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Cannabis-Fotografie: Die ersten Schritte
Cannabis-Fotografie ist ein spaßiges Hobby, in das man ziemlich leicht hineinfindet. Und wer weiß – wenn Du ein Händchen dafür hast, kannst Du es vielleicht sogar zum Beruf machen! Lies weiter, um die Grundlagen der Cannabis-Fotografie kennenzulernen, damit Du Deine Freunde – und Dich selbst – mit hochwertigen Weed-Fotos beeindrucken kannst.
Es gab eine Zeit, in der es als gefährlich galt, Cannabisgewohnheiten fotografisch festzuhalten. Noch gefährlicher war es, Aktivitäten des Cannabisanbaus zu dokumentieren. An manchen Orten mag das immer noch der Fall sein. Doch heutzutage wird Cannabis von vielen Menschen durch das Medium der Fotografie zelebriert.
In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Arten der Cannabis-Fotografie ein und geben Dir ein paar Tipps für die ersten Schritte.
Warum sollte man ordentliche Fotos von Cannabis machen?
Es gibt viele Gründe, gute Fotos von Cannabispflanzen zu machen, allen voran vielleicht der Spaß! Wenn Du ein Cannabisliebhaber und Fotograf (oder ein "angehender" Fotograf) bist – warum solltest Du diese beiden Interessen nicht miteinander verbinden und zwei Leidenschaften auf einmal ausleben?
Neben dem reinen Spaß gibt es noch einige andere gute Gründe, Deine Cannabisabenteuer fotografisch festzuhalten (vor allem für diejenigen, die ihr eigenes Cannabis anbauen).
- Anbautagebuch: Ein Grow-Tagebuch kann ein nützliches Werkzeug und ein wertvolles Dokument sein. Wenn Du über jede Ernte Buch führst, kannst Du Dich als Grower weiterentwickeln und im Laufe der Zeit aus Deinen Fehlern lernen, vor allem, wenn Du eine fotografische Aufzeichnung mit einer schriftlichen kombinierst. Und wenn Du ein echter Liebhaber bist, kann Dir das Durchstöbern alter Fotos beim Vergleich von Sorten helfen, Dich an diejenigen zu erinnern, die wirklich besonders waren.
- Probleme identifizieren: Fotos können Dir in zweierlei Hinsicht beim Erkennen von Problemen helfen. Erstens können Makroaufnahmen ähnlich wie ein Mikroskop funktionieren und Dir helfen, Anzeichen von Schädlingen und Krankheiten zu erkennen. Zweitens kannst Du durch den Vergleich von Fotos über einen Zeitraum von mehreren Tagen oder Wochen subtile Veränderungen an den Pflanzen erkennen, die auf größere Probleme wie Mangelerscheinungen hinweisen können.
- Ernte: Makrofotografie kann Dir außerdem helfen, herauszufinden, wann Deine Pflanzen erntereif sind, da Du die Trichome aus nächster Nähe betrachten kannst.
- Wettbewerbe/Karriere: Manche schaffen es sogar, Fotowettbewerbe zu gewinnen oder Cannabis-Fotojournalisten oder -Fotografen zu werden. Jeder fängt mal klein an, warum also nicht auch Du?
Wie macht man gute Cannabis-Fotos?
Um gute Fotos von Cannabis zu machen, braucht man eher eine Menge Wissen und eine tiefe Wertschätzung für die Pflanze als die optimale Ausrüstung. Wenn Du weißt, wie die Cannabispflanze wächst, die Phasen ihres Lebenszyklus und die Feinheiten ihres Verhaltens kennst, kannst Du herausfinden, wie und wann Du die besten Fotos von Cannabis machen kannst. Indem Du Dein Motiv verstehst, kannst Du es am effektivsten aufnehmen und festhalten.
So ist es zum Beispiel etwas ganz anderes, Sämlinge zu fotografieren, als Aufnahmen von reifen Pflanzen mit harzigen Blüten zu machen. Und wie sollst Du eine große Pflanze in der Wachstumsphase fotografieren, die noch keine auffälligen Blüten hat?
Cannabispflanzen während ihres gesamten Lebenszyklus fotografieren
Im Folgenden findest Du einige schnelle Tipps, wie Du Cannabis in den verschiedenen Phasen des Lebenszyklus der Pflanze fotografieren kannst.
- Samen: Auf den ersten Blick sehen sie vielleicht ziemlich gewöhnlich aus, aber aus der Nähe und im richtigen Licht betrachtet können Cannabissamen einen echten Charakter haben. Das Fotografieren von Samen fordert Deine kreativen Fähigkeiten und hilft Dir, Probleme wie Risse zu erkennen. Warum verwendest Du nicht ein Makroobjektiv, um einen Samen extrem scharf abzubilden? Oder zeige in einem Zeitraffer, wie er sich öffnet und die erste Pfahlwurzel entsteht.
- Sämlinge: Sämlinge fangen klein an, doch sie entwickeln sich sehr schnell. Mit einem normalen Objektiv und einer Zeitrafferaufnahme kannst Du festhalten, wie schnell Deine Sämlinge in den ersten zwei Wochen wachsen.
- Wachstumsphase: In dieser Phase wachsen die Pflanzen kräftig weiter und dies ist auch der Zeitpunkt, an dem Du mit den Trainingsmethoden beginnst. Fotografieren stellt eine großartige Möglichkeit zum Festhalten Deiner Methode dar und kann anderen Growern Einblicke in das Training von Cannabispflanzen gewähren. Außerdem kannst Du so wertvolles Feedback erhalten.
- Blüte: Jetzt kann Cannabis-Fotografie richtig Spaß machen. Erstens kannst Du ganz nah herangehen und die Stempel fotografieren, wenn sie aus den Nodien der Pflanze herauswachsen. Zweitens kannst Du sie fotografieren, während sie sich von feinen Härchen zu prallen, mit frostigen Trichomen bedeckten Blütenkelchen entwickeln – der Traum eines jeden Cannabis-Fotografen.
- Ernte: In diesem Stadium können Makroobjektive ein hilfreiches Werkzeug zum Bestimmen des Erntezeitpunkts sein. Makroobjektive funktionieren wie Mikroskope und zeigen Dir die Trichome aus der Nähe, sodass Du genau sehen kannst, wie reif sie sind.
- Aushärten: Wenn die Blüten getrocknet und ausgehärtet wurden, sehen sie wunderschön aus und Du willst sie wahrscheinlich auch in dieser letzten Phase einfangen. Dafür hast Du schließlich die ganze Arbeit investiert. Dies ist eine tolle Möglichkeit, die Ergebnisse mit der Community zu teilen und mit einzigartigen Farben oder Strukturen der Buds anzugeben.
Verschiedene Teile der Cannabispflanze fotografieren
Generell lassen sich Fotos von Cannabis in vier Hauptkategorien einteilen, die wir im Folgenden vorstellen. Diese dienen als gute Ausgangspunkte, aber Du brauchst Dich nicht an unsere Regeln zu halten! Wenn Dir etwas Neues einfällt, dann leg los.
Übersicht
Wie der Name schon sagt, zeigen Übersichtsfotos meist eine ganze Pflanze oder sogar einen ganzen Grow. Es geht darum, Pflanzen in ihrer vollen Pracht zu zeigen. Es gibt viele Blickwinkel, doch Fotografen entscheiden sich oft dazu, diese Aufnahmen von unten zu machen, weil die Pflanzen dann größer und imposanter aussehen.
Du kannst aber auch Aufnahmen von der Seite machen, damit die Pflanze wie ein wahrhaftiger Wald aus grünen Stielen und Zweigen aussieht. Gegen Ende des Wachstumszyklus kannst Du auch Aufnahmen von oben machen, um das breite und Cola-reiche Blätterdach eines Grows zu zeigen.
Flatlays
Kennst Du Aufnahmen von auf einer Arbeitsplatte ausgebreiteten Gewürzen und Kräutern, die direkt von oben gemacht wurden? Oder hast Du vielleicht schon einmal Bilder gesehen, auf denen eine riesige Menge Cannabis-Buds aus Gläsern quillt und überall zerkleinertes Gras im Wert von etwa einer Unze herumliegt?
Nun, diese Bilder werden Flatlays genannt. Auch wenn sie mittlerweile ziemlich alltäglich sind, erfüllen sie immer noch ihren Zweck und es gibt sicherlich Möglichkeiten, sie ein wenig interessanter zu gestalten. Warum sollte man also nicht ein bisschen Spaß mit ihnen haben?
Blüten
Kaum jemand kann widerstehen, Fotos von seinen fetten Blüten zu machen, sobald sie sich entwickeln. Von Makroobjektiven bis hin zu normalen Handykameras kannst Du eine Reihe von Techniken einsetzen, um Cannabisblüten zu fotografieren. Das Wichtigste dabei ist, sie gut auszuleuchten und den Fokus richtig einzustellen, damit die Farben und Nuancen zur Geltung kommen.
Trichome
Wir alle haben schon Makroaufnahmen von Trichomen gesehen, die wie ein unwirklicher Pilzwald aussehen. Nun, um sie zu fotografieren, brauchst Du lediglich ein Makroobjektiv. Die Zeiten, in denen dies nur professionellen Fotografen vorbehalten war, sind vorbei. Und es gibt sogar Makroobjektiv-Aufsätze für Fotohandys.
Um Trichome zu fotografieren, musst Du für die richtige Beleuchtung sorgen und sicherstellen, dass die Teile der Pflanze, die Du fotografieren willst, perfekt im Fokus sind. Makroaufnahmen haben eine geringe Schärfentiefe, sodass der größte Teil des Bilds unscharf sein wird.
Wie man eine Kamera für Cannabis-Fotos einstellt
Wenn Du zum Fotografieren von Cannabis ein Fotohandy benutzt, musst Du eigentlich nur die Belichtung einstellen. Diese bestimmt, wie lange der Verschluss geöffnet bleibt, also auch, wie viel Licht hineinfällt. Eine kürzere Belichtung führt zu Fotos mit weniger Helligkeit, aber auch weniger Rauschen. Aufnahmen mit einer höheren Belichtung sind zwar heller, aber ab einem bestimmten Punkt werden sie ziemlich körnig und verrauscht. Es ist ziemlich einfach, ein gutes Gleichgewicht zu finden, aber es macht einen großen Unterschied bei der Qualität.
Der ISO-Wert kann die Belichtung ausgleichen oder ergänzen. Niedrigere ISO-Werte führen zu hochwertigeren, aber dunkleren Bildern. Höhere ISO-Werte führen zu helleren Bildern (das heißt, Du kannst die Belichtung niedrig halten, was die Schärfe verbessert), die aber mehr Rauschen aufweisen. Zum Glück können moderne Digitalkameras sehr hohe ISO-Werte erreichen, bevor die Bildqualität merklich nachlässt. Ein hoher ISO-Wert ist also nützlich, um die Belichtung niedrig zu halten, damit die Fotos klarer werden.
Die Blende bestimmt, wie groß oder klein die Öffnung ist, durch die das Licht in die Kamera fällt. Eine kleine Blende sorgt für eine größere Schärfentiefe, das heißt, ein größerer Teil der Aufnahme wird scharf abgebildet (nützlich für Übersichtsaufnahmen und Flatlays). Eine größere Blende erzeugt eine geringere Schärfentiefe, wodurch sich das Motiv übertrieben deutlich von einem unscharfen Hintergrund abhebt.
Der Weißabgleich passt die Farben auf dem Foto an die Lichtverhältnisse an. Um ihn richtig einzustellen, solltest Du ein weißes Blatt Papier vor die Kamera halten und die Einstellungen für den Weißabgleich durchgehen, bis es tatsächlich weiß aussieht. Dadurch stellst Du sicher, dass Du die Farben so einfängst, wie sie tatsächlich sind.
Welche Objektive sind für die Cannabis-Fotografie geeignet?
Du kannst mit jedem Objektiv ein gutes Foto machen. Wie das klassische Sprichwort sagt: Die beste Kamera ist die, die Du dabeihast!
Dennoch führen hochwertige Objektive zu hochwertigen Fotos, doch im modernen Zeitalter holen auch minderwertige Kameras und Objektive auf. Ein Standardobjektiv von 18–55mm sollte für die meisten Aufnahmen ausreichen. Mit Weitwinkelobjektiven (ca. 10mm) kannst Du jedoch auch sehr attraktive Aufnahmen machen.
Und natürlich Makroobjektive! Für die besagten, unglaublichen Aufnahmen von Blüten und Trichomen ist ein Makroobjektiv ein Muss. Normale Objektive können bei so geringen Entfernungen nicht fokussieren, sodass Du diese intimen Aufnahmen nicht machen kannst.
5 Tipps für Cannabis-Fotos in Top-Qualität
Nun folgen die fünf besten Tipps für einen guten Einstieg in die Cannabis-Fotografie. Es gibt viel mehr zu beachten, als wir hier in aller Kürze sagen können, doch mit diesem Wissen solltest Du in der Lage sein, gute Fotos zu schießen – und davon ausgehend kannst Du nach Herzenslust experimentieren.
1. Für wackelfreie Aufnahmen ein Stativ verwenden
Stative dienen dazu, die Kamera absolut stabil zu halten, um Unschärfe und schiefe Bilder zu vermeiden. Sie sind viel besser, als mit der Kamera in der Hand zu fotografieren, und stellen eine lohnende Investition für Hobby- und Profifotografen dar. Stative sind äußerst verstellbar und ermöglichen Dir, aus allen möglichen Winkeln perfekte Aufnahmen zu machen, zum Beispiel von oben oder ganz nah. Eine billige Alternative zu einem Stativ wäre, Deine Kamera einfach auf einen Bücherstapel oder einen Tisch zu legen, um eine klare Aufnahme zu machen. Diese Option kann manchmal schwierig sein, vor allem, wenn Du versuchst, aus bestimmten Winkeln zu fotografieren. Es gibt auch kleine Stative für Smartphones, mit denen Du auch mit diesen Alltagsgeräten wackelfreie Aufnahmen machen kannst.
2. Einen ansprechenden Hintergrund schaffen
Der Hintergrund eines Fotos kann genauso wichtig sein wie das, was im Vordergrund zu sehen ist. Wenn Du Pflanzen mit Folien, Ventilatoren und Leuchtmitteln im Bild fotografierst, kann das Foto ziemlich chaotisch wirken. Willst Du diese Gegenstände absichtlich zur Schau stellen, solltest Du sie auf jeden Fall sichtbar lassen. Wenn nicht, ist es ästhetischer, nur das Grün der Pflanzen im Hintergrund zu zeigen, besonders bei Makroaufnahmen. Stell Dir eine Nahaufnahme einer fetten Blüte mit vielen Trichomen im Vordergrund vor einem glitzernden Meer aus Grün vor. Ziemlich schön, oder?
Wenn Du eine ganze Pflanze fotografieren willst, kannst Du sie vor einem rein weißen Hintergrund platzieren, um ihre Eleganz ohne unnötige Objekte im Bild einzufangen. Die Einrichtung eines provisorischen Studios ist ganz einfach und der Hintergrund kann sogar aus nicht reflektierendem weißem Papier oder Karton bestehen.
3. Blitzlicht aktivieren, um Blüten zum Leuchten zu bringen
Auch wenn Blitzlichter gut funktionieren, kann man mit kontinuierlicher Beleuchtung scharfe Bilder machen, die Details hervorheben und mögliche Unschärfen minimieren. Blitzlicht kann in manchen Situationen sehr gut funktionieren, doch das direkte Licht kann oft ein härteres Bild erzeugen. Indirektes Licht erzeugt eher einen weichen Beleuchtungseffekt, der in vielen Fällen viel wünschenswerter ist. Weiches Licht kannst Du kreieren, indem Du das Licht von einer weißen Oberfläche wie einem Blatt Papier reflektierst.
4. Makroaufnahmen für detaillierte Bilder
Makrofotografie ist die Kunst, Objekte und Lebewesen aus nächster Nähe und mit großem Detailreichtum einzufangen. Für den Anfang solltest Du Deine digitale Spiegelreflexkamera (DSLR) auf Makromodus stellen. So kann Dein Objektiv gut fokussieren und die kleinen Trichome auf der Oberfläche von Cannabisblüten besser erkennen. Der Makromodus erfasst die feinen Details der Pflanzen und lässt das Bild atemberaubend aussehen. Außerdem hilft die Verwendung von Makroobjektiven dabei, scharfe und saubere Aufnahmen von winzigen Teilen der Pflanzenanatomie zu machen. Es gibt ein breites Spektrum an Makroobjektiven für DSLR-Kameras und mittlerweile können auch Smartphone-Besitzer diese Technologie nutzen, indem sie ein Makroobjektiv an ihr Gerät klemmen.
5. Die Blende auf kreative Weise kontrollieren
Wie bereits erwähnt, stellt das Einstellen der Blende eine der einfachsten Möglichkeiten dar, die Qualität eines Fotos drastisch zu verändern. Verwende eine kleine Blende, um klare Aufnahmen von großen Räumen zu machen, in denen es viele verschiedene Ebenen gibt. Wenn Du zum Beispiel eine ganze Pflanze fotografieren willst, wird Dir eine kleine Blende dabei helfen. Möchtest Du aber, dass sich eine Pflanze von den anderen abhebt, kannst Du sie mit einer großen Blende vor einem ansonsten unscharfen Hintergrund scharf stellen. Das ist auch für das Fotografieren einzelner Blüten super.
Für Makroaufnahmen solltest Du eine kleine Blende verwenden. Es liegt in der Natur dieser Objektive, dass das Motiv selbst bei kleinster Blende scharf erscheint, während der Hintergrund unscharf ist. Bei einer größeren Blende wird zu viel vom Foto unscharf.
Wie man das Beste aus seinen Cannabis-Fotos herausholt
Für die meisten Menschen sind die Hauptgründe, warum sie sich mit der Fotografie von Cannabis befassen, der Spaß an der Sache und die Dokumentation des Fortschritts ihrer Pflanzen. Es sei denn, Du willst damit ernsthaft Karriere machen. Mach Dir also keinen Stress, wenn die Ergebnisse nicht gleich zu Beginn so sind, wie Du sie haben willst. Experimentiere einfach ein wenig und mach Dich mit der Ausrüstung vertraut. So lernst Du auch Deine Pflanzen besser kennen.