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Molybdänmangel bei Cannabis: Anzeichen und Lösungen
Molybdän – hast Du schon einmal davon gehört? Viele Grower erzielen jahrelang erfolgreiche Ernten, bevor sie jemals Probleme mit diesem Element bekommen. Obwohl er relativ selten auftritt, kann ein Molybdänmangel echte Probleme verursachen. Hier erfährst Du, wie Du Deine Pflanzen davor schützen kannst und das Problem behebst, falls es auftritt.
Molybdän ist ein Mineral, das eine grundlegende Rolle für die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Pflanzen spielt. Viele Cannabisanbauer haben eine Ernte nach der anderen produziert, ohne sich jemals über diesen Mineralstoff informiert zu haben. Doch wenn er fehlt, können die Dinge schnell schiefgehen. Im Folgenden erfährst Du alles Wissenswerte über dieses Element, damit Deine Pflanzen gesund und symptomfrei bleiben!
Zum Verständnis der Rolle von Molybdän beim Cannabisanbau
Wer zum ersten Mal Cannabis anbaut, muss oft eine steile Lernkurve durchlaufen. Angetrieben von dem Wunsch, ihren eigenen Vorrat zu ernten, müssen sich Neulinge schnell mit den Grundlagen der Pflanzenphysiologie, Bodenbiochemie und sogar Mikrobiologie auseinandersetzen. Es mag einschüchternd wirken, aber die dem Cannabisanbau zugrunde liegenden Prinzipien sind ziemlich simpel – Du musst nur so tief eintauchen, wie es Deine Nerdiness zulässt!
Dennoch wird den meisten Growern schon früh klar, wie wichtig Nährstoffe sind.
Stickstoff, Phosphor und Kalium bekommen normalerweise die meiste Aufmerksamkeit. Sie sind die drei Makronährstoffe, die Pflanzen in größeren Mengen benötigen als alle anderen. Wenn Du Dich jedoch zu sehr auf dieses Trio konzentrierst, kann es passieren, dass die Pflanzen einen Mangel an Spurenelementen wie Molybdän erleiden. Wahrscheinlich hast Du noch nie von diesem Element gehört, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass irgendwann in Deiner Grower-Laufbahn Molybdänprobleme auftreten.
Im Folgenden werden wir Dir die Bedeutung von Molybdän für die Physiologie der Cannabispflanze erläutern. Anschließend erklären wir, wie die Anzeichen eines Mangels aussehen, wie Du ihn beheben und verhindern kannst, dass er in Zukunft wieder auftritt.
Molybdän: Ein wichtiger Mikronährstoff für Cannabis
Da Pflanzen zum Funktionieren nicht viel Molybdän brauchen, gehört das Element neben Zink, Mangan, Eisen und anderen Mineralstoffen zu den sogenannten Mikronährstoffen. Auch wenn Pflanzen diese Nährstoffe nicht in großen Mengen benötigen, sind sie nicht weniger wichtig als die drei oben genannten Makronährstoffe.
Hauptsächlich ermöglicht Molybdän Pflanzen die Nutzung von Stickstoff. Bei einem Mangel verlieren die Pflanzen die Fähigkeit, Nitrate zu nutzen, um die Proteine herzustellen, die sie für wichtige chemische Reaktionen benötigen. Aber auch viele andere Dinge können schiefgehen, wenn Pflanzen nicht genug Molybdän erhalten. Erfahre im Folgenden mehr über die Rolle dieses Elements in Pflanzen und darüber, was bei einem Mangel passiert.
Die Funktion von Molybdän in Cannabispflanzen
Zu den wichtigsten Funktionen von Molybdän in der Physiologie der Cannabispflanze gehören:
- Aktivierung von Enzymen: Pflanzen benötigen Molybdän, um **Molybdän-Cofaktoren[1] zu bilden, die wichtige chemische Reaktionen in Gang setzen. Das pflanzliche Enzym Nitratreduktase, das für die Nitratassimilation in Pflanzenzellen benötigt wird, ist auf Molybdän angewiesen, um funktionieren zu können. Auch mehrere andere Proteine benötigen das Element, um ihre Aufgaben zu erfüllen, darunter Sulfitoxidase, Xanthinoxidase und Aldehydoxidase.
- Stickstofffixierung: Meistens werden Pflanzen, die zur Familie der Hülsenfrüchte gehören, mit Stickstofffixierung in Verbindung gebracht. Die Forschung zeigt jedoch, dass auch Cannabispflanzen in der Lage sind, atmosphärischen Stickstoff mithilfe von Bakterien, die in ihren Trichomen leben, zu binden[2]. Zur Fixierung von Stickstoff sind diese Bakterien auf Molybdän-Nitrogenase angewiesen[3] – ein Protein, das teilweise aus Molybdän besteht.
Cannabis und Molybdänmangel: Anzeichen und Symptome
Jetzt weißt Du, dass Cannabispflanzen für verschiedene Funktionen auf Molybdän angewiesen sind. Das Element hilft Pflanzen, Stickstoff richtig zu verstoffwechseln, und unterstützt außerdem freundliche Bakterien bei der Stickstoffbindung in den Trichomen. Doch was ist zu erwarten, wenn die Pflanzen nicht genug von diesem wichtigen Mineral bekommen?
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Blattvergilbung
Molybdänmangel macht sich vor allem durch gelbe und blasse Blätter bemerkbar. Diese Verfärbung tritt typischerweise zwischen den Adern und an den Blatträndern auf. In der Regel zeigen die älteren Blätter im Blätterdach stärkere Symptome.
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Dunkelbraune Flecken
Wenn ein Molybdänmangel fortschreitet, bilden sich im vergilbenden Blattgewebe dunkle Flecken. Diese Flecken sehen nicht nur unschön aus, sondern beeinträchtigen auch die Fähigkeit des Blattes, mittels Photosynthese Zucker zu produzieren.
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Blattkräuselung
Ein weiteres Symptom, auf das Du achten solltest, ist eine Kräuselung an den Blatträndern. In schweren Fällen kommt noch Nekrose (Absterben von Gewebe) hinzu. Das Absterben der Blattzellen schränkt die Photosynthese ein und macht die Pflanzen anfällig für Infektionen.
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Verkümmertes Wachstum
Molybdänmangel kann bei Cannabispflanzen vor allem auf zwei Wegen zu Wachstumsstörungen führen. Erstens unterbricht ein unzureichender Nährstoffmetabolismus die Aminosäuresynthese und die chemischen Reaktionen, die von Proteinen (die aus Aminosäuren gebildet werden) abhängig sind. Zweitens beeinträchtigen die Symptome selbst die Blattfunktion direkt und verringern so die Zuckerproduktion.
Ursachen für Molybdänmangel beim Cannabisanbau
Diese Symptome scheinen ziemlich ernst zu sein, oder? Doch was genau führt überhaupt dazu, dass Pflanzen nicht genug Molybdän bekommen?
- Übersäuerter pH-Wert: Die Konzentration von Wasserstoffkationen im Boden, die durch den pH-Wert gemessen wird, hat einen großen Einfluss darauf, wie gut die Pflanzen Molybdän aufnehmen können. Cannabispflanzen gedeihen bei einem leicht sauren pH-Wert von etwa 6,0. Die Verfügbarkeit von Molybdän nimmt jedoch deutlich ab, wenn der pH-Wert unter 5,5[4] sinkt. Deshalb müssen Grower während des gesamten Wachstumszyklus zur Vermeidung eines Molybdänmangels besonders auf den pH-Wert achten.
- Zu viel Eisen: Molybdän und Eisen verhalten sich antagonistisch zueinander, das heißt, sie konkurrieren um die Aufnahme durch die Pflanzen. Zu viel Eisen in Deinem Substrat kann den Zugang zu Molybdän einschränken, was zu Mangelerscheinungen führen kann.
- Bodenverdichtung: Auch die Gesundheit der Pflanzenwurzeln kann sich auf die Nährstoffaufnahme auswirken. Ein verdichteter Boden kann das Wurzelwachstum einschränken und sogar zur Entstehung von Krankheiten beitragen. Bei ungesunden und unterentwickelten Wurzeln ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie während des gesamten Wachstumszyklus ausreichende Mengen an Molybdän aufnehmen, deutlich geringer.
Wie man Molybdänmangel bei Cannabispflanzen behandelt
Wenn Du die Symptome eines Molybdänmangels zu spät erkennst, kann das die Gesundheit Deiner Pflanzen und ihre Produktivität beeinträchtigen. Wer jedoch ein gutes Auge hat, kann schnell handeln, um den optimalen Gesundheitszustand seiner Pflanzen wiederherzustellen. Im Folgenden erfährst Du, wie Du Molybdänmangel bei Cannabispflanzen behandeln kannst.
pH-Wert korrigieren
Als Erstes musst Du den pH-Wert deines Bodens mit einem pH-Tester überprüfen. Teste den Abfluss nach dem Gießen, um zu sehen, wie die Dinge stehen. Wenn Dein pH-Wert unter 6,0 gesunken ist, kannst Du ihn mit einer pH-erhöhenden Rezeptur gemäß den Anweisungen des Produkts schnell wieder ins Gleichgewicht bringen.
Ein Mikronährstoff-Blattspray anwenden
Unabhängig davon, was im Boden passiert, kannst Du Deinen Pflanzen Molybdän schnell über die Blätter zuführen. Blattsprays liefern Nährstoffe, die das Wurzelsystem umgehen und stattdessen über kleine Poren, die Spaltöffnungen, in die Pflanzen gelangen. Verwende eine Sprühflasche, um ein Molybdän-Blattspray gemäß der Produktanleitung anzuwenden.
Wie man Molybdänmangel beim Cannabisanbau verhindert
Die beiden oben genannten Methoden sind zuverlässige Schnelllösungen, wenn es um die Behandlung von Molybdänmangel bei Cannabis geht. Doch wenn die Blätter Deiner Pflanze anfangen, sich zu färben und zu kräuseln, bewegst Du Dich auf dünnem Eis. Deshalb lohnt es sich zu lernen, wie man einen Molybdänmangel von vornherein verhindern kann.
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Regelmäßig den pH-Wert des Bodens messen
Setze Dir das Ziel, Deinen Wasserabfluss etwa einmal pro Woche zu messen. So kannst Du eventuelle Schwankungen frühzeitig erkennen und verhindern, dass sie außer Kontrolle geraten. Wenn Du den pH-Wert sorgfältig kontrollierst und anpasst, bleibt Molybdän für Deine Pflanzen vollständig verfügbar.
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Überschüssiges Eisen in den Griff bekommen
Wenn Du glaubst, dass Du es mit einem Eisenüberschuss in Deinem Boden zu tun hast, musst Du einen Bodentest machen, um dies zu bestätigen. Wenn die Daten zeigen, dass Dein Boden zu viel Eisen enthält, solltest Du sofort darauf verzichten, Dünger als Mulch auf den Boden zu geben. Erwäge, Kalk in den Mutterboden einzubringen, um den pH-Wert leicht anzuheben und die Symptome von Eisentoxizität zu verringern.
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Den Boden auflockern
Lockere Deinen Boden zu Beginn der Anbausaison auf. Grabe eine ordentliche Menge an organischem Material ein und gehe mit einer Mistgabel über Deine Beete, um Luftkanäle zu schaffen. Perlit und Sand sind ebenfalls gute Ergänzungen, wenn Du mit einem besonders lehmhaltigen Boden arbeitest.
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Den richtigen Dünger auswählen
Überprüfe Deinen Düngeplan. Wenn Du in der Vergangenheit mit Molybdänmangel zu tun hattest, solltest Du die Verwendung einer Mikronährstoffmischung in Erwägung ziehen. Wenn Du die Probleme mit dem pH-Wert, Eisen und der Verdichtung behoben hast, werden Deine Pflanzen bis zur Ernte kontinuierlich mit Molybdän versorgt werden.
Molybdän: Ein wenig bekannter Cannabis-Mikronährstoff
Du hast diesen Artikel zu lesen begonnen, ohne kaum von Molybdän gehört zu haben, und beendest ihn jetzt als Experte für dieses Element! Du kennst die wichtigsten Funktionen von Molybdän in Cannabispflanzen, weißt, was einen Mangel verursacht, wie Mangelerscheinungen aussehen, wie Du sie schnell behandeln und ihnen in Zukunft vorbeugen kannst.