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Warum wird mir von Cannabis schwindelig?
Dir wird nach dem Grasrauchen schwindelig? Machst Du Dir Sorgen, dass Du nach dem Genuss einiger Edibles einen Kreislaufkollaps erleiden oder in Ohnmacht fallen könntest? Dieser Artikel bietet einige Ratschläge und Präventivmaßnahmen, um diese Ohnmachtsgefühle in Schach zu halten.
Inhaltsverzeichnis:
Trotz aller vermeintlichen Vorteile hat der Cannabiskonsum auch seine Schattenseiten. Und obwohl man deshalb nicht besonders beunruhigt sein müsste, können diese Aspekte das Freizeiterlebnis trüben.
Wir alle haben diesen einen Freund, dem nach dem Verzehr von Edibles schwindelig wird. Das ist derselbe Freund, der nach ein paar Zügen aus einer Pfeife oder einem Joint auf der Couch zusammenbricht. Da fragt man sich schon: "Was ist hier los? Kann man von Gras ohnmächtig werden?".
In diesem Artikel geben wir auf diese Fragen einige Antworten. Und später geben wir Dir einige Tipps, wie Du dieses schwindelerregende, unangenehme Gefühl von vornherein vermeiden kannst.
Warum wird uns schwindelig?
Bevor wir uns mit dem eigentlichen Thema befassen, wollen wir zunächst den wichtigen Unterschied zwischen einem Ohnmachtsanfall und einem Filmriss ansprechen. Es ist verständlich, dass Leute die beiden Dinge verwechseln, aber es gibt Unterschiede.
Der Unterschied zwischen einem Blackout, Beinahe-Synkope und Ohnmacht.
Hier ist eine einfache, klare Unterscheidung: Wenn Du einen Blackout hast, hast Du eine kurze Phase von Gedächtnisverlust, die nicht mit einem Verlust der Muskelspannung einhergeht. Dieser veränderte Wachzustand kann nach einer Nacht auftreten, in der viel Alkohol konsumiert wurde – daher auch der Begriff "Blackout Drunk". Experten zufolge haben Menschen in der Regel einen Blackout, wenn der Blutalkoholspiegel 0,16% erreicht.
Wenn man nach dem Trinken einen Filmriss hat, funktioniert das Gehirn kurzzeitig nicht richtig und kann in dieser Zeit keine Erinnerungen mehr erzeugen. Aber in den meisten Fällen kehren die Erinnerungen durch bestimmte Hinweise und Gedächtnisstützen zurück.
Blackouts treten auch bei Gehirnerschütterungen auf.
Eine Ohnmacht, also eine starke Bewusstseinseinschränkung, die in der Regel mit einem Verlust des Muskeltonus einhergeht, ist manchmal das Endstadium einer vorangegangenen Situation, die als Beinahe-Synkope oder Präsynkope bezeichnet wird. Diese letzte Situation wird durch eine Reihe von Symptomen wie Schwindel, Übelkeit, Herzklopfen, Blässe oder plötzliche Schweißausbrüche begleitet. In diesem Fall wird aufgrund eines Blutdruckabfalls (Hypotonie) nicht genügend Blut durch das Gehirn gepumpt. Wenn diese präsynkopale Situation aufrechterhalten wird, kann Dein Körper anschließend herunterfahren.
Bestimmte andere Krankheiten wie Epilepsie, innere Blutungen und Herzkrankheiten wie Herzrhythmusstörungen können ebenfalls zu Bewusstlosigkeit führen. Auch ganz alltägliche Vorfälle wie zu schnelles Aufstehen können dazu führen. In letzterem Fall kehrt das Bewusstsein in der Regel innerhalb von 2–3 Minuten zurück.
Warum wird uns von Cannabis schwindelig?
An dieser Stelle werden die Dinge ein wenig komplexer. Obwohl wir die Beziehung zwischen Cannabis und dem Schwindelgefühl nicht vollständig verstehen, sind bestimmte Aktivitäten in unserem Kreislaufsystem daran beteiligt.
Cannabis und Blutdruck
Die alten Hasen unter den Freizeit-Cannabiskonsumenten werden sich an ihre ersten Raucherfahrungen erinnern, bei denen ihnen nach dem Konsum schwach um die Brust wurde. Experten haben einen Zusammenhang zwischen Cannabis und einem Anstieg des Blutdrucks festgestellt, insbesondere bei den ersten Zügen. Auch ein möglicher Anstieg des Pulses ist zu berücksichtigen[1].
Forscher versuchen jedoch herauszufinden, ob Cannabis den Blutdruck womöglich sogar senkt, sobald der Körper eine Toleranz gegenüber THC aufbaut.[2] Eine Studie aus dem Jahr 2018 unterstützt diese Hypothese,[3] indem sie sich auf die potenziell gefäßerweiternde Wirkung von Cannabis beruft. Vereinfacht ausgedrückt, bewirkt es eine Erweiterung der Blutgefäße. Das ist auch der plausible Grund dafür, dass Cannabiskonsumenten nach dem Rauchen rote Augen bekommen. Dies sind jedoch keine endgültigen Schlussfolgerungen und es sind weitere Untersuchungen erforderlich.
Wie häufig sind Ohnmachtsanfälle bei Cannabiskonsum?
Vielleicht hast Du schon viele Geschichten von Leuten gehört, die vom Grasrauchen in Ohnmacht gefallen sind, was einige Alarmglocken schrillen lässt. Die klare Antwort lautet jedoch: Ohnmachtsanfälle treten beim Rauchen oder dem Verzehr von Edibles nicht häufig auf. Darüber hinaus kann der schmale Grat zwischen einer Ohnmacht und überwältigend stoned zu sein dazu führen, dass manche Leute ihre Erfahrung als ersteres bezeichnen, obwohl es in Wirklichkeit letzteres war.
Andere Nebenwirkungen von Cannabis
Neben Ohnmachtsanfällen gibt es jedoch noch andere Nebenwirkungen die Dir bekannt sein sollten, wenn Du Dich zur Einnahme von Cannabis entschließt:
Paranoia | Studien haben Cannabiskonsum mit Paranoia in Verbindung gebracht. Dies ist eine berichtete Nebenwirkung, die nach dem Konsum von THC-reichen Sorten in der Regel stärker auftritt. |
Psychose | THC-Beeinträchtigung wird bei prädisponierten Menschen auch mit Psychosen in Verbindung gebracht. |
Trockener Mund | Diese auch als "Pappmund" bekannte Nebenwirkung tritt häufig auf, wenn der Körper nicht genügend Speichel produziert. Dies ist keine schwere Nebenwirkung, aber dennoch lästig. |
Gedächtnislücken | Ein klassisches Kiffer-Klischee, das aber manchmal zutrifft: Gedächtnislücken können für alle, die versuchen, funktional oder produktiv zu bleiben, ärgerlich sein. |
Schmerzen in der Brust | Studien[4] zufolge sind Menschen mit Herzbeschwerden anfälliger für diese Nebenwirkung. |
Abhängigkeit | Auch wenn das Potenzial dafür eher gering ist, ist eine psychische Abhängigkeit von Cannabis bei regelmäßigen Konsumenten trotzdem möglich, wobei sie bei Konsumenten mit psychischen Störungen sogar noch größer ist. |
Paranoia |
Studien haben den Cannabiskonsum mit Anfällen von Paranoia in Verbindung gebracht. Dies ist eine häufig berichtete Nebenwirkung des Konsums von THC-reichen Sorten. |
Psychose |
Die Beeinträchtigung durch THC wird auch mit kurzzeitigen Episoden von Psychosen bei Personen in Verbindung gebracht, die eine Prädisposition für diese Erkrankung haben. |
Trockener Mund |
Diese auch als "Pappmund" bekannte Nebenwirkung tritt häufig auf, wenn der Körper nicht genügend Speichel produziert. Dies ist keine schwere Nebenwirkung, aber dennoch lästig. |
Gedächtnislücken |
Ein klassisches Kiffer-Klischee, das aber manchmal zutrifft: Gedächtnislücken können für alle, die versuchen, funktional oder produktiv zu bleiben, ärgerlich sein. |
Schmerzen in der Brust |
Studien[4] zufolge sind Menschen mit Herzbeschwerden anfälliger für diese Nebenwirkung. |
Abhängigkeit |
Auch wenn das Potenzial dafür eher gering ist, besteht dennoch die Möglichkeit einer Cannabisabhängigkeit, insbesondere bei chronischen Konsumenten. |
Wie man Schwindel durch Cannabiskonsum vermeidet
Du gehörst also zu den Unglücklichen, denen nach dem Rauchen schwindelig wird. Keine Sorge, das ist nicht das Ende der Welt. Hier sind einige hilfreiche Tipps, um diese Anfälle kontrollierbarer zu machen.
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Probiere eine andere Sorte
Wenn Du nach dem Grasrauchen das Gefühl hast, ohnmächtig zu werden, konsumierst Du vermutlich zu viel THC.
Wenn Dir von einer bestimmten Sorte schwindelig wird, ist es Zeit für was Neues. Such Dir Sorten, die weniger stark sind. Und ein Tipp für Profis: Du solltest Dich an Sorten mit ausgeglichenem THC:CBD-Verhältnis halten. Von Cannabidiol ist bekannt, dass es die Wirkung von THC abmildert, was bei Deinen Schwindelanfällen helfen könnte.
Was die Ohnmacht angeht, könntest Du diese unangenehme Situation verhindern, indem Du die Menge an Cannabis in Deinen Joints reduzierst, es nicht bis zum Mundstück rauchst oder Deine Züge einfach in größeren Abständen nimmst.
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Iss etwas, bevor Du rauchst
Die Wirkungen von Cannabis variieren von Person zu Person. Für manche Leute fühlt sich ein Zug auf leeren Magen ähnlich wie bei Alkohol viel stärker an.
Um auf der sicheren Seite zu sein, solltest Du vor Deinen Sessions einen Happen essen. Du musst Dir nicht den Bauch mit Essen vollschlagen. Du solltest allerdings genug essen, um die nächsten Stunden keinen Hunger zu haben.
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Ändere Deine Konsummethode
Menschen neigen dazu, sich nach dem Verzehr von Edibles schwindelig zu fühlen. Das ist nicht weiter verwunderlich, da der Rausch bei Edibles stärker ist und länger anhält. Es ist wie eine vierstündige Fahrt auf einem Rummelplatz, die so schnell nicht aufhören wird.
Wenn Edibles der Grund für Deinen Schwindel sind, könntest Du eine andere Einnahmemethode finden, die besser zu Dir passt. Rauche eine Pfeife, zünde Dir einen Joint an oder rauche eine Bong, um herauszufinden, womit Du Dich am wohlsten fühlst.
Wenn Du Deinen Edibles aber treu bleiben willst, könntest Du Microdosing in Betracht ziehen. Begrenze Deine Aufnahme auf 2,5mg THC, um die gewünschte Wirkung zu erhalten, ohne Dich überwältigt zu fühlen.
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Langsam angehen
Manchmal werden Schwindelanfälle durch diese plötzliche Zufuhr von THC in den Körper verursacht. Dein System ist nicht in der Lage, es sofort zu verarbeiten, was wiederum eine unausgewogene Reaktion hervorruft.
Genau wie bei unseren Ratschlägen für Edibles solltest Du es langsam angehen. Lass Dir Zeit. Wenn Du Dich für den Konsum von Cannabis entscheidest, solltest Du, genau wie im Abschnitt über Edibles, langsam anfangen. Zügle Dein Tempo. Du musst kein Vollgas geben, wenn Du ein Rookie unter Veteranen bist. Bewege Dich in einem Tempo, mit dem Du Dich wohlfühlst. Du wirst es Dir später danken.
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Beginne Deine Session im Sitzen
Insbesondere wenn Du es zum ersten Mal mit einer Dir fremden Substanz wie THC zu tun hast, solltest Du so viel Kontrolle wie möglich über die Situation behalten.
In diesem Fall bedeutet das, dass Du Deine Rauch-Session am besten im Sitzen beginnst. Zum einen bist Du viel stabiler, wenn Du Dich bequem auf einen Stuhl hockst. Und falls Dir doch einmal schwindelig wird, verringerst Du das Risiko, umzufallen und Dich zu verletzen.
Cannabis und Schwindel: Solltest Du Dir Sorgen machen?
Ein bisschen Schwindel ist beim Cannabisrauchen durchaus nicht unüblich. Selbst die erfahrensten Freizeitkonsumenten machen diese Anfälle von Zeit zu Zeit durch. Und wie wir bereits erklärt haben, wirkt Cannabis auf jeden Menschen anders, so dass es also darum geht, herauszufinden, was für Dich funktioniert.
Wenn Du unsere oben genannten Tipps befolgst, kannst Du diese Episoden verhindern. Wenn die Fälle jedoch schwerwiegend sind, solltest Du andere mögliche Gesundheitsprobleme in Betracht ziehen.
- Cannabis Use and Blood Pressure Levels: United States National Health and Nutrition Examination Survey, 2005–2012 https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Role of the central autonomic nervous system in the hypotension and bradycardia induced by (-)-Δ9-trans-tetrahydrocannabinol https://onlinelibrary.wiley.com
- Frontiers | A Systematic Review of the Complex Effects of Cannabinoids on Cerebral and Peripheral Circulation in Animal Models | Physiology https://www.frontiersin.org
- Marijuana and heart health: What you need to know - Harvard Health https://www.health.harvard.edu