aromen noch auf Deinen Geschmacksknospen verweilen, wirst Du im Handumdrehen definitiv Lust auf mehr bekommen.
Aber weißt Du, was diese Aromen im Handumdrehen zum Verschwinden bringt? Eine erfrischende Zahnpasta mit Minzgeschmack! Nimm einen Schluck Wasser, um Deinen Gaumen zu spülen, und putze Deine Zähne, bevor Du Dir einen Joint anzündest. Niemand, der einen starken Pfefferminzgeschmack im Mund hat, hatte jemals einen Fressflash. Damit solltest Du die nächsten Stunden unbeschadet überstehen.
Trinke ausreichend
Unser Verstand kann uns manchmal Streiche spielen, besonders wenn wir auf einem psychotropen Trip sind. Dehydration und Durst können uns vortäuschen, dass wir Nahrung brauchen. Wir ergreifen dann Maßnahmen, indem wir im Glas nach dem Keks mit den meisten Schokoladenstückchen greifen. Die Stunden vergehen, und der vormals bis zum Rand gefüllte Krug ist jetzt leer.
Rette Dich aus dieser misslichen Lage, indem Du hydratisiert bleibst. Bekommst Du Lust, an etwas zu knabbern, dann nimm stattdessen ein Glas Wasser. Das sollte Dich lange satt machen. Wasser zu trinken ist auch ein gutes Mittel, um den lästigen trockenen Mund zu bekämpfen.
Wie man die Munchies nach dem Rauchen stoppt
Du hast also Deinen Freitagabend damit verbracht, ein paar Köpfe zu rauchen und vor dem Fernseher abzuhängen. Jetzt läuft Dir das Wasser im Mund zusammen. Das Verlangen wird immer stärker.
Keine Sorge, Du bist immer noch im grünen Bereich. Jetzt ist nicht die Zeit, nachzugeben, denn Du kannst immer noch verhindern, dass sich eine ausgewachsene Heißhungerattacke manifestiert.
Treib etwas Sport
Wir haben dies in einem früheren Abschnitt kurz erwähnt, aber es muss wiederholt werden: Sport kann eine der produktivsten Aktivitäten sein, denen Du Dich während Deines Highs hingeben kannst. Und manche Sorten werden dazu beitragen, dies zu erleichtern.
Tatsächlich ziehen es einige Athleten vor, unter dem Einfluss ihrer Lieblingsblüten zu trainieren. Und zumindest basierend auf Erfahrungsberichten kann der THC-Schub dazu führen, dass sich das Training angenehmer anfühlt.
Recherchiere und suche Dir Sorten aus, die gut zum Training passen. Achte aber unbedingt darauf, nichts zu Extremes zu unternehmen, während Du beeinträchtigt bist. Einen Punchingball prügeln? Keine Frage! Klettern? Wahrscheinlich keine gute Idee.
Probiere CBD-Öl aus
Weißt Du, was die Munchies nach dem Rauchen noch vorbeugen kann? Gutes altes CBD-Öl! Falls Du von diesem Verlangen heimgesucht wirst, kannst Du Dich immer darauf verlassen, dass der nicht beeinträchtigende Cousin von THC es eindämmt.
Studien haben das Potenzial von CBD hervorgehoben, die psychotropen Wirkungen von THC zu modulieren[2]. Dazu gehört natürlich auch der Fressflash.
Wenn Du also das nächste Mal nach einer Nacht, in der Du geraucht hast, Lust auf eine Fast-Food-Portion hast, greife stattdessen zu einer Flasche CBD-Öl. Du wirst Dich morgens viel besser fühlen.
Geh ins Bett
Folgende Situation: Du bist gerade dabei, Deinen THC-betankten Flug in den Äther zu beenden. Du liegst auf Deiner Couch im Wohnzimmer. Die Küche ist nur ein paar Schritte entfernt. Dort steht auf dem Tresen eine Schachtel mit glasierten Donuts. Knickst Du ein?
Natürlich nicht! Aber am besten ist es, den Raum zu wechseln. Steh auf und gehe direkt ins Schlafzimmer. Würdige diese kleine Schachtel mit raffiniertem Zucker keines Blickes, Du würdest es später nur bedauern. Tu vielmehr so, als wäre sie nicht da, oder als ob Du sie nicht gesehen hättest.
Sobald Du in Deinem Zimmer ankommst, klopfst Du Dir selbst anerkennend auf die Schulter. Es braucht viel Willenskraft, um Nein zum Heißhunger zu sagen, aber Du hast es geschafft!
Verursacht CBD die Munchies?
Nein! CBD weist eine andere molekulare Struktur als THC auf, weshalb es im Körper anders wirkt. Wenn wir Cannabis mit hohem THC-Gehalt rauchen, regt die Verbindung Heißhunger an, indem sie an CB1-Rezeptoren im Gehirn bindet. Im Gegensatz dazu besitzt CBD nur eine geringe Affinität zu dieser Stelle, zudem fehlt ihm die Fähigkeit, sie in gleichem Maße zu aktivieren. Aber nur weil CBD nicht an CB1 bindet, bedeutet das nicht, dass es das Endocannabinoid-System nicht beeinflusst. Im Gegenteil: Das Cannabinoid bindet an mehrere Stellen innerhalb dieses großen Netzwerks, und laufende Studien untersuchen derzeit, ob CBD den Appetit auf andere, möglicherweise subtilere Weise beeinflussen könnte. Obwohl diese Mechanismen nicht den Fressflash hervorrufen, den man Munchies nennt, könnten sie sich in bestimmten Szenarien als nützlich erweisen.
Wie CBD den Appetit beeinflusst
CBD beeinflusst Menschen auf unterschiedliche Weise. Manche Nutzer finden, dass es ihren Appetit nach der Einnahme des Cannabinoids mehrere Stunden lang dämpft, während andere ein Verlangen nach Essen verspüren. Derzeit testen Forscher die Verbindung, um ihr Potenzial zur Förderung des Appetits zu bestimmen, eine Eigenschaft, die das Cannabinoid zu einem nützlichen Mittel für Menschen mit bestimmten Gesundheitsproblemen machen würde; insbesondere für jene, die den psychotropen Einfluss von THC vermeiden möchten. Besagte Studien untersuchen, ob CBD das Verlangen nach Essen hervorrufen kann, indem es Symptomen entgegenwirkt, die Appetit reduzieren, wie Übelkeit, Angst und Stress.
Bisher vermuten Wissenschaftler, dass CBD den Appetit zumindest teilweise beeinflussen könnte, indem es den Spiegel des Endocannabinoids Anandamid erhöht. Ähnlich wie THC bindet Anandamid an den CB1-Rezeptor, wenn auch mit geringerer Wirkstärke. Unter normalen Bedingungen stellt der Körper Anandamid bei Bedarf her. Kurz nachdem es seine Funktion erfüllt hat, schleusen Fettsäure-bindende Proteine (FABPs) das Endocannabinoid zum Abbau an das katabolische Enzym Fettsäureamid-Hydrolase (FAAH). Vorläufige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass CBD FABPs daran hindert[3], an Anandamid zu binden, was dessen Abbau vorübergehend blockiert und die Spiegel im Körper erhöht.
Was verursacht die Munchies – CBD oder THC?
Weit davon entfernt, ein durchschnittliches Hungergefühl zu sein, entfesseln die Munchies einen regelrechten Heißhunger auf Kalorien, was normalerweise dazu führt, dass sich Dein Kühlschrank in Windeseile leert. Während CBD den Appetit bis zu einem gewissen Grad beeinflussen könnte, möglicherweise durch eine Veränderung des Endocannabinoid-Tonus, gebührt THC der Titel "Vorbote des Fressflashes". Dem psychotropen Cannabinoid gelingt dies, indem es direkt an den CB1-Rezeptor bindet und chemische Wege beeinflusst, die das menschliche Verlangen nach Nahrung und Schlemmen fördern. Letztendlich verursacht also THC den Heißhunger – und nicht CBD.
Was tun, falls Du die Munchies nicht bezwingen kannst
Egal, wie willensstark Du bist, das Verlangen wird Dich manchmal doch übermannen. Sogar Superman hat sein Kryptonit. Aber wie bereits erwähnt, liegt das eigentliche Problem darin, was Du isst, und nicht im Essen selbst.
Es gibt auch viele gesündere Optionen. Falls Du Lust hast, Dich mit Pommes Frites und Zwiebelringen zu füllen, versuche stattdessen dies hier. Du wirst keine Schuldgefühle wegen Deiner Handlungen haben, und das ist immer gut.
- The endocannabinoid system controls food intake via olfactory processes - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabidiol Inhibits Endocannabinoid Signaling in Autaptic Hippocampal Neurons - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Fatty Acid-binding Proteins (FABPs) Are Intracellular Carriers for Δ9-Tetrahydrocannabinol (THC) and Cannabidiol (CBD) - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov