By Max Sargent

Falls Du Weed mit einem hydroponischen System anbaust, dann fragst Du Dich vielleicht, was Du mit dem Wasser machen sollst, wenn es verbraucht ist. Kann man es einfach weggießen? Die kurze Antwort lautet: Nein!

Falls Du vorhast, erneut anzubauen, kannst Du Dein Wasser sterilisieren und wiederverwenden. Solltest Du nicht erneut anbauen wollen, gibt es verantwortungsvolle Wege, das Wasser zu entsorgen.

In diesem Artikel untersuchen wir drei Möglichkeiten, Hydrokultur-Wasser zu reinigen. Außerdem erklären wir, wie man es entsorgt und werfen einen kurzen Blick auf die Reinigung eines Hydrokultursystems.


Muss man das Wasser in seinem Cannabis-Hydrokultursystem wechseln?

Beim hydroponischen Anbau von Cannabis kommt eine Zeit, in der Grower das Wasser im System wechseln sollten. Dies hilft, die Ansammlung von Bakterien, Algen und Mineralien zu bekämpfen, die sämtliche Pflanzen und das Gesamtsystem schädigen können.

Manche Anbauer führen dies durch, wenn sie ihre Pflanzen von der Wachstumsphase in die Blüte übergehen lassen. Andere hingegen tun dies erst nach der Ernte und verwenden dasselbe Wasser den gesamten Lebenszyklus hindurch. Auf jeden Fall benötigen Dein System und Deine Pflanzen irgendwann sauberes Wasser.

Obwohl es am einfachsten ist, das alte Wasser wegzugießen und neues, sauberes Wasser zu verwenden, möchtest Du vielleicht das bereits vorhandene Wasser wiederverwenden. Sollte dies der Fall sein, dann ist es durchaus möglich – man muss es nur reinigen!

Hydroponic Water

Welche Nutzen bringt die Wiederverwendung des Wassers?

Es gibt zwei Hauptnutzen der Wiederverwendung von Wasser in einem hydroponischen System, und beide haben mit der Umwelt zu tun:

  1. Wasserersparnis: Hydrosysteme verbrauchen bei effizienter Nutzung tatsächlich weniger Wasser als Cannabis, das in Erde angebaut wird. Wenn man das Wasser wiederverwendet, kann man die verbrauchte Menge weiter reduzieren, wodurch der Anbau noch umweltfreundlicher wird. Solltest Du hydroponisch anbauen, um Wasser zu sparen, dann ist die Wiederverwendung des Wassers ein Muss.
  2. Minimierung der Umweltverschmutzung: Wasser, das für den hydroponischen Anbau von Pflanzen verwendet wurde, ist unnatürlich reich an Mineralien. Gelangen diese in die Umwelt, können sie das natürliche Gleichgewicht von Ökosystemen stören. Rechnet man alle hydroponischen Anbauvorhaben der Welt zusammen, dann schädigt das aus ihnen stammende konzentrierte Wasser Wassersysteme und Böden weltweit. Reinigt man das Wasser hingegen und verwendet es erneut, kann man diese Schädigung zumindest teilweise vermeiden.

So reinigt man das Wasser in einem Cannabis-Hydrokultursystem

Hoffentlich bist Du jetzt inspiriert, Dein Hydrokulturwasser zu reinigen und wiederzuverwenden, anstatt es einfach wegzugießen. Wenn ja, dann gibt es drei Hauptmethoden, die Du verwenden kannst. Eine Sache ist allerdings generell zu beachten: All diese Methoden erfordern eine gewisse Ausrüstung und werden sich wahrscheinlich als wenig praktikabel erweisen, falls Du nur in kleinem Maßstab anbaust. Mit Ausnahme der UV-Behandlung sind die folgenden Methoden am besten für den kommerziellen Anbau geeignet. Solltest Du gelegentlicher Hobbygärtner sein, dann ist UV wahrscheinlich die beste Wahl.

1. Pasteurisierung

Pasteurizer

Unter "Pasteurisierung" versteht man im Wesentlichen ein sehr schnelles Abkochen. Die Funktionsweise eines Pasteurs besteht darin, Wasser zwischen zwei Wärmetauschern zu bewegen. Beim Übergang in den zweiten erwärmt sich das Wasser sehr schnell auf etwa 100°C. Nach 40 Sekunden wird es dann zum ersten Wärmetauscher zurückgeführt, in dem die Kühlung stattfindet. Nach dem Abkühlen ist das Wasser bereit für die Wiederverwendung.

Die Pasteurisierung sterilisiert das Wasser vollständig in Bezug auf Bakterien und Algen, baut aber auch den Mineralgehalt ab, den sie im Wesentlichen auf Null zurückführt.

Einen Pasteur für Hydroponikwasser erhältst Du online oder im Fachhandel. Das Hauptproblem bei diesen Maschinen besteht darin, dass die im Wasser enthaltenen Mineralien sie im Laufe der Zeit beschädigen und ihre Wirksamkeit verringern können.

Vorteile der Pasteurisierung

  • Entkeimt das Wasser vollständig
  • Die Maschinen können relativ einfach gekauft werden
  • Einfach zu benutzen
  • Entfernt Mineralien aus dem Wasser
  • Völlig ungiftig

Nachteile der Pasteurisierung

  • Maschinen werden durch den Mineralgehalt des Wassers beschädigt
  • Teuer

2. Ozon-Sterilisation (Ozonierung)

Ozone

Bei der Ozonierung (auch Ozonisierung genannt) verwendet man Ozonmoleküle (O₃), um das Wasser zu sterilisieren. Anstatt diese aus der äußeren Atmosphäre zu beziehen, bauen spezielle Maschinen Sauerstoffmoleküle (O₂) ab. Dann binden die freien Sauerstoffatome an O₂-Moleküle, um Ozonmoleküle (O₃) zu bilden. Diese werden dann ins Wasser gepumpt. Ozonmoleküle töten nicht nur Bakterien und Algen ab, sondern bauen ebenfalls Mineralien ab.

Diese Moleküle sind keine Schadstoffe und schädigen die Atmosphäre nicht, wenn der Prozess abgeschlossen ist, was bedeutet, dass es sich bei der Ozonisierung um einen sauberen Prozess handelt.

Vorteile der Ozon-Sterilisation

  • Wirksames Sterilisieren von Wasser
  • Ungiftiges Nebenprodukt
  • Abbau von Mineralien

Nachteile der Ozon-Sterilisation

  • Spezialmaschinen sind teuer
  • Für kleine Vorhaben nicht rentabel
  • Erfordert eine spezialisierte Einrichtung

3. UV-Desinfektion

UV Lights

Die UV-Desinfektion ist eine weitere völlig ungiftige Methode, um Wasser zu sterilisieren. Diese Methode verwendet nur UV-Licht, um Bakterien und Algen abzutöten. Diese Technik wird auf der ganzen Welt genutzt, um Wasserquellen für Menschen zu reinigen, so dass man sich darauf verlassen kann, dass sie hochwirksam ist. Im Gegensatz zu den beiden vorgenannten Methoden werden jedoch keine Mineralien aus dem Wasser entfernt, was bedeutet, dass man es möglicherweise noch richtig filtern muss, bevor es wiederverwendet werden kann.

UV-Reinigungssysteme sind nicht zu teuer und ziemlich einfach erhältlich, weshalb es sich um eine geeignete Option für alle Hanffreunde handelt, die zu Hause anbauen. Es sind jedoch der Aufwand und die zusätzlichen Kosten zu berücksichtigen, die erforderlich sind, um die Mineralien aus dem Wasser zu filtern.

Vorteile der UV-Desinfektion

  • Sauber und effektiv
  • Einfachste Option für den Heimgebrauch

Nachteile der UV-Desinfektion

  • Entfernt keine Mineralien aus dem Wasser

Entsorgung von hydroponischem Abwasser

Solltest Du Dich dafür entscheiden, Dein hydroponisches Abwasser nicht wiederzuverwenden, ist es wichtig, es nicht einfach in den Abfluss oder in den Garten zu gießen. Falls Du dies dennoch tust, werden die hohen Konzentrationen von Mineralien an anderer Stelle Schaden anrichten.

Um das Abwasser korrekt zu entsorgen, mischt man es zunächst mit sauberem Wasser (etwa Leitungswasser) – und zwar im Verhältnis 1:1. Verwende diese Lösung dann, um Topfpflanzen zu gießen. Auf diese Weise werden die Nährstoffe in der Erde eingeschlossen und langsam von den Pflanzen aufgenommen. Dies verhindert, dass sie in die weitere Umgebung gelangen.

Andere Gärtner hingegen behaupten, man könne das Abwasser auch auf einen Komposthaufen gießen, wo es eine gute Wirkung erzielen würde. Angeblich unterstützt der Stickstoff den Verwesungsprozess im Kompost. Später, wenn die Nährstoffe verdünnt und verbraucht wurden, kann dieser Kompost dann genutzt werden, um weitere Pflanzen anzubauen.

Abwasser in einen Komposthaufen gießen
Abwasser in einen Komposthaufen gießen

So reinigt man den Rest eines Cannabis-Hydrokultursystems

Damit ein System ordnungsgemäß funktioniert, musst Du auch die mechanischen Teile reinigen, um zu vermeiden, dass die Ansammlung von Bakterien und Mineralien nicht nur das System, sondern auch Deine Pflanzen schädigen wird. Hier nun ein Überblick über diesen Prozess, der tatsächlich ziemlich komplex sein kann.

1. Zerlege Dein System

Hierbei hängt viel davon ab, welches System Du verwendest. Vielleicht hast Du Dir selbst ein sehr einfaches gebaut, oder ein sehr komplexes, kompliziertes gekauft. Demontiere in jedem Fall Pumpen, Rohrleitungen und alle Teile, durch die Wasser fließt.

2. Kleinere Teile reinigen

Fülle Deinen Tank mit Wasser und gieße ca. 125ml 3%iges Wasserstoffperoxid pro 5 Liter Wasser hinzu. Ziehe ein Paar Waschhandschuhe an und mache Dich an die Reinigung!

Jetzt können Rohre, Pumpen, Kappen und Komponenten gereinigt werden. Verwende eine Bürste und schrubbe alles, bis es so gut wie neu aussieht. Konzentriere Dich besonders auf Teile, an denen sich Rückstände angesammelt haben.

3. Reinige das Substrat

Falls Du ein Substrat wie Steinwolle verwendest, kannst Du es sterilisieren und reinigen. Du kannst dies erledigen, indem Du es auskochst und dann trocknest.

4. Reinige die größeren Gegenstände

Schrubbe mit einer weiteren Wasserstoffperoxidlösung alle Anbaukammern und den Tank ab. Reinige sie so, dass sie wieder glänzend und sauber sind (so gut wie möglich). Je härter Du jetzt arbeitest, desto glücklicher wirst Du mit Deiner nächsten Ernte sein!

Sauberes hydroponisches Wasser lässt großartiges Cannabis wachsen

Wenn Du das Wasser aus Deinem hydroponischen Anbau sterilisierst und wiederverwendest, ist dies gut für die Umwelt. Solltest Du das nicht können, weil Dein Projekt beispielsweise zu klein ist, um die Anschaffung der Ausrüstung zu rechtfertigen, dann achte zumindest darauf, das Wasser auf nachhaltige Weise zu entsorgen – z. B. indem Du es verdünnst und dann Topfpflanzen damit gießt.

Die Verwendung von sauberem Wasser und sauberen Systemen ist beim Anbau von hydroponischem Cannabis wirklich wichtig. Pflanzen in diesen Systemen sind viel anfälliger für Infektionen und Nährstoffungleichgewichte – sei also vorsichtig!

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