By Miguel Ordoñez Reviewed by: Carles Doménech


Stelle Dir folgende Situation vor: Du bist auf einer Party mit ein paar Freunden. Einer von ihnen zündet einen Joint an und beginnt, ihn herumzureichen. Alle außer Dir nehmen ein paar Züge. Du nimmst davon Abstand, weil in zwei Tagen ein Drogentest für Deinen neuen Job ansteht. Letztendlich atmest Du allerdings den größten Teil des Rauches im Raum ein. Berufsrisiko.

Da klingeln in Deinem Kopf die Alarmglocken. Dein Verstand kommt auf Touren. "Ist es möglich, dass ich beim Drogentest durchfalle, ohne selbst geraucht zu haben?" "Werde ich am Ende positiv auf Cannabis testen und den Job nicht bekommen? Ich habe nicht einmal einen einzigen Zug genommen!"

Wer sein magisches Kraut liebt, hat diese Situation wahrscheinlich schon zu oft erlebt. Es ist eine Zwangslage, die eine berechtigte Frage aufwirft: Kann es tatsächlich passieren, dass man einen Drogentest nicht besteht, weil man passiv Marihuana geraucht hat?

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Was ist THC?

Wie wirkt sich passives Marihuana-Rauchen aus?

Es hat sich herausgestellt, dass dies nicht so harmlos ist, wie man vielleicht denkt. Diese Studie aus dem Jahr 2016[1] an Laborratten zeigte für mindestens 90 Minuten Veränderungen im arteriellen Blutfluss. Und der Knaller ist: Diese Symptome zeigten sich bereits nach einer Minute, die die Ratten im Cannabisrauch verbracht hatten.

Damit stellt sich auch die Frage nach einem "Secondhand-" oder "Contact-High". Basierend auf den Forschungsergebnissen hängt alles von der Situation ab.

Nehmen wir diese Studie der Johns Hopkins University[2] von 2015 als Referenz. Sie umfasste zwei Experimente: Im ersten befanden sich seine 12 Probanden eine Stunde lang beengt in einem kleinen, unbelüfteten Raum. Sechs von ihnen waren Raucher, die anderen sechs nicht.

Die Rauchergruppe rauchte sich durch zehn "hochpotente Joints", die jeweils 11,3% THC (nach heutigen Maßstäben keine hohe Potenz) enthielten. Ihre nicht-rauchenden Gegenstücke verspürten schließlich ein "angenehmeres" Gefühl, fühlten sich aber auch weniger aufmerksam und etwas müder.

 Zeigt ein Drogentest an, ob Du passiv Marihuana geraucht hast?

Das zweite Experiment wurde stattdessen in einem belüfteten Raum durchgeführt. In diesem Fall verspürten die Nichtraucher außer "Hunger" nicht dieselben Wirkungen. Die Studie wurde jedoch gegen Mittag durchgeführt, was durchaus ein beeinflussender Faktor gewesen sein könnte.

Die Forscher kamen schließlich zu dem Schluss, dass ein "Contact-High" durch passiven Weed-Rauch tatsächlich möglich ist. Um geringfügige Beeinträchtigungen zu verursachen, 

  • Kann Marihuana-Rauch durch die Haut oder über die Haare aufgenommen werden?

Kurze Antwort in beiden Fällen: Ja! Beginnen wir mit der Haarabsorption, die, wie Untersuchungen zeigen, kompliziert sein kann. In dieser Dissertation [3] wurde beispielsweise aufgedeckt, dass dunkleres Haar mehr THC als helleres Haar enthält. Bei Drogentests, die anhand von Haarfollikeln durchgeführt werden, sind Brünette und Rothaarige demnach gegenüber Blonden im Nachteil.

Die Erklärung[4] ist, dass dunkelhaarige Menschen eine höhere Melaninkonzentration aufweisen. Melanin speichert offenbar einige Drogen in einem viel höheren Maße.

Wenn man bedenkt, dass es Cannabis-Topika gibt, ist eine Absorption durch die Haut durchaus zu erwarten. Cannabinoide wie THC und CBD sind lipophiler Natur[5]. Das heißt, sie lösen sich in Fetten auf, was ihnen das Eindringen in die Haut erleichtert. Insbesondere ohne Absorptionsverstärker haben sie jedoch eine geringere Bioverfügbarkeit und gelangen nicht so leicht in den Blutkreislauf.

Can Marijuana Smoke Be Absorbed Through the Skin or Hair?

Was hat die Forschung über das Passivrauchen von Marihuana zu sagen?

In einem früheren Abschnitt haben wir die möglichen physiologischen und verhaltensbezogenen Wirkungen von passivem Marihuana-Rauch erörtert.

Die Exposition gegenüber Cannabisrauch auf einen Menschen biologisch auswirken kann und wie sich dies in den Probenanalysen zeigt.

In einer Studie[6] aus dem Jahr 2015 wurden insgesamt 26 Personen zur Teilnahme eingeladen. Acht waren Cannabiskonsumenten, die durchschnittlich 12 Jahre als Raucher hinter sich hatten. Eigenen Berichten zufolge konsumierten sie täglich etwa 1,5 Gramm Marihuana. Am anderen Ende des Spektrums standen 18 Nicht-Nutzer.

Alle Testpersonen befanden sich in einer speziell dafür konzipierten Rauchkammer, wobei sie Einwegkleidung aus Papier trugen. Sie sollten an drei experimentellen Rauchsessions teilnehmen, die jeweils eine Stunde dauerten. Später wurden Urin-, Blut-, Haar- und Speichelproben genommen, doch dessen ungeachtet wurden nur die Urinproben analysiert.

In der Studie wurden zwei unterschiedliche Cannabissorten verwendet. Eine hatte mit 5,3% einen niedrigeren THC-Gehalt, während die zweite mit 11,3% eine viel höhere Wirksamkeit aufwies.

Die Gesamtergebnisse zeigten, dass bei "extremer Rauchexposition" in einem Drogentest Spuren von THC nachgewiesen werden können. Allerdings lagen diese Werte bei den niedrigsten Grenzwerten. Der Grenzwert bestimmt die Mindestkonzentration einer Substanz in Deiner Probe, bei der ein positives Ergebnis ausgelöst wird.

Werde ich einen Drogentest nach Marihuana-Passivrauch nicht bestehen?

Also, kann ein Drogentest Passivrauch nachweisen?

Im Großen und Ganzen: Nein! Spuren von THC in seinem Körper zu haben, bedeutet nicht unbedingt, dass ein Drogentest nicht bestanden wird. Wie im obigen Abschnitt erwähnt, werden in Drogentests bestimmte Grenzwerte zugrunde gelegt, anhand derer bestimmt wird, ob das Ergebnis positiv oder negativ ausfällt. Im Folgenden erklären wir diesen Umstand ausführlicher.

  • Blut- und Urin-Drogentests

Im Gegensatz zu Urintests, die auf der Basis von THC-Metaboliten testen, versuchen Bluttests, die normalerweise nur in Krankenhäusern durchgeführt werden, THC selbst zu erkennen. Urintests sind daher der Standard und weitaus häufiger.

In den USA liegt der Grenzwert für THC – spezifisch THCCOOH – im Urin bei 50ng/ml[7]. Bei den Nichtraucher-Probanden des erwähnten Experiments ergaben sich Konzentrationen von etwa 20ng/ml THC.

Ein ähnliches Experiment[8] wurde 2010 in den Niederlanden durchgeführt. Acht Freiwillige wurden in einem Coffeeshop drei Stunden lang Cannabisrauch ausgesetzt. Der höchste THC-Spiegel bei den Teilnehmern lag bei 7,8ng/ml. Diese Zahl lag damit unter dem damals geltenden Grenzwert von 25ng/ml.

 Zeigt ein Drogentest an, ob Du passiv Marihuana geraucht hast?
  • Speichel-Drogentest

2004 wurde eine Studie[9] an fünf aktiven Marihuanarauchern durchgeführt. Alle wurden in einen Raum geführt und dazu gebracht Cannabiszigaretten mit einem sehr niedrigen THC-Gehalt von 1,75% zu rauchen. Die Teilnehmer rauchten die ersten 20 Minuten, aber die Freiwilligen blieben für insgesamt vier Stunden in dem Raum.

Selbst bei dieser längeren Exposition wies der ihnen danach abgenommene Speichel THC-Konzentrationen im Bereich von nur 3,6–26,4ng/ml auf. Unter diesen Bedingungen lagen diese Werte immer noch weit unter dem aktuellen Grenzwert von 50ng/ml.

  • Haarfollikel-Drogentest

Wie bereits in einem früheren Abschnitt erwähnt, speichert dunkler gefärbtes Haar aufgrund des Melanins mehr THC als heller gefärbtes Haar. Aber reicht dies für einen nicht bestandenen Drogentest aus?

Nehmen wir diese Studie mit zwei Experimenten aus dem Jahr 2015. Im ersten Experiment nahm ein einzelner Teilnehmer über einen Zeitraum von 30 Tagen täglich 50mg THCA-A ein. Trotz dieser hohen Werte betrug das in der Haaranalyse des Probanden gefundene THCA-A weniger als ein Gewichtsprozent.

Das zweite Experiment umfasste zwei Teilnehmer, die Dronabinol einnahmen, eine orale Form von THC-Medikamenten zur Behandlung von Appetitverlust. Die beiden Personen nahmen über einen Zeitraum von 30 Tagen drei 2,5mg-Kapseln pro Tag ein.

Das Ergebnis: Bei der Probenahme von Kopf-, Bart- und Körperhaaren wurde kein THC festgestellt.

 Zeigt ein Drogentest an, ob Du passiv Marihuana geraucht hast?

Was tun, wenn Du Dir Sorgen um passiven Marihuana-Rauch machst?

Wir haben Dir mehrere Studien vorgestellt. Das Gesamturteil lautet, dass die Wahrscheinlichkeit, bei einem Drogentest durch passives Einatmen von Cannabisrauch durchzufallen, gering bis nicht vorhanden ist, insbesondere unter belüfteten Bedingungen.

Falls Du Dir dennoch Sorgen machst, kannst Du Folgendes tun:

  • Bleib weg: Wenn Du zu einer Party eingeladen bist und genau weißt, dass es Cannabis gibt, sag einfach nein.
  • Trinke viel Wasser: Spüle Deinen Körper etwa 24–48 Stunden vor dem Test mit Wasser. Die Idee dahinter ist, die Spurenmengen von THC in Deinem Urin zu verdünnen.
  • Nimm etwas Zink ein: Zink hilft, die Nachweisbarkeit von THC im eigenen Körper für die folgenden 12–18 Stunden zu reduzieren. Wenn Du es verwendest, halte Dich dabei genau an die Empfehlungen des Apothekers.

Hoffentlich hat Dir dieser Artikel die Sicherheit gegeben, die Du gesucht hast!

External Resources:
  1. One Minute of Marijuana Secondhand Smoke Exposure Substantially Impairs Vascular Endothelial Function https://www.ahajournals.org
  2. Non-Smoker Exposure to Secondhand Cannabis Smoke https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  3. Practical Aspects of Drug Testing in Human Hair https://www.samhsa.gov
  4. FAA Medical Certification & Drug Testing https://www.leftseat.com
  5. Absorption – A Complete Guide https://www.cannify.us
  6. Non-Smoker Exposure to Secondhand Cannabis Smoke https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  7. Cutoff levels for drugs and drug metabolites https://www.nrc.gov
  8. Concentrations of delta9-tetrahydrocannabinol and 11-nor-9-carboxytetrahydrocannabinol in blood and urine after passive exposure to Cannabis smoke in a coffee shop https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  9. Passive cannabis smoke exposure and oral fluid testing https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
  10. https://www.researchgate.net/publication/279846256_Delta9-Tetrahydrocannabinolsaure_A_-_Studien_und_Untersuchungen_zur_Anwendung_als_Cannabis-Konsummarker_in_der_forensischen_Toxikologie
  11. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4595642/
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