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Wie man Cannabis mit Umkehrosmosewasser anbaut
Wir alle wollen nur das Beste für unsere Cannabispflanzen und gereinigtes Wasser kann uns dabei behilflich sein. In diesem Artikel nehmen wir Umkehrosmose unter die Lupe und erkunden die Nutzen, die sie für unseren Cannabisanbau bieten kann.
Inhaltsverzeichnis:
Pflanzen lieben Wasser – das ist kein Geheimnis. Wenn man bedenkt, dass das Gießen eine Deiner wichtigsten Aufgaben als Grower ist und Pflanzen auf diesem Weg auch ihre Nahrung erhalten, wollen wir alle, dass unser Cannabis das bestmögliche Wasser trinkt.
Viele Grower entscheiden sich für gereinigtes Wasser, vor allem wenn sie hydroponische Techniken anwenden. Es sind unterschiedliche Reinigungsmethoden verfügbar, aber Umkehrosmose ist eine der effektivsten und zuverlässigsten. Doch was ist Umkehrosmose eigentlich und lohnt sie sich?
Was ist Umkehrosmose?
Umkehrosmose ist eine Art von Filterprozess, der genutzt wird, um Wasser zu reinigen. Durch die Verwendung einer semipermeablen Membran können selbst gelöste Feststoffe aus einer Wasserquelle entfernt werden, was das Wasser theoretisch absolut rein macht. In der Praxis können jedoch nur Teilchen bis 0,001 Mikrometer (1 Mikrometer = 1 Millionstel eines Meters) entfernt werden.
Dies macht Umkehrosmose zu einem hochwirksamen Filterprozess, der fast alle Bakterien, Viren und gelöste Feststoffe aus dem Wasser entfernen kann. Tendenziell sind manche gelösten Gase das einzige, was einen Umkehrosmosefilter durchdringt.
Umkehrosmose wird nicht nur im Gartenbau eingesetzt. Genau genommen wird sie hauptsächlich genutzt, um Trinkwasser aufzubereiten, manchmal in riesigem Ausmaß. Entsalzungsanlagen, die das Salz aus Meerwasser entfernen, nutzen Umkehrosmose. Viele Nationen weltweit setzen auf Umkehrosmose, um genügend Wasser für ihre Bevölkerung bereitzustellen. In kleinerem Maßstab sind viele Häuser mit Umkehrosmose-Systemen ausgestattet, um ihr Trinkwasser zu reinigen. Warum gönnst Du also nicht auch Deinen Cannabispflanzen Umkehrosmosewasser?
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Wie funktioniert Umkehrosmose?
Der Prozess der Osmose beschreibt die Neigung eines Lösungsmittels (in diesem Fall Wasser), sich von einem Bereich mit geringer Lösungskonzentration durch eine semipermeable Membran in einen Bereich mit hoher Lösungskonzentration zu bewegen. Also von einem Bereich mit mehr Wasser in einen Bereich mit weniger Wasser. So bleiben Zellen hydriert. Wasser bewegt sich durch die Zellmembran, bis das Wasserpotenzial inner- und außerhalb der Zelle gleich ist – bis also ein Gleichgewicht besteht. Dasselbe gilt für Verbindungen wie Calcium, Kalium und so weiter, die sich in Wasser lösen.
Doch was ist Umkehrosmose? Mit erheblichem Druck wird Wasser von einem Bereich mit hoher Lösungskonzentration durch eine semipermeable Membran in einen Bereich mit geringer Lösungskonzentration forciert, wobei der Vorgang der Osmose umgekehrt wird.
Üblicherweise wird Umkehrosmose in Bezug auf Cannabis mit hydroponischen Set-ups in Verbindung gebracht. Mit Umkehrosmose kann man jedoch auch das Wasser für in Erde angebaute Cannabispflanzen filtern.
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Umkehrosmose vs. destilliertes Wasser für Cannabispflanzen
Destillation involviert kochendes Wasser, wobei der gereinigte Dampf gesammelt und anschließend kondensiert wird. Genau wie Umkehrosmose kann Destillation fast alle Verunreinigungen aus Deinem Wasser entfernen. Doch welche Methode ist besser für Deine Cannabispflanzen?
In Bezug auf das Endprodukt werden beide Methoden fast reines Wasser liefern, dem Du Deine Nährstoffe hinzufügen und mit dem Du Deine Pflanzen gießen/düngen kannst. In diesem Fall können Dir andere Faktoren helfen, zu entscheiden, welche Methode für Dein Set-up die richtige ist.
Destillation kann ein wenig kostengünstiger als Umkehrosmose sein, erfordert aber ein größeres Set-up, das nicht mit Deinen vorhandenen Wasserleitungen verbunden werden kann. Sie ist viel komplexer. Umkehrosmose-Systeme können hingegen in Deine Rohrleitungen integriert werden, was bedeutet, dass Du einfach nur den Wasserhahn aufdrehen musst und gereinigtes Wasser hast.
Wenn man sich zwischen den beiden entscheidet, sind also Preis, Einfachheit des Einbaus und Wasserqualität wichtige zu bedenkende Faktoren. Falls Du jedoch hydroponisch anbaust, wird ein Umkehrosmose-System nahezu sicher die bessere Option sein, da es direkt in Dein bestehendes System integriert werden kann.
Warum ist Umkehrosmosewasser für den Anbau von Cannabis von Bedeutung?
Es gibt mehrere Gründe dafür, dass unglaublich reines Wasser nützlich für Deine Cannabisanbaubemühungen sein kann.
In den meisten Wasserquellen sind bereits Mineralien und Nährstoffe gelöst, deren elektrische Leitfähigkeit mit einem EC-Messgerät gemessen werden kann. Aber es ist sehr schwierig, die vorhandenen Verhältnisse von Nährstoffen akkurat zu bestimmen, was obendrein den Vorgang der Nährstoffergänzung weniger genau macht.
Indem Du jedoch alle Verunreinigungen aus Deinem Wasser entfernst, fängst Du bei null an und kannst dann das perfekte Nährstoffgleichgewicht für Deine Pflanzen erzielen.
Vielleicht noch wichtiger ist, dass das Reinigen Deines Wassers potentiell giftige Chemikalien oder gefährliche Schädlinge entfernt, was zumindest die Gesundheit Deiner Pflanzen verbessern wird und bestenfalls ihr Leben retten könnte.
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Die Nutzen von Umkehrosmose
Für die meisten Grows mag Umkehrosmose nicht essenziell sein, aber sie kann eine großartige Möglichkeit darstellen, das Allerbeste aus Deinen Pflanzen herauszuholen. Hier sind die entscheidenden Nutzen von Umkehrosmosewasser für Cannabis:
✔️ Entfernt Verunreinigungen und Schädlinge
✔️ Ermöglicht perfekt ausgewogene Pflanzennahrung
✔️ Sehr praktisch für hydroponische Grower
✔️ Kann in vorhandene Rohrleitungen integriert werden
✔️ Muss nur alle 2–5 Jahre gewartet werden
✔️ Praktischer als Destillation
Umkehrosmose für Cannabis: Praktische Tipps
Hier kommt es wirklich auf Budget und den Einbau an. Du musst Dir nicht die Mühe machen, ein Umkehrosmose-System zu installieren. Stattdessen könntest Du mit Umkehrosmose gereinigtes Wasser einfach anderweitig kaufen. Ob dies eine gute Option ist, hängt davon ab, wie viel Cannabis Du anbauen willst und ob Du hydroponisch oder in Erde anbaust.
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Kaufe Umkehrosmosewasser
Mit Umkehrosmose gereinigtes Wasser kann online erworben und an Deine Haustür geliefert werden. Die besten Orte dafür sind Seiten, die sich entweder auf Gartenbau oder Aquarien spezialisiert haben. Die Preise variieren, aber im Durchschnitt kostet es etwa 1 EUR pro Liter. Wenn Du jedoch hydroponisch anbaust, wird die Installation eines Filters auf lange Sicht wahrscheinlich günstiger sein.
Je nachdem, wo Du lebst, kannst Du Umkehrosmosewasser eventuell auch in bestimmten Läden auffüllen. In den USA ist diese praktische Methode weitverbreitet und so kannst Du auch Verpackung einsparen!
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Installiere ein Umkehrosmose-System
Es gibt viele Fälle, in denen der Zugang zu unbegrenztem Umkehrosmosewasser praktisch sein kann. Selbst abgesehen vom Growen könntest Du dies als Gelegenheit nutzen, gereinigtes Wasser in Dein eigenes sowie in das Leben Deiner Pflanzen einzuführen.
Ein Umkehrosmose-System wird Dich wahrscheinlich circa 450–500 EUR kosten. Die Instandhaltungskosten sind nicht sehr hoch, da die Filter nur alle paar Jahre ausgewechselt werden müssen. Die Rechnung ist nicht allzu schwierig. Wenn Du in Deinem Grow über 400l Wasser verwendest, könnte ein Umkehrosmose-System eine gute Idee sein.
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Nährstoffe für Umkehrosmose
Wie bereits erwähnt, werden in Deinem Umkehrosmosewasser keine Nährstoffe enthalten sein – überhaupt keine. Dies ist für die meisten Grower von Vorteil, da sie die exakten Verhältnisse einstellen können, die sie erzielen wollen. Dennoch sind in den meisten Wasserquellen einige Grundmineralien vorhanden, die wieder ergänzt werden müssen und ohne die Deine Pflanzen leiden werden.
Deinen Pflanzen wird es (neben anderen Ionen) speziell an Calcium und Magnesium mangeln. Um dies zu korrigieren, solltest Du einen CalMag-Zusatz kaufen und Dein Wasser auf die empfohlenen Werte anpassen, die auf dem Etikett Deines gewünschten Produkts angegebenen sind.
Eine weitere Methode ist, circa 80% Umkehrosmosewasser und 20% Leitungswasser zu verwenden. Auch wenn dies kontraproduktiv erscheinen mag, nachdem Du Dir die Mühe gemacht hast, Dein Wasser zu reinigen, wird es einige essenzielle Nährstoffe liefern, während es einen hohen Reinheitsgrad beibehält. Ob dies eine brauchbare Option für Dich ist, hängt von der Qualität Deines Leitungswassers ab.
Aufbereitetem Wasser wirst Du zudem Salze hinzufügen und seinen pH-Wert genau im Auge behalten müssen. Superreines Wasser ist nutzlos, wenn es die Wurzeln Deiner Pflanzen daran hindert, die Nährstoffe aufzunehmen, die Du ergänzt hast. Eine den pH-Wert erhöhende und/oder senkende Lösung könnte erforderlich sein, um wieder in den richtigen Bereich zu kommen.
Ist ein Umkehrosmose-System gut für Pflanzen?
Wenn Du darüber nachdenkst, Umkehrosmosewasser für Dein Cannabis zu nutzen, gilt es ein paar Dinge zu berücksichtigen. Es geht mit dem offensichtlichen Nutzen der Entfernung von Schadstoffen und Verunreinigungen aus dem Wasser einher, um es gebrauchssicher zu machen. Doch es entfernt auch fast alle anderen Elemente aus Deinem Wasser, wodurch es kein Mineralprofil mehr hat.
Deshalb ist Umkehrosmosewasser nicht grundsätzlich "gut" für Deine Pflanzen. Genau genommen ist es für sich genommen vermutlich schlechter als normales Leitungswasser. Es gibt Dir jedoch eine Ausgangsbasis, von der aus Du das Nährstoffgleichgewicht Deiner Lösung perfektionieren kannst. Deswegen sind Umkehrosmosefilter beliebt für hydroponische Grows, da Hydrokulturen streng kontrollierte und spezifische Bedingungen erfordern.
Für Erd-Grows ist ein solcher Reinheitsgrad weniger von Bedeutung, da die Erde einen Großteil der Arbeit selbst erledigt. Obwohl gut reguliertes Umkehrosmosewasser nützlich sein kann, wird schlecht angepasstes Umkehrosmose mehr schaden als nützen. Bevor Du also vollkommen reines Wasser verwendest, stelle sicher, dass Du die Fähigkeiten, Ausrüstung und Energie hast, um das auszugleichen, was Du entfernen wirst.