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Wie Cannabispflanzen von Mulch profitieren können
Du wunderst Dich, wie natürliche Wälder so gesund bleiben, ohne einmal die Woche Besuch von einem Gärtner zu bekommen? Die Antwort lautet: Mulch! Erfahre hier, wie Du mithilfe von Mulch die Gesundheit Deiner Pflanzen sowie die Qualität Deiner Ernte verbessern kannst.
Vermutlich hast Du Mulch schon einmal in Blumenbeeten, Gemüsegärten oder unter Bäumen gesehen. Aber wusstest Du, dass Cannabispflanzen ebenso von Mulchen profitieren können? Mulch hilft nicht nur dabei, die Erde zu isolieren und den Wasserverbrauch zu reduzieren, sondern kann Deine Pflanzen auch mit Nährstoffen versorgen und eine gesunde Umgebung schaffen, die nützliche Insekten, Pilze und Bakterien anlockt.
Was ist Mulch und wie können Deine Cannabispflanzen davon profitieren?
Mulch ist eine Schicht, die auf eine Erdschicht aufgetragen wird. Auch wenn es einfach erscheinen mag, ist Mulchen eine bewährte und erprobte Gartentechnik, die Dir dabei helfen kann, gesündere Pflanzen anzubauen und bessere Ernten zu erzielen.
Mulch wirkt in vielerlei Hinsicht als Schutzbarriere und schirmt den Mutterboden Deiner Pflanze von der Umwelt ab. Einige der wichtigsten Nutzen des Mulchens sind:
1. Bessere Isolierung
Mulch kann dazu beitragen, den Boden zu isolieren, was ihn im Winter wärmer und im Sommer kühler hält. Dies schafft nicht nur eine perfekte Umgebung für die Wurzeln, sondern verlangsamt auch die Verdunstung von Wasser aus dem Boden und reduziert den Wasserverbrauch Deiner Pflanzen erheblich.
2. Verbesserte Bodenqualität
Mulchen kann helfen, den Lehm im Boden aufzubrechen, so dass Luft und Wasser besser um die Wurzeln der Pflanzen herum zirkulieren können. Da sich organischer Mulch zersetzt, versorgt er Deine Erde zusätzlich mit Nährstoffen und unterstützt das Wachstum gesunder Mikroben, die die Qualität Deines Bodens weiter verbessern und Deine Pflanzen gleichzeitig vor Krankheitserregern und Schädlingen schützen.
3. Einfacheres Jäten
Mulch kann verhindern, dass in Deinem Garten Unkraut wächst, und sorgt dafür, dass austreibendes Unkraut viel leichter ausgerissen werden kann. Deshalb ist er ideal für Outdoor-Grower geeignet, deren Cannabispflanzen eher mit Unkraut zu tun haben.
4. Eniger Bodenerosion/Kompression
Erde verdichtet sich und erodiert mit der Zeit auf natürliche Weise. Mulch kann diesen Prozess verlangsamen und Deinen Boden länger gesund und frisch halten.
5. Geringeres Risiko für den Befall mit Schädlingen und Krankheitserregern
Da Mulch die Temperatur der Erde im optimalen Bereich hält, trägt er zum Schutz Deiner Pflanzen vor Schädlingen und bösartigen Bakterien/Pilzen bei.
Welche Art von Mulch ist für Cannabispflanzen am besten geeignet?
Mulch gibt es in einer Vielzahl unterschiedlicher Arten und Texturen, zu denen u.a. folgende gehören:
- Geschredderte oder gehackte Rinde
- Holzspäne
- Zerkleinerte Blätter und Gartenabfälle
- Grasschnitt
- Stroh
- Zeitungspapier
- Trockene, zerkleinerte Blätter
Welche Art von Mulch Du letztendlich verwendest, bleibt Dir selbst überlassen und ist von den Bedingungen auf Deiner Plantage abhängig.
Rinde und Holzspäne
Trockene, holzige Mulchstoffe (wie Holzspäne und Rinde) brauchen lange, bis sie abgebaut sind und liefern dem Boden weniger Nährstoffe. Sie müssen jedoch auch seltener ersetzt werden und verbessern die Struktur und Belüftung Deines Bodens.
Grasschnitt und Gartenabfälle
Andererseits zersetzen sich Grasschnitt oder andere frische, grüne Gartenabfälle sehr schnell. Während sie sich zersetzen, gibt das Schnittgut Stickstoff an den Boden ab und zieht Insekten, Pilze, Bakterien und andere Mikroben an. Beachte aber, dass frisches Schnittgut bei der Zersetzung einen starken Geruch erzeugt, was im Garten etwas unangenehm sein kann.
Stroh
Strohmulch ist sehr effektiv bei der Bodenisolierung, insbesondere im Winter. Er trägt außerdem zum Schutz Deiner Pflanzen vor bodenbürtigen Schädlingen und Krankheitserregern bei und schafft eine einladende Umgebung für Spinnen und andere nützliche Tierchen, die Deine Pflanzen zusätzlich vor Ameisen, Milben und mehr schützen.
Zeitungspapier
Zeitungen sind ein weiteres großartiges Mulchmaterial, das einfach zu handhaben und leicht zu beschaffen ist. Genau wie trockener, holziger Mulch wird Zeitungsmulch langsam abgebaut. Er versorgt die Erde auch mit weniger Nährstoffen, kann aber Feuchtigkeit gut speichern, verdrängt Unkraut und kontrolliert die Bodentemperatur.
Trockene Blätter
Trockene Blätter sind wohl eine unserer Lieblingsmulcharten, vor allem beim Anbau von Cannabis. Sie isolieren hervorragend, verbessern Struktur und Belüftung des Oberbodens und leisten hervorragende Arbeit, was das Verhindern von Wasserverdunstung angeht. Und das Beste ist, dass getrocknete Blätter kostenlos sind! Gehe im Herbst einfach auf die Straße, und Du wirst mehr als genug Mulch finden, den Du verwenden kannst.
Wie und wann Du Mulch bei Deinen Cannabispflanzen im Freien einsetzen solltest
Obwohl Mulchen vielleicht wie mühsame Arbeit aussehen mag, ist es kinderleicht und kann ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Ernte sein. Im Folgenden werden wir einige Szenarien skizzieren, in denen Mulch Deine Pflanzen im Freien wirklich auf die nächste Stufe heben kann.
Schnellstart für Deine Outdoor-Plantage im Frühling
Du bist erfahrener biologischer Grower, der die Pflanzen direkt in die Erde gibt, hast bereits eine gesunde Bodenbiosphäre geschaffen und bist bereit, Deine Winterdeckfrucht aus Erbsen oder Klee zu ernten. Sobald das Wetter etwas besser wird, bedeckst Du Deinen Boden mit einer 100mm dicken Schicht aus grobem Mulch und pflanzt Deine jungen Cannabissetzlinge draußen unter der Sonne ein.
Um Deine Setzlinge einzupflanzen, schiebst Du etwas Mulch beiseite und setzt sie in ein entsprechend großes Loch in der Erde. Wässere sie gut ein und bedecke die Fläche um Deine Pflanzen wieder mit Mulch. Achte darauf, den Mulch in unmittelbarer Nähe der Stängel Deiner Pflanzen auszudünnen und vermeide direkten Kontakt, da dies zu Fäulnis führen kann. Die besten Ergebnisse erhältst Du, wenn Du 40mm große Stücke aus Rohrplastik oder Plastikflaschen als Stammschutz hinzugibst und den Mulch genau bis zum Rand aufhäufst.
Vor allem beim Anbau in Gegenden mit einem warmen Frühling und heißen Sommern wird Mulchen zu einem späteren Zeitpunkt der Anbausaison dazu beitragen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Das führt wiederum dazu, dass Du Deine Pflanzen weniger häufig mit Wasser versorgen musst.
Verbesserung der Bodenqualität auf Deiner Outdoor-Plantage
Deine Plantage hat im letzten Jahr ein wenig gelitten, und Du stehst mit einer schlechten Bodenqualität da, die etwas Aufschwung braucht. Bedecke Deinen ganzen Garten mit einer 25mm dicken Schicht Wurmguss oder angenehm riechendem Kompost. Alternativ kannst Du die gesamte Plantage mit einem belüfteten Komposttee einweichen. Zum Schluss trägst Du 100mm groben Mulch (wie Holzspäne oder Rinde) auf und wartest eine Woche, bevor Du mit dem Einpflanzen beginnst. Wiederhole diesen Vorgang im Herbst und im Frühjahr, und Du wirst bald einen gesunden Biogarten mit Direktsaat haben.
Gartenbeete von Grund auf neu anlegen
Du verfügst nicht über eine etablierte Plantage im Freien, möchtest aber trotzdem gerne biologisches Cannabis in Direktsaat anbauen. Es gibt unzählige Möglichkeiten, rechtzeitig vor der nächsten Anbausaison gesunde Gartenbeete anzulegen. Einige unserer Favoriten sind Lasagnenbeete, versenkte Gartenbeete (ideal für heiße Klimazonen) oder Hugelkultur[1]. Alternativ kann der Anbau in Töpfen mit organischer Supererdmischung ebenfalls spektakuläre Ernten hervorbringen. Für welchen Weg Du Dich auch entscheidest, denke daran, eine solide Mulchschicht zu verwenden, um Deine Reise mit Direktsaat anzutreten.
Wie und wann Du Deine Indoor-Cannabispflanzen mit Mulch versorgen solltest
Als sparsamer und kostenbewusster Indoor-Anbauer ohne Möglichkeit, die Temperaturen in Deinem Grow Room zu manipulieren, empfehlen wir Dir dringend, Mulch für die Isolierung der Wurzeln Deiner Pflanzen zu verwenden, damit sie im Winter warm und im Sommer kühl bleiben. Indoor ist Mulch zudem eine kostengünstige Möglichkeit, Schädlinge wie Trauermücken, die in feuchtem Oberboden gedeihen, fernzuhalten.
Genau wie im Freien kannst Du Mulch in einem Grow Room bereits in der Keimlingsphase Deiner Cannabispflanzen anwenden, solange Du dafür sorgst, dass die Stängel nicht mit dem Mulch Deiner Wahl in Kontakt kommen.
Wiederbelebung Deiner Indoor-Plantage
Da Sauberkeit der Schlüssel zu einer gesunden Indoor-Plantage ist, empfehlen wir immer einen „Frühjahrsputz" Deiner gesamten Einrichtung nach der Ernte. Krankheitserreger und Schädlinge können klein anfangen; alles, was es braucht, ist eine einzige Spore oder ein einziges Ei, das irgendwo in Deinem Grow Room versteckt ist, damit Deine gesamte bevorstehende Ernte in Gefahr gerät.
Spüle Deine Leitungen, reinige Deine Töpfe und baue Deine Pumpen und Reservoirs auseinander. Nimm alle Geräte in Deinem Grow Room vorsichtig auseinander, reinige sie und baue sie wieder zusammen. Wasche die Wände Deines Anbauraums oder Zelts ab, ersetze tropfende oder beschlagene Behälter und sauge Dein Vorschaltgerät ab. Sollte Dir das zu pedantisch klingen, sprich einfach mal einen Indoor-Grower, der schon mit einer Algeninfektion oder Blattläusen zu kämpfen hatte.
Mulche, was das Zeug hält
Ganz egal, ob unerfahrener Anbauer oder langjähriger Gärtner, Du kannst von Mulch auf Deiner Cannabisplantage profitieren. Er lässt sich relativ einfach und kostengünstig beschaffen und bereits ein wenig Arbeit wird sich in Zukunft sicherlich auszahlen. Probiere es unbedingt aus und überzeuge Dich selbst von den Ergebnissen!
- The Many Benefits of Hugelkultur | Permaculture magazine https://www.permaculture.co.uk