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Kann Cannabis Arthritisschmerzen und Entzündungen verringern?
Arthritis verursacht Schmerzen. Bei manchen Patienten bleibt die Erkrankung jedoch trotz moderner Medikamente bestehen. Doch ohne Heilmittel kann Arthritis nicht aufgehalten werden. Forscher untersuchen Cannabis nun auf sein therapeutisches Potenzial.
Inhaltsverzeichnis:
Obwohl es in der evidenzbasierten Medizin keine endgültige Heilung für Arthritis gibt, können verschiedene Behandlungen das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen. Eine frühzeitige Behandlung, wie z. B. eine Änderung des Lebensstils, ist besonders wirksam, reicht jedoch oft nicht aus. Welche Rolle spielt also Cannabis bei der Behandlung der Erkrankung? Wir werden uns Arthritis, die verschiedenen Arten der Krankheit und wie Cannabinoide wie THC und CBD helfen könnten, genauer ansehen.
Was ist Arthritis?
Im weitesten Sinne beschreibt Arthritis – oder genauer gesagt Arthropathie – eine Reihe von entzündlichen und nicht entzündlichen Erkrankungen, die die Funktion und Empfindlichkeit eines oder mehrerer Gelenke betreffen. Obwohl Arthritis hauptsächlich mit dem Alterungsprozess in Verbindung gebracht wird, können auch junge Menschen an manchen dieser Erkrankungen leiden. Informiere dich über diese wichtigen Fakten[1] zu Arthritis, um mehr über diese Krankheiten zu erfahren:
- Sie betrifft viele Menschen: Erstaunliche 54,4 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten haben eine vom Arzt diagnostizierte Arthritis und in Europa haben schätzungsweise über 40 Millionen[2] Menschen Osteoarthritis.
- Frauen sind häufiger betroffen als Männer: Arthritis tritt bei Frauen etwas häufiger auf als bei Männern, obwohl Experten nicht ganz sicher sind, warum.
- Mangelnde körperliche Aktivität kann zu der Erkrankung beitragen: Manche Arten von Arthritis betreffen Menschen, die sich nicht körperlich betätigen, mehr als Menschen, die sich ausreichend bewegen.
Arthritis hat massive Auswirkungen sowohl auf den Einzelnen als auch auf die Gesellschaft als Ganzes. Es ist also nicht überraschend, dass Wissenschaftler daran interessiert sind, neue Wege zu finden, um die Krankheit zu behandeln, die Lebensqualität zu verbessern und die Zahl der Betroffenen zu reduzieren. Die Schwierigkeit der Behandlung ergibt sich jedoch aus den verschiedenen Arten und Symptomen von Arthritis.
Arten von Arthritis
Zu den häufigsten Formen der Krankheit gehören:
Osteoarthritis (Arthrose) | Nicht entzündliche, d. h. degenerative, allmähliche Abnutzung des Gelenkknorpels und Knochenverformung. |
Rheumatoide Arthritis (RA) | Eine entzündliche Erkrankung, bei der das Immunsystem gesunde Zellen in den Gelenken und schließlich auch in anderen Körperteilen angreift. |
Gicht | Starke Schmerzen und Schwellungen durch die Ansammlung von Harnsäurekristallen in den Gelenken. |
Lupus | Eine Autoimmunerkrankung, die durch unbekannte Ursachen ausgelöst wird und Gelenke, Haut, Nieren sowie viele weitere Organe befällt. |
Psoriatische Arthritis | Eine Form der Arthritis, die Menschen mit der Hauterkrankung Schuppenflechte betrifft. |
Arthritis-bedingtes Karpaltunnelsyndrom | Arthritis und Karpaltunnelsyndrom sind zwei verschiedene Erkrankungen. Allerdings können rheumatoide Arthritis und Arthrose das Risiko erhöhen, dass eine Person ein Karpaltunnelsyndrom entwickelt. |
Osteoarthritis (Arthrose) | Nicht entzündliche, d. h. degenerative, allmähliche Abnutzung des Gelenkknorpels und Knochenverformung. |
Rheumatoide Arthritis (RA) | Eine entzündliche Erkrankung, bei der das Immunsystem gesunde Zellen in den Gelenken und schließlich auch in anderen Körperteilen angreift. |
Gicht | Starke Schmerzen und Schwellungen durch die Ansammlung von Harnsäurekristallen in den Gelenken. |
Lupus | Eine Autoimmunerkrankung, die durch unbekannte Ursachen ausgelöst wird und Gelenke, Haut, Nieren sowie viele weitere Organe befällt. |
Psoriatische Arthritis | Eine Form der Arthritis, die Menschen mit der Hauterkrankung Schuppenflechte betrifft. |
Arthritis-bedingtes Karpaltunnelsyndrom | Arthritis und Karpaltunnelsyndrom sind zwei verschiedene Erkrankungen. Allerdings können rheumatoide Arthritis und Arthrose das Risiko erhöhen, dass eine Person ein Karpaltunnelsyndrom entwickelt. |
Grundsätzlich gibt es zwei Formen von Arthritis: degenerative und entzündliche Arthritis. Bei degenerativer Arthritis kommt es zum Abbau von Bindegewebe und Polstern in den Gelenken, was schließlich zu Knochenerosion und -umbau führt.
Entzündliche Arthritis entsteht nicht durch Abnutzung. Vielmehr tritt sie auf, wenn das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Zellen angreift, was zu potenzieller Gelenkerosion führt. Im Folgenden werden diese beiden Formen näher erläutert.
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Arthrose oder Osteoarthritis
Osteoarthritis tritt als Form von degenerativer Gelenkerkrankung auf, wenn der Knorpel – eine feste und glatte Form von Bindegewebe zwischen den Gelenken – zu schrumpfen beginnt. Wird der Knorpel weiter abgebaut, wird die Knochenoberfläche freigelegt und die Reibung nimmt zu. Schließlich führt die Erkrankung zu Knochenerosion und -deformation, Entzündungen in den Gelenken und sogar zu Schäden an den Bändern.
Zu den Symptomen einer Arthrose gehören:
Chronische Schmerzen | Steifheit | Behinderung | Reduzierte Flexibilität |
Knirschendes Gefühl | Schwellung (Synovitis) | Knochensporne |
Chronische Schmerzen | Steifheit | ||||||
Behinderung | Reduzierte Flexibilität | ||||||
Knirschendes Gefühl | Schwellung (Synovitis) | ||||||
Knochensporne |
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Rheumatoide Arthritis
Rheumatoide Arthritis fällt in die entzündliche Kategorie. Als Autoimmunerkrankung beruht diese Art von Arthritis auf einer Fehlfunktion des Immunsystems, die dazu führt, dass gesunde Zellen im Körper angegriffen werden. Im Gegensatz zur mechanischen Abnutzung bei Arthrose greifen bei rheumatoider Arthritis Immunzellen die Gelenkinnenhaut an, was zu Knochenerosion und schweren Gelenkdeformierungen führt. Bei manchen Menschen greift das Immunsystem nicht nur die Gelenke an, sondern kann auch Haut, Augen, Lunge und sogar das Herz angreifen.
Zu den Symptomen der rheumatoiden Arthritis gehören:
Starke Schmerzen und geschwollene Gelenke | Gelenksteife | Müdigkeit | Fieber | Appetitverlust |
Starke Schmerzen und geschwollene Gelenke | Gelenksteife | ||||||
Müdigkeit | Fieber | ||||||
Appetitverlust |
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Arthritis-induziertes Karpaltunnelsyndrom
Das Karpaltunnelsyndrom wird durch Druck auf den Nervus medianus verursacht. Dieser sensorische und motorische Nerv entspringt der oberen Wirbelsäule und verläuft an der Vorderseite des inneren Arms und Unterarms bis zur Handflächenseite des Daumens und der Finger (mit Ausnahme des kleinen Fingers). Bevor er in die Hand eintritt, passiert dieser Nerv den Karpaltunnel – einen kleinen Durchgang, der von Knochen und Bindegewebe umgeben ist. Obwohl es sich nicht um eine Form von Arthritis handelt, können Entzündungen oder Knochenverformungen oder -wucherungen, die durch Arthritis-Arthropathien verursacht werden, zu einer Verengung des Karpaltunnels führen und Druck auf den Mittelnerv ausüben.Zu den Symptomen des Karpaltunnelsyndroms gehören:
Schmerzen | Taubheit | Kribbeln | Reduzierte Greifkraft |
Schmerzen | Taubheit |
Kribbeln | Reduzierte Greifkraft |
Sind Arthritis und Rheuma das Gleiche?
Nicht ganz. Arthritis ist der griechische Oberbegriff für eine Arthropathie, was „Entzündung der Gelenke“ bedeutet. Damit sind insbesondere chronische oder akute Entzündungen mit strukturellen Schäden und Schmerzen ausschließlich in den Gelenken gemeint. Im Gegensatz dazu ist Rheuma ein veralteter Begriff, der jede Erkrankung der Gelenke, Muskeln, Sehnen, Bänder und anderer faseriger Gewebe beschreibt.
Kann Cannabis bei Arthritis helfen?
Es ist klar, dass die Entwicklung neuer Therapien dazu beitragen kann, das Leiden von Millionen von Menschen zu lindern. Wie kann Cannabis also als Behandlung für diese Erkrankung dienen? Aktuelle Forschungsergebnisse (siehe unten) zeigen, dass Cannabis bei der Bekämpfung dieser Krankheiten eine Rolle spielen könnte, weil es eines der wichtigsten Systeme im menschlichen Körper beeinflusst.
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Eine Einführung in das Endocannabinoid-System
Um zu verstehen, wie Cannabis mit Arthritis-Symptomen zusammenhängt, müssen wir kurz auf das Endocannabinoid-System (ECS) eingehen. Dieses interzelluläre Netzwerk hilft bei der Regulierung verschiedener Prozesse im menschlichen Körper – vom Appetit und der Stimmung bis hin zur Knochenremodellierung und Modulation von Neurotransmitter-Rezeptoren. Die Komponenten dieses Systems kommen in den meisten Geweben vor, darunter im Nervensystem, Fortpflanzungssystem, Skelett, Verdauungstrakt und Bindegewebe.
Aber was macht es dort? Nun, das ECS hilft dem Körper, das biologische Gleichgewicht oder Homöostase aufrechtzuerhalten. Es verhindert, dass Dinge weder unter- noch überfordert werden, was anderen Systemen ermöglicht, ihre Funktionen optimal auszuführen. Das „klassische“ Konzept des ECS besteht aus zwei Hauptrezeptoren – dem Cannabinoidrezeptor 1 (CB1) und dem Cannabinoidrezeptor 2 (CB2). Es umfasst auch Signalmoleküle, die als Endocannabinoide bekannt sind, sowie fünf verwandte Enzyme.
Der Fortschritt in der ECS-Forschung hat auch viele andere Komponenten dieses Systems aufgedeckt, darunter mehrere verschiedene Rezeptoren wie TRPV1 und PPAR, andere GPR-Rezeptoren sowie eine Vielzahl anderer Signalmoleküle. Zusammen werden diese Komponenten als „erweitertes“ Konzept des ECS angesehen, das besser als Endocannabinoidom bekannt ist[3].
Laufende Studien untersuchen, welche Rolle das ECS bei der Ursache und Entwicklung von Arthritis eine Rolle spielt. Forscher der University of Edinburgh schlagen beispielsweise eine starke Verbindung zwischen Arthrose und ECS-Komponenten vor, die im Synovialgewebe und in der die Gelenke umgebenden Flüssigkeit gefunden werden.
Bei Studien an Mäusen fand das Team bis zu 40% mehr Knorpeldegeneration bei Mäusen, denen es an CB2-Rezeptor mangelt. Interessanterweise stellten sie fest, dass die Verabreichung eines synthetischen Cannabinoids das Fortschreiten der Krankheit bei jungen Mäusen mit einem normalen CBD2-Spiegel signifikant hemmt. Jene Mäuse, denen es an diesen Rezeptoren mangelte, zeigten keine Veränderungen.
Diese Ergebnisse stimmen mit der Idee des klinischen Endocannabinoid-Mangels (CECD) überein, einer Theorie des Cannabisforschers Dr. Ethan Russo. CECD weist darauf hin, dass ein Mangel an Endocannabinoiden, Cannabinoid-Rezeptoren oder Enzymen das ECS beeinflussen könnte. Da dieses System eine so grundlegende Rolle im Körper spielt, kann ein Mangel an Komponenten zu verschiedenen Krankheiten führen.
THC vs. CBD bei Arthritis
Die Cannabispflanze produziert über 100 Cannabinoide und genau wie die Endocannabinoide des Körpers, können diese Moleküle mit dem ECS interagieren. Dies bedeutet, dass die Phytochemikalien in Cannabis direkt auf eines der wichtigsten Regelsysteme im menschlichen Körper einwirken können – doch was bedeutet das für Menschen, die an Arthritis leiden? In Studien wurde kürzlich die Rolle des ECS als therapeutisches Ziel bei diesen Erkrankungen untersucht.
die beiden am häufigsten vorkommenden Cannabinoide in den meisten modernen Cannabissorten sind THC und CBD. Beide Moleküle wirken sich auf unterschiedliche Weise auf das ECS aus. THC bindet direkt an die CB1- und CB2-Rezeptoren. Es bewirkt psychoaktive Effekte, hauptsächlich durch die Aktivierung von CB1-Rezeptoren im zentralen Nervensystem, was zu einer höheren Neurotransmitterfreisetzung führt.
Im Gegensatz dazu hat CBD eine geringe Affinität für beide dieser Stellen. Stattdessen kann es den Endocannabinoidspiegel durch Interaktion mit Schlüsselenzymen erhöhen. CBD bindet auch an den ECS-Rezeptor TRPV1 – ein Stelle, die an der Schmerzverarbeitung beteiligt ist. Lies weiter, um herauszufinden, was die Forschung über die möglichen Auswirkungen beider Cannabinoide auf Arthritis sagt.
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THC und Arthritis
Bisher wurden keine Studien am Menschen durchgeführt, die die Rolle von THC bei Arthritispatienten untersuchen. Die Ergebnisse von Studien zu anderen Erkrankungen könnten jedoch Hoffnung für die Behandlung von Arthritis geben. Derzeit untersuchen Forscher parallel die Auswirkungen von Cannabis mit hohem THC-Gehalt[4] auf neuropathische Schmerzen, die Schlafqualität und entzündungsbedingte Schmerzen.
THC könnte sich auch positiv auf einige der psychischen Probleme auswirken, unter denen einige Arthritispatienten leiden. Viele Menschen mit dieser Krankheit leiden aufgrund von Schmerzen und eingeschränkter Mobilität unter affektiven Störungen. THC führt zu einem akuten Anstieg des Dopaminspiegels[5] – ein Neurotransmitter, der die Stimmung stark beeinflusst –, was für einige von Arthritis betroffene Personen von Vorteil sein könnte.
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CBD und Arthritis
Auch hier bedeutet der Mangel an klinischen Humanstudien, dass die Forscher nicht die Möglichkeit hatten, CBD gegen Arthritis am Menschen zu testen. Tierversuche bieten jedoch einen Hinweis darauf, wie das Cannabinoid beim Menschen wirken könnte. Forscher untersuchen derzeit bei Tieren, wie CBD mit Schmerzen und Entzündungen[6] zusammenhängt.
CBD hat eine geringe Bindungsaffinität für CB1- und CB2-Rezeptoren, produziert einen Großteil seiner Aktivität jedoch durch die Störung von ECS-Enzymen. Das Enzym Fettsäureamid-Hydrolase (FAAH) ist für den Abbau einer Vielzahl von Endocannabinoiden verantwortlich. Forscher untersuchen derzeit, wie die FAAH-Hemmung den Endocannabinoidspiegel erhöhen könnte[7], was letztendlich Schmerzen und Entzündungen lindert.
Öle, Sprays oder topische Mittel gegen Arthritis?
Während Forscher entdecken, wie Cannabinoide Arthritis beeinflussen könnten, untersuchen sie auch, wie diese sekundären Pflanzenstoffe am besten für diesen Zweck eingesetzt werden können.
Viele Arthritis-Patienten, die sich Cannabis zuwenden, stellen oft Fragen wie “Wie nutzt man CBD-Öl bei Arthritis?” und “Sollte ich CBD-Creme gegen Arthritisschmerzen verwenden?”. Obwohl wir diese Fragen noch nicht beantworten können, werden künftige Studien hoffentlich Aufschluss darüber geben, wie Weed am besten bei Arthritis eingesetzt werden kann.
In der Zwischenzeit können Menschen, die eine Verwendung von Cannabis in Betracht ziehen, Öle sowohl oral als auch sublingual anwenden. Bei der oralen Einnahme werden Cannabinoide wie THC und CBD durch den Verdauungstrakt und die Leber geleitet, wo sie in verschiedene Metaboliten umgewandelt werden, bevor sie durch den gesamten Körper wandern. Der sublinguale Weg (Öl unter die Zunge träufeln) führt Cannabinoide beinahe direkt in den Blutkreislauf ein, um eine schnelle Wirkung zu erzielen.
Sprays und topische Mittel, die direkt auf die betroffenen Gelenke aufgetragen werden, können lokale Linderung bieten. Auf die Haut aufgetragene Sprays erreichen keine hohe Absorption, da äußerlich angewendete Cannabinoide hauptsächlich auf Zellen in der Haut abzielen. Transdermale Pflaster könnten eine Form von topischem Cannabis bieten, die besser in die Blutversorgung um das Gelenk aufgenommen wird.
Ist Cannabis bei Arthritis sicher?
Die Nebenwirkungen von THC in Humanstudien umfassen normalerweise beeinträchtigte kognitive Funktionen[8], während sich häufige Nebenwirkungen von CBD gewöhnlich als trockener Mund, Durchfall, verminderter Appetit, Schläfrigkeit und Müdigkeit manifestieren.
Im Allgemeinen hat Cannabis ein Sicherheitsprofil mit einer geringen Anzahl von Nebenwirkungen. Allerdings kann THC bei manchen Menschen psychische Probleme verursachen. Dies ist besonders für Menschen relevant, die anfällig für psychische Erkrankungen sind. In Bezug auf CBD berichtet die Weltgesundheitsorganisation, dass das Cannabinoid im Allgemeinen gut verträglich ist und ein
Cannabis umdeuten: Eine neue Perspektive auf eine uralte Pflanze
Laut den Centers for Disease Control leiden knapp die Hälfte der Erwachsenen im Alter von 65 Jahren oder älter an einer Art von ärztlich diagnostizierter Arthritis. Allerdings sind mehr als die Hälfte der erwachsenen US-Amerikaner mit dieser Erkrankung im erwerbsfähigen Alter[10] (18–64). Insgesamt liegt das Durchschnittsalter der medizinischen Cannabiskonsumenten im Land bei ungefähr 45[11] Jahren. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Senioren, die aufgrund von Verletzungen eine schwerere Arthritis erleiden, weniger geneigt sind, zur Linderung ihrer Symptome medizinisches Cannabis auszuprobieren.
Dies könnte teilweise auf das soziale Stigma zurückzuführen sein, das Cannabis noch immer anhaftet. Obwohl jüngere Generationen die Pflanze durch eine andere Linse sehen, ist bei älteren Generationen die verbliebene Propaganda, die bis zu Nixons Krieg gegen die Drogen und der Reefer-Madness-Ära zurückreicht, noch stärker verankert. Fortschritte in Wissenschaft und Politik verändern jedoch derzeit auch die Ansicht innerhalb älterer Altersgruppen. 2007 nutzten lediglich 0,4% der Erwachsenen ab 65 Jahren Cannabis. Diese Zahl ist im Jahr 2015 auf 2,9% gestiegen[12].
In laufenden Studien werden die in Cannabis enthaltenen Verbindungen, darunter Cannabinoide – und schließlich Terpene und Flavonoide –, auf ihre Auswirkungen auf Erkrankungen untersucht, die mit Schmerzen, Entzündungen, Gelenkverschleiß und anderen Symptomen einhergehen, die die Lebensqualität älterer Menschen beeinträchtigen.
Die Vorstellung, Cannabis zu rauchen, schreckt viele ältere Patienten davon ab, die Pflanze auszuprobieren. Alternativen zum Rauchen könnten sie jedoch für die Idee gewinnen. Genau dosierte Edibles und fachmännisch entwickelte Öle und Extrakte oder sogar Hightech-Vaporizer könnten die potenziellen Nutzen von Cannabis auch ohne Verbrennung bieten.
Richtlinien für einen verantwortungsvollen Cannabiskonsum werden derzeit ebenfalls entwickelt, in der Hoffnung, Cannabisnutzer vom Stereotyp des "verantwortungslosen, faulen Kiffers" zu befreien. Derzeit tragen die von der National Organization for the Reform of Marijuana Laws (NORML) veröffentlichten Prinzipien des verantwortungsvollen Cannabiskonsums dazu bei, ein anderes Bild von Cannabis nutzenden Bürgern zu zeichnen. Zu den Grundsätzen gehören:
- Nur für Erwachsene
- Setze Dich nicht hinters Steuer, wenn Du geraucht hast
- Achte auf andere
- Widerstehe dem Missbrauch
- Respektiere die Rechte anderer
Cannabis gegen Arthritis: Eine vielversprechende Zukunft?
Leider haben Arthritis-Patienten noch einen langen Weg vor sich, bis sie wirklich schlüssige Belege sehen werden. Um die Auswirkungen des Krauts auf die Symptome der Krankheit zu bestimmen, sind hochwertige Humanstudien erforderlich. Die Beteiligung des ECS an der Erkrankung deutet jedoch auf Cannabis als vielversprechenden Wirkstoff hin. Hoffentlich werden Studien aufdecken, welche Cannabinoide am besten bei Arthritis wirken und welcher Darreichungsweg eine bessere Linderung bietet.
- Arthritis-Related Statistics | Data and Statistics | Arthritis | CDC https://www.cdc.gov
- Osteoarthritis in Europe: impact on health status, work productivity and use of pharmacotherapies in five European countries | Rheumatology | Oxford Academic https://academic.oup.com
- (PDF) Endocannabinoidome https://www.researchgate.net
- Cannabis and joints: scientific evidence for the alleviation of osteoarthritis pain by cannabinoids - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- The effects of Δ9-tetrahydrocannabinol on the dopamine system https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- CBD for Arthritis Pain: What You Should Know https://www.arthritis.org
- Cannabinoid-based drugs targeting CB1 and TRPV1, the sympathetic nervous system, and arthritis | Arthritis Research & Therapy | Full Text https://arthritis-research.biomedcentral.com
- Cannabis and joints: scientific evidence for the alleviation of osteoarthritis pain by cannabinoids - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- World Health Organization Reports CBD Oil Is Generally Safe https://www.rtor.org
- https://www.cdc.gov/chronicdisease/resources/publications/factsheets/arthritis.htm?CDCAArefVal=https%3A%2F%2Fwww.cdc.gov%2Fchronicdisease%2Fresources%2Fpublications%2Faag%2Farthritis.htm
- https://jcannabisresearch.biomedcentral.com/articles/10.1186/s42238-020-00038-w
- https://www.royalqueenseeds.com/blog-why-is-there-social-stigma-surrounding-medical-cannabis-n1365