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Portugal geht wichtigen Schritt zur Legalisierung von Medizin auf Cannabisbasis
Nach der Verabschiedung eines Gesetzes über medizinisches Cannabis im Jahr 2018 hat die portugiesische Regierung nun das erste auf Cannabis basierende Medikament des Landes zugelassen. Dieser Meilenstein passt zu den bereits gelockerten Drogengesetzen und ermöglicht bestimmten Patienten den Zugang zu medizinischem Cannabis.
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Die portugiesische Regierung gab grünes Licht für das erste und einzige auf Cannabis basierende Medikament des Landes. Die Nationale Behörde für Arzneimittel und Gesundheitsprodukte lässt das Mittel für eine Reihe von Erkrankungen zu, bei denen herkömmliche Behandlungen die Symptome nicht lindern konnten.
Rita Barata, Direktorin von Tilray Portugal, erklärte gegenüber The Portugal News[1]: "Dies ist die erste und einzige in unserem Land zugelassene Rezeptur oder Substanz auf Cannabisbasis für medizinische Zwecke. Wir planen, in naher Zukunft in Portugal noch weitere Produkte für Patienten zugänglich zu machen".
Tilray, ein weltweit führender Anbieter für Cannabisforschung und -anbau, vertreibt seine Produkte derzeit in 15 weiteren Ländern. Nach der Genehmigung durch die portugiesische Regierung plant das Unternehmen, im Land mehr Medikamente auf Cannabisbasis verfügbar zu machen.
Medizinisches Cannabis in Portugal: ein neuer Marktführer?
Dieser Meilenstein markiert hoffentlich den Beginn eines neuen Marktes in Portugal, auf dem sich viele andere Unternehmen engagieren und ihre Angebote vertreiben können. Da die Cannabisbranche in den USA weiterhin boomt, versuchen große Unternehmen und kleine Handwerksunternehmen, neue und einzigartige Produkte für Freizeitkonsumenten und medizinische Anwender zu entwickeln.
Viele dieser Unternehmen entfernen sich vom Paradigma "Ein Molekül, ein Rezeptor" und konzentrieren sich stattdessen auf die vielen Cannabinoide, Terpene und Flavonoide in der Cannabispflanze – Verbindungen, die zusammenwirken, um den sogenannten "Entourage-Effekt" zu erzielen.
In vielen anderen europäischen Ländern gibt es blühende CBD-Märkte, weshalb das Cannabinoid für medizinische Anwender dort leicht zugänglich ist. In einigen Ländern, einschließlich Großbritannien und Irland, darf bestimmten Patienten Sativex verschrieben werden, ein Mittel, das THC und CBD in gleichen Mengen enthält.
Die auf Cannabis basierenden Arzneimittel in Portugal konzentrieren sich jedoch auf THC-Präparate. Dies macht den Schritt einzigartig und progressiv. Obwohl THC für die psychoaktive Wirkung von Cannabis verantwortlich ist, weist es auch bei einer Reihe gesundheitlicher Probleme nützliche Anwendungen auf.
Darüber hinaus wird die Herstellung von Arzneimitteln auf Cannabisbasis auch innerhalb der Grenzen Portugals stattfinden. Dies legt den Grundstein für ein Modell, das andere Länder hoffentlich übernehmen werden. Beispielsweise ist es in Spanien fast unmöglich, eine Lizenz zur Herstellung von CBD-Produkten zu erhalten.
Viele Kulturen verwenden Cannabis seit Tausenden von Jahren pharmakologisch[2], und die moderne Forschung[3] bestätigt die Anwendung der Pflanze in diesem Zusammenhang. Portugal hat die ersten ersten Schritte zur Einführung von medizinischem Cannabis unternommen und wird diesen Weg hoffentlich weiter fortsetzen.
Ist Gras in Portugal legal? – Aufbauend auf früheren Fortschritten
Die Zulassung des ersten auf Cannabis basierenden Medikaments baut auf den bereits gelockerten portugiesischen Drogengesetzen auf – ein Modell, das von drogenpolitischen Aktivisten[4] auf der ganzen Welt unterstützt wird. Cannabis ist und bleibt im Land zwar illegal, doch bedeutet die Entkriminalisierung, dass Bürger des Landes wegen Besitzes von Weed und anderer Drogen für den persönlichen Gebrauch strafrechtlich nicht verfolgt werden.
Mit dieser Haltung gehört Portugal neben den Niederlanden und Spanien in Europa zu den in Bezug auf Cannabis lockeren Ländern und ist damit Lichtjahre vor Ländern wie Deutschland und dem Vereinigten Königreich entfernt, in denen Strafen üblich sind. Diese entspannte Haltung geht auf das Jahr 2001 zurück, als Portugal den Drogenkonsum generell entkriminalisierte. Seitdem sind problematischer Drogenkonsum, Gefängnisstrafen und Todesfälle durch Überdosierung gefährlicher Drogen stark zurückgegangen[5].
Mit der Zulassung des ersten auf Cannabis basierenden Arzneimittels manifestiert sich auch ein Gesetz aus dem Jahr 2018, das in Portugal die Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke genehmigte[6] und den Inlandsmarkt öffnete.
Was bedeutet das für den Cannabisanbau?
Zum Leidwesen aller Bürger Portugals mit grünem Daumen bleibt der Eigenanbau von Cannabis von den Gesetzen zur Entkriminalisierung von Cannabis allerdings ausgenommen. Gruppen versuchten 2018, eine Legalisierung des Eigenanbaus für medizinische Zwecke zu erreichen, doch ihre Bemühungen blieben erfolglos.
Dies ist besonders enttäuschend angesichts des idealen Klimas und der langen Vegetationsperiode, die Portugal zu bieten hat. Vorerst müssen die Anbauer abwarten, bevor sie ihr Hobby ohne den Stress der Strafverfolgung ausüben können. Auch sind viele Grower und Cannabis-Aktivisten besorgt, dass auf Cannabis basierende Medikamente zu einem Monopol werden, das den Anbau zuhause insgesamt ausschließt – diese Befürchtungen sind gerechtfertigt.
- First cannabis-based substance for medicinal purposes approved - The Portugal News https://www.theportugalnews.com
- Medicinal Cannabis: History, Pharmacology, And Implications for the Acute Care Setting https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabinoids As Therapeutic Agents - Google Books https://books.google.co.uk
- Congress Needs to Decriminalize All Drugs – drcarlhart https://drcarlhart.com
- Drug Decriminalization in Portugal https://drugpolicy.org
- Portugal passes medical cannabis law, opens domestic market https://mjbizdaily.com