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Wie sich Weed auf das Gehirn auswirkt
Manche Leute behaupten, dass Weed keine negativen Effekte auf das Gehirn habe, während andere das Gegenteil sagen. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Hier wirst Du Forschungsergebnisse finden, die die potentiellen therapeutischen Anwendungen von Weed für das Gehirn zeigen. Danach sehen wir uns einige der möglichen schädlichen Auswirkungen an.
Ist das Rauchen von Weed schlecht für das Gehirn? Auf welchen Teil des Gehirns wirkt es sich aus? Falls Du Dich jemals gefragt hast, wie Cannabis das Gehirn beeinflusst, wirst Du es jetzt herausfinden. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, wie Cannabinoide unser kognitives Organ beeinflussen, und zwar aus dem Blickwinkel beider Seiten der Debatte. Wir zeigen Dir die potentiellen Nutzen, aber auch die möglichen Gefahren.
Inhaltsverzeichnis:
Wie sich Cannabis auf das Gehirn auswirkt
Cannabis enthält Hunderte von verschiedenen bioaktiven Chemikalien, darunter Cannabinoide wie THC und CBD, aber auch Terpene und Flavonoide. Das menschliche Gehirn besteht aus 180 verschiedenen Bereichen[1], mehreren unterschiedlichen Zelltypen (inklusive 100 Milliarden Neuronen), über 40 Neurotransmittern und zahllosen Rezeptoren. Wie Du Dir vorstellen kannst, ist die Beziehung zwischen dieser psychoaktiven Pflanze und unserem biologischen Computer besonders komplex. Die Fortschritte in der Botanik, den Neurowissenschaften und der Physiologie haben es den Wissenschaftlern jedoch ermöglicht, ein solides, wenn auch frühes Verständnis davon zu erlangen, wie sich Cannabis auf das Gehirn auswirkt.
Eine Einführung in die Gehirnfunktion
Das Gehirn führt den Titel als wichtigstes Organ des menschlichen Körpers (obwohl wir ohne Herz oder Lunge auch nicht lange überleben würden). Die Reduktionisten unter uns sehen das Gehirn vielleicht nur als einen Fettklumpen, der mit elektrischen Signalen und Kapillaren gefüllt ist. Forscher haben das Gehirn jedoch als das Komplexeste[2] bezeichnet, was wir im Universum entdeckt haben. Schließlich kontrolliert und reguliert das Gehirn alles, was im menschlichen Körper geschieht, darunter:
- Gedanken und Gedächtnis
- Emotionen
- Berührung, Sehen, Hören, Schmecken, Riechen
- Atmung
- Temperatur
Eine Einführung in das Endocannabinoid-System
Um zu verstehen, wie sich das Rauchen von Weed auf das Gehirn auswirkt, ist es wichtig, sich mit dem Endocannabinoid-System (ECS) vertraut zu machen. Bekannt als der universelle Regulator des menschlichen Körpers, kommt dieses große Signalnetzwerk überall im zentralen Nervensystem, dem Verdauungssystem bis hin zum Skelett und der Haut vor. Das ECS trägt dazu bei, dass all diese Systeme problemlos funktionieren, indem es sie in ihrer "habitablen Zone" hält – einem Zustand der Homöostase. Das ECS besteht aus drei Teilen:
- Endocannabinoide: Diese Signalmoleküle werden bei Bedarf in den Zellmembranen produziert und binden an Rezeptoren auf der Zelloberfläche und in den Zellen. Die wichtigsten Endocannabinoide sind Anandamid und 2-AG.
- Cannabinoid-Rezeptoren: Diese Proteine befinden sich auf den Zellmembranen und Organellen (spezielle Strukturen innerhalb der Zellen). Bei Aktivierung lösen sie chemische Kaskaden in den Zielzellen aus oder dämpfen diese.
- Enzyme: Diese Proteine lassen sich in zwei Kategorien unterteilen – anabole und katabole Enzyme. Anabole Enzyme produzieren Endocannabinoide aus Vorläufermolekülen, während katabole Enzyme diese abbauen, nachdem sie ihre Funktion erfüllt haben.
Im Gehirn trägt das ECS zum Erhalt der Homöostase bei, indem es den Fluss von Neurotransmittern reguliert. Im Gegensatz zu Serotonin, Dopamin, Acetylcholin und vielen anderen Neurochemikalien, die sich auf antegrade Weise bewegen (von einem präsynaptischen zu einem postsynaptischen Neuron), können sich Endocannabinoide in beide Richtungen bewegen. Indem sie den synaptischen Spalt rückwärts durchlaufen, sind Endocannabinoide in der Lage, die Freisetzung von Neurotransmittern aus präsynaptischen Neuronen zu modulieren.
Pharmakodynamik: Wie sich Cannabinoide durch den Körper bewegen
Cannabinoide wie THC und CBD entfalten ihre Wirkung auf unterschiedliche Weise. Sie binden an Cannabinoid-Rezeptoren, Serotonin-Rezeptoren und an Stellen, die das "erweiterte ECS" bilden – ein größeres Netzwerk, das als Endocannabinoidom bekannt ist. Wie Cannabinoide jedoch zu diesen Rezeptoren gelangen, hängt davon ab, wie sie verabreicht werden. Die wichtigsten Konsummethoden sind unter anderem:
- Inhalation: Durch Rauchen und Dampfen gelangen Cannabinoide in die Lunge, wo sie durch kleine Bläschen, die Alveolen, in den Blutkreislauf diffundieren. Von hier aus werden sie zum Gehirn weitergeleitet und passieren die Blut-Hirn-Schranke. Dort binden sie an Cannabinoid-Rezeptoren auf der Oberfläche von Neuronen und anderer Zelltypen im Gehirn. Speziell THC aktiviert die CB1-Rezeptoren, was dazu führt, dass wir uns high fühlen.
- Oral: Essbares Cannabis muss zuerst den Magen und die Leber passieren. Bei diesem Prozess wird THC in einen Metaboliten namens 11-Hydroxy-THC umgewandelt. Nach der Verarbeitung gelangt dieses Molekül in den Blutkreislauf und passiert die Blut-Hirn-Schranke. Dieser Metabolit interagiert mit den ECS-Rezeptoren auf eine Art und Weise, die eine noch stärkere psychoaktive Wirkung als THC hervorruft.
- Sublingual: Bei dieser Konsummethode werden Extrakte und Öle unter die Zunge geträufelt. Die Cannabinoide diffundieren in das Kapillarbett im Mundboden und gelangen sofort in den Körperkreislauf.
- Topisch: Die Anwendung von Cannabinoiden auf der Haut aktiviert die ECS-Rezeptoren in unserem zweitgrößten Organ. Öle, Lotionen, Cremes und Balsame beeinflussen das ECS nur lokal. Transdermale Pflaster hingegen bringen Cannabinoide in tiefere Bereiche und ermöglichen ihnen Zugang zum Blutkreislauf.
Cannabis: Viel mehr als nur THC
Als wichtigster psychoaktiver Bestandteil von Cannabis erhält THC viel Aufmerksamkeit. Dieses Molekül zählt jedoch zu einer größeren Familie von über 100 Cannabinoiden in Cannabis. Außerdem kommt diese Gruppe von Verbindungen neben Hunderten anderer bioaktiver Sekundärmetaboliten vor, die in Cannabis zu finden sind.
Hierzu gehören Terpene, die das besondere Aroma und den Geschmack jeder Sorte ausmachen. Diese Chemikalien interagieren auch mit dem ECS und erste Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass sie die Effekte von Cannabinoiden durch ein als Entourage-Effekt bekanntes Phänomen verstärken könnten.
Die potentiellen Anwendungsmöglichkeiten von Cannabis für das Gehirn
In laufenden Studien versucht man, herauszufinden, ob Cannabis eine positive oder schädliche Wirkung auf das menschliche Gehirn in Bezug auf Stimmung, kognitive Funktionen und psychische Krankheiten hat. Viele dieser Forschungsbemühungen konzentrieren sich auf neurologische Symptome und Krankheiten. Lies im Folgenden, was der aktuelle Forschungsstand über die Auswirkungen von Cannabis auf Epilepsie, Schmerzen, Altern und andere Erkrankungen aussagt. Beachte bitte, dass diese Liste bei Weitem nicht erschöpfend ist!
1. Epilepsie
Epileptische Anfälle werden durch plötzliche Ausbrüche von elektrischer Aktivität innerhalb des Gehirns ausgelöst.
CBD hat in den letzten zehn Jahren für Schlagzeilen gesorgt, als Berichte über Eltern bekannt wurden, die das Cannabinoid Kindern mit behandlungsresistenter Epilepsie verabreichten.
In größeren Humanstudien wurden auch die Auswirkungen von CBD (insbesondere des Medikaments Epidiolex auf Cannabisbasis) auf Kinder mit seltenen Epilepsie-Formen wie dem Dravet-Syndrom und dem Lennox-Gastaut-Syndrom untersucht.
2. Gehirnerschütterung
Gehirnerschütterungen sind eine Form traumatischer Hirnverletzungen, die nach einem Stoß oder Schlag auf den Kopf auftreten. Sie kommen oftmals bei Sportlern vor, die Kontaktsportarten betreiben, können aber auch bei jedem anderen Menschen infolge eines Autounfalls oder Sturzes auftreten. Gehirnerschütterungen sind unterschiedlich schwerwiegend. Leichte Gehirnerschütterungen sind ohne Bewusstseinsverlust und mit leichten Symptomen verbunden, die innerhalb von 15 Minuten abklingen, während schwere Gehirnerschütterungen einen Bewusstseinsverlust hervorrufen und potentiell lebensbedrohlich sind.
Wissenschaftler suchen aktuell nach Wegen, die mit Gehirnerschütterungen einhergehenden Schäden zu minimieren, um die Gesundheit des Gehirns von Sportlern und der Allgemeinbevölkerung zu schützen. In frühen Studien[3] wird untersucht, ob der Konsum von Cannabis kurz nach einer Gehirnerschütterung dazu beitragen könnte, die Symptombelastung zu reduzieren. Andere Ergebnisse deuten darauf hin, dass das ECS die Schmerzreaktion nach einer Gehirnerschütterung moduliert[4].
3. Appetit
Viele Cannabisnutzer kennen die Munchies – eine durch THC hervorgerufene Heißhungerattacke. Zellen im Hypothalamus sind für die Kontrolle des Appetits verantwortlich und das ECS spielt auch eine Rolle beim Ernährungsverhalten[5]. Während übermäßiges Essen zu unterschiedlichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen kann, tritt Appetitlosigkeit als Symptom zahlreicher Erkrankungen sowie als Nebenwirkung herkömmlicher Krebsbehandlungen und -leiden auf. Wissenschaftler testen weiterhin die Eignung von THC[6] als appetitanregendes Mittel bei Menschen mit Krebs und anderen Krankheiten, die das Essverhalten beeinflussen.
4. Stimmung und Angst
Angesichts seiner Position im limbischen System, einem Bereich des Gehirns, der an Verhalten und Emotionen beteiligt ist, hilft das ECS bei der Regulierung von Emotionen, Stimmung und Stress. Daher wird derzeit in Studien der Einfluss von CBD auf Angst beim Menschen untersucht. Die Wissenschaftler haben das Cannabinoid bisher bei generalisierter sozialer Angststörung[7] getestet und versucht festzustellen, ob es den Blutfluss in den an Angst beteiligten Hirnarealen verändert[8].
5. Schmerzen
Allein im Vereinigten Königreich betreffen Dauerschmerzen ungefähr **23% der Bevölkerung[9]. Zahlreiche Krankheiten führen zu diesem Zustand, zu dem Formen von Arthritis, Fibromyalgie, Krebs, Multiple Sklerose und Magengeschwüre zählen. Das ECS spielt eine bedeutende Rolle für das Schmerzempfinden[10] und in einer Vielzahl laufender Studien[11] werden die Bestandteile von Cannabis mit verschiedenen Schmerzmodellen verglichen.
6. Altern
Mit dem Alter steigt das Risiko, neurologische Krankheiten zu entwickeln. Abgesehen von diesen Erkrankungen führt das normale Altern auch zu einer langsameren kognitiven Verarbeitungsgeschwindigkeit und einer reduzierten Multitasking-Fähigkeit. Die Forschung zeigt, dass das ECS eine wichtige Rolle[12] beim Fortschreiten der Alterung des Gehirns spielt, insbesondere im Hippocampus – dem Bereich des Gehirns, der für das Lernen sowie Gedächtnis zuständig und anfällig für Neurodegeneration ist. Wissenschaftler untersuchen nun die Wechselwirkung[13] zwischen Cannabis und dem Altern in der Hoffnung, sowohl die potentiellen positiven als auch negativen Auswirkungen seiner Bestandteile zu ermitteln.
7. Alzheimer-Krankheit
Gibt es eine Verbindung zwischen Cannabis und Alzheimer? Die Alzheimer-Krankheit beeinträchtigt das Gedächtnis und kognitive Funktionen, da sich die Proteine um die Gehirnzellen ablagern. Auf lange Sicht zerstört die Krankheit das Gehirn in einem solchen Ausmaß, dass sie tödlich wird. Wissenschaftler prüfen nun die Möglichkeit der Verwendung von THC gegen die Alzheimer-Krankheit. Bisher wurde in Studien[14] damit begonnen, das Potential des Cannabinoids einzuschätzen, die Ablagerung von Beta-Amyloid-Proteinen zu verringern.
8. Parkinson-Krankheit
Forschende testen Cannabinoide auch gegen verschiedene Symptome der Parkinson-Krankheit, einschließlich motorischer Symptome[15]. Cannabinoide haben das Interesse als potentielle Therapeutika geweckt, weil das ECS in den Basalganglien vorkommt, einem Gehirnareal, das für die motorische Kontrolle verantwortlich ist.
Was macht Weed eigentlich mit dem Gehirn?
Wir haben einige der potentiellen Effekte der Cannabispflanze auf das Gehirn untersucht, aber was ist mit den zugrundeliegenden Wirkmechanismen? Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf die Rezeptoren und Neurochemikalien, mit denen die Cannabisbestandteile interagieren.
Cannabinoid-Rezeptoren |
Cannabinoid-Rezeptoren sind ein wichtiger Bestandteil des ECS. Die beiden Hauptrezeptoren des Systems sind CB1 und CB2. Der CB1-Rezeptor ist hauptsächlich im Gehirn und im zentralen Nervensystem zu finden. Wie bereits erwähnt, bindet THC als Agonist an diese Stelle, um das mit Cannabis assoziierte "High" hervorzurufen. CB2-Rezeptoren werden jedoch auch von bestimmten Zelltypen im Gehirn exprimiert und Wissenschaftler erforschen diese Stelle als potentielles Ziel[16] für die Behandlung von Schizophrenie. |
Anandamide und FAAH |
Cannabinoide wirken nicht nur auf ECS-Rezeptoren, sondern auch auf ECS-Enzyme. Frühe Forschungsergebnisse zeigen, dass CBD ein Enzym namens FAAH hemmt. Dieses Protein baut das Endocannabinoid Anandamid ab – ein Molekül, das eine wichtige Rolle bei Stimmung und Appetit spielt. Durch die Hemmung von FAAH könnte CBD den Anandamidspiegel vorübergehend erhöhen[17]. |
Serotonin |
Abgesehen vom ECS aktivieren mehrere Cannabinoide auch Serotonin-Rezeptoren. Ähnlich wie das ECS besteht auch das serotonerge System aus Signalmolekülen, Rezeptoren und Enzymen. Im Großen und Ganzen trägt dieses Netzwerk zur Regulierung von Schlaf, Appetit und kognitiven Funktionen bei. Sowohl CBD als auch THC haben eine Affinität für Serotonin-Rezeptoren[18] und können somit die Stimmung modulieren. |
GABA und Glutamat |
GABA und Glutamat sind das Yin und Yang der Neurotransmission. GABA wirkt hemmend auf die neurologische Aktivität, während Glutamat diese erhöht. Zu hohe Glutamatwerte werden mit Zwangsstörungen, Krampfanfällen und Angst assoziiert. THC hemmt Glutamat freisetzende Neuronen[19], was mit der Zeit zu einem verminderten Belohnungsgefühl führen kann. Was ist mit CBD? Dieses Cannabinoid bindet an GABA-Rezeptoren. Wissenschaftler glauben, dass dieser Wirkmechanismus bei Krampfanfällen und Angst vielversprechend sein könnte. |
Dopamin |
Dopamin spielt eine entscheidende Rolle bei Belohnung und Motivation. Dies ist der Grund, warum sich ein High für viele Menschen so gut anfühlt. THC sorgt für einen Dopaminschub, wenn es an den CB1-Rezeptor bindet. Dieses gute Gefühl löst nicht nur eine Welle der Euphorie aus, sondern veranlasst das Gehirn auch dazu, immer wieder zu diesem Verhalten zurückzukehren. |
Cannabinoid-Rezeptoren |
Cannabinoid-Rezeptoren sind ein wichtiger Bestandteil des ECS. Die beiden Hauptrezeptoren des Systems sind CB1 und CB2. Der CB1-Rezeptor ist hauptsächlich im Gehirn und im zentralen Nervensystem zu finden. Wie bereits erwähnt, bindet THC als Agonist an diese Stelle, um das mit Cannabis assoziierte "High" hervorzurufen. CB2-Rezeptoren werden jedoch auch von bestimmten Zelltypen im Gehirn exprimiert und Wissenschaftler erforschen diese Stelle als potentielles Ziel[16] für die Behandlung von Schizophrenie. |
Anandamide und FAAH |
Cannabinoide wirken nicht nur auf ECS-Rezeptoren, sondern auch auf ECS-Enzyme. Frühe Forschungsergebnisse zeigen, dass CBD ein Enzym namens FAAH hemmt. Dieses Protein baut das Endocannabinoid Anandamid ab – ein Molekül, das eine wichtige Rolle bei Stimmung und Appetit spielt. Durch die Hemmung von FAAH könnte CBD den Anandamidspiegel vorübergehend erhöhen[17]. |
Serotonin |
Abgesehen vom ECS aktivieren mehrere Cannabinoide auch Serotonin-Rezeptoren. Ähnlich wie das ECS besteht auch das serotonerge System aus Signalmolekülen, Rezeptoren und Enzymen. Im Großen und Ganzen trägt dieses Netzwerk zur Regulierung von Schlaf, Appetit und kognitiven Funktionen bei. Sowohl CBD als auch THC haben eine Affinität für Serotonin-Rezeptoren[18] und können somit die Stimmung modulieren. |
GABA und Glutamat |
GABA und Glutamat sind das Yin und Yang der Neurotransmission. GABA wirkt hemmend auf die neurologische Aktivität, während Glutamat diese erhöht. Zu hohe Glutamatwerte werden mit Zwangsstörungen, Krampfanfällen und Angst assoziiert. THC hemmt Glutamat freisetzende Neuronen[19], was mit der Zeit zu einem verminderten Belohnungsgefühl führen kann. Was ist mit CBD? Dieses Cannabinoid bindet an GABA-Rezeptoren. Wissenschaftler glauben, dass dieser Wirkmechanismus bei Krampfanfällen und Angst vielversprechend sein könnte. |
Dopamin |
Dopamin spielt eine entscheidende Rolle bei Belohnung und Motivation. Dies ist der Grund, warum sich ein High für viele Menschen so gut anfühlt. THC sorgt für einen Dopaminschub, wenn es an den CB1-Rezeptor bindet. Dieses gute Gefühl löst nicht nur eine Welle der Euphorie aus, sondern veranlasst das Gehirn auch dazu, immer wieder zu diesem Verhalten zurückzukehren. |
Die negativen Auswirkungen von Cannabis auf die Gesundheit des Gehirns
Wir kennen einige der möglichen Nutzen des Rauchens von Weed für das Gehirn und deren Wirkmechanismen, aber was ist mit den Schattenseiten? Es folgen einige der potentiell schädlichen Auswirkungen der Pflanze.
Cannabiskonsumstörung
Vehemente Befürworter von Cannabis werden Dir sagen, dass Cannabis nicht abhängig mache. Allerdings entwickeln etwa 30% der Menschen, die Cannabis konsumieren, eine Cannabiskonsumstörung[20] (CUD). Zu den wichtigsten Anzeichen einer CUD zählen:
- Verlangen nach Cannabis
- Versagen beim Versuch, mit dem Cannabiskonsum aufzuhören
- Fortgesetzter Konsum trotz sich verschlechternder persönlicher Beziehungen
- Bedürfnis nach mehr Cannabis, um die gleiche Wirkung hervorzurufen
Eine CUD entsteht durch die Wirkung von THC auf das Belohnungszentrum des Gehirns. Das wünschenswerte Gefühl, high zu sein, motiviert das Gehirn, weiter nach THC zu suchen und das gleiche Verhalten zu wiederholen. Das mit dem High einhergehende positive Gefühl lässt jedoch schrittweise nach, da die langfristige THC-Exposition den Dopaminspiegel senkt und die Expression der CB1-Rezeptoren reduziert.
Psychose und Schizophrenie
Derzeit werden Cannabis und mögliche Verbindungen zu Psychosen und Schizophrenie in Risikogruppen erforscht. Dabei wird auch untersucht, ob THC die Symptome bei bereits diagnostizierten Personen verschlimmert. In Neuroimaging-Studien[21] wurde auch gezeigt, dass eine THC-Exposition im Jugendalter eine schädliche Wirkung auf die Morphologie des Gehirns haben kann.
Gedächtnisstörung
Falls Du jemals Cannabis geraucht hast, hast Du wahrscheinlich die Erfahrung gemacht, dass das Kurzzeitgedächtnis oftmals nachlässt, wenn man high ist. THC beeinflusst das Kurzzeitgedächtnis, indem es die Aktivität im Hippocampus verändert[22]. Auch wenn die Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses für die meisten Menschen nur ein kleines Ärgernis darstellt, kann sie bei empfindlichen Personen in unterschiedlichem Ausmaß verstörend wirken.
Eine Anmerkung zu verantwortungsbewusstem Cannabiskonsum
Nicht jeder erlebt beim Konsum von Cannabis kognitive Nebenwirkungen. Ein kleiner Teil der Nutzer kann sich nach starkem Konsum jedoch mit psychischen Problemen konfrontiert sehen. Aus diesem Grund setzen sich mehrere Organisationen für einen verantwortungsvollen Cannabisgebrauch ein.
Royal Queen Seeds betont die Bedeutung von achtsamem sowie moderatem Cannabiskonsum und bietet Ratschläge, wie man Cannabis verantwortungsbewusst nutzt.
- Mapping the brain: scientists define 180 distinct regions, but what now? - Queensland Brain Institute - University of Queensland https://qbi.uq.edu.au
- Foreword - Discovering the Brain - NCBI Bookshelf https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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- Understanding the endocannabinoid system as a modulator of the trigeminal pain response to concussion - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabinoid Receptor Signaling in Central Regulation of Feeding Behavior: A Mini-Review - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Efficacy of medicinal cannabis for appetite-related symptoms in people with cancer: A systematic review - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabidiol Reduces the Anxiety Induced by Simulated Public Speaking in Treatment-Naïve Social Phobia Patients - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Effects of cannabidiol (CBD) on regional cerebral blood flow - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- CKS is only available in the UK | NICE https://cks.nice.org.uk
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- Cannabis and Pain: A Clinical Review - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0047637415300099
- Interaction of Cannabis Use and Aging: From Molecule to Mind - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabinoids remove plaque-forming Alzheimer’s proteins from brain cells - Salk Institute for Biological Studies https://www.salk.edu
- Pros and Cons of Marijuana in Treatment of Parkinson’s Disease - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Frontiers | Are CB2 Receptors a New Target for Schizophrenia Treatment? https://www.frontiersin.org
- Cannabidiol enhances anandamide signaling and alleviates psychotic symptoms of schizophrenia - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabidiol modulates serotonergic transmission and reverses both allodynia and anxiety-like behavior in a model of neuropathic pain - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
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- What are marijuana's long-term effects on the brain? | National Institute on Drug Abuse (NIDA) https://nida.nih.gov