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Ocimen: Geschmack, Wirkungen und Forschungsergebnisse
Cannabis produziert weit über 100 Terpene, doch nur wenige erhalten viel Aufmerksamkeit. Lass uns dir hier eine der weniger bekannten aromatischen Komponenten in Cannabissorten vorstellen: Ocimen. Dieses nachrangige Terpen kommt nur in geringen Konzentrationen vor, spielt aber dennoch eine wichtige Rolle für Geschmack und Wirkung mancher Sorten.
Inhaltsverzeichnis:
Du hast wahrscheinlich schon von Pinen gehört und bist mit Myrcen vertraut. Doch die Welt der Cannabisterpene umfasst noch so viel mehr als diese beiden bekannten aromatischen Bestandteile. Im Folgenden erfährst du alles Wissenswerte über Ocimen – ein nachrangiges Terpen mit dennoch riesigem Potenzial.Finde heraus, wie diese oft übersehene Verbindung Aroma und Geschmack bestimmter Cannabissorten beeinflusst und inwiefern es zur Wirkung der Pflanze beiträgt.
Die chemischen Eigenschaften von Ocimen
Bevor wir die spezifische Chemie von Ocimen erläutern, ist es hilfreich, die chemischen Eigenschaften von Terpenen generell zu verstehen. Diese in der Natur weit verbreiteten aromatischen Verbindungen bestehen aus kleineren Bausteinen, die als „Isopreneinheiten“ bekannt sind. Diese einfachen Strukturen mit der chemischen Formel C₅H₈ setzen sich aus fünf Kohlenstoff- und acht Wasserstoffatomen zusammen.
Die Isopreneinheiten wiederum verbinden sich entweder durch Kopf-Schwanz- oder Schwanz-Schwanz-Verbindungen zu größeren Strukturen – den Terpenen. Entsprechend der Anzahl ihrer Isopreneinheiten werden diese Verbindungen wiederum in einzelne Gruppen eingeteilt. Am kleinsten sind die Monoterpene, die nur zwei Isopreneinheiten umfassen, während Sesquiterpene aus drei, Diterpene aus vier und Triterpene aus sechs Isopreneinheiten bestehen.
Das Monoterpen Ocimen vereint zwei Isopreneinheiten mit insgesamt 10 Kohlenstoffatomen. Es hat die chemische Formel C₁₀H₁₆ und kommt in zwei verschiedenen Isomeren vor: α-Ocimen und β-Ocimen. Die beiden Moleküle weisen dieselbe Formel auf, unterscheiden sich jedoch in der Anordnung ihrer Atome. Das von Natur aus flüchtige Ocimen hat einen niedrigen Verdampfungspunkt, was es zu einem flüchtigen Cannabisbestandteil macht.
Im Vergleich zu mehreren anderen Terpenen kommt Ocimen in Cannabispflanzen nur in geringen Mengen vor. Die Verbindung taucht jedoch auch anderswo im Pflanzenreich auf, wo sie unter anderem in Basilikum, Minze, Lavendel, Orchideen, Hopfen, Mango, Pfeffer, Estragon und Bergamotte zu finden ist.
Aroma und Geschmack von Ocimen
Obwohl Ocimen in Cannabissorten nur in geringen Konzentrationen vorkommt, trägt die Intensität dieses Terpens dennoch erheblich zu deren Geschmack und Aromaprofilen bei. Die aromatische Verbindung verleiht dem Duft von Sorten süße Aromen von Früchten, Kräutern, Holz und Zitrusfrüchten sowie dem Geschmack Noten von Erde, Zitrusfrüchten und frisch geschnittenen Kräutern. Cannabissorten, die Ocimen enthalten, werden meist als erfrischend beschrieben, während ihr Duft und Geschmack als ausgesprochen komplex wahrgenommen werden.
Mit Ocimen in Cannabis verbundene Wirkungen
Ocimen trägt nicht nur zu den Geschmacks- und Aromastoffen ausgewählter Cannabissorten bei; ähnlich wie andere Terpene übt die Verbindung auch einen direkten Einfluss auf die subjektiven Effekte aus. Insgesamt lenkt Ocimen das High in eine Energie spendende sowie beflügelnde zerebrale Richtung und trägt zu dem bei, was viele Hanffreunde traditionell als „Sativa-Erfahrung" bezeichnen. Auch wenn es noch an Forschung mangelt, ist es wahrscheinlich, dass Ocimen, ähnlich wie einige der wichtigsten in Cannabis vorkommenden Terpene, entweder das Endocannabinoid-System direkt beeinflusst oder zumindest Auswirkungen darauf hat, wie Cannabinoide wie THC mit diesem körperweiten Signalnetzwerk interagieren.
Ocimen: Ein Blick auf die Forschung
Forscher sind generell sehr daran interessiert, natürlich vorkommende Verbindungen, zu denen auch die Terpene zählen, zu untersuchen, um ihre Eignung als potenzielle Therapeutika bei der Behandlung bestimmter Krankheiten zu bestimmen.
Ocimen hat die Aufmerksamkeit von Forschungsteams auf der ganzen Welt auf sich gezogen, die das Terpen mit Modellen verschiedener Erkrankungen, darunter Entzündungen und Pilzpathogene, in Beziehung gesetzt haben. Die Studien zu diesem Terpen befinden sich jedoch noch in der präklinischen Phase; weshalb wir derzeit einfach noch nicht ermessen können, wie wirksam Ocimen bei der Behandlung dieser Erkrankungen beim Menschen wirklich ist.
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Entzündungen
Entzündungen spielen eine wichtige Rolle in der menschlichen Physiologie, insbesondere bei der Bekämpfung von Infektionen und der Heilung von Verletzungen. Chronische Entzündungen hingegen, die durch veränderbare Faktoren wie Ernährung und Umweltgifte verursacht werden, tragen zur Entstehung vieler moderner Krankheiten bei, weshalb sie zu einem ernsthaften Problem der öffentlichen Gesundheit geworden sind.
Vor diesem Hintergrund testete[1] ein Forschungsteam der Mahidol University in Thailand sowohl Ocimen-reiches ätherisches Galgantöl als auch isoliertes β-Ocimen an menschlichen Immunzelllinien. Sie fanden heraus, dass ätherisches Galgantöl Cyclooxygenase-2 (COX-2) und Prostaglandin E2 (PGE2) – zwei wichtige Biomarker für Entzündungen – signifikant hemmt. Anschließend isolierten sie β-Ocimen und stellten fest, dass es ähnlich wirkt. Sie kamen zu dem Schluss, dass das „ätherische Galgantöl und seine Hauptverbindung möglicherweise als entzündungshemmende Mittel entwickelt werden könnten“.
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Apoptose
Der Begriff „Apoptose“ beschreibt ein relativ einfaches biologisches Phänomen – den programmierten Zelltod. Jede Zelle im Körper wird irgendwann sterben. Sobald ihre Zeit gekommen ist (entweder durch natürliches Altern oder durch Verletzungen), leiten sie im Grunde einen kontrollierten Zellselbstmord ein. Dieser streng regulierte Prozess führt zur (Selbst-)Zerstörung problematischer Zellen sowie zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts innerhalb des Körpergewebes. Wie man sich leicht vorstellen kann, treten Probleme auf, falls dieser Mechanismus versagt. Krebszellen beispielsweise wenden eine Reihe von Strategien an, um der Apoptose zu entgehen, was sie sehr langlebig macht und ihre Ausbreitung fördert. Aus diesem Grund testen Forscher verstärkt Verbindungen, die in der Lage sind, in Krebszellen die Apoptose auszulösen, in der Hoffnung, damit die Krankheit zu bekämpfen.
Eine 2022 im Canadian Journal of Physiology and Pharmacology veröffentlichte Studie[2] testete eine Reihe von Terpenen auf ihr Antikrebspotenzial an einem behandlungsresistenten Brustkrebsmodell. Die Forscher fanden heraus, dass mehrere einzelne Terpene und Molekülkombinationen, zu denen auch die Kombination von Kaempferol mit Ocimen gehörte, positive Ergebnisse lieferten.
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Antimykotisch
Wenn es um Infektionen geht, denken die meisten Menschen an Viren und Bakterien. Werden sie nicht bekämpft, können allerdings auch bestimmte Pilzarten große Probleme im menschlichen Körper verursachen. Zum Beispiel kann Candida albicans eine Reihe unangenehmer Symptome verursachen, darunter Mundsoor, Hautinfektionen und Fieber. Es gibt eine Reihe von Antimykotika, um den Erreger zu bekämpfen; mittlerweile wenden sich Forscher jedoch auch Terpenen als weitere mögliche Lösung zu.
In einer Studie[3], die in der Zeitschrift Advances in Microbiology veröffentlicht wurde, testete man mehrere aus Pflanzen stammende Verbindungen (u. a. die Terpene Ocimen und Farnesen) an verschiedenen Candida-Stämmen. Die Autoren des Artikels, der die Studie dokumentiert, erklärten: „Unsere Studie zeigte, dass alle fünf getesteten Pflanzenmoleküle eine ausgezeichnete Wirkung gegen planktonisches Wachstum und Morphogenese zeigten.“
Ocimen: Ein aufstrebendes Cannabisterpen
Ocimen kommt nur in bestimmten Cannabissorten vor – und dann auch ausschließlich in geringen Konzentrationen. Obwohl es im Vergleich zu wichtigen Terpenen wie Pinen und Myrcen oft übersehen wird, trägt Ocimen in diesen Fällen dennoch zu unverwechselbaren Aromen, Düften und Wirkungen bei, die die Cannabiserfahrung ausmachen. Abgesehen von ihren erfrischenden Noten verleiht die Verbindung den betreffenden Sorten eine zerebrale und belebende Wirkung. Neuere Forschungsergebnisse deuten zudem darauf hin, dass Ocimen in Zukunft auch klinisch eingesetzt werden könnte.
A-Pinene
Entzündungshemmend
Bronchodilatator
Gedächtnisverbesserd
Antibakteriell
Kommt auch in
Kiefernadeln vor
Beta-CaryophYllene
Entzündungshemmend
Schmerzlindernd
Schützt Zellen Im Verdauungstrakt
Kommt auch in
schwarzem Pfeffer vor
A-Pinene
Entzündungshemmend
Bronchodilatator
Gedächtnisverbesserd
Antibakteriell
Kommt auch in Kiefernadeln vor
Beta-Caryophillene
Entzündungshemmend
Schmerzlindernd
Schützt Zellen Im Verdauungstrakt
Kommt auch in schwarzem Pfeffer vor
Cannabissorten mit hohem Ocimen-Gehalt
Jetzt, da du mehr über Ocimen weißt, wirst du es vielleicht kaum erwarten können, dieses Terpen in seiner ganzen Pracht zu erleben. Wenn ja, haben wir genau die richtigen Sorten für dich! Nimm die nun folgenden vier Ocimen-reichen Sorten unter die Lupe, um es in der Praxis zu testen!
Sour Diesel
Ocimen kommt in relativ hohen Konzentrationen in den Blüten von Sour Diesel vor! Keime die Samen mit der Papiertuchmethode und pflanze sie dann direkt in 15–20 l große Töpfe. Je nach verwendeter Trainingstechnik können Indoor-Pflanzen bis zum Ende der Wachstumsphase auf 90–130 cm herangewachsen sein; ihre Gegenstücke im Freien werden eine maximale Höhe von etwa 150 cm erreicht haben. Entferne zu Beginn der Blüte gründlich überflüssige Blätter, damit das Blätterdach luftig bleibt und gut beleuchtet wird. Indoor-Pflanzen werden bis zu 160 cm groß, während unter freiem Himmel beeindruckende 200 cm möglich sind. Nach einer Blütephase von 10–11 Wochen wirst du indoor bis zu 525 g/m² ernten können, was im Freien Ende Oktober einem Ertrag von bis zu 550–600 g/Pflanze entspricht.
Nach dem Aushärten der Buds wirst du ein echtes Gefühl für den Geschmack und die Wirkung von Ocimen bekommen: Zusammen mit einem THC-Gehalt von 19 % wirst du ein klares und kreatives High genießen können, das köstliche Aromen von Zitrusfrüchten, Obst und Kräutern begleiten.
Sour Diesel
Original Diesel x (Northern light x Shiva x Hawaiian) | |
475 - 525 gr/m2 | |
90 - 160 cm | |
10 - 11 Wochen | |
THC: 19% |
Sativa 70% Indica 30% | |
550 - 600 gr/plant | |
150 - 200 cm | |
Ende Oktober | |
Klar, Körperlich entspannend |
Green Crack Punch
Als Spross von Green Crack und Purple Punch bietet Green Crack Punch einen lohnenden Ertrag und fruchtige Aromen. Säe die Samen in Töpfe mit etwa 10 cm Durchmesser und verpflanze die Sämlinge in ihre endgültigen Behälter, sobald sie eine Höhe von etwa 5–7 cm erreicht haben. Wende während der dritten Woche LST an, um die Pflanzen kompakter zu halten, und verpflanze alle Exemplare zu diesem Zeitpunkt ins Freie, falls dies dein Ziel sein sollte. Indoor-Pflanzen werden bis zum Ende der Wachstumsphase 90–120 cm hoch geworden sein, nachdem sie ein dichtes Blätterdach mit vielen Blütenständen gebildet haben. Im Freien werden die Pflanzen bis zu etwa 180 cm groß.
In der Blütephase können Indoor-Pflanzen bis zu 140–160 cm hoch werden, während ihre Verwandten im Freien stolze 220 cm erreichen. Growbox-Pflanzen bieten nach einer Blütephase von 8–9 Wochen einen lohnenden Ertrag von bis zu 500 g/m², während du im Freien pro Pflanze 550–600 g einplanen kannst. Nach dem Trocknen und Aushärten der Früchte deiner Arbeit kannst du dich auf ein euphorisches und revitalisierendes High mit Aromen von Zitrusfrüchten, Obst und Kräutern gefasst machen.
Green Crack Punch
Green Crack x Purple Punch | |
450 - 500 gr/m2 | |
90 - 160 cm | |
8 - 9 Wochen | |
THC: 18% |
Sativa 60% Indica 40% | |
550 - 600 gr/plant | |
180 - 220 cm | |
Vom 15. bis ende September | |
Beruhigend, Euphorisch |
Strawberry Cough
Dieses sativadominierte Kraftpaket stammt von den legendären Elternsorten Strawberry Fields und Haze ab. Säe deine Strawberry-Cough-Samen in Anzuchtschalen aus und verpflanze die Sämlinge in ihre endgültigen Töpfe, sobald sie eine Höhe von 3 cm erreicht haben. Während der Wachstumsphase entwickeln sie sich von kräftigen Setzlingen zu schlanken Exemplaren mit weit auseinanderliegenden Nodien und üppigen Fächerblättern. Entlaube deine Schützlinge ausreichend und trainiere sie während der dritten Wachstumswoche, um sie kleiner zu halten, oder lass sie unbeeinflusst wachsen, falls du voluminöse zentrale Colas haben möchtest. Bevor sie indoor in die Blütephase eintreten, sind die Pflanzen 80–100 cm groß, während ihre Höhe im Freien dann 100–160 cm beträgt.
Es dauert nicht lange, bis während der Blütephase angenehme Gerüche von Süßigkeiten, Früchten, Kräutern und Blaubeeren die Luft durchdringen. Nach einer Blütephase von 9–10 Wochen kannst du von Indoor-Pflanzen mit einer Höhe von etwa 150 cm bis zu 500 g/m² ernten. Im Freien erreichen die Pflanzen eine maximale Höhe von 200 cm und produzieren jeweils bis zu 650 g, die Anfang Oktober erntereif sind. Genieße die motivierende und erhebende Erfahrung, die diese Sorte mit hohem Ocimen-Gehalt zu bieten hat!
Strawberry Cough
Strawberry Fields x Haze | |
450 - 500 gr/m2 | |
100 - 150 cm | |
9 - 10 Wochen | |
THC: 20 |
Sativa 75% Indica 25% | |
600 - 650 gr/plant | |
160 - 200 cm | |
Anfang Oktober | |
Aufmunternd, Beruhigend, Motivierend |
Mimosa
Mimosa, die ein kreatives und von Lachen erfülltes High hervorruft, stammt von den Elternsorten Clementine und Purple Punch ab und weist einen hohen Ocimen-Gehalt auf. Säe die Samen direkt in 11-l-Töpfe und beobachte, wie sie während der Wachstumsphase kompakte und unauffällige Blätterdächer bilden. Ohne Training werden Indoor-Pflanzen vor der Blüte nur 60 cm groß, während im Freien angebaute Pflanzen 80 cm erreichen.
Stelle dich darauf ein, dass sich Indoor-Pflanzen während der Blüte auf 80 cm strecken werden, während Pflanzen im Freien 100 cm erreichen. Beobachte dann, wie die kleinen Vorblüten dieser Sorte sich schnell zu vereisten und dichten violett-grünen Buds entfalten. Werden sie gut gedüngt, produzieren Indoor-Pflanzen nach einer kurzen Blütezeit von 9–10 Wochen 350–400 g/m². Falls du diese Sorte im Freien anbaust, kannst du Mitte Oktober mit bis zu 550 g/Pflanze rechnen. Freue dich auf Aromen von Erde und Kräutern sowie einen belebenden THC-Gehalt von 22 %.
Mimosa
Clementine x Purple Punch | |
350 - 400 gr/m2 | |
60 - 80 cm | |
9 - 10 Wochen | |
THC: 22% |
Sativa 70% Indica 30% | |
500 - 550 gr/plant | |
80 - 100 cm | |
Mitte Oktober | |
Kreativ, Lachen |
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- Anti-cancer potential of cannabis terpenes in a Taxol-resistant model of breast cancer - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Effects of Cinnamaldehyde, Ocimene, Camphene, Curcumin and Farnesene on Candida albicans https://www.scirp.org