By Luke Sumpter


Cannabisnutzer sind ein bunt gemischter Haufen. Sie haben eine Reihe unterschiedlicher Vorlieben und Geschmäcker, wenn es um Sorten geht, die sie rauchen und anbauen wollen. Allerdings haben Cannabis-Grower mehr gemeinsam, als Du vielleicht denkst. Vor allem besitzen sie alle eine nahezu identische Ausrüstung, wenn es um den Anbau ihrer geliebten Pflanze geht, die Behälter, Lampen, wichtige Nährstoffe und Trainingsausrüstung umfasst. Einige gehen mit digitalen Hygrometern, pH-Testern und Brix-Messgeräten noch einen Schritt weiter. Eine Handvoll Grower verwendet während des Anbauzyklus auch Mikroskope.

Es mag seltsam klingen, aber immer mehr Grower beschäftigen sich mit dem Reich der Mikroskopie, um ihre Cannabispflanzen zu verbessern. Warum, fragst Du? Weil es ihnen ein tieferes Verständnis der Gesundheit ihrer Pflanzen, des Reifegrad ihrer Buds und sogar des Zustands ihrer Erde vermittelt. Nachstehend erfährst Du, warum Du Deinem Anbauarsenal ein Mikroskop hinzufügen solltest und was genau Du damit erreichen kannst.

Smartphone Microscope

Warum ist ein Mikroskop für den Cannabisanbau so wichtig?

Mikroskope werden in einer Vielzahl von Berufen eingesetzt. Biowissenschaftler nutzen sie, um Blutproben zu untersuchen, Geologen, um Gesteine zu identifizieren, und Juweliere, um die Qualität von potenziellen Käufen zu prüfen. Doch welche Funktion haben Mikroskope, wenn es um den Anbau von gutem Cannabis geht? Tatsächlich bieten Mikroskope eine ganze Reihe von Funktionen, die sie zu einem obligatorischen Ausrüstungsgegenstand für eine wachsende Zahl eifriger Grower machen.

Meistens werden Cannabisanbauer Mikroskope gegen Ende der Blütephase nutzen. Sie sind dann nämlich außerordentlich hilfreich, um zum richtigen Zeitpunkt zu ernten. Indem sie die Reife der Buds anhand visueller Merkmale der anatomischen Bestandteile wie Trichome und Blütenstempel bestimmen, können Grower zum perfekten Zeitpunkt ernten.

Aber auch abgesehen von der Erntezeit haben Mikroskope ihren Nutzen. Sie helfen Growern, Schädlinge und Krankheiten ausfindig zu machen und zu identifizieren, sodass sie schnell integrierten Pflanzenschutz entwickeln und anwenden können, um ihr biologisches Problem zu lösen.

Immer mehr Cannabisanbauer verstehen zudem die entscheidende Rolle, die Bodenmikroben beim Cannabisanbau spielen. Durch die Verwendung eines Mikroskops können Grower einen Blick in die Rhizosphäre werfen und sich ein Bild des Zustandes ihrer Erde machen – ein Wissen, das im weiteren Verlauf zu einer höheren Fruchtbarkeit und Pflanzengesundheit führt.

Wie kann die Verwendung eines Mikroskops die Qualität und Potenz von Cannabisblüten verbessern?

Das menschliche Auge ist ein Meisterwerk der Technik, doch seine Wahrnehmung ist dennoch begrenzt. Mit einer begrenzten Vergrößerung können die meisten Anbauer nur mutmaßen, wenn es darum geht, ihre Blüten zum richtigen Zeitpunkt zu ernten – eine Entscheidung, die sowohl die Qualität als auch Potenz des späteren Ertrags stark beeinflussen kann.

Die Genetik und Umweltfaktoren sind die beiden wichtigsten Variablen, wenn es um den THC-Gehalt und die aromatischen Terpenprofile geht. Ein genau getimter Erntezeitpunkt hilft jedoch dabei, die Blüten auf dem Höhepunkt ihrer Qualität zu ernten. Die Verwendung eines Mikroskops wird die Qualität Deiner Buds nicht auf wundersame Weise verbessern, aber es wird Dir helfen, den Zeitraum zu bestimmen, zu dem die THC- und Terpenproduktion ihren Höhepunkt erreicht. Schließlich wird sich die Mühe des Anbaus umso mehr lohnen, wenn Du ein Cannabismikroskop nutzt.

Welche Nutzen bietet die Verwendung eines Mikroskops?

Du kennst bereits einige der wichtigsten Nutzen der Verwendung eines Cannabismikroskops. Aber es hat noch so viel mehr zu bieten! Nachstehend werden wir die Nutzen der Verwendung von Vergrößerung für den Anbau von hervorragendem Cannabis näher erläutern.

Man kann sich die Trichome genau ansehen

Für den Großteil der Cannabisanbauer sind Trichome der einzige Grund für den Anbau der Pflanze. Wissenschaftler bezeichnen diese kleinen Drüsenstrukturen als zelluläre Metabolitenfabriken[1]. Es gibt verschiedene Arten von Trichomen, die auf Cannabisblüten zu finden sind, aber die Variante mit Stiel, die einen großen kugelförmigen Kopf aufweist, produziert die meisten Wirkstoffe. Diese pilzförmigen Trichome enthalten spezielle Enzyme und eine Chemie, die es ihnen ermöglicht, unentwegt Cannabinoide und Terpene zu produzieren, die sie in Form eines klebrigen, zähflüssigen Harzes absondern.

Trichomes Microscope

Trichome sind jedoch keine statischen Strukturen. In der Blütephase verändern sie drastisch ihr Aussehen. In chronologischer Reihenfolge nehmen sie die folgenden Formen an:

  • Durchsichtig: Jüngere Trichome haben ein durchsichtiges Aussehen. Zu diesem Zeitpunkt enthalten sie viel weniger Cannabinoide und Terpene, was sie weniger potent und aromatisch macht.
  • Milchig: Wenn sie reifen, werden die Trichome milchig und trüb. Dies ist ein Zeichen für die erhöhte Produktion von Cannabinoiden wie THC und aromatischen Terpenen. Die Konzentrationen erreichen ihren Höhepunkt, wenn ungefähr 70% der beobachteten Trichome dieses Aussehen annehmen.
  • Bernsteinfarben: Mit der Zeit reifen die Pflanzen so weit, dass ihre chemischen Bestandteile abgebaut werden. Zum Beispiel wird THC zu dem eher breit machenden Cannabinoid CBN abgebaut. Dadurch nehmen die Trichome ein bernsteinfarbenes Aussehen an.

Mit einem Mikroskop wirst Du den idealen Zeitpunkt für die Ernte Deiner Buds bestimmen können. Um einen höheren Terpen- und THC-Gehalt zu erhalten, solltest Du sie erst dann ernten, wenn die Trichome am trübsten sind. Falls Du die Wirkung von CBN bevorzugst, warte, bis sich bernsteinfarbene Farbtöne zeigen.

Unterstützt die Schädlingsbekämpfung

Wenn es um Prävention und Behandlung geht, sind Mikroskope ein wertvolles Hilfsmittel im Rahmen einer integrierten Pflanzenschutzstrategie. Sie eignen sich bestens zum Identifizieren von Schädlingen und ermöglichen es Dir, Eier und kleine Schädlingspopulationen zu erkennen, bevor sie zu einem großen Problem werden. Sie ermöglichen es Growern zudem, Übeltäter zu identifizieren, wenn Probleme auftreten, und die geeigneten Maßnahmen auf den jeweiligen Schädling abzustimmen. Die Vergrößerung wird es Anbauern ermöglichen, entscheidende identifizierbaren Merkmale von Fliegen, Milben, Mücken und Blattläusen zu betrachten.

Hilft bei der Diagnose pflanzlicher Probleme

Mikroskope können nicht nur bei der Diagnose von relativ großen Schadinsekten helfen. Bei starker Vergrößerung können sie auch dabei helfen, Krankheiten zu erkennen und die richtigen Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Mit einem Mikroskop kannst Du Krankheiten wie Mehltau und Blütenfäule bereits im Anfangsstadium erkennen. Auch bei der Analyse von Wurzelproben auf Anzeichen von Fäulnis und das Vorhandensein von pflanzenparasitären Nematoden sind sie hilfreich.

Bud Rot Microscope View

Beurteilung der Bodengesundheit

Bodenmikroben spielen beim Cannabisanbau eine wichtige Rolle. Genau wie wir Menschen hat auch jede Cannabispflanze ein einzigartiges Mikrobiom. Bei optimaler Kompostierung kann diese Gemeinschaft von Mikroorganismen Pflanzen helfen, zu gedeihen und ihr volles Potential auszuschöpfen. Eine gesunde Erde zeichnet sich durch eine Fülle von lebenden Organismen aus: Eine größere Vielfalt reduziert das Risiko von Krankheiten und verbessert den Nährstoffkreislauf in der Rhizosphäre. Ein gutes Mikroskop wird Dir eine gute Vorstellung von der Konzentration von Bakterien, Pilzen, Nematoden, Protozoen und Arthropoden in Deiner Erde vermitteln.

Cannabis unter dem Mikroskop: Visuelle Beispiele

Mikroskope bieten Growern eine Reihe von Nutzen. Doch was genau kannst Du erwarten, wenn Du zum ersten Mal in ein Okular blickst? Scrolle weiter, um einen Blick in die Welt des mikroskopischen Cannabis zu werfen.

Trichome unter dem Mikroskop

Hier siehst Du Bilder der drei Hauptarten von Trichomen, die in Cannabisblüten zu finden sind, und zwar in verschiedenen Reifegraden.

  • Knollenförmige Trichome sind kugelförmig und haben keinen Stiel.
  • Kopfförmige Trichome ohne Stiel besitzen einen kugelförmigen Kopf, der auf einem kurzen Stiel sitzt.
  • Kopfförmige Trichome mit Stiel besitzen einen großen Kopf auf einem langen Stiel. Sie sind die produktiven Kraftwerke, die den Großteil der Terpene und Cannabinoide erzeugen.
  • Zystolithische Trichome sind haarartige Strukturen. Sie sind nicht drüsenartig, haben jedoch wichtige Abwehrfunktionen.

Hier haben wir eine viel detailliertere Ansicht der kopfförmigen Trichome unter einem Rasterelektronenmikroskop. Man kann eindeutig die sekretorischen Scheiben an der Unterseite des Kopfes erkennen, aus denen Cannabinoide und Terpene freigesetzt werden.

Blütenstempel unter dem Mikroskop

Stempel, bekannt unter ihrem korrekten botanischen Namen Stigmen, sind haarartige Strukturen, die dazu bestimmt sind, in der Luft befindlichen männlichen Pollen für die Befruchtung aufzufangen. Ähnlich wie Trichome spiegelt ihre Farbe die Reife der Pflanze wider und sie dienen als weiterer visueller Hinweis für den Erntezeitpunkt.

Hier kannst Du sehen, wie junge und unreife Stempel aussehen. Sie sind oftmals strahlend weiß und sehen frisch aus.

Mit der Zeit werden die Blütenstempel dunkelorange und braun sowie verhältnismäßig trocken. Dies ist ein Zeichen der Reife und eine Aufforderung zur Ernte.

Nicht alle reifen Stempel werden braun oder orange. Unten siehst Du rote Stempel – das Ergebnis einer hohen Anthocyan-Konzentration.

Pistils Microscope

Schädlinge unter dem Mikroskop

Viele Schädlinge lassen sich mit bloßem Auge erkennen. Je kleiner der Schädling ist, desto schwieriger ist es jedoch, ihn genau zu identifizieren. Vergrößerung wird Dir nicht nur dabei helfen zu erkennen, womit Du es zu tun hast, sondern auch einen faszinierenden Blick auf die anatomischen Details ermöglichen.

Hierbei handelt es sich um Blattläuse. Diese Weichkörperinsekten durchbohren das Cannabisgewebe und saugen den kostbaren Pflanzensaft aus. Man findet sie häufig auf der Blattunterseite. Sie sehen normalerweise grün, gelb oder braun aus und haben sechs Beine.

Dies sind die Eier von Blattläusen. Wenn Du weißt, wie sie aussehen, wirst Du frühzeitig handeln und allzu große Schäden verhindern können.

Dies sind Schmierläuse. Sie werden manchmal mit Blattläusen verwechselt. Unter dem Mikroskop sind sie jedoch aufgrund ihres weißen, flauschigen Aussehens deutlich zu erkennen.

Hanf-Rostmilben sind der Fluch vieler Cannabisanbauer. Sie sind an ihren winzigen gelb-weißen Körpern und ihrer madenartigen Form zu erkennen. Gewellte Blätter sind ein weiteres sicheres Zeichen für ihre Anwesenheit.

Sieh Dir diese Raupeneier an. Manchmal stößt man bei der Schädlingsbekämpfung mit dem Mikroskop auf sie. Wenn Du sie frühzeitig entdeckst, verhinderst Du, dass Deine Pflanzen in Stücke gerissen werden.

Welche Arten von Mikroskopen gibt es?

Du kennst jetzt die vielen Nutzen von Cannabismikroskopen und ihre unzähligen Anwendungsmöglichkeiten. Wenn Du versucht bist, Deiner Anbauausrüstung ein Mikroskop hinzuzufügen, wird es hilfreich sein, die verschiedenen verfügbaren Arten kennenzulernen. Sieh Dir die folgenden Optionen an, um das richtige Modell für Dich zu finden.

Handlupen/Juwelierlupen

Lupen und Juwelierlupen sind billige, aber effektive Optionen für Hobby-Grower. Sie ermöglichen zwar keinen detaillierten Blick auf das Bodenleben, aber man kann damit Trichome, Stempel und einige Schädlinge viel besser erkennen.

Stirnbandlupen

Dabei handelt es sich im Grunde um Lupen, die man sich um den Kopf schnallt. Auch sie haben nicht die überragende Vergrößerung von Mikroskopen. Sie ermöglichen aber eine einfache, freihändige Identifikation und Analyse von Trichomen/Stempeln.

Hand-Digitalmikroskope

Diese Handgeräte sind billiger als Labormikroskope. Sie sind klein genug, um sie mitzunehmen, und können mit einem Smartphone verbunden werden, sodass man nicht ständig in ein Okular starren muss. Viele Modelle werden auch mit einem Stativ geliefert, was sie ideal für die Analyse von Blattproben macht. Mit einer bis zu 200-fachen Vergrößerung kannst Du Schädlinge, Trichome und Stempel eingehend untersuchen.

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Hand-Lichtmikroskope

Diese Handgeräte sind der Goldstandard in der Bodenkunde und Pflanzendiagnostik. Sie verfügen über viele bewegliche Teile, darunter Regelstufen, Kondensoren sowie Grob- und Feineinstellungen, die es Nutzern ermöglichen, kristallklare Bilder von Schädlingen, Krankheiten und Mikroben zu erhalten. Wenn es um Bodenanalyse geht, eignen sie sich hervorragend für ernsthafte Hobby-Grower und kommerzielle Anbauer. Du wirst plötzlich Bakterienzellen, Pilzfäden, Protozoen und Nematoden vor Dir sehen können. Auf diese Weise wirst Du detaillierte Informationen über die biologische Zusammensetzung Deiner Erde erhalten.

Rasterelektronenmikroskope

Rasterelektronenmikroskope verwenden Elektronen statt Licht, um ein Bild zu generieren. Diese Technologie erzeugt ein extrem detailliertes Bild von winzigen Objekten mit einer Vergrößerung von bis zu 500 000. Da sie extrem teuer sind, werden sie nur in Spitzenlabors eingesetzt und sind für Hobby-Cannabisanbauer unerschwinglich.

Welches Mikroskop eignet sich am besten für den Eigenanbau?

Die Art der Mikroskopie, für die Du Dich entscheidest, hängt von Deinem Budget ab und davon, wie leidenschaftlich Du Dein Cannabis anbaust. Die meisten Anbauer werden mit einer Lupe oder einem tragbaren Digitalmikroskop auskommen. Diese Geräte werden Dir dabei helfen, zum perfekten Zeitpunkt zu ernten und größere Schädlinge zu erkennen. Wer etwas mehr Geld zur Verfügung hat und sich mehr für die Bodenbiologie interessiert, kann sich für mehrere hundert Euro ein Lichtmikroskop kaufen. Sobald Du es gekauft hast, wirst Du plötzlich Deine Erde manipulieren, Krankheiten diagnostizieren und Pflanzenzellen in Deinem eigenen Wohnzimmer betrachten können.

Erlebe Deine Cannabispflanzen hautnah

Nein – Mikroskope sind nicht nur etwas für Geologen und Biologen! Wie Du gesehen hast, stellen sie eine praktische Ergänzung für die Ausrüstung jedes Growers dar. Ähnlich wie bei anderen Teilen der Anbauausrüstung gibt es viele verschiedene Optionen. Günstigere Lupen und tragbare Digitalmikroskope werden Dir helfen, Schädlinge ausfindig zu machen und den besten Zeitpunkt für den Abschluss Deines Anbaus zu bestimmen. Wenn Du jedoch einen Schritt weiter gehen möchtest, solltest Du Dir ein Verbund-Lichtmikroskop zulegen, um in die Rhizosphäre einzutauchen, Deine Erde zu perfektionieren und Krankheiten zu diagnostizieren.

External Resources:
  1. Frontiers | Cannabis Glandular Trichomes: A Cellular Metabolite Factory https://www.frontiersin.org
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