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Indoor- vs. Outdoor-Weed: Was ist besser?
Was unterscheidet Indoor- von Outdoor-Buds? Macht das Sonnenlicht und die höhere Konzentration von Mikroorganismen wirklich einen Unterschied? Begabte Grower können fast überall hochwertiges Weed anbauen, doch bietet der Anbau im Freien bedeutende Vorteile, die in verschlossenen Zelten unter künstlichem Licht nicht so leicht zu erreichen sind.
Inhaltsverzeichnis:
Falls Du jemals Cannabis angebaut hast, weißt Du ein oder zwei Dinge darüber, wie sich die Umwelt auf die genetische Expression einer Pflanze auswirkt. Die scheinbar grundlegende Entscheidung, Gras drinnen oder draußen anzubauen, hat tatsächlich einen erheblichen Einfluss. Blüten, die sich in der kontrollierten Umgebung einer Growbox entwickeln, weisen entscheidende Unterschiede zu denen auf, die unter freiem Himmel aufgezogen werden.
Bevor wir beginnen, sollten wir beachten, dass die Unterschiede dennoch nicht immer so offensichtlich sind, wie man vielleicht denkt. Dabei sind viele verschiedene Variablen zu berücksichtigen. Zum Beispiel wird ein Indoor-Grower, der 500W-Lampen und erstklassigen Bio-Dünger verwendet, andere Ergebnisse erzielen als jemand, der eine Schreibtischlampe mit geringer Leistung und überhaupt keinen Dünger verwendet. Dasselbe gilt auch im Freien: Ein Anbauer in Südspanien mit einem automatisierten Bewässerungssystem wird wahrscheinlich bessere Blüten produzieren als ein Anbauer bei hoher Luftfeuchtigkeit und bewölktem Himmel im Nordwesten Englands.
Abgesehen von Genetik, Wachstumsfähigkeit und Ausrüstung bleiben ein paar offensichtliche Anzeichen, die es Dir ermöglichen, eine Indoor-Blüte von einer Outdoor-Blüte zu unterscheiden. Aufgrund der grundlegenden Eigenschaften dieser beiden gegensätzlichen Umgebungen kommen diese Unterschiede fast immer zum Ausdruck.
Wie lassen sich Indoor- und Outdoor-Gras unterscheiden?
Was fällt Dir ein, wenn Du eine Indoor-Marihuana-Pflanze mit einer Outdoor-Pflanze vergleichst? Die meisten Menschen denken an die Größe. Das Fehlen von Decken, Böden und Wänden bedeutet, dass im Freien große, baumartige Pflanzen in alle Richtungen wachsen können. Dies führt logischerweise zu größeren Blüten! Die Divergenz zwischen den beiden Optionen hört damit allerdings nicht auf. Unterschiede in der Sonneneinstrahlung, den mikrobiellen Gemeinschaften und der Temperatur führen zu unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, Farben und sogar Effekten.
Im Folgenden erfährst Du die wichtigsten Eigenschaften von Indoor- und Outdoor-Weed. Außerdem kannst Du nach der Lektüre selbstbewusst in einen Coffeeshop oder eine Ausgabestelle schlendern und mit Insiderwissen ein Auge auf das Angebot werfen.
Welche Farbunterschiede gibt es?
Im Allgemeinen weisen Cannabisblüten, die im Freien angebaut werden, dunklere Grüntöne auf als solche, die in Innenräumen gewachsen sind. Abgesehen davon, dass sie dunkler erscheinen, haben Cannabisblüten im Freien oft ein abgenutztes und sonnenverbranntes Aussehen, das sie etwas von ihrer Farbe verlieren lässt. Die pralle Sonne, heulende Winde und peitschende Regenfälle während der Wachstumsphase auszuhalten, erzeugt einen verwitterten Look.
Diese ästhetischen Veränderungen hängen von der Umgebung ab und ändern sich von einem Ort zum anderen. Blüten, die unter der intensiven Sonne Südkaliforniens angebaut werden, erscheinen brauner und gebackener als diejenigen weiter nördlich. Im Vergleich dazu haben es Indoor-Pflanzen leicht. Sie bewahren ihre hellen und lebendigen Grüntöne im Komfort von Anbauräumen, fern von übermäßiger Lichteinwirkung und rauen Wetterbedingungen.
Cannabispflanzen erscheinen aufgrund des photosynthetischen Pigments Chlorophyll grün. Einige Sorten besitzen jedoch einen hohen Anteil an Pigmenten, die man als "Anthocyane" kennt und die ihnen ein violettes oder rotes Aussehen verleihen. Obwohl die Genetik die Anthocyan-Expression in hohem Maße unterstützt, verleihen kühlere Nachttemperaturen im Freien einen dunkleren und markanteren Ton.
Welche Größenunterschiede gibt es?
Die Größe ist eine der offensichtlichsten Möglichkeiten, Indoor- und Outdoor-Buds zu unterscheiden. In der Regel werden Outdoor-Pflanzen größer als ihre Indoor-Gegenstücke. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber in den meisten Fällen haben Freilandexemplare mehr Platz, um ihre Wurzeln unter der Erde auszubreiten und ihr Blätterdach oberirdisch auszudehnen.
Ausgedehnte Wurzelsysteme transportieren mehr Nährstoffe in die Pflanzen und große und reichlichere Fächerblätter treiben die Photosynthese enorm an. Dies ermöglicht es Outdoor-Pflanzen, aus ihrer Situation Kapital zu schlagen und größere, klobigere Blüten zu produzieren.
Je nachdem, wie manikürt die Buds sind, kannst Du auch in den Zweigen nach Antworten suchen. Outdoor-Pflanzen entwickeln dickere, stabilere Stängel und Äste als ihre Indoor-Entsprechungen; nicht nur weil sie im Allgemeinen größer werden, sondern auch als Anpassung an Windstress.
Indoor-Blüten sind aufgrund der Beschränkungen von Töpfen und Wachstumszelten normalerweise kleiner und dichter. Aber Größe ist nicht immer gleich Qualität. Grower produzieren im Innenbereich Jahr für Jahr große Mengen dichter, kompakter Blüten, die sie genauso stoned machen wie größere Outdoor-Blüten.
Welche Unterschiede gibt es beim Geschmack?
Genetik, Ernährung und Anbauerfahrung haben großen Einfluss auf das Geschmacksprofil einer Cannabissorte. Aber die einfache Entscheidung, eine Cannabispflanze drinnen oder draußen anzubauen, kann den Geschmack Deiner Buds mehr als alles andere beeinflussen. Wieso das? Sonnenlicht und Mikroorganismen spielen eine große Rolle.
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Licht
Künstliche Lampen, die von Indoor-Growern verwendet werden, sind perfekt in der Lage, fantastische Cannabisblüten heranwachsen zu lassen. Während die meisten kein ultraviolettes (UV) Licht emittieren, sind einige Modelle mit UV-Lampen ausgestattet, die die Sonnenstrahlen teilweise nachahmen. Outdoor-Pflanzen sind allerdings standardmäßig dieser Form von Licht ausgesetzt und erhalten auch mehr davon. UV-Strahlen werden nach ihrer Wellenlänge in drei Kategorien eingeteilt:
UVA | Macht 3% der Photonen im Sonnenlicht aus, das in die Erdatmosphäre eindringt, und ist für Pflanzen nicht schädlich |
UVB | Macht etwa 0,15% des Sonnenlichts aus, das die Erde erreicht; schädigt die Pflanzen-DNA |
UVC | Hochgradig destruktiv für die DNA; wahrscheinlich wird es vollständig von der Atmosphäre abgeschirmt |
UVA |
Macht 3% der Photonen im Sonnenlicht aus, das in die Erdatmosphäre eindringt, und ist für Pflanzen nicht schädlich |
UVB |
Macht etwa 0,15% des Sonnenlichts aus, das die Erde erreicht; schädigt die Pflanzen-DNA |
UVC |
Hochgradig destruktiv für die DNA; wahrscheinlich wird es vollständig von der Atmosphäre abgeschirmt |
Obwohl UV-Strahlung für das Leben auf der Erde von entscheidender Bedeutung ist, richtet sie auch einige Schäden an. Organismen haben unterschiedliche Strategien entwickelt, um sich vor diesen Lichtwellenlängen zu schützen. Die menschliche Haut entwickelt eine schützende Melaninschicht, während Cannabispflanzen sich mit ihrer eigenen Form von Sonnenschutz vor UV-Strahlung schützen; Harz, das mit sekundären Metaboliten wie aromatischen Terpenen beladen ist. Diese Verbindungen untermauern die vielen Geschmacksrichtungen in Cannabis, einschließlich der Fruchtigkeit und Erdaromen.
Manche Indoor-Grower verwenden Lampen, die UVA-Strahlung aussenden. Das Licht innerhalb dieser Wellenlänge trägt dazu bei, die Terpenproduktion ohne die schädlichen Auswirkungen der UVB-Exposition zu fördern. UVA-Strahlung steigert die Produktion von Sekundärmetaboliten bei einigen Pflanzenarten, was bedeutet, dass Indoor-Grower die Kraft der Sonne nachahmen können, aber nur, wenn sie in UVA-emittierende Lampen investieren.
Im Freien angebaute Blüten bieten jedoch aufgrund der UVB-Exposition oft einen hervorragenden Geschmack. Obwohl sie die Wahrscheinlichkeit von DNA-Schäden erhöht, könnte diese Art von Strahlung die Produktion von Sekundärmetaboliten weiter erhöhen und somit zu schmackhafteren Buds führen.[2]
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Mikroorganismen
Sonnenlicht ist allerdings nicht der einzige Faktor, der Blüten im Freien mit köstlicheren Aromen ausstattet. Eine reichere Vielfalt des mikrobiellen Lebens in gut etablierten Gartenbeeten trägt ebenfalls dazu bei, den Terpenspiegel in die Höhe zu katapultieren. Beete, die viel Kompost, Mulch und organisches Material erhalten, sind Zufluchtsorte für nützliche mikrobielle Pilze sowie Bakterien und enthalten ein entwickeltes Bodennahrungsnetz im Vergleich zu Indoor-Töpfen, die mit junger Blumenerde gefüllt sind.
Unter den genannten Arten gehen Arbuskuläre Mykorrhizapilze eine synergistische Beziehung zu Cannabiswurzeln ein. Sie fungieren als Erweiterung des Wurzelsystems und transportieren Nährstoffe aus der Ferne heran, im Gegenzug für den bei der Photosynthese entstehenden Pflanzenzucker. Sobald sie eine Beziehung eingehen, regen sie Pflanzen dazu an, erhöhte Konzentrationen von Terpenen zu produzieren, um sich gegen Schadinsekten zu verteidigen.[3]
Aus menschlicher Sicht bedeutet dies schmackhaftere und aromatischere Cannabisblüten. Indoor-Grower können nützliche Pilze in ihre Anbauumgebung integrieren, es wird allerdings einige Zeit dauern, die mikrobielle Vielfalt und den Reichtum zu entwickeln, die in Outdoor-Bio-Beeten vorhanden sind.
Das Konzept des Terroirs gilt auch für Outdoor-Gras. Der französische Ausdruck "goût de terroir", der "Geschmack des Landes" bedeutet, legt nahe, dass viele Outdoor-Variablen je nach Standort spezifische Pflanzenmerkmale verleihen. Klima, Boden, Höhe und Geomorphologie eines bestimmten Ortes prägen das phytochemische Profil einer Pflanze, einschließlich des Terpengehalts.
Welche Unterschiede gibt es in Bezug auf Wirkstärke und Wirkung?
Der Anbau im Freien kann den Geschmack von Cannabisblüten beeinflussen, aber kann er wirklich ihre Wirkung verändern? Eine Vielzahl von Cannabis-Phytochemikalien untermauert die Wirkung der Pflanze. Obwohl THC und CBD die meiste Aufmerksamkeit auf sich ziehen, binden auch viele Cannabisterpene an Cannabinoid-Rezeptoren und wirken mit Cannabinoiden zusammen, um die Wirkung einer Sorte zu verändern (über den Entourage-Effekt).[4]
Wir wissen, dass Sonnenlicht generell ein Segen für die Terpenproduktion und die Synthese von Sekundärmetaboliten ist. Cannabinoide fallen ebenfalls in diese chemische Kategorie. Sie tragen nicht zum Wachstum und zur Vermehrung der Cannabispflanze bei, helfen aber, sie gegen Umweltstress – einschließlich UV-Strahlen – zu schützen. Die Exposition gegenüber UVB hilft, den THC-Spiegel in Cannabis zu erhöhen. Dies bedeutet, dass Outdoor-Grower, die mit Genetik ausgestattet sind, die hohe Mengen an THC exprimiert, die Grenzen der Psychoaktivität ihrer Ernte weiter ausloten können.[5]
Welche Qualitätsunterschiede gibt es?
Letztendlich kannst Du in den meisten Umgebungen erstklassiges Cannabis anbauen, solange Du über eine gute Genetik, gesunden Boden und ein wenig Wissen verfügst. Während Outdoor-Umgebungen natürliches Sonnenlicht und eine Fülle von Mikroorganismen bieten, ermöglichen Indoor-Anbauräume eine fast vollständige Kontrolle über die Umweltfaktoren. Outdoor-Blüten werden größer, aber einige der besten verfügbaren Weedsorten stammen aus dem Indoor-Anbau. Anstatt Indoor-Gras mit Outdoor-Gras zu vergleichen, ist und bleibt es viel wichtiger, zu lernen, den Unterschied zwischen hochwertigen und minderwertigen Blüten zu erkennen!
- Frontiers | UVA Radiation Is Beneficial for Yield and Quality of Indoor Cultivated Lettuce | Plant Science https://www.frontiersin.org
- (PDF) UV-B Radiations and Secondary Metabolites https://www.researchgate.net
- Terpenoids in plant and arbuscular mycorrhiza-reinforced defence against herbivorous insects | Annals of Botany | Oxford Academic https://academic.oup.com
- Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- UV-B radiation effects on photosynthesis, growth and cannabinoid production of two Cannabis sativa chemotypes - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov