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Gibt es einen Zusammenhang zwischen Cannabis und Paranoia?
Viele von uns waren irgendwann schon mal paranoid. Wenn Cannabis dafür verantwortlich ist einen paranoiden Geisteszustand auszulösen, wäre das eine schlechte Nachricht für unser geliebtes Kraut. Die Forschung weist auf eine komplexere Beziehung zwischen Marihuana und Paranoia hin.
Paranoia, in schwachen oder extremen Formen, wird von der Hälfte der Bevölkerung jeden Monat erlebt. Viele Nutzer berichten jedoch, dass die Paranoia sich beim Rauchen von Cannabis verstärkte. Dieses Gefühl verschwindet oft, wenn das High abflaut, doch nichts ruiniert ein tolles Cannabiserlebnis schneller, als wenn man sich die Frage stellt, ob die Sirene in der Ferne für Dich bestimmt ist.
Unabhängig von Deiner eigenen Erfahrung ist der Zusammenhang zwischen Cannabis und Paranoia ziemlich kompliziert. Wenn Du jemand bist, der diese Anfälle von Paranoia beim Rauchen erlebt, ist die gute Nachricht, dass es Möglichkeiten gibt, dieses paranoide Gefühl zu bekämpfen und es Techniken gibt, um zu verhindern, dass das Gefühl in der Zukunft wieder auftritt./blog-how-to-reduce-the-effects-of-cannabis-calming-too-much-thc-n515
WAS IST PARANOIA?
Paranoia zeichnet sich aus durch Verfolgungswahn, ungerechtfertigte Eifersucht oder das Gefühl bedroht zu werden. Wo ein rationaler Denkprozess dazu führen könnte, dass eine Person bestimmte Situationen als Zufall sieht, wird eine Person, die paranoid ist, sie als konstruiert und absichtlich betrachten. Es kann sogar sein, dass sie das Gefühl haben, dass andere ihnen während ihres paranoiden Zustands Schaden zufügen wollen.
Unter extremen Umständen können diese irrationalen Ängste oder Fixierungen zur Realität einer Person werden, weshalb es unglaublich schwierig sein kann, sie vom Gegenteil zu überzeugen. Wenn wir jetzt noch Cannabis mit einbeziehen, dann ist es leicht zu erkennen, wie oft die beiden in der Öffentlichkeit miteinander verbunden sind. Da das Gefühl high zu sein von vielen genutzt wird, um sich von der Alltagsrealität zu lösen, wird das Kombinieren von high sein und Paranoia unter bestimmten Umständen zu einem sich selbst erfüllenden Kreislauf.
Unsere paranoiden Gedanken sind von der Realität gelöst, während Cannabis uns in einem Zustand fern von der Realität hält. Wenn man davon ausgeht, dass Marihuana diese Wirkung hervorruft, wäre das sehr kurzsichtig. Oft existieren diese paranoiden Gedanken bereits vor dem Rauchen von Marihuana, obwohl sich die Nutzer solcher Ideen nicht völlig bewusst sind, bis sie breit sind.
SYMPTOME VON PARANOIA
Die Symptome der Paranoia umfassen:
- Ein Gefühl von Vermutungen oder Misstrauen
- Ein Gefühl ausgesondert oder ins Visier genommen zu werden
- Sich fühlen, als würden Menschen oder eine Person einem physischen oder emotionalen Schaden zufügen wollen
Vielleicht hast Du das Gefühl, dass die ganze Welt über Dich spricht, wenn Du paranoid bist oder dass Dein Partner fremdgeht, wenn er oder sie länger arbeitet. Diese Annahmen haben in der Realität keine Grundlage, aber in unserem paranoiden Zustand schaffen wir oft Verbindungen zwischen unzusammenhängenden Ereignissen. Negative Konnotationen in jede Situation hineinzulesen ist oft ärgerlich und keineswegs gesund für unseren Körper und Geist. Wenn Nutzer dieses Gefühl beim Rauchen von Gras empfinden, kann es sein, dass sie es nie wieder tun werden.
Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob das, was Du erlebst, paranoid ist, ist es am besten, wenn Du jemand anderem die Situation erklärst. Wenn diese Person nicht die gleichen Verbindungen, Gedanken oder Bezüge zu diesem Szenario herstellt, könnte dies auf paranoide Gedanken hinweisen.
DER ZUSAMMENHANG ZWISCHEN MARIHUANA UND PARANOIA
Zu wissen, was Paranoia ist und wie wir uns fühlen, wenn wir paranoid sind, kann helfen, Paranoia zu bekämpfen. Wenn das Rauchen von Gras uns jedoch paranoid macht, könnte dies eine Situation sein, bei der Cannabiskonsumenten nur verlieren können.
Trotz des offensichtlichen Zusammenhangs zwischen Cannabis und Paranoia haben Nutzer seit Jahrhunderten Marihuana geraucht, um negative mentale Zustände zu lindern. Angstgefühle, die oft mit Paranoia einhergehen, sind Gefühle, die viele Nutzer mit Cannabis bekämpfen. Anzunehmen, dass Marihuana alle Arten von Paranoia fördert, steht in direktem Gegensatz zu Rauchern, die Cannabis als Hilfe für ihre psychische Gesundheit verwenden. Stattdessen scheint es, dass THC der Schuldige sein könnte, indem es Gefühle der Paranoia in bestimmten Fällen verstärkt.
WORAUF LÄSST DIE FORSCHUNG SCHLIEẞEN?
Eine gemeinsame Studie[1] zwischen der University of Oxford, dem Institute of Psychiatry am King’s College London und der University of Manchester versuchte zu verstehen, ob THC zu paranoiden Gefühlen beiträgt. Mit besonderem Fokus auf das, was “paranoide Gefühle” darstellen, erhielten 121 Freiwillige entweder eine 1,5mg Dosis THC oder ein salzhaltiges Placebo. Die 1,5mg Dosis THC würde den Akt des Rauchens eines starken Joints nachahmen, trennt dabei aber den Wirkstoff von anderen Cannabinoiden ab, die die Wirkung normalerweise formen.
Um die Paranoia zu testen, wurde jeder Kandidat umfassend bewertet. Keiner der Freiwilligen wusste, ob er mit THC oder dem Placebo behandelt wurde, doch die Ergebnisse erwiesen sich als einigermaßen schlüssig. Unter Verwendung von Virtual Reality-Szenarien, realen sozialen Situationen, Fragebögen und Interviewbewertungen fanden die Forscher heraus, dass die Hälfte derjenigen, die THC eingenommen hatten Paranoia hatten – verglichen mit 30% der Kandidaten in der Placebo-Gruppe.
Jeder der Kandidaten hatte mindestens ein Mal in seinem Leben Cannabis geraucht und gab an, keine früheren psychischen Probleme gehabt zu haben. Die Studie fand auch heraus, dass die paranoiden Gedanken nachließen, als das Gefühl breit zu sein nachließ. Die Forscher folgerten jedoch, dass THC allein keine Paranoia verursacht, sondern dass wir eher Phasen der Paranoia erleben, wenn wir uns Sorgen machen, ängstlich sind oder einen Grund haben jemandem zu misstrauen.
PARANOIA BEIM RAUCHEN BEKÄMPFEN
THC kann diese Gefühle in den Vordergrund stellen. Das geschieht vor allem wegen der Art und Weise, wie THC mit den Cannabinoidrezeptoren in den emotionalen Bereichen unseres Gehirn interagiert. Wenn Du als Cannabiskonsument paranoide Gedanken und Gefühle beim Rauchen erlebst, kannst Du Dich fragen, was zu diesen Gedanken geführt haben könnte, um die auftretenden Symptome zu bekämpfen.
Es wird trotzdem vorkommen, dass wir alle mal von Paranoia betroffen sind. Egal, ob dies das Ergebnis des Rauchens von Cannabis ist oder nicht – das Gefühl ist weder angenehm, noch ist es gesund für uns es immer wieder zu erleben. Wir können jedoch mehrere praktische Schritte unternehmen, um diese paranoiden Gefühle abzuschwächen.
SORTE WECHSELN
Wenn die Forschungsergebnisse vermuten lassen, dass THC erhöhte Gefühle von Paranoia hervorrufen kann, könnte ein einfacher Wechsel der Sorte die Antwort sein. Eine Sorte mit einem niedrigen THC-Gehalt oder eine Sorte ohne THC zu wählen ist ein ausgezeichneter Ausgangspunkt. Stattdessen würden Sorten mit einen hohen CBD-Gehalt dem Nutzern eine ausgewogenere Wirkung geben, da sie die Gefahr eindämmen paranoide Gedanken anzuregen oder hervorzuheben. CBD ist mit Gefühlen der Ruhe und allgemeinem Wohlbefinden verbunden. Es ist auch dafür bekannt die psychoaktiven Wirkungen von THC zu regulieren und ihnen entgegenzuwirken.
Wenn das High ein absolutes Muss für Dich ist, können die folgenden Praktiken dazu beitragen, die paranoiden Gefühle zu begrenzen.
UMGEBUNG
Das Rauchen von Cannabis ist eine soziale Aktivität wie Hauspartys auch, deshalb findet sich bei solchen Zusammenkünften oft viel Gras. Doch Hauspartys bringen und nicht nur einige der besten Erinnerungen auf, sondern auch eine ganze Reihe sozialer Ängste mit sich. Füge jetzt noch Cannabis dazu und es ist leicht zu sehen, warum hier Paranoia einsetzen kann. Wenn Du paranoide Gefühle bekommst, ist es am besten Deine Umgebung zu ändern. Wenn Du Die Situation verlässt und Dir einen klaren Kopf verschaffst, kannst Du die Paranoia kontrollieren, bevor sie zu intensiv wird.
Der gleiche Prozess kann unabhängig davon, ob Du auf einer Hausparty bist oder nicht, angewendet werden. Wenn Dir die Situation unangenehm ist, entferne Dich von ihr, das ist das perfekte Mittel.
ENTSPANNENDE MUSIK
Das Auswählen einer Playlist, die Dich an eine Zeit oder einen Ort erinnert, als Du glückliche Gedanken erlebt hast, ist der beste Ausgangspunkt. Stelle Dir die Musik als ein Licht im Dunkeln vor, das diese negativen, finsteren Gedanken bekämpft.
FRISCHE LUFT
Dieser Tipp geht Hand in Hand mit dem erwähnten Punkt über die Veränderung der Umgebung. Einen Spaziergang in einem Park oder einem anderen friedlichen Gebiet zu machen kann Deinem Geist einen dringend benötigten Neustart geben. Während Du spazieren gehst, kannst Du tief durch den Mund einatmen und durch die Nase ausatmen.
GENUG TRINKEN
Eine Tasse Tee wird in vielen stressigen Situationen oft als Retter in der Not angesehen. Versuch es mal mit Honig anstatt Zucker – er hilft Dir, Gefühle der Ruhe hervorzurufen und gleichzeitig Deinen Körper zu wärmen. Wenn wir nicht genügend Flüssigkeit aufnehmen, begrenzt das auch unsere Fähigkeit klar zu denken. Stelle immer sicher, dass Du genug Flüssigkeit zu Dir nimmst, ob Du das nun mit Tee oder anderen Getränken machst, die Du gerne magst.
NIMM EINE DUSCHE ODER EIN BAD
Eine kalte Dusche oder ein heißes Bad – beides kann helfen. Wähle einfach das aus, was Du am liebsten magst. Beide geben Dir einen Moment, um Deine Gedanken zu sammeln und damit Dein Körper sich wieder besser anfühlt.
- How Cannabis Causes Paranoia: Using the Intravenous Administration of ∆ 9 -Tetrahydrocannabinol (THC) to Identify Key Cognitive Mechanisms Leading to Paranoia | Schizophrenia Bulletin | Oxford Academic https://academic.oup.com