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Manganmangel bei Cannabis: Anzeichen und Lösungen
Du weißt, wie wichtig Stickstoff, Phosphor und Kalium beim Cannabisanbau sind. Vielleicht weißt Du auch etwas über Magnesium und Calcium. Aber hast Du schonmal etwas von Mangan gehört? Dieses häufig ignorierte Element bekommt zwar nicht viel Aufmerksamkeit, spielt beim Cannabisanbau aber eine entscheidende Rolle. Erfahre hier alles über Mangan.
Inhaltsverzeichnis:
- Zum Verständnis der Rolle von Mangan beim Cannabiswachstum
- Cannabis und Manganmangel: Anzeichen und Symptome
- Die Ursachen für Manganmangel beim Cannabisanbau
- Wie man Manganmangel bei Cannabispflanzen behandelt
- Wie man Manganmangel beim Cannabisanbau verhindert
- Mangan: Ein wichtiger Mikronährstoff für die Gesundheit von Cannabispflanzen
Cannabispflanzen benötigen eine ganze Palette von Nährstoffen, um gedeihen zu können. Viele Grower konzentrieren sich fast ausschließlich auf Stickstoff, Phosphor und Kalium, um ihre Pflanzen gut zu düngen; dies sind schließlich die drei wichtigsten Makronährstoffe.
Cannabispflanzen brauchen aber auch Spuren bestimmter Mikronährstoffe – nicht nur um zu gedeihen, sondern auch zur Vermeidung der potenziell katastrophalen Auswirkungen eines Mangels. Mangan gehört zu dieser oft übersehenen Gruppe. Dieses Element trägt zur Photosynthese bei und ermöglicht wichtige chemische Reaktionen. Wenn es nicht in ausreichender Menge vorhanden ist, können Pflanzen schnell verkümmern, vergilben und unproduktiv werden. Entdecke hier die Anzeichen für Manganmangel und lerne, was Du tun kannst, um ihn zu beheben!
Zum Verständnis der Rolle von Mangan beim Cannabiswachstum
Wenn es darum geht, gesunde Cannabispflanzen anzubauen, haben Grower eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen. Neben Licht und Wasser sind die Nährstoffe entscheidend dafür, dass Pflanzen zu kräftigen und produktiven Exemplaren heranwachsen. Als die drei wichtigsten Makronährstoffe in Pflanzen bekommen Stickstoff, Phosphor und Kalium häufig die meiste Aufmerksamkeit. Eine Reihe von Mikronährstoffen unterstützt jedoch ebenfalls die Gesundheit von Cannabispflanzen, darunter auch Mangan.
Mangan: Ein wichtiger Mikronährstoff für Cannabis
Mangan gehört zur Kategorie der Mikronährstoffe. Anders als Makronährstoffe benötigen Cannabispflanzen diesen Nährstoff nur in Spurenmengen. Der geringere Bedarf an diesen Nährstoffen schmälert jedoch keineswegs ihre Bedeutung. Ohne sie zeigen die Pflanzen schnell Mangelerscheinungen und ihre Leistung lässt nach. Selbst innerhalb der pflanzlichen Mikronährstoffe wird Mangan leicht übersehen – allerdings spielt dieses Element in der Pflanzenphysiologie eine entscheidende Rolle: Es treibt die Wasserspaltungsreaktion an, die die Photosynthese ankurbelt, und trägt zum oxidierenden Prozess der Atmung bei. Einfach ausgedrückt: Ohne eine ausreichende Versorgung mit Mangan während des gesamten Wachstumszyklus können Pflanzen keine optimale Gesundheit und Funktion erreichen.
Die Funktion von Mangan in Cannabispflanzen
Jetzt kennst Du die allgemeine Bedeutung von Mangan für Cannabispflanzen. Bevor wir uns mit den Anzeichen für einen Mangel und dessen Behebung befassen, wollen wir einen Blick auf die spezifische Funktion von Mangan in der Pflanzenbiologie werfen:
- Stickstoffstoffwechsel: Als einer der drei Makronährstoffe, die Pflanzen benötigen, bildet Stickstoff die Grundlage für Aminosäuren und wichtige Proteine. Ein ausreichender Mangangehalt unterstützt den Stickstoffstoffwechsel in Pflanzen, indem er enzymatische Prozesse ankurbelt und zur Photosynthese beiträgt.
- Aktivierung von Enzymen: Enzyme sind große und komplexe Proteine, die helfen, chemische Reaktionen in Pflanzenzellen zu katalysieren. Mangan fungiert als Cofaktor für mehrere wichtige Enzyme, das heißt, es trägt zur ihrer Aktivierung und Erhaltung ihrer strukturellen Integrität bei. Insbesondere aktiviert es die Superoxiddismutase, Arginase und Pyruvatcarboxylase.
- Atmung: Dieser Prozess umfasst die Produktion von Energie, indem Pflanzen die bei der Photosynthese erzeugten Zucker mit Sauerstoff kombinieren. Mangan hilft dabei, diesen Prozess zu erleichtern, indem es als Cofaktor für Enzyme wirkt, die am Citratzyklus beteiligt sind. Diese auch als Krebs-Zyklus bekannte Reihe von Reaktionen produziert Energie aus organischen Molekülen.
Cannabis und Manganmangel: Anzeichen und Symptome
Jede gute Cannabis-Mangeltabelle zeigt Dir die bei einem Manganmangel auftretenden Veränderungen in Farbe und Aussehen. Es gibt jedoch noch andere Symptome, die nicht immer in diesen nützlichen visuellen Hilfsmitteln zu finden sind. Im Folgenden erfährst Du alles, womit Du bei einem Manganmangel zu rechnen hast.
Chlorose
Unter Chlorose versteht man den Verlust der normalen grünen Farbe der Pflanzenblätter. Der Farbstoff Chlorophyll verleiht den Blättern ihr übliches saftiges Aussehen. Bei einem Manganmangel tritt ein Verlust dieser Verbindung auf, weil dieses Element zusammen mit Eisen zur Bildung von Chlorophyllmolekülen beiträgt. Da dieses Pigment dazu beiträgt, Licht in Energie umzuwandeln, wird die Photosynthese durch einen Mangel an diesem Element grundlegend gestört.
Interveinale Chlorose
Bei einem tieferen Blick in die Pflanzenanatomie zeigt sich Chlorose bei Manganmangel vor allem in den Interveinal-Bereichen, also in den Gewebestücken zwischen den Blattadern. Während diese Flecken ihre Farbe verlieren, bleibt das Gewebe direkt neben den Adern dunkelgrün und bildet einen starken Farbkontrast.
Deformierte Blattstruktur
Ein Manganmangel wirkt sich nicht nur auf die Farbe der Blätter aus, sondern beeinträchtigt auch ihre Form und Struktur. Wenn die Krankheit fortschreitet, führt sie zu missgebildeten Blättern, die faltige, gewellte und wellige Ränder aufweisen. Diese Art von Wachstum kann die Gesamtvitalität und Oberfläche des Blattes beeinträchtigen sowie die Fähigkeit der Struktur, effektive Photosynthese zu betreiben, verringern.
Verkümmertes Wachstum
Ein Manganmangel kann nicht nur die Blattstruktur beeinträchtigen, sondern auch junge Triebe. Wenn er nicht behandelt wird, können die Pflanzen klein, verkümmert und unansehnlich aussehen. Da die Pflanzen kein starkes und großes Blätterdach bilden können, haben sie später weniger Blütenstände, was sich auch auf die Produktivität auswirkt.
Schlechte Blütenentwicklung
Die Blütenbildung hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Genexpression und Hormonproduktion. Für die Blüte wird aber auch Energie benötigt. Da Mangan eine wichtige Rolle bei der Photosynthese spielt, kann ein niedriger Mangangehalt eine optimale Blüte stören, was zu kleineren Buds und geringeren Ernten führt.
Nekrose
Unter Nekrose versteht man das Absterben von zuvor lebendem Gewebe. Manganmangel kann braune Flecken[1] auf den Blättern verursachen, die auf das Absterben und den Zerfall von Pflanzenzellen hinweisen. Dieser Zelltod beeinträchtigt nicht nur die Photosynthese und die Funktion der Blätter, sondern kann auch dazu führen, dass das Blattgewebe von Krankheitserregern befallen wird, die wiederum umliegende gesunde Zellen angreifen.
Die Ursachen für Manganmangel beim Cannabisanbau
Jetzt weißt Du, wie wichtig Mangan beim Cannabisanbau ist und was die wichtigsten Anzeichen für Manganmangel sind. Als Nächstes gehen wir der Frage nach, warum diese Symptome überhaupt auftreten:
- Ein verschobener pH-Wert: Die Menge an Wasserstoffionen im Boden, dargestellt durch den pH-Wert, kann die Manganaufnahme beeinflussen. Wenn der pH-Wert zu niedrig oder zu hoch ist, können die Pflanzen diesen Nährstoff nicht richtig aus der Erde aufnehmen.
- Übermäßige Bodendrainage: Eine unzureichende Bodenentwässerung kann dazu führen, dass sich das Wasser staut und anaerobe Bedingungen entstehen, die den Sauerstoffgehalt einschränken und Krankheiten begünstigen. Mangan wird bei einer schlechten Entwässerung des Bodens jedoch besser verfügbar[2]. Der Boden sollte nicht zu schnell entwässern, es sollten aber auch keine Wasseransammlungen entstehen, die die Wurzeln ersticken.
- Wenig organisches Material: Organisches Material spielt eine Rolle beim Aufbau eines gesundes Bodens. Zu wenig davon kann daher die Wahrscheinlichkeit eines Manganmangels erhöhen, inbesondere in Kombination mit Faktoren wie grober, sandiger Erde mit einem hohen pH-Wert. Ist die Menge von organischem Material in der Erde hingegen hoch, muss der pH-Wert des Bodens niedriger sein, um einen Mangel zu verhindern.
- Kranke oder beschädigte Wurzeln: Wurzelschäden durch Staunässe, Schädlinge und Krankheiten können so viel Schaden anrichten, dass die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt wird. Pflanzenparasitäre Nematoden und Erreger von Wurzelfäule sind häufige Ursachen für Wurzelschäden, durch die ein Nährstoffmangel entstehen kann.
Wie man Manganmangel bei Cannabispflanzen behandelt
Manganmangel bei Cannabis kann eine Reihe von Problemen verursachen, wie zum Beispiel die Verringerung der Vitalität der Pflanzen und damit die Verringerung der Größe Deines Vorrats am Ende des Wachstumszyklus. Um dies zu verhindern, musst Du wissen, mit welchen Maßnahmen Du die Situation schnell verbessern kannst. Im Folgenden erfährst Du, wie Du einen Manganmangel bei Cannabispflanzen behandeln kannst.
Ein Blattspray anwenden
Blattsprays stellen die schnellste Möglichkeit dar, Deinen Pflanzen Nährstoffe zuzuführen, wenn sie unter einem Mangel leiden. Diese Methode der Verabreichung nutzt die kleinen Poren auf der Blattoberfläche, die sogenannten Spaltöffnungen, um die Wurzeln zu umgehen und Nährstoffe direkt in die Blutgefäße der Cannabispflanzen zu bringen. Trage einfach gemäß der Produktanleitung ein Mangan-Blattdüngerprodukt mit einer Sprühflasche auf.
Den pH-Wert korrigieren
Probleme mit der Manganaufnahme treten häufig auf, wenn der pH-Wert zu hoch ist und sich auf der alkalischen Seite des Spektrums befindet. Cannabispflanzen gedeihen bei einem pH-Wert von etwa 6,0, bei dem sie keine Probleme mit der Aufnahme des Elements haben. Verwende ph-erhöhende und -senkende Produkte, um den pH-Wert Deines Substrats schnell wieder auf den optimalen Wert zu bringen.
Wie man Manganmangel beim Cannabisanbau verhindert
Geübte Grower können Manganmangel schnell beheben, wenn sie die Anzeichen frühzeitig erkennen. Wenn die Symptome jedoch auftreten, hat Deine Pflanze bereits einige physiologische Rückschläge erlitten. Das kann sich in Form von leichten Schäden an einigen Blättern oder in Form von verkümmertem Wachstum und Nekrose äußern. Wenn Du einem Manganmangel vorbeugst, kannst Du diese Probleme vermeiden und Deine Pflanzen können gedeihen. Im Folgenden findest Du eine Handvoll todsicherer Methoden zur Vorbeugung dieses Mangels.
Regelmäßig den pH-Wert der Erde messen
Wenn Du den pH-Wert Deiner Erde im Auge behältst, kannst Du starke Schwankungen verhindern. Hältst Du einen pH-Wert von etwa 6,0 aufrecht, bleiben Deine Pflanzen in ihrem optimalen Bereich und die Nährstoffaufnahme wird nicht behindert. Miss den Wasserabfluss etwa einmal pro Woche während des gesamten Wachstumszyklus mit einem pH-Tester. Reguliere Deinen pH-Wert je nach Bedarf mit ph-erhöhenden oder -senkenden Produkten. Wenn Du immer wieder auf dieselben Probleme stößt, entscheide Dich für langfristige biologische Methoden, um **Deinen pH-Wert dort zu halten, wo Du ihn haben willst.
Die ideale Dosis an organischem Material finden
Die Ausbringung von organischem Material ist unter Bio-Growern ein zentraler Grundsatz geworden. Viele versuchen, so viel wie möglich von diesem guten Zeug einzubauen, indem sie sich an No-Dig-Prinzipien halten und so viel Laub, Kompost sowie Stroh schichten, wie sie nur kriegen können. Es kann jedoch nach hinten losgehen, zu viel organische Substanz anzuwenden, weil es die wichtigsten Elemente binden und ihre Mobilität einschränken kann. Wenn Du mit diesem Problem konfrontiert bist, kannst Du Deine Beete regelmäßig umgraben, um Kohlenstoff freizusetzen und den Gehalt an organischem Material mit der Zeit zu reduzieren.
Mangan: Ein wichtiger Mikronährstoff für die Gesundheit von Cannabispflanzen
Dein Wissen über den Cannabisanbau hat sich gerade enorm verbessert! Du bist jetzt viel besser mit einem der am meisten unterschätzten Cannabisnährstoffe vertraut. Obwohl es nicht sehr bekannt ist, spielt Mangan bei der Pflanzenphysiologie eine wichtige Funktion: Es trägt zur Photosynthese bei und unterstützt Enzyme bei der Durchführung wichtiger chemischer Reaktionen.
Die Symptome von Manganmangel sind unterschiedlich stark ausgeprägt und reichen von einfacher Chlorose bis hin zu verkümmertem Wachstum und sogar Nekrosen. Nun kennst Du die Ursachen für Manganmangel bei Cannabispflanzen und weißt, wie Du ihn mit Blattsprays und der Regulierung des pH-Werts schnell beheben kannst. Um zu verhindern, dass der Mangel erneut auftritt, kennst Du jetzt Strategien für den Umgang mit organischem Material und die Kontrolle des pH-Werts der Erde.