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Ist es möglich, eine Cannabissorte allein am Aussehen zu bestimmen?
Du weißt nicht, was Du gerade rauchst? Lies weiter, um zu erfahren, ob es möglich ist, Cannabissorten nur anhand ihres Aussehens, Aromas, Geschmacks und ihrer Wirkung zu identifizieren.
Vielleicht hast Du die Übersicht über Deine Aushärungsgläser verwechselt, bevor Du sie beschriften konntest, oder baust gerade einen unbekannten Bag-Seed an, den Du identifizieren möchtest. Leider gibt es keine todsichere Möglichkeit, Cannabissorten allein anhand ihres Aromas, Geschmacks, Aussehens oder ihrer Wirkung zu identifizieren. Wir zeigen Dir in diesem Artikel, wie Du anhand einfacher Parameter dennoch einige allgemeine Schlussfolgerungen über Dein Gras ziehen kannst.
Inhaltsverzeichnis:
Wie erkenne ich, welche Cannabissorte ich anbaue?
Lass uns eines von Anfang an klarstellen: Es gibt nur zwei Möglichkeiten, die genetische Herkunft einer Cannabispflanze sicher zu bestimmen. Die erste besteht darin, Samen von einer vertrauenswürdigen Saatgutbank zu kaufen, während die zweite erfordert, die DNA einer Pflanze zu testen – etwas, zu dem wohl nur die wenigsten Hobbyanbauer in der Lage sein werden. Es gibt jedoch einige Möglichkeiten, durch die Analyse der Wachstumsmerkmale und Morphologie allgemeine Rückschlüsse auf die Genetik einer Pflanze zu ziehen.
Die erste Unterscheidung, die die meisten Grower beim Versuch die Herkunft/Genetik einer Pflanze herauszufinden treffen, besteht darin, festzustellen, ob die Pflanze indica- oder sativadominiert ist. Indicas sind typischerweise kürzer als Sativas, weisen kurze Internodien und dichtes, dunkelgrünes Laub auf. Sativas hingegen werden für gewöhnlich höher und haben hellgrünes Laub sowie größere Internodien.
Ebenso neigen Sativa-Sorten nicht nur dazu, sich erheblich zu strecken, wenn sie sich auf die Blüte vorbereiten, sondern produzieren auch längere, luftigere Blüten, die besser für das Wachstum in warmen, feuchten Bedingungen geeignet sind. Indicas hingegen produzieren kleinere, aber dicht gepackte Buds mit geschwollenen Blütenkelchen, die an kühlere, trockenere Regionen angepasst sind.
Beachte aber, dass bei Hybriden die Sativa-/Indica-Genetik etwas schwieriger zu erkennen sein kann, obwohl ein geschultes Auge trotzdem in der Lage sein sollte, dominierende Sativa- oder Indica-Gene zu erkennen, selbst wenn sie sich nur subtil ausdrücken.
Für einen umfassenderen Vergleich von Indica- und Sativa-Cannabis kannst Du hier klicken.
Schaue Dir diese Sorten aus unserem Katalog mit verräterischen Indica- oder Sativa-Merkmalen an, um Dir ein klareres Bild davon zu machen, wie sich Sativa- und Indica-Sorten hinsichtlich ihrer Morphologie unterscheiden können:
- Northern Light (100% Indica)
- Wedding Cake (80% Indica)
- Bubble Kush (80% Indica)
- Shining Silver Haze (75% Sativa)
- Amnesia Mac Ganja (80% Sativa)
- Chocolate Haze (95% Sativa)
Neben den physischen Wachstumsmerkmalen einer Pflanze ist ihre Blütezeit ein weiteres Merkmal, das uns etwas über ihre Genetik/Herkunft verraten kann. Indem man die Anzahl der Wochen zählt, die eine Pflanze braucht, um die Blüte zu beenden, kann man möglicherweise eine Vorstellung davon bekommen, ob die Pflanze eher indica- oder sativadominiert ist.
Indicas benötigen in der Regel weniger Zeit (ungefähr 8 Wochen) für die Blüte als Sativas, deren Reifung 12 Wochen oder länger dauern kann. Dies ist wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass sich Indicas während ihrer Entwickelung daran angepasst haben, in kühleren Gebieten mit kürzeren Sommern zu wachsen, während Sativas sich auf ein Wachstum in wärmeren, tropischen Regionen eingestellt haben.
Einige Beispiele für kurzblühende Sorten sind:
- Royal Cheese Fast Flowering (7-8 Wochen)
- Watermelon (7-8 Wochen)
Zu den langblühenden Cannabissorten hingegen gehören:
- Amnesia Haze (10–11 Wochen)
- Shogun (9-11 Wochen)
Auch hier gilt, wie bereits erwähnt, dass keine dieser Informationen ausreicht, um den genauen Ursprung einer Sorte zu ermitteln, insbesondere beim Anbau von unbeschrifteten Samen oder Bag-Seeds. Solltest Du Deine Samen allerdings bei Royal Queen Seeds gekauft, aber sie dann verwechselt oder vergessen haben, Deine Töpfe nach dem Pflanzen zu beschriften, kann ein Vergleich der physischen Merkmale und Blütezeiten Deiner Pflanzen ausreichen, um sie besser unterscheiden zu können.
Wie erkenne ich, welche Sorte Gras ich rauche?
Neben der Betrachtung der physischen Merkmale einer Pflanze versuchen Cannabisanbauer und -raucher häufig, Sorten zu identifizieren, indem sie die visuellen Merkmale, den Geruch, den Geschmack und die Wirkung einer bestimmten Blüte analysieren. Allerdings ergibt auch dies keineswegs eine todsichere Methode zur Bestimmung von Cannabissorten. Im Folgenden erklären wir Dir, was Dir einige allgemeine visuelle Merkmale, Aromen, Geschmacksrichtungen und Wirkungen trotzdem über Deine Buds verraten könnten.
1. Visuelle Merkmale
Bevor man seine Buds in Rauch aufgehen lässt, ist es immer eine gute Idee, sie visuell zu untersuchen. Auf diese Weise kann man ihre Schönheit genießen und sie gleichzeitig auf Schimmel, Verunreinigungen oder andere Unreinheiten (wie Schmutz, Staub, Haare von Haustieren usw.) hin überprüfen.
Sind die Blüten, die Du rauchst, länglich, leicht und fluffig, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Du eine Sativa-Sorte oder eine sativadominierte Sorte wie Amnesia Haze, Shining Silver Haze oder Chocolate Haze begutachtest. Kleine, aber dichte Blüten sind in der Regel ein Zeichen für eine Indica-Sorte wie Northen Lights oder Gelato.
Sind die Blüten, die Du rauchst, violett, grenzt dies Deine Suche auf eine der vielen beliebten violetten Sorten ein, wie zum Beispiel Purple Queen oder Mimosa. Beachte jedoch, dass die Temperatur einen großen Einfluss auf die Farbe einer Cannabispflanze haben kann, wobei kältere Temperaturen bei vielen verschiedenen Cannabissorten violette Farbtöne hervorbringen können.
2. Aromatische Eigenschaften
Nachdem Du Deine Blüten visuell untersucht hast, schnuppere daran (und zwar ebenso vor wie nach dem Grinden), um ihr spezifisches aromatisches Profil zu bestimmen. Es kann hilfreich sein, die Aromen, die Du wahrnimmst, aufzuschreiben und mit einem Cannabis-Geschmacks-/Duftrad zu versuchen, den Geruch noch detaillierter zu bestimmen. Die Aromen, die Du bei diesem Prozess entdeckst, können Dir dabei helfen, einen allgemeinen Überblick über die Terpene Deiner Blüten zu gewinnen, um sie mit anderen Sorten mit ähnlichen Aromen zu vergleichen. Hierfür einige Beispiele:
- Kiefern- und erdige Aromen gehen in der Regel aus einer Kombination aus Pinen, Humulen und Myrcen hervor. Antreffen kann man diese oder ähnliche Aromen in Sorten wie OG Kush, Royal Jack Auto, El Patron oder Hyperion F1.
- Dieselaromen werden normalerweise durch eine Kombination aus Myrcen, Limonen, β-Caryophyllen und Humulen verursacht. Denke an die intensiven Treibstoffaromen von Sorten wie Triple G, Kali Dog und Hulkberry.
- Fruchtige Aromen könnten bei einer Sorte darauf hindeuten, dass ihre dominanten Terpene wahrscheinlich Limonen, Linalool, Humulen und Geraniol sind. Zu den Pflanzen mit kräftigen, lebhaften Fruchtaromen gehören Somango XL, Haze Berry und Fruity Spirit.
- Skunk-/Cheese-Aromen werden typischerweise durch β-Caryophyllen, Myrcen und Borneol hervorgebracht. Dafür kommen die durchdringenden, sauren Aromen von Blue Cheese, Skunk XL und Milky Way F1 in Frage.
- Zitrusaromen sind ein klares Anzeichen für einen hohen Gehalt an Limonen und Terpineol. Man findet diese Aromen in Sorten wie Green Crack Punch, Purple Queen Auto und Sweet ZZ.
3. Geschmacksmerkmale
Nachdem Du Deine Blüten visuell inspiziert und daran gerochen hast, ist es an der Zeit, sie einem Geschmackstest zu unterziehen. Wenn möglich, empfehlen wir die Verwendung eines Verdampfers, um mehr Terpene und Cannabinoide zu bewahren und folglich die Aromen Deiner Blüten tiefer erkunden zu können. Das können verschiedene Geschmacksrichtungen über Dein Gras verraten:
- Kräuteraromen sind normalerweise ein Hinweis auf hohe Mengen an Terpinolen und β-Caryophyllen. Sorten wie Sherbet Queen, Royal Haze Auto und Royal CBDV verströmen solche Aromen.
- Ein Pfefferaroma ist ein verräterisches Anzeichen für hohe Konzentrationen von β-Caryophyllen. Sorten mit hervorstechendem Pfeffergeschmack sind White Widow, Tatanka und Ice.
- Ananasaromen werden typischerweise durch eine hohe Konzentration an Limonen, Geraniol und Linalool verursacht, die auch andere tropische Fruchtaromen erzeugen können, die an Mangos, Bananen und Melonen erinnern. Zu den Sorten mit kräftigen tropischen Fruchtaromen gehören Pineapple Kush und Purplematic.
- Blaubeer- und andere Beerenaromen stammen normalerweise aus Cineol, Linalool, Cymol und Limonen. Du triffst diese Geschmacksrichtungen möglicherweise in Royal Skywalker, Bluematic und Haze Berry Auto an.
- Ein Vanillearoma kann von Pinen, Limonen und β-Caryophyllen herrühren. Für Ausprägungen dieser Geschmacksrichtung stehen die Sorten Royal CBG Auto, Wedding Crasher und Apollo F1.
- Schokoladenaromen entstehen typischerweise durch eine Kombination aus Linalool, Myrcen und Ocimen. Zu den Sorten mit Schokoladenaromen/-geschmack gehören Chocolate Haze, Triple G, Royal Gorilla und Milky Way F1.
- Keks- und andere gebäckartige Aromen stammen für gewöhnlich von Terpenen wie Limonen, Bisabolol, Linalool und Geraniol. Begegnen werden Dir diese Geschmacksrichtungen in den Sorten Royal Cookies und Cosmos F1.
Um mehr über die spezifischen Geschmacksrichtungen und Aromen von Cannabis zu erfahren, solltest Du unbedingt diesen Artikel über die Verkostung von Cannabis lesen.
4. Eigenschaften der Wirkung
Nicht zuletzt kann auch die Wirkung einer Cannabissorte einige Hinweise darauf geben, was man gerade raucht. Auch wenn es unmöglich ist, eine Sorte allein anhand ihrer Wirkung richtig zu identifizieren, kann es Dir helfen, Dir die Zeit zu nehmen, eine Sorte und ihre Auswirkungen auf Deinen Körper zu analysieren, um einige sehr allgemeine Annahmen darüber zu treffen, was in Deinem Joint/Bong-Kopf drin ist.
Das Erste, auf was Du beim Rauchen einer Sorte achten kann, ist ein Gefühl für ihre Cannabinoid-Konzentration zu bekommen. Cannabissorten mit hohem THC-Gehalt weisen diese berüchtigte berauschende Wirkung auf, während Sorten mit CBD möglicherweise körperlich entspannend, aber nicht berauschend wirken. Außerdem gibt es Sorten mit ausgewogenerem Profil, die irgendwo in der Mitte angesiedelt sind und einen ausgewogeneren Effekt erzeugen.
Geht man noch einen Schritt weiter, kann man möglicherweise unterscheiden, ob eine Sorte eher eine zerebrale oder eine körperliche Wirkung ausübt. Zerebrale Wirkungen zielen, wie der Name schon sagt, typischerweise auf das Gehirn und könnten folgende Empfindungen hervorrufen:
- Körperliche Aktivierung oder Motivation
- Gesprächigkeit und Geselligkeit
- Konzentration
- Kreativität
Diese Effekte werden typischerweise Sorten wie Shining Silver Haze und Triple G oder Sativas generell zugeschrieben.
Unterdessen zielen Sorten wie White Widow und Watermelon typischerweise auf den Körper ab, wobei sie folgende Empfindungen hervorrufen können:
- Körperliche Entspannung
- Ruhe
- Schläfrigkeit
- Hunger
Beachte, dass wir immer noch nicht viel darüber wissen, was genau zu den Wirkungen einer bestimmten Cannabissorte beiträgt. Manche Forschungsergebnisse deuten jedoch darauf hin, dass es auf die Terpene einer Sorte ankommt, ob die Wirkung belebend oder entspannend ist. Myrcen hat beispielsweise nachweislich eine beruhigende Wirkung, weshalb es zur körperlich entspannenden Wirkung einiger Cannabissorten beitragen könnte. Im Gegensatz dazu geht man mittlerweile davon aus, dass Terpene wie Limonen, β-Caryophyllen und Pinen eine energetisierende Wirkung aufweisen, wobei es allerdings noch weiterer Forschung bedarf, um diese Behauptungen zu untermauern.
Für eine allgemeinere Anleitung zu den verschiedenen Wirkungen, Geschmacksrichtungen und Aromen von Cannabis klicke bitte hier.
Kann man Sorten wirklich mit seinen Sinnen unterscheiden?
Cannabis ist eine komplexe Pflanze. Obwohl Züchter in der Lage sind, Cannabissorten mit bestimmten Konzentrationen an Cannabinoiden/Terpenen und physikalischen Merkmalen zu erzeugen, kann die Art und Weise, wie sich diese Merkmale in Deinem Garten oder Deiner Growbox manifestieren, je nach Pflanzenphänotyp und je nach Anbaubedingungen unterschiedlich sein. Wir hoffen unsere Tipps können Dir helfen, anhand des Aussehens, Aromas, Geschmacks und der Wirkung allgemeine Schlussfolgerungen über Cannabis zu ziehen. Der einfachste Weg, 100% sicher zu sein, was Du rauchst, besteht allerdings darin, Deine Samen bei seriösen Saatgutbanken zu kaufen.