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Wie man seinen Cannabisanbau automatisieren kann
Es kann ein wunderbarer Moment sein, das erste Mal das Licht Deiner Cannabispflanzen auszuschalten und sie ins Bett zu bringen. Beim fünfzigsten Mal kann es jedoch ein wenig eintönig werden. Aber wenn Du willst, kannst Du fast jeden Aspekt Deines Cannabisanbaus automatisieren. Wir zeigen Dir, wie man es angeht!
Inhaltsverzeichnis:
Der Anbau von Cannabis neigt dazu, ein Projekt darzustellen, bei dem man Hand anlegen muss. Und oft ist genau das das Schöne daran! Durch den täglichen Umgang mit unseren Pflanzen und deren Pflege lernen wir ihre Bedürfnisse besser kennen und können sie daher effektiver pflegen.
Gleichwohl können bestimmte Aufgaben sehr langweilig und monoton werden, vor allem wenn man in größerem Maßstab anbaut. Deshalb versuchen viele Anbauer, bestimmte Aspekte ihres Grows zu automatisieren, um den gesamten Betrieb reibungsloser und weniger arbeitsintensiv zu gestalten.
In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Du kleine Anbaubetriebe in Zelten, aber auch größere, die einen ganzen Raum einnehmen, automatisieren kannst.
Wie man seinen Cannabisanbau automatisiert
Wie und in welchem Umfang Du Deinen Cannabisanbau automatisierst, hängt ganz von Dir ab. Wie steht es um Deine Finanzen? Wie viel freie Zeit hast Du? Wie viele Pflanzen baust Du an? Wo baust Du an? Die Antworten auf diese Fragen zu kennen, wird Dir helfen zu ergründen, wie Du Deinen Anbau am besten automatisierst.
Wenn Du zum Beispiel unendlich reich bist, dann kannst Du es Dir wahrscheinlich leisten, Deinen Anbau vollständig zu automatisieren. Wenn Du – und das ist wahrscheinlicher – ein eher knappes Budget hast, möchtest Du Dich wohl eher auf einfachere Automatisierungstechniken beschränken, wie zum Beispiel eine Zeitschaltuhr für die Beleuchtung.
Ähnlich sieht es aus, wenn Du viele Pflanzen hast, für die Du Dir eine Art von Bewässerungsanlage ausdenken könntest, was Dir viel Zeit sparen würde; wenn Du nur wenige Pflanzen hast, ist dies wahrscheinlich unnötig.
Schließlich wird auch die Art Deines Anbaubereichs beeinflussen, wie Du Deinen Grow automatisierst. Ein Anbau im Freien oder Gewächshaus braucht keine automatische Beleuchtung, und je nach Klima vor Ort könnte eine Bewässerung sinnvoll sein oder nicht. Ein Grow in einer Growbox hingegen kann von dieser Art der Automatisierung profitieren und könnte auch erfordern, dass Du den Luftstrom, die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur der Umgebung steuerst. Je nach Einrichtung können all diese Prozesse auch automatisiert werden.
Wie viel kostet es, einen Grow Room zu automatisieren?
Das ist nur schwer zu sagen. Wenn Du nur die Beleuchtung in einer Growbox automatisieren willst, wird eine Zeitschaltuhr Dich um etwa 10€ erleichtern, vielleicht sogar weniger. Ebenfalls sehr kostengünstig wäre es, wenn Du ein einfaches Tropfbewässerungssystem installieren würdest . Kurz gesagt: Die Automatisierung einer Growbox kann sehr erschwinglich sein.
Wenn Du einen größeren Grow Room mit einer größeren Anzahl von Pflanzen automatisieren willst, wird die Automatisierung wahrscheinlich teurer. Die Bewässerungssysteme können komplexer werden und Du könntest Dich vielleicht sogar mit der "Fertigation" beschäftigen – der automatisierten Düngung. Außerdem ist es in einem größeren Raum schwieriger, die Umgebungsvariablen zu kontrollieren, und wird wahrscheinlich fortschrittlichere Technologie erfordern. Insofern können die Kosten für die Automatisierung eines Grow Rooms Hunderte von Euro kosten.
Was sind die Nutzen der Automatisierung?
Die Automatisierung eines Grow Rooms hat viele Nutzen:
- Spart Zeit
- Spart Arbeit
- Ermöglicht den Anbau von mehr Pflanzen
- Nimmt den Stress, alle Aspekte des Grows überwachen zu müssen
- Macht Fehler unwahrscheinlicher
So automatisiert man eine Growbox
Ein großer Teil der Selbstversorger betreibt ein kleines Projekt, bei dem oft eine Growbox verwendet wird. Daher werden wir für den Einstieg erklären, wie man so einen kleinen, aber durchaus funktionsfähigen Grow Room automatisieren kann.
Zeitschaltuhren
Zeitschaltuhren sind wahrscheinlich die einfachste und effektivste Methode, um Bereiche Deines Anbaus zu automatisieren. Mit ihnen lassen sich Beleuchtung, Bewässerung, Luftaustausch, Temperatur und vieles mehr steuern. Analoge Zeitschaltuhren sind schon für wenig Geld zu haben. Wenn Du etwas moderner sein willst, kannst Du auch digitale Zeitschaltuhren verwenden, die Du über Dein Smartphone steuern kannst. Kombiniere dies mit einigen Umweltsensoren und Du kannst Deinen Anbau vollkommen unabhängig von Deinem Aufenthaltsort kontrollieren.
Steuerung der Beleuchtung
Die Automatisierung der Beleuchtung ist bei weitem die einfachste Möglichkeit, eine Deiner Aufgaben zu optimieren. Selbst die einfachste Zeitschaltuhr funktioniert perfekt für die Steuerung der Beleuchtung.
Der Grund hierfür ist, dass die Zeiten der Beleuchtung und Dunkelheit im Gegensatz zu anderen Variablen in einem Cannabisanbau sehr gut vorhersehbar sind. Wenn es um Faktoren wie Temperatur oder Luftaustausch geht, könnten sich diese den Umständen entsprechend verändern. Doch was die Beleuchtung angeht, wird der Beleuchtungsplan wahrscheinlich nur einmal während des gesamten Grows geändert werden; wenn es an der Zeit ist, die Pflanzen von der Vegetationsperiode in die Blütephase zu schicken.
Der gängigste Beleuchtungsplan während der Vegetationsperiode sieht vor, den Pflanzen 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit zu geben. In der Blütephase ist ein Zyklus von 12/12 am üblichsten. Wie Du Dir vorstellen kannst, brauchst Du zur Automatisierung dieser Prozesse keine besonders fortschrittlichen Geräte.
Steuerung der Luftfeuchtigkeit
Cannabispflanzen mögen im Allgemeinen eine relative Luftfeuchtigkeit von zwischen 60 und 70%. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, dies zu kontrollieren, aber wenn Du es automatisieren willst, wirst Du einen Luftbe-/entfeuchter oder Feuchtigkeitssensoren in Kombination mit Verneblern verwenden müssen. Luftbe- und -entfeuchter können teuer sein, aber wenn Du sie Dir leisten kannst, werden sie Dir helfen, das Beste aus Deinen Pflanzen herauszuholen.
Gute Geräte sollten mit Sensoren ausgestattet sein, sich also je nach Bedarf und auf die Umgebung abgestimmt ein- und ausschalten. Andernfalls kannst Du eine Kombination aus Feuchtigkeitssensoren und Verneblern verwenden. Wenn die Sensoren wahrnehmen, dass die Luftfeuchtigkeit unter ein bestimmtes Niveau sinkt, werden sie die Vernebler aktivieren und die relative Luftfeuchtigkeit im Grow Room erhöhen.
Kontrolle des Luftstroms
Bei einem Cannabisanbau muss verbrauchte Luft abgeführt und frische, CO₂-reiche Luft zugeführt werden. Hierfür brauchst Du einen Abzug und eine Pumpe. Wie bei der Beleuchtung auch, kannst Du Zeitschaltuhren verwenden, damit sich diese in bestimmten Abständen einschalten, was für eine ständige Frischluftzufuhr in Deinen Anbaubereich sorgen wird.
So automatisiert man einen Grow Room
Wenn Du einen ganzen Grow Room mit zahlreichen Pflanzen hast, kann die Automatisierung noch wichtiger sein. Außerdem gibt es weitere Elemente, deren Automatisierung sich in einem großangelegten Grow lohnen könnte, was in einem Grow kleineren Umfangs wahrscheinlich unnötig wäre.
Automatisierte Bewässerung
Tropfbewässerung ist eine Form der Automatisierung, die sehr einfache Mittel nutzt. Bei dieser Methode werden kleine Löcher in einen Wasserschlauch gestochen, wobei gewährleistet sein muss, dass diese über dem Wurzelsystem jeder Pflanze positioniert sind. Das Wasser tropft dann langsam über den Wurzelbereich jeder Pflanze, was für eine konstante Flüssigkeitszufuhr sorgt.
Dieses System ist kostengünstig in der Herstellung, aber nicht so genau wie teurere Optionen. Für professionelle Unterfangen finden sich große automatische Bewässerungssysteme auf dem Markt. Diese werden innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens genau bemessene Wassermengen liefern. Die Entscheidung, welches System Du verwenden willst, hängt davon ab, wie viel Geld Du hast und wie perfekt automatisiert Dein Grow sein soll.
Totale Klimakontrolle
Wenn Du einen sehr großen Grow – zum Beispiel für eine kommerzielle Nutzung – betreibst, könnte es sich lohnen, in ein System zu investieren, das alle Aspekte der Umgebung kontrolliert. Aber sei gewarnt; diese Systeme können sehr kostspielig sein. Sie steuern Beleuchtung, Bewässerung, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Fütterung, pH-Wert und CO₂-Gehalt über ein einziges, zentrales System.
Nun mögen diese Systeme zweifellos praktisch sein, doch sie lohnen sich eigentlich nur für sehr großangelegte Grows. Außerdem wirst Du mit einem derartig hohen Automatisierungsgrad nicht viel lernen, wenn Du in Sachen Cannabisanbau nicht schon sehr geübt bist.
Growboxen: Vollumfängliche Automatisierung
Eine Möglichkeit, Deinen Anbau fast vollständig sich selbst zu überlassen, ist eine automatisierte Growbox. Diese Systeme schaffen eine isolierte Umgebung, in der alle Bedürfnisse Deiner Pflanze erfüllt werden. Wie bei vielen Produkten in der Cannabisbranche auch, haben Grower die Möglichkeit, mehr Geld für ein vorgefertigtes, luxuriöses System auf den Tisch zu legen. Andererseits kannst Du auch Geld sparen, indem Du Dir etwas mehr Mühe gibst und Dein eigenes System baust.
Growboxen namhafter Marken verfügen über intelligente Systeme, die Düngung, Luftaustausch, Beleuchtung und sogar den pH-Wert des Bodens überwachen und steuern. Viele von ihnen enthalten auch Aktivkohlefilter, die den Geruch auf ein Minimum reduzieren. Einige dieser revolutionären Geräte können per Smartphone kontrolliert werden, so dass Nutzer die Parameter ferngesteuert anpassen können. Geräte der Extraklasse werden Deine Pflanzen am Ende eines jeden Anbauzyklus sogar trocknen. Grower haben die Wahl zwischen hydroponischen oder erdbasierten Systemen und solchen, bei denen man den gesamten Anbau über eine interne Videokamera überwachen kann.
Aber – Du hast es erraten – sie sind ziemlich kostspielig. Die gute Nachricht ist, dass Du Dir Dein eigenes System bauen kannst!
Selbstgebaute automatisierte Growbox
Selbstgebaute Systeme sind zwar etwas primitiver, aber die geringeren Kosten, die Lernerfahrung und der Stolz auf das eigene Werk machen den Prozess lohnenswert.
Als Erstes wirst Du Dein Behältnis auswählen müssen. Oft wird eine Kiste oder ein Eimer ausreichen – aber wer es diskreter mag, entscheidet sich vielleicht für etwas Unauffälligeres, wie ein Computergehäuse. Alternativ dazu könntest Du auch ein Behältnis aus Holz, Kunststoff oder einem anderen undurchsichtigen Material bauen.
Die Beleuchtung, das Heiz- oder Kühlsystem, die Belüftung und das Bewässerungssystem wirst Du nach Deinen eigenen Vorlieben und der Umgebung einrichten müssen. LED-Lampen sind eine gute Wahl, da sie weniger Wärme erzeugen und günstiger im Betrieb sind. Was die Belüftung angeht, so wird für einen Grow kleineren Maßstabs ein Computerlüfter ausreichen, um die Luft in Bewegung zu halten. Um Wasser zu speichern, kann ein externer Wassertank verwendet werden, und um das Wasser zu den Pflanzen zu befördern, kann eine Teichpumpe dienlich sein.
Nun, da Du Deine Ausrüstung parat und Deine Growbox aufgebaut hast, ist es an der Zeit, all diese Funktionen zu automatisieren. Eine simple Methode, dies umzusetzen, ist, für die einzelnen Geräte eine Reihe von Zeitschaltuhren einzurichten. Dies wird die Beleuchtung und den Luftaustausch an einen festen Zeitplan binden. Zudem können Luftfeuchtigkeitsregler eingerichtet werden, damit diese Vernebler aktivieren, wenn die Luftfeuchtigkeit einen Sensor auslöst.
Wenn Du es noch genauer haben willst, kannst Du Dein System mit einer Automatisierungssoftware verknüpfen. Das macht die Sache noch komplizierter, aber für jene, die bereit sind zu lernen, wird es sich wirklich auszahlen.
Lohnt es sich, einen Grow zu automatisieren?
Das kommt ganz darauf an. Ein gewisses Maß an Automatisierung, wie das Einstellen der Beleuchtung und der Luftpumpen auf eine Zeitschaltuhr, lohnt sich in der Regel sehr – für Grows jeder Größe. Da sich so ein Cannabisanbau über mehrere Monate erstrecken kann, kann es nur von Vorteil sein, für wenig Geld ein paar lästige und eintönige Aufgaben einzusparen.
Wenn es darum geht, andere Elemente Deines Grows zu automatisieren, ist der Umfang der größte entscheidende Faktor. Ein paar Pflanzen in einer Growbox lassen sich ziemlich einfach ohne viel Automatisierung in den Griff bekommen, während sich der Umgang mit zwanzig Pflanzen in einem Grow Room deutlich schwieriger gestaltet.
Aber wenn Du schon ein paar Grows hinter Dir hast, wirst Du einschätzen können, welche Elemente die zeitaufwändigsten und langweiligsten sind, und kannst Dich darauf konzentrieren, diese zuerst zu automatisieren.