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Welche Rolle Zucker beim Anbau von Cannabis spielt
Um bei der Ernte noch mehr Buds zu bekommen, benötigen Deine Pflanzen Zucker. Wir sehen uns an, warum Zucker so wichtig für den Wachstumsprozess ist und wie man als Anbauer die Zuckerproduktion mit verschiedenen Methoden ankurbeln kann.
Inhaltsverzeichnis:
Cannabis anzubauen ist kein Spaziergang. Zumindest nicht der Anbau von großartigem Cannabis. Du musst viele Dinge wissen, um die Gesundheit und den Ertrag Deiner Pflanze zu optimieren. Ein wichtiger Punkt, den Du berücksichtigen solltest, ist der Zuckergehalt Deiner Pflanzen. Es mag etwas seltsam klingen, aber tatsächlich ist das einer der wichtigsten Faktoren, der das Cannabiswachstum beeinflusst und letztlich das Gewicht Deiner Ernte bestimmt. Wenn eine Pflanze genügend Zucker produziert und ihn an die richtigen Stellen um sich herum transportiert, kannst Du Dich auf jede Menge fette Blütenstände freuen.
Daher muss man als Anbauer unbedingt wissen, wie der Zucker von der Pflanze verarbeitet wird und wie man die Zuckerproduktion fördern kann.
KEIN ZUCKER, KEIN CANNABIS
Wir alle haben schon einmal etwas von Photosynthese gehört. Photosynthese ist ein natürlicher Prozess, durch den die meisten Pflanzen Sonnenenergie in Sauerstoff (O₂) und Glucose (Zucker) umwandeln können.
Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, diesen Prozess zu optimieren und für eine höhere Zuckerproduktion zu sorgen. Aber es geht nicht nur darum Ergänzungsmittel hinzuzufügen; Zucker muss an die richtigen Stellen der Pflanze gelangen, wobei einige Bereiche mehr als andere benötigen.
Das Prinzip hinter der Zuckerverteilung nennt sich "Sinkstärke", wobei Zucker durch die verschiedenen Pflanzenteile fließt oder "sinkt". Allerdings variiert die Fließgeschwindigkeit und die Blütenstände benötigen und erhalten am meisten Zucker.
Auch jüngere Blätter benötigen mehr Zucker, da sie noch im Wachstum sind. Ältere und reife Blätter hingegen benötigen weniger. Der nicht absorbierte Zucker geht jedoch nicht verloren, da er zu den jungen Blättern transportiert wird.
Das mag nach einem einfachen Prozess klingen, ist in Wirklichkeit aber sehr komplex. Tatsächlich gibt es eine Menge Wettbewerb, da jeder Teil der Pflanze versucht, so viel Zucker wie möglich abzubekommen. Je stärker das Bedürfnis, desto mehr Zucker ist im Umlauf. Das bedeutet, dass die Pflanzenteile mit stärkerer Saugkraft mehr Zucker erhalten.
Wir können berechnen, wie effizient das Sonnenlicht in Zucker umgewandelt wird, indem wir Kohlenhydrate (Einfachzucker) messen, die im Saft der Cannabisblätter enthalten sind. Dieser Prozess mag kompliziert klingen, aber mit einem kurzen Überblick über den Brixwert und einem kostengünstigen, unkomplizierten Instrument können Anfänger und erfahrene Grower unbezahlbare Anbaufähigkeiten freisetzen.
BERECHNUNG DES ZUCKERS MITHILFE VON GRAD BRIX
Brix ist der wissenschaftliche Fachausdruck, der verwendet wird, um die Lichtmenge zu messen, die die Richtung ändert, wenn sie eine Flüssigkeit oder Erde passiert. Wenn Du einen Gegenstand ins Wasser legst, scheint es so, als würde er sich verbiegen. In Wirklichkeit bewegt sich das in das Wasser eintretende Licht mit einer höheren Geschwindigkeit als im Wasser selbst. Der Dichteunterschied der beiden Substanzen führt zu einer optischen Täuschung. Durch die Messung des Winkels, in dem sich das Licht durch die Flüssigkeit bewegt, lässt sich der Brechungsgrad berechnen. Der durch den Einsatz eines Refraktometers ermittelte Brixwert gibt dem Grower einen Hinweis auf die Zuckerdichte und damit auf die Kraft der Pflanze.
Denke daran, dass ein höherer Zuckergehalt zu dickeren Buds führt und ein höherer Brixwert ein Indiz dafür ist. Obwohl andere Verbindungen im Saft den Winkel verändern werden, in dem das Licht gebrochen wird, ist Zucker – oder in diesem Fall Kohlenhydrate – eines der größten Moleküle, und dadurch ist seine Auswirkung auf das Licht stärker als bei anderen, kleineren Molekülen.
EIN REFRAKTOMETER: EIN UNVERZICHTBARES WERKZEUG
Glücklicherweise sind Refraktometer recht preiswert und einfach zu bedienen, was ein Vorteil für Cannabisanbauer ist, und dass unabhängig von ihrem Budget oder ihrer Erfahrung. Beginne, indem Du etwas destilliertes Wasser auf Dein Refraktometer gibst; ein Messwert von 0° Brix stellt sicher, dass es richtig kalibriert ist. Mit der Entscheidung für ein digitales Refraktometer wird der Prozess noch einfacher. Sobald Du mit der Abstimmung des Geräts zufrieden bist, gibst Du ein paar Tropfen Saft, der aus einem gerollten Cannabisblatt gepresst wurde, auf die für die Probe vorgesehene Fläche und drückst den Schalter. Auf der Digitalanzeige wird der Brixwert angezeigt.
Eine letzte Anmerkung zur Berechnung des Brixwerts. Die Temperatur kann auch ein Indikator dafür sein, wie sich das Licht verhält, wenn es durch ein Objekt dringt. Die meisten Refraktometer berücksichtigen in ihrem Messwert automatisch die Temperatur, aber stelle dennoch sicher, dass alle Flüssigkeiten, die Du zu messen versuchst, Raumtemperatur haben.
Du besitzt ein Refraktometer und hast den Brixwert Deiner Cannabispflanzen fachmännisch berechnet, aber was ist ein angemessener Brixwert? Der gewünschte Brixwert liegt bei etwas über 12°. Dies zeigt, dass die Umwandlung in Zucker, die von Deinem Cannabis vorgenommen wird, nicht nur effizient ist, sondern Deine Pflanze auch eine größere Resistenz gegen Schädlinge und Krankheiten hat. Je höher der Brixwert, den Du erreichen kannst, desto besser; bei allem unter 12° fehlt Deinem Marihuana eines der wichtigsten Attribute, die es zum Überleben braucht, wie etwa Licht, Wasser, Nährstoffe oder ausreichende Temperaturkontrolle. Wenn Du in die Kategorie von weniger als 12° Brix fällst und bereits Maßnahmen ergriffen hast, um sicherzustellen, dass Dein Cannabis richtig versorgt wird, können die folgenden Techniken helfen, die Zuckerproduktion zu verbessern.
ZUCKERPRODUKTION ANREGEN
Bei der Photosynthese geht es nicht nur um die Aufnahme und effiziente Nutzung von Sonnenlicht. Dabei werden viele verschiedene Faktoren berücksichtigt. Dazu gehören das Vorhandensein von Wasser, Kohlendioxid und ein gesunder Boden. Durch die Optimierung dieser Variablen können Anbauer die Pflanzen dahingehend optimieren, dass sie alle wichtigen Nährstoffe aufnehmen, die für die Produktion von mehr Buds notwendig sind.
Das Gute daran ist, dass für die Verteilung des Zuckers kein menschliches Eingreifen erforderlich ist, obwohl die Pflanzen davon sicherlich profitieren könnten. Auf dem Markt gibt es eine große Auswahl an Zuckerzusätzen, von denen behauptet wird, dass sie die Blütephase signifikant verbessern. Alles, von Markenprodukten bis hin zu einfacher Zuckerrohr-Melasse, kann einige Wochen vor der Blüte in das Substrat gegeben werden, um für eine gleichmäßige und effektive Zuckerverteilung zu sorgen.
BESCHNEIDUNG VERBESSERT DIE ZUCKERPRODUKTION
Es ist bekannt, dass die Manipulation der Pflanzenstruktur Auswirkungen auf die chemische Zusammensetzung von Cannabispflanzen hat. Genauer gesagt erhöht sie die Cannabinoid-Standardisierung in "arzneimittelartigem" Medizinalcannabis. Auf ähnliche Weise erhöht das Entfernen von Apikalblüten die Samenernte bei Hanf.
Eine der gebräuchlichsten und beliebtesten Methoden zur natürlichen Steigerung der Zuckerproduktion ist das Entlauben. Dieser Prozess[1], der als Entlaubung bekannt ist, beschleunigt die Zuckerproduktion, indem der Zucker an Teile der Pflanze weitergeleitet wird, die davon am meisten profitieren – die Blütenstände. Achte darauf nicht zu viele Blätter zu entfernen, da dadurch die Photosynthese behindert und das Ganze ineffektiv wird.
Manche Grower beschneiden einfach junge Blätter, sobald sie wachsen. Sie behaupten, dass es die Pflanzen davon abhalte, allzu viel Energie zu verbrauchen, und den Blüten hilft, mehr Zucker aufzunehmen, obwohl die Wissenschaft dies noch nicht bestätigt hat.
Denke daran, dass Blätter einen sehr großen Beitrag zur Zuckerproduktion leisten. Es hilft, die oberen Blätter nicht abzuschneiden, da sie am meisten Sonnenlicht aufnehmen.
Noch eine Sache über Zucker
Alle Pflanzen, einschließlich Cannabis, nehmen Zucker nicht direkt auf. Stattdessen produzieren sie ihn selbst. Dies geschieht mithilfe einer Reihe von internen Stoffwechselprozessen, die unter den richtigen Bedingungen zu einem höheren Ertrag führen.
Es geht darum die Cannabispflanzen zu stimulieren, dass sie mehr Zucker umwandeln und synthetisieren. Dadurch werden sie stärker und resistenter gegen verschiedene Krankheiten. Und es erhöht nicht nur die Größe und Anzahl der Blütenstände, sondern auch Geschmack und Potenz.
Du kannst den Zuckergehalt Deiner Pflanzen testen, indem Du ihren Saft mit einem Refraktometer misst. So kannst Du herausfinden, ob die Pflanzen gesund sind oder ob Du die Nährstoffversorgung verbessern musst. Obwohl man so ein Gerät nicht immer benötigt, kann es hilfreich sein, um den Einfluss von Zucker auf den Wachstumsprozess zu beobachten.
- Sugar promotes vegetative phase change in Arabidopsis thaliana by repressing the expression of MIR156A and MIR156C - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov