By Luke Sumpter


WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN CANNABIS UND HANF?

Zuallererst müssen wir klarstellen, dass Hanf und Cannabis sich, obwohl sie derselben Art angehören, bezüglich des Anbaus sehr unterscheiden. Von Growern werden ausschließlich weibliche Cannabispflanzen zu Hause angebaut. Unsere oberste Direktive ist die Ernte von Blüten, die so psychoaktiv wie nur möglich sind. Photoperiodische Sorten werden ohne 12 Stunden Dunkelheit nicht blühen, während autoflowering Sorten um die 30 Tage nach der Keimung mit der Blüte beginnen.

WAS IST DER UNTERSCHIED ZWISCHEN CANNABIS UND HANF?

Feminisierte Samen, die zu 99,9% weibliche Pflanzen garantieren, sind beliebter als biologische reguläre Samen, da die männlichen Pflanzen nicht entfernt werden müssen. Zwittrige Pflanzen sind relativ selten, wobei Stress eine weibliche Pflanze zu einem "Hermie" machen kann, der sowohl weibliche Blüten als auch Pollensäcke entwickelt. Cannabisanbauer werden diese Pflanzen genauso wie die männlichen aussondern, um eine Bestäubung zu verhindern. Sinsemilla oder auch Blüten ohne Samen sind ein Kriterium für hochwertige Buds.

Im Gegensatz dazu enthält Hanf oder Nutzhanf aus der EU weniger als 0,2% THC und solcher aus den USA und Kanada weniger als 0,3% THC. In der Tat hat die European Industrial Hemp Association (EIHA) im Interesse eines fairen Wettbewerbs zu einer Harmonisierung aufgerufen.

WENIG THC! WAS FÜR EINE ART VON HANF ZÜCHTEN DIE DA?

Sowohl zweihäusige als auch einhäusige Hanfsorten werden für gewöhnlich für Fasern, Samen, CBD-Öl und Hanfsamen-Öl angebaut. Darüber hinaus bauen Bauern zu mehreren Zwecken an, sodass wenig verschwendet wird. Es gibt keine feminisierten Hanfsamen der Sorten, die im Moment erhältlich sind; eher einige weiblich-dominierte Sorten, bei denen 65–85% der Population weiblich sind.

Einhäusige Hanfsorten sind eigentlich zwittrige Pflanzen. Für Hanfanbauer ist dies eine wünschenswerte Eigenschaft zur Erhöhung der Samenproduktion, um daraus das Hanfsamen-Öl zu extrahieren. Des Weiteren sind auch autoflowering Hanfsorten bei Bauern beliebt, da sie nicht zu groß für den Mähdrescher sind. Der meiste photoperiodische Hanf wird 150 Tage oder weniger auf dem Feld wachsen gelassen und dann vor dem Einsetzen Blüte geerntet. Einige dieser Hanfsorten können gut über 3m hoch werden und sogar im kühleren nördlichen Klima gedeihen.

WAS IST HANFSAMEN-ÖL?

Im Durchschnitt macht das Öl rund 30% des Gewichts der Hanfsamen aus. Das kostbare Öl, welches reich an essentiellen Fettsäuren ist, wird durch Kaltpressung gewonnen. Dieses Verfahren ist nicht nur bei Hanfsamen-Öl üblich, sondern beispielsweise auch bei der Extraktion von Schwarzkümmel-Öl. Die Kaltpressung setzt geschälte Samen voraus; die äußere Schale muss entfernt werden. Dann wird nach wissenschaftlicher Kühlung und Pressung das Hanfsamen-Öl extrahiert.

Das Öl ist unraffiniert, grün und enthält durch die Kaltpressung noch den vollständigen Gehalt an Nährstoffen. Neben der unterschiedlichen Größe und dem unterschiedlichen Öl-Gehalt der Hanfsamen ist das Rebeln der Samen für die Industrie ein Problem. Nur die kommerzielle Produktion ist rentabel.

Wenige industrielle Hanfsorten wie die finnische autoflowering Hanfsorte Finola können Erträge von 2 Tonnen Samen pro Hektar (ha) produzieren. Cannabis indica-Sorten hingegen können um die 10–14 Tonnen pro Hektar produzieren. Das Hanfsamen-Öl ist nicht psychoaktiv und enthält kein THC, unabhängig davon, ob das Öl aus Cannabis- oder Hanfsamen hergestellt wurde.

WAS SIND DIE VORTEILE VON HANFSAMEN-ÖL?

Hanfsamen-Öl ist reich an mehrfach ungesättigten Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren. Tatsächlich ist es das einzige Öl, das mehr als 80% mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthält. Linolsäure und Linolensäure sind in einem Verhältnis von 3:1 enthalten, was von Ernährungsexperten gemeinhin als das optimale Verhältnis angesehen wird.

Ein weiterer Vorteil von Hanfsamen-Öl ist der hohe Gehalt an Vitamin E. Im Durchschnitt enthalten 100g Hanfsamen-Öl 100–150mg Vitamin E. Falls Du es noch nicht wusstest, dieses Vitamin ist für seine antioxidativen Eigenschaften bekannt. Die Kosmetik-Industrie kann nicht aufhören, von den verjüngenden Eigenschaften dieses natürlichen Nährstoffs aus Cannabis und Hanf zu schwärmen. Des Weiteren stellen viele Menschen auch ihre eigenen CBD-Tinkturen mit Hanfsamen-Öl her. Allerdings enthält Hanfsamen-Öl selbst kein CBD oder andere Cannabinoide.

WAS IST HANFSAMEN-ÖL?

WAS IST CBD-ÖL?

CBD-Öl kann aus Cannabis oder Hanf extrahiert werden. Während die meisten Sorten mit hohem THC-Gehalt typischerweise weniger als 1% CBD enthalten, liegt die Konzentration in legalen Hanfsorten bei 2–3%. CBD-reiche Cannabissorten haben es Selbstversorgern ermöglicht, eigenständig CBD-reiche, THC-arme Blüten zu produzieren.

Trotzdem bleibt Hanf aus rechtlichen Gründen die Hauptquelle für kommerzielles CBD-Öl. In Zukunft werden samenlose Cannabisblüten mit 20%+ CBD sehr wahrscheinlich das CBD-Öl aus Hanf ersetzen. Um ertragreichste Ernten und höchste Reinheit zu erreichen, verwenden die meisten Hersteller von CBD-Öl eine fortgeschrittene Extraktionsmethode mit superkritischem CO₂.

WAS SIND DIE VORTEILE VON CBD-ÖL?

CBD interagiert auf vielfältige Weise mit dem menschlichen Endocannabinoid-System (ECS). Angesichts des Ausmaßes dieser Wechselwirkung wird es hinsichtlich Erkrankungen wie Entzündungen und Krebs untersucht. Da es kein THC oder andere berauschende Verbindungen enthält, wird CBD-Öl Dich nicht high machen. Von der Nutzung von CBD-Öl wird angenommen, dass sie sich auf die Homöostase auswirkt und es kann mit ein paar Tropfen unter die Zunge akkurat dosiert werden.

WAS IST CBD-ÖL?

WO KOMMT DER GANZE LEGALE HANF ÜBERHAUPT HER?

Erst seit der "2014 Farm Bill" ist es einigen US-Universitäten überhaupt erlaubt, Hanf zu Forschungs- und Entwicklungszwecken anzubauen. Im Moment müssen die USA Hanfsamen-Öl und CBD-Öl importieren, um der Nachfrage der Konsumenten nachkommen zu können.

In der Zwischenzeit ist die Industrie in der EU seit den 1970ern signifikant gewachsen. EU-Bauern können für den Anbau von Hanf sogar Subventionen erhalten. Es mag Dich überraschen, aber Frankreich ist weltweit der größte Hanfproduzent.

Laut den Daten der EIHA aus dem Jahr 2016 werden in Frankreich auf 17.000 Hektar Hanf angebaut. Dies entspricht mehr als der Hälfte der Produktion der gesamten EU mit 33.000 Hektar. Die USA liegen mit weniger als 4.000 Hektar Hanf weit zurück.

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