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Wie man Kaffeesatz als rein natürlichen Biodünger einsetzt
Was machst Du jeden Morgen mit Deinem Kaffeesatz? Wegwerfen? Dann wirst Du sicherlich anfangen, ihn aufzuheben, nachdem Du diesen Text gelesen hast. Kaffeesatz steckt nämlich voller Nährstoffe, die das Wachstum und die Entwicklung von Cannabispflanzen unterstützen. Außerdem ernährt er die nützlichen Mikroben im Boden, der dadurch gesünder wird.
Inhaltsverzeichnis:
Kaffee. Dieses koffeinhaltige Gebräu ist nach Wasser das am meisten konsumierte Getränk der Welt. Jährlich werden rund 400 Milliarden[1]Tassen getrunken. Du kennst Kaffee als braunes Pulver oder als Bohne, die Deinen Morgen erträglicher macht. Die Pflanze selbst hat jedoch eine reiche Geschichte hinter sich und stammt aus den alten Kaffeewäldern im äthiopischen Hochland.
Abgesehen von ihrer Rolle als energiespendendes Getränk enthalten Kaffeebohnen auch wichtige Nährstoffe, die Pflanzen zum Überleben und Gedeihen benötigen. Während gebrauchter Kaffeesatz meist ein unwürdiges Schicksal im Mülleimer erleidet, hauchen achtsame Gärtner ihm neues Leben ein. Kaffeesatz ist eine hervorragende Ergänzung für jeden Kompostbehälter: Würmer und Pilze fressen ihn, wobei sie Nährstoffe in das Nahrungsnetz des Bodens einführen, und er hilft sogar, Schädlinge abzuschrecken, wenn er als Kopfdünger angewendet wird.
Höre also auf, diese wertvolle Ressource wegzuwerfen, und nutze Deinen Kaffeesatz, um die Biodiversität und Fruchtbarkeit in Deinem Cannabisgarten oder Deiner Growbox zu verbessern. Nachfolgend erfährst Du die wichtigsten Nutzen der Verwendung von Kaffeesatz zur Steigerung der Pflanzenvitalität.
Was ist Kaffeesatz?
Kaffeesatz ist das Ergebnis der Kaffeezubereitung – von echtem Kaffee. Während Instantkaffeegranulat sich in Wasser auflöst und keine Rückstände hinterlässt (abgesehen von den braunen Flecken auf der Innenseite Deiner Tasse), bleibt der Kaffeesatz als letztes Nebenprodukt des Kaffeebrühvorgangs zurück. Es gibt viele Möglichkeiten, Cannabispflanzen anzubauen, und Du hast viele Möglichkeiten, eine frische Tasse Kaffee zuzubereiten!
Viele Verbraucher entscheiden sich für den Kauf von vorgemahlenem Kaffee, um das mühsame Mahlen von Bohnen zu umgehen. Diese Produkte werden entweder in eine Pressstempelkanne oder einen Kaffeefilter gegeben, um Tassen mit köstlichem heißen Kaffeebohnensaft zu erzeugen.
Jene Verbraucher, die sich der Sache intensiver verschrieben haben – selbsternannte Kaffeekenner – beginnen den Prozess von Anfang an. Sie geben geröstete Bohnen vor dem Brauen in eine elektrische Kaffeemühle (oder Fans von "Fixie"-Rädern auch in Handmühlen), um eine möglichst frische Tasse zu erhalten.
Egal, welche Methode Du wählst, um Kaffee zuzubereiten (mit Ausnahme von Instant-Granulat), wirst Du am Ende gebrauchten Kaffeesatz erhalten. Lege ihn jeweils beiseite und nach ein oder zwei Monaten wird Dir eine beträchtliche Menge zur Verfügung stehen.
Ist Kaffeesatz gut für Cannabispflanzen?
Ja! Kaffeesatz steckt voller wichtiger Nährstoffe, die Cannabispflanzen benötigen. Diese umfassen:
- Kalium: spielt eine Rolle beim Transport von Wasser und Nährstoffen im gesamten Pflanzengewebe
- Phosphor: unterstützt die frühe Wurzelentwicklung und fördert die Stängel- und Stielstärke sowie die Blütenbildung
- Calcium: spielt eine wichtige strukturelle Rolle in Zellwänden und Membranen
- Magnesium: bildet den Kern des Chlorophyllmoleküls – des Pflanzenfarbstoffs, der Sonnenlicht absorbiert
Das Ausbringen von Kaffeesatz auf Deine Erde macht diese Nährstoffe jedoch nicht ohne Weiteres für Graspflanzen verfügbar – was für den Bio-Gärtner von Vorteil ist. Nach der Anwendung beginnen verschiedene Arten von Pilzen und Bakterien, die strukturellen Bestandteile des Kaffeesatzes, einschließlich Proteine und Kohlenhydrate, als Nahrungsquellen abzubauen.
Nachdem sie Nährstoffe wie Stickstoff und Kalium immobilisiert haben, halten sie an diesen Substanzen fest, bis sie auf natürliche Weise sterben oder von anderen Mitgliedern des Bodennahrungsnetzes wie Nematoden und Protozoen gefressen werden. An diesem Punkt gelangen diese wertvollen Nährstoffe in die Rhizosphäre, über die Pflanzen darauf zugreifen können.
Daher versorgt Kaffeesatz Cannabispflanzen nicht nur mit Nährstoffen, sondern trägt auch dazu bei, Gemeinschaften von Bodenmikroben zu fördern, die für den Nährstoffkreislauf in organischen Systemen verantwortlich sind. Auch Regenwürmer – weitere vertrauenswürdige Verbündete des Gärtners – greifen nach Kaffeesatz und ziehen ihn unter die Oberfläche, was zur Verbesserung der Bodenstruktur und der Wasserspeicherkapazität beiträgt.
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Stärkt Kaffeesatz den Säuregehalt?
Falls Du bereits Cannabis angebaut hast, weißt Du, dass diese Pflanzen ein leicht saures Wachstumsmedium mit einem pH-Bereich von etwa 6–7 im Boden bevorzugen. Für den Fall, dass das Medium alkalischer wird, können mehrere Probleme auftreten, einschließlich einer verringerten Nährstoffaufnahme. Bio-Cannabisanbauer sind sehr daran interessiert, Wege zu finden, um dies zu verhindern: Funktioniert Kaffeesatz als Lösung?
Leider können wir Dir nicht empfehlen, Dich auf Kaffeesatz zu verlassen, um Dein Wachstumsmedium im passenden sauren Bereich zu halten. Kaffeesatz ist bestenfalls nur leicht sauer und einige Studien[2] haben in Kompost aus Kaffeesatz einen alkalischen pH-Wert festgestellt. Die Säuren[3] im Kaffee sind wasserlöslich, daher gehen die meisten davon während des Brühvorgangs verloren.
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Ausgezeichnet für Kompost geeignet
Kaffeesatz ist eine großartige Ergänzung für den Komposthaufen. Zunächst einmal sind sie in den meisten Haushalten ein häufiges Abfallprodukt, zusätzlich kann man gebrauchten Kaffeesatz heutzutage in vielen Cafés auch kostenlos bekommen.
Obwohl er braun aussieht, ist Kaffeesatz darüber hinaus technisch gesehen eine Form von "grünem" Kompost, was bedeutet, dass er eine ausgezeichnete Stickstoffquelle darstellt. Kaffeesatz wird langsam abgebaut und trägt zur organischen Substanz im Boden bei, hilft dabei, Bodenaggregate zu bilden, die Belüftung zu fördern sowie Wasser zu speichern und die Kationenaustauschkapazität zu erhöhen.
Kompostierter Kaffeesatz übertrifft Kaffeesatz, der direkt auf die Erde aufgetragen wird. Frischer Kaffeesatz ist für einige Pflanzenarten sogar phytotoxisch und kann das Wachstum sowie die Keimrate verringern. Nach der Kompostierung wird er jedoch mit gesundem Wachstum und der erhöhten Produktion wünschenswerter Sekundärmetaboliten in Verbindung gebracht.
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Hilfe bei der Abwehr von Schädlingen
Es gibt nur sehr wenige Untersuchungen, die der Frage nachgehen, ob Kaffeesatz hilft, Gartenschädlinge abzuschrecken. Dennoch verwenden viele Anbauer zu jeder Jahreszeit einen Kopfdünger aus Kaffeesatz, um ihre Pflanzen zu schützen. Laut persönlichen Erfahrungsberichten hilft Kaffeesatz dabei, einige der gefräßigsten Cannabisschädlinge, einschließlich Nacktschnecken und andere Schnecken, fernzuhalten.
Gärtner vermuten, dass es die Textur von Kaffeesatz und das restliche Koffein darin ist, was hungrige Schädlinge abschreckt. Außerdem zieht Kaffeesatz auch nicht-pathogene Arten von Pseudomonas, Fusarium und Trichoderma an, die helfen, pathogene Pilze im Boden abzuwehren.
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Bodenbiodiversität verbessern
Das Bodenmikrobiom kann man mit dem Mikrobiom des menschlichen Magens vergleichen. Eine gesunde Vielfalt an mikrobiellen Arten schafft ein harmonisches Gleichgewicht, in dem verschiedene Arten von Bakterien, Pilzen, Viren und Protozoen gedeihen. Ohne die richtigen Inputs beginnen die Mitglieder des Mikrobioms allerdings zu schwinden, wodurch andere Lebensformen einen Fuß in die Tür bekommen. Letztendlich werden diese Lebensformen so produktiv, dass sie Dysbiose – einen Zustand des Ungleichgewichts – und nachfolgende Gesundheitsprobleme verursachen.
Gleiches gilt für das Nahrungsnetz des Bodens. Bio-Gärtner bemühen sich, die Diversität ihrer Töpfe und Beete durch Zusätze wie Mulch, Kompost, Bodentränkungen und Kopfdünger zu verbessern. Diese Materialien tragen dazu bei, eine vielfältige mikrobielle Population zu erhalten, die den Nährstoffkreislauf fördert und Krankheitserreger unterdrückt.
Kaffeesatz dient als billiges und leicht zugängliches organisches Material, das hilft, Deine Mikrobenherde zu ernähren.
So verwendest Du Kaffeesatz in Deiner Cannabisplantage
Jetzt weißt Du alles über die Nutzen von Kaffeesatz für Cannabispflanzen. Wie aber solltest Du konkret vorgehen, um ihn zu verwenden? Welcher Kaffeesatz ist am besten? Und wie lange bleibt er im Boden erhalten?
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Welcher Kaffeesatz eignet sich am besten für Cannabispflanzen?
Du musst weder Zeit noch Geld verschwenden, um die elitärsten Kaffeesorten zu finden. Der meiste Kaffeesatz ist eine hervorragende Ergänzung für den Kompost und Garten. Versuche jedoch, wenn möglich, Bio-Kaffee zu nehmen. Kaffeepflanzen werden auf der ganzen Welt intensiv angebaut, und die Produzenten zögern oft nicht, ihre Pflanzen in Pestiziden und Herbiziden zu baden, wenn Unkraut und Insekten zuschlagen. Diese Rückstände können auf Pflanzen oder in deren Nähe landen, wo sie nützliche Bodenmikroben schädigen können.
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Wie lange hält Kaffeesatz vor?
Hungrige Mikroben verarbeiten den Kaffeesatz, was die Zersetzungsgeschwindigkeit betrifft, relativ schnell. Als Mulch auf dem Boden belassen, wird er von Pilzen, Bakterien und Würmern abgebaut und innerhalb weniger Monate in den Boden eingearbeitet. Du kannst diesen Prozess jedoch erheblich beschleunigen, indem Du den Kaffeesatz heißen Komposthaufen hinzufügst. Das thermophile Milieu, das durch die Stoffwechselaktivität von Bakterien entsteht, verwandelt Rohstoffe innerhalb weniger Wochen in frischen Kompost.
Kaffeesatz für Cannabispflanzen: Eine willkommene Ergänzung für Deinen Garten
Jetzt, da Du Dir der vielen Nutzen von Kaffeesatz für Cannabispflanzen bewusst geworden bist, wirst Du sicherlich damit beginnen, ihn aufzubewahren, nachdem Du Deinen Morgenkaffee gebrüht hast. Obwohl sie für das bloße Auge ziemlich uninteressant erscheinen, stecken diese braunen Partikel voller sehr wichtiger Pflanzennährstoffe. Und nicht nur das, denn sie bilden auch eine fantastische Nahrungsquelle für Bodenmikroben, Würmer und andere Mitglieder des Bodennahrungsnetzes.
Achte darauf, Kaffeesatz nicht um junge Pflanzen herum oder während der Keimung in das Wachstumsmedium zu geben. Füge ihn vielmehr später im Wachstum hinzu, idealerweise nachdem Du seine Zersetzung in einem Komposthaufen beschleunigt hast.
- 17 Coffee Statistics That'll Blow Your Mind | Nescafé | UK & IE https://www.nescafe.com
- https://www.researchgate.net/publication/315663227Using_coffee_grounds_in_gardens_and_landscapes_WSU_Extension_Fact_SheetFS207E
- Coffee grounds and composting | OSU Extension Service https://extension.oregonstate.edu