.
RQS Interviews: Andrew DeAngelo, ein Wegbereiter innerhalb der Cannabisbranche
Hi! Mein Name ist Andrew DeAngelo, ich bin Berater für die Cannabisbranche und strategischer Berater, Mitbegründer von Harborside & Last Prisoner Project und Gründer von Andrew DeAngelo Consulting. Ich bin eine visionäre Führungspersönlichkeit mit einer nachweislichen Erfolgsbilanz in der Umsetzung eines systemischen sozialen Wandels und der Entwicklung von optimalen Vorgehensweisen im Cannabisbereich.
Gleich wirst Du von einem der führenden Aktivisten und Geschäftsleute im Bereich Cannabis hören: Andrew DeAngelo. Als Pionier der Branche war Andrew Mitbegründer von Harborside, einem der größten und ältesten Cannabis-Einzelhändler der Branche, der für seine exzellenten, preisgekrönten Blüten und seine erstklassige Beratung bekannt ist. Als Zweigunternehmen gründete er zudem sein eigenes Beratungsunternehmen und wurde von Forbes sogar in die Liste der "Top 5 Cannabis Industry Consultants You Need to Know" aufgenommen. Neben dem Geschäftlichen hat Andrew seine visionäre Führungsrolle auch genutzt, um mit dem Last Prisoner Project sozialen Wandel herbeizuführen.
1. Was war Dein erster Berührungspunkt mit der Cannabisbranche? Welches Potenzial hast Du darin gesehen? (01:28)
Ich begann meine Arbeit als Cannabishändler. Wirklich interessant war, dass die Menschen so glücklich waren, das Cannabis in ihre Hände zu bekommen. Damals war es sehr schwer, Cannabis zu beschaffen, und wir hatten ein sehr gutes Produkt. Doch uns gefiel es nicht, im Untergrund zu agieren. Es war brutal schwierig und die Konsequenzen waren verheerend. Also nahmen wir das Geld, das wir gemacht hatten, und starteten Aktivistengruppen und versuchten, die Gesetze zu ändern. Dafür boten wir finanzielle Unterstützung und andere Hilfe an. 1996 wurde medizinisches Cannabis in Kalifornien legalisiert, nachdem dies bereits 1992 in der Stadt San Francisco geschehen war.
2. In der Highschool hast Du einen Aufsatz geschrieben, der die Legalisierung von Cannabis befürwortete. Erinnerst Du Dich an irgendwelche Argumente, die Du einbezogen hast? (09:02)
Das Argument war persönliche Freiheit – wir haben das Recht, mit unserem Körper zu machen, was wir wollen. Außerdem: Dass Alkohol und Tabak legal waren und eindeutig schädlicher als Cannabis. Wenn ich diesen Aufsatz heute noch einmal schreiben müsste, würde ich argumentieren, dass Cannabis Medizin ist und dass wir alle ein Endocannabinoid-System besitzen. Wir haben das natürliche Recht, uns selbst zu heilen. Das ist das grundlegendste Recht auf Erden; wenn Dein Körper anfängt, schlapp zu machen, hast Du das Recht, Dich selbst zu heilen, und zwar auf die Weise, die Du willst.
3. Medizinisches Cannabis war in vielen Regionen der erste Schritt zur Legalisierung. Würdest Du auch die Legalisierung von Cannabis als Genussmittel unterstützen? Aus welchem Grund? (16:58)
Ich glaube wirklich fest daran, dass jede Nutzung von Cannabis medizinisch ist. Selbst wenn die Person beabsichtigt, "high zu werden". Man hat ein Endocannabinoid-System, also werden die Cannabinoide auf diese Rezeptoren treffen, das System wird aktiviert und Gutes wird passieren. Das ist der Grund, warum ich der Meinung bin, dass jeder Cannabisgebrauch medizinischer Natur ist. Darüber wird viel diskutiert. Es ist wichtig, anzumerken, dass unsere stressige Welt Menschen tötet und allerlei Probleme und schreckliches Verhalten verursacht.
4. Was ist Deine Meinung zum Aufbau eines legalen Cannabismarktes auf der Grundlage von Kapitalismus? (22:45)
Ich stelle mir ein Ökosystem vor. Kapitalismus in seiner besten Form ist bewusst und sich der Gemeinschaften bewusst. Das Vereinigte Königreich und andere Orte sollten ernsthaft überlegen, wie sie von Anfang an gemeinnützige Modelle einbinden, da dies den großen Kapitalismus als globales Dominanzsystem fernhält. Denn dieses will mit sogenannten gemeinnützigen Dingen nichts zu tun haben.
5. Große Unternehmen machen viel Geld, aber der Aktivismus, der die Legalisierung beschleunigt hat, führte auch zu einer ganz anderen Art von Markt: kleine, lokale und künstlerische Unternehmen. Was kannst Du uns über Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit in diesem Bereich sagen? (28:00)
Es muss in die öffentliche Ordnung gebracht werden, ansonsten werden der Kapitalismus und die Kräfte des Marktes diese kleinen Unternehmer einfach verdrängen. Also muss man es in die öffentliche Ordnung bringen, damit jene Leute eine niedrigere Marktbarriere haben als alle anderen. Da sie auch häufiger dichtgemacht werden als alle anderen. Also sollte es für jene Unternehmer eine sehr, sehr niedrige Markteintrittsbarriere und unterstützende Mechanismen geben. So stellt man Gerechtigkeit wirklich wieder her.
6. Welche Worte könnte ein Lehrer verwenden, um informative Cannabiswerte in seinen Unterricht zu integrieren? (33:23)
Ich denke, man sollte Kindern erklären, dass Cannabis pflanzliche Medizin ist. Es ist auch wichtig, die Kinder und Jugendlichen wissen zu lassen, dass es genau wie Alkohol für Erwachsene bestimmt ist und es einige Dinge gibt, die nur Erwachsene tun dürfen, und dass es so nun einmal in der Welt läuft.
Sagt ihnen die Wahrheit, erklärt ihnen die Wissenschaft und klärt sie auch über die Wissenschaft zu Alkohol und allen anderen Drogen auf.
7. Wie können wir helfen, mit dem Stigma des faulen Stoners zu brechen? (36:23)
Erfolg ist der beste Weg, eine komplexere Wahrnehmung des Stoners zu schaffen. Erfolg ist die beste Revanche. Jeder muss das erreichen. Es spielt keine Rolle, ob Du ein Stoner bist (und mir ist es egal, wer Du bist) – Du musst versuchen, Dein Potenzial auszuschöpfen.
Es wird vielleicht eine oder zwei Generationen dauern, bis all dies geschieht. Doch es ist eine gute Pflanze, keine schlechte. Und es ist so einfach. Ist es wirklich. Wenn wir einfach aufklären und unserem Herzen und Verstand und unseren Kindern klarmachen, dass dies eine gute Pflanze ist.
"A mistake I see a lot of brands making is they try to be like mainstream alcohol brands, or tobacco brands, or even perfume brands."
8. Welche Beispiele von "frischen und positiven Darstellungen von Cannabis" findest Du, sollten der Gesellschaft nähergebracht werden? (41:31)
Wenn wir Geschichten über Cannabis erzählen, müssen unsere Protagonisten Senioren, Menschen mit Behinderungen, Patienten mit lebensbedrohlichen Krankheiten sein – Menschen, die mithilfe von Cannabis Schwierigkeiten überwunden haben. Dies sind die neuen Gesichter von Cannabis, die ich sehe. In den Vereinigten Staaten fangen wir bereits an, Cannabis wirklich ein neues Image zu geben, und wir haben große Fortschritte gemacht, vom faulen, auf der Couch sitzenden Stoner wegzukommen. Die Menschen verstehen, dass es einige ziemlich tatkräftige, erfolgreiche Leute wie Elon Musk gibt, die mit Joe Rogan in seinem Podcast Weed rauchen, und dass diese Leute ein Vermögen haben, das vermutlich größer ist als das von jedem, der sich diese Show anhört.
9. Welchen Rat würdest Du anderen CEOs oder Gründern geben, die ihre eigene einzigartige Cannabismarke aufbauen wollen? (46:16)
Ich sehe, dass viele Marken den Fehler machen, zu versuchen, wie Mainstream-Alkoholmarken oder Tabakmarken oder sogar Parfümmarken oder dergleichen zu sein; sie versuchen, etwas zu nachzuahmen, das im Marketing oder irgendeinem anderen Bereich der Mainstream-Kultur im Trend liegt.
Ich finde dieses Nachahmen nicht sehr interessant. Wenn ich Menschen berate, empfehle ich ihnen, etwas Authentisches zu kreieren, das von ihnen und vielleicht ihrer Community kommt.
10. Was ist zurzeit Deine Lieblingssorte? (52:54)
Ich bin gerade sehr gesegnet, weil einer meiner Kunden ein Mann ist, der Sorten aus den Anfangstagen der Siebziger- und Achtzigerjahre sammelt, und er und ich arbeiten zusammen, um seine Sorten auf den Markt zu bringen. Also hat er mir ein paar sogenannte Landrassensorten gegeben. Eine aus Jamaika, die eine reine jamaikanische Landrasse ist, und eine andere, um einen afghanischen Hybriden zu züchten. Diese Sorten rauche ich und sie sind nirgends sonst für niemanden auf der Welt erhältlich.