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Gesunde Wurzeln – der Schlüssel zu gesunden Cannabispflanzen
Ohne ein gesundes Wurzelsystem können Deine Cannabispflanzen niemals ihr volles Potenzial entfalten. Für einen hohen Ertrag mit spektakulären Buds musst Du alles in Deiner Macht stehende tun, um die Gesundheit der Wurzeln zu unterstützen. Wir verraten Dir, wie das geht und zeigen Dir, wie Du verschiedene Probleme erkennst, behebst und vermeidest.
Gesunde Wurzeln sind der Schlüssel für den Anbau großartiger Cannabispflanzen.
Inhaltsverzeichnis:
Obwohl sie schwer zu sehen sind, bilden die Wurzeln das Herz Deiner Cannabispflanze. Sie sind für die Aufnahme von Wasser, Nährstoffen und Sauerstoff verantwortlich. All das sind Stoffe, die eine Pflanze für ihr Wachstum benötigt. Gesunde Wurzeln[1] sind der Schlüssel zu einer gesunden Pflanze und einer qualitativ hochwertigen Ernte.
In diesem Artikel befassen wir uns intensiv mit der Frage, wie die Wurzeln Deiner Cannabispflanze gesund bleiben und was Du machen kannst, um häufige wurzelbedingte Probleme wie Wurzelfäule, Keimlingsfäule, Überwässerung und mehr zu vermeiden.
Wie sehen gesunde Cannabiswurzeln aus?
Gesunde Cannabiswurzeln haben eine milchige, weiße Farbe und keinen besonderen Geruch. Wenn Du Deine Pflanzen in einem Topf anbaust, sollten die Wurzeln innerhalb des gesamten Mediums wachsen, aber niemals vollständig um die Seiten des Behälters gewickelt sein.
Wenn Du schon einmal eine Pflanze mit kranken Wurzeln gesehen hast, wirst Du genau wissen, wie Deine Wurzeln nicht aussehen sollten: Braune Verfärbung, ein starker Geruch und Schleim um Deine Pflanzen herum sind verräterische Anzeichen für Wurzelfäule oder andere Wurzelprobleme.
Wie man für gesunde Cannabiswurzeln sorgt
Die Wurzeln einer Pflanze, einschließlich Cannabis, benötigen drei grundlegende Dinge, um richtig wachsen zu können: Sauerstoff, die richtigen Temperaturen und Nährstoffe. Hier erfährst Du, wie Du Deine Pflanzen mit allem versorgst, was sie für die Entwicklung gesunder, glücklicher Wurzeln brauchen:
1. Sauerstoff
Zur Überraschung vieler unerfahrener Anbauer nehmen Pflanzen tatsächlich Sauerstoff auf, indem sie über ihre Wurzeln atmen. Dieser Vorgang ist essenziell für die Bildung von ATP (Adenosintriphosphat), ein Molekül, das den Transport chemischer Energie durch die Pflanze unterstützt. Ohne ausreichend Sauerstoff können Pflanzen keine Energie durch ihren Organismus transportieren und verhungern im Grunde genommen.
Wenn Du mit Erde anbaust, besteht ein großer Teil der Versorgung der Pflanzenwurzeln mit ausreichend Sauerstoff darin, sie richtig zu gießen. Durch Überwässerung ertrinken die Wurzeln Deiner Pflanze und sie verliert nicht nur an Energie, sondern es wird auch ein idealer Nährboden für Krankheitserreger geschaffen. Wir empfehlen daher immer, die Erde Deiner Pflanze zwischen dem Gießen austrocknen zu lassen. Weitere Tipps, um die Wurzeln einer Pflanze beim Anbau in Erde besser mit Sauerstoff zu versorgen, sind:
- Verwende Stofftöpfe oder Smart Pots. Im Gegensatz zu Keramik- oder Plastiktöpfen bestehen Stoffbehälter und Smart Pots bestehen aus atmungsaktivem Material, das dafür sorgt, dass Sauerstoff zu allen Teilen der Pflanzenwurzeln und nicht nur zum Mutterboden gelangt. Der RQS-Stofftopf zum Beispiel ist speziell dafür konzipiert, die Sauerstoffversorgung der Wurzeln Deiner Pflanze zu maximieren.
- Verwende in Deiner Bodenmischung Perlit, Vermiculit oder Torfmoos. All diese Materialien tragen dazu bei, den Boden leicht und fluffig zu halten, wodurch der Luftstrom um die Wurzeln Deiner Pflanze verbessert wird.
- Verwende Kompost und Komplett-Erde aus organischen Materialien, die das Leben von nützlichen Pilzen, Bakterien, Insekten und Mikroben fördern, damit Deine Erde locker bleibt und das Wachstum großer, gesunder Wurzelgeflechte gefördert wird.
Solltest Du eine Hydrokultur anbauen, musst Du sicherstellen, dass die Wurzeln Deiner Pflanze ständig in sauerstoffreiches Wasser getaucht sind. Eine der gängigsten Methoden, mit denen Hydroponik-Anbauer den Sauerstoffgehalt ihrer Reservoirs erhöhen, ist der Einsatz von Luftpumpen oder Steinen, die das Wasser ständig belüften. Das beschleunigt nicht nur das Wachstum Deiner Pflanzen, sondern verhindert auch, dass das Wasser stillsteht und sich fiese Krankheitserreger bilden.
2. Temperatur
Cannabiswurzeln fühlen sich bei etwa 24°C am wohlsten und atmen und wachsen am meisten während der Nacht. Wenn Du in Erde anbaust, gibt es ein paar Dinge, die Du machen kannst, um die Temperaturen bei den Wurzeln Deiner Pflanzen konstant zu halten. Dazu zählen:
- Installiere einen Zuluftventilator unter dem Blütendach und einen Abluftventilator über dem Blütendach, um die Luftzirkulation in Deinem Anbauraum zu fördern. Eine mangelnde Luftzirkulation kann zu heißen Stellen in Deinem Grow Room führen, die die Temperaturen bei den Wurzeln der Pflanzen nach oben treiben können.
- Verwende ein Thermometer, um die Temperatur in Deinem Grow Room konstant zu messen.
- Beim Anbau im Freien kannst Du Nutzpflanzen (wie Klee) oder Mulch und Heu verwenden, um den Oberboden zu bedecken und die Wurzeln der Pflanzen zu isolieren. Dies funktioniert besonders gut in Gegenden mit starkem Temperaturabfall.
In Hydrokulturen solltest Du die Temperatur Deines Wassers zwischen 19°C und 25°C halten. Bei diesen Temperaturen ist der Gehalt an gelöstem Sauerstoff im Wasser am höchsten, was zu einer besseren Nährstoffaufnahme und schnellerem Wachstum führt. Es gibt ein paar Maßnahmen, mit denen Du die Temperatur des Reservoirs im Optimalbereich halten kannst:
- Streiche den Behälter Deines Reservoirs weiß an. Weiße Farbe reflektiert Licht und Wärme und trägt dazu bei, dass das Wasserreservoir kühl bleibt.
- Fülle regelmäßig Eis oder kühles Wasser in das Reservoir, um es zu kühlen.
- Investiere in einen Kühler. Hydroponische Kühlsysteme sind zwar teuer, aber für größere Anlagen sind sie die zuverlässigste Option.
3. Wasser
Wurzeln sind während des Wachstums auf der ständigen Suche nach Wasser und Nährstoffen. Wenn eine Pflanze stärkere Wurzeln bildet und größer wird, solltest Du darauf achten, dass Du sie richtig bewässerst, um ihr Wachstum weiter zu fördern.
Beim Anbau in Erde bedeutet das, dass Du den Bewässerungsradius sowie die Wassermenge, die Du Deinen Pflanzen gibst, allmählich erhöhen musst. Wenn Du Deine Pflanzen gießt, solltest Du jedes Mal etwas Wasser knapp außerhalb des Radius der Wurzeln verteilen. Das wird Deine Wurzeln an die Ränder des Topfes führen, um nach mehr Platz und verfügbaren Nährstoffen zu suchen.
In Hydrokulturen musst Du es schaffen, Deine Pflanzen im Wasser zu halten, damit ihre Wurzeln nicht austrocknen, während sie gleichzeitig mit genügend Luft zum Atmen versorgt werden müssen.
4. Nährstoffe
Auch wenn wir Nährstoffe oft als Treibstoff für Wachstum und Blüte unserer Pflanzen ansehen, sind sie genauso wichtig für die Entwicklung gesunder Wurzeln.
Phosphor und Kalium sind zwei der wichtigsten Nährstoffe für die Entwicklung von Wurzeln. Sie tragen dazu bei, bestehende Wurzeln zu stärken, und ermutigen Deine Pflanzen gleichzeitig, neue Wurzeln zu bilden. Stickstoff hingegen fördert ein langgezogenes, grünes Wachstum; wenn Du feststellst, dass Deine Pflanzen viel Blätter entwickeln, während ihre Wurzeln hinterherhinken, kann es helfen, den Phosphorgehalt in Deinem Dünger zu erhöhen.
Wenn Du in Erde anbaust, empfehlen wir Dir, vor dem Einpflanzen etwas Phosphor und Kalium in die Erde einzubringen. Knochenmehl und Rohphosphat zum Beispiel sind hervorragende Phosphorquellen, während Holzasche, Seetang und Grünsand ganz natürliche Kaliumquellen sind, mit denen Du Deine Erde anreichern kannst, damit Deine Pflanzen von Anfang an gesunde Wurzeln bilden können.
In einer Hydrokultur kannst Du schon früh im Wachstum phosphor- und kaliumreiche Düngemittel einsetzen, um Deine Pflanzen bei der Entwicklung starker Wurzeln unmittelbar zu unterstützen. Sowohl in Erde als auch bei einer Hydrokultur können Vitamin B1, Indol-3-Buttersäure und 1-Naphthylessigsäure die Wurzelbildung fördern.
Lösungsvorschläge für Probleme mit dem Wurzelsystem
Nachfolgend findest Du eine umfassende Zusammenfassung der häufigsten Probleme mit Cannabiswurzeln und wie sie erkannt und behandelt werden können.
1. Über-/Unterwässerung
Über- und Unterwässerung treten bei unerfahrenen Anbauern relativ häufig auf. Glücklicherweise sind beide Probleme leicht zu beheben, wenn man sie früh erkennt.
* Symptome
Die beiden eindeutigsten Anzeichen von Über- und Unterwässerung sind hängende und welkende Pflanzen. Sieh Dir die Erde einer Pflanze an und Du bekommst ein besseren Eindruck davon, was Du falsch machst: Wenn die Erde völlig trocken ist, gibst Du zu wenig Wasser; wenn die Erde seit Tagen feucht ist und einfach nicht trocknet, versorgst Du Deine Pflanzen mit zu viel Wasser.
* Lösungen
Wenn Du Deine Pflanzen unterwässerst, solltest Du sie häufiger gießen. Auch wenn der Bewässerungsplan jedes Anbauers unterschiedlich aussieht, lautet die Faustregel, die Pflanzen erst zu gießen, wenn die Erde ausgetrocknet ist.
Wenn Deine Pflanzen hingegen überwässert wurden, solltest Du warten, bis die Erde vollständig ausgetrocknet ist, bevor Du sie erneut wässerst. Erwäge, ihnen jedes Mal weniger Wasser zu geben, um eine Überwässerung der Wurzeln zu vermeiden.
2. Trauermücken
Trauermücken sind kleine fliegenähnliche Schädlinge, die ihre Eier gerne in feuchte Blumenerde legen. Und obwohl sie oft als weniger problematische Schädlinge angesehen werden, können sie bei ausreichender Anzahl eine ziemlich verheerende Wirkung auf Deine Pflanzen haben.
* Symptome
In der Regel fliegen Trauermücken im Grow Room herum. Ausgewachsene Exemplare legen ihre Eier auf feuchtem Mutterboden ab. Sobald sie geschlüpft sind, graben sich die Larven in den Boden, um sich von der organischen Substanz zu ernähren. Sobald sie ausgewachsen sind, tauchen die ausgewachsenen Stechmücken aus dem Boden auf und der Vorgang beginnt von vorne.
Während ausgewachsene Mücken Pflanzen nicht schädigen, ernähren sich ihre Larven von den Wurzeln Deiner Pflanze und verursachen Symptome wie hängende und welke Pflanzen. Ausgewachsene Mücken können auch die Sporen von Pilzen (wie Pythium) bei der Eiablage verbreiten. Deshalb ist es wichtig, einen Mückenbefall schnell zu erkennen.
* Lösungen
Es gibt 3 Hauptmethoden im Umgang mit Trauermücken:
- Töten ausgewachsener Mücken. Am einfachsten ist die Verwendung von Fliegenfallen.
- Das Töten der Larven. Behandle befallene Pflanzen zunächst mit mikrobiellen Insektiziden wie Bacillus thuringiensis. Dann sollten sie vollständig trocknen, bevor Du sie mit einer Mischung aus einem Teil Wasserstoffperoxid und vier Teilen Wasser gießt (das tötet die Mückenlarven ab, ohne die Pflanzen zu beschädigen). Wende diese Lösung einmal pro Woche an, bis in Deinem Gewächshaus oder Grow Room keine ausgewachsenen Mücken mehr zu sehen sind.
- Einen Befall in Zukunft vermeiden. Richtige Bewässerung und Fallen oder entsprechende Vorrichtungen können dazu beitragen, Pilzmücken an der Eiablage in Deinem Garten zu hindern.
3. Übermäßige Nährstoffzufuhr (Nährstoffbrand)
Während Düngemittel Deinen Pflanzen dabei helfen können, schneller zu wachsen und größere Blütenstände zu entwickeln, kann eine übermäßige Versorgung die Wurzeln einer Pflanze ernsthaft schädigen, ihr Wachstum hemmen und Stress verursachen, der sich drastisch auf die Qualität und Größe des Ertrags auswirken kann.
* Symptome
Nährstoffbrand kann mehrere Ursachen haben. Unerfahrene Anbauer glauben irrtümlicherweise oftmals, je mehr Nährstoffe sie ihren Pflanzen geben, desto besser. Auch bei erfahreneren Gärtnern kann es zu Nährstoffbrand kommen, insbesondere als Folge eines pH-Ungleichgewichts, das zu unerwarteten Nährstoffanreicherungen im Medium einer Pflanze führt, wodurch ihre Wurzeln hohen Düngerkonzentrationen ausgesetzt werden.
Unabhängig von den zugrunde liegenden Ursachen verursacht Nährstoffbrand die gleichen verräterischen Symptome, einschließlich:
- Unnatürliche, dunkelgrüne Blattverfärbung.
- Aufwärts gekrümmte Fächerblätter.
- Gelblich braune, trockene Blattspitzen.
* Lösungen
Zur Behandlung von Nährstoffbrand gehört:
- Die Verwendung von pH- und EC-Prüfern, um die Ursache des Nährstoffbrands einer Pflanze zu identifizieren.
- Das Spülen der Pflanzenwurzeln mit pH-angepasstem Wasser für 1 Woche.
- Langsames Wiedereinstellen der Nährstoffe bei gleichzeitiger Überprüfung von pH-Wert und EC, um sicherzustellen, dass die Pflanzen ihre Nährstoffe richtig aufnehmen können.
- Verwende Nährstoffe in der richtigen Dosierung
4. Wurzelfäule
Wie der Name schon sagt, verursacht Wurzelfäule kranke, faulende Wurzeln. In der Regel wird die Krankheit durch eine Anhäufung von schlechten Bakterien und Pilzen (wie Fusarium und Pythium) ausgelöst, die in überwässertem Boden oder stagnierendem Wasser gedeihen.
* Symptome
Wurzelfäule führt dazu, dass sich Pflanzen hängen lassen oder welken und gelbe, kranke Blätter entwickeln. Leider sind diese Symptome unter allen Cannabisschädlingen und -krankheiten recht häufig und Du kannst das Ganze nur identifizieren, indem Du Dir die Wurzeln ansiehst.
Faulende Wurzeln sind schleimig, nass sowie braun gefärbt und haben manchmal einen eindeutig "faulen" Geruch. In Hydrokulturen kann es auch sein, dass um die faulenden Wurzeln einer Pflanze Algen wachsen.
Da die Bakterien und Pilze, die eine Wurzelfäule verursachen, die Wurzeln einer Pflanze angreifen, behindern sie die Pflanze bei der Aufnahme von Nährstoffen und Wasser. Dies kann manchmal Anzeichen eines Nährstoffmangels verursachen, wie zum Beispiel vergilbte Blätter, verkümmertes Wachstum, verfärbte Stängel und mehr.
* Lösungen
Wenn Du bei in Erde angebauten Pflanzen mit Wurzelfäule zu tun hast, solltest Du die betroffene Pflanze in einem sterilisierten Behälter in frische Erde umpflanzen. Mische vor dem Umpflanzen auch ein nützliches bakterielles Mittel wie Bacillus amyloliquefaciens oder Mykorrhizae in die neue Erde oder trage es direkt auf die Wurzeln der Pflanze auf.
Nachdem Du Deine betroffenen Pflanzen behandelt und umgepflanzt hast, überwache ihre Gesundheit und wiederhole die Behandlung mit Bacillus amyloliquefaciens oder Mykorrhizae, falls nötig.
Wenn Du eine Hydrokultur anbaust und mit einem Fall von Wurzelfäule zu tun hast, solltest Du Dein gesamtes System reinigen und sterilisieren – von Deinen Töpfen bis zu Deinen Pumpen. Als Nächstes solltest Du Dein Reservoir mit sauberem, pH-reguliertem Wasser füllen und Hydroguard oder ein anderes bakterielles Mittel hinzufügen. Bevor Du Deine Pflanzen wieder in ihre Töpfe und in das Hydrokultursystem setzt, solltest Du versuchen, ihre Wurzeln unter kaltem Leitungswasser leicht abzuwaschen, wobei Du besonders vorsichtig sein solltest, keine der Wurzeln zu verletzen.
Überwache nun die Gesundheit Deiner Pflanzen und wiederhole die Bakterienbehandlung bei Bedarf.
5. Wurzelverflechtung
Die Wurzeln der Pflanzen verflechten sich, wenn sie in ihren Behältern nicht mehr genügend Platz haben. Wenn die Wurzeln auf der Suche nach mehr Platz aus ihrem Topf herauswachsen, kann ein verknäultes Durcheinander entstehen. Mit der Zeit hören zu stark durchwurzelte Pflanzen auf zu wachsen und können Nährstoffmängel entwickeln, da ihre verknäulten Wurzeln Schwierigkeiten haben, Wasser/Nährstoffe aufzunehmen und richtig zu atmen.
* Symptome
Zu den üblichen Anzeichen zu stark durchwurzelter Cannabispflanze zählen:
- Schnell trocknende Erde. Solltest Du feststellen, dass Du eine Pflanze alle ein oder zwei Tage gießt, ist das ein Zeichen dafür, dass sie mehr Wasser braucht, als ihr Topf fassen kann.
- Nährstoffmangel. Zu stark durchwurzelte Pflanzen haben Probleme mit der Aufnahme von Nährstoffen und zeigen im Laufe der Zeit Anzeichen von Nährstoffmangel wie vergilbte Blätter.
- Viel Wachstum im selben Topf. Wenn eine gesunde Pflanze monatelang im gleichen kleinen bis mittleren Behälter gewachsen ist, besteht die Möglichkeit, dass sie anfängt, zu stark durchwurzelt zu werden.
- Umkippen. Wenn eine Pflanze zu hoch oder zu breit für ihren Behälter ist, wird sie wackelig und kann kippen oder regelmäßig umfallen. Dies ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sie aus ihrem Topf herausgewachsen ist und möglicherweise bald zu stark durchwurzelt ist.
* Lösung
Um zu verhindern, dass eine Pflanze zu stark durchwurzelt wird, solltest Du sie in einen größeren Topf umpflanzen, bevor sie aus ihrem aktuellen Topf herauswächst. Im Idealfall solltest Du eine Pflanze umpflanzen, sobald ihre Wurzeln die Ränder des Topfes erreicht haben und bevor sie sich auf der Suche nach mehr Platz um die Ränder des Behälters wickeln.
- Größe des Blütendachs. Wenn die Blätter einer Pflanze über den Rand ihres Topfes hinauswachsen, ist dies ein Zeichen dafür, dass sie umgepflanzt werden muss.
- Entwicklung der Wurzeln. Sieh Dir die Wurzeln Deiner Pflanze durch die Wasserablauflöcher an; wenn sie den Boden des Topfes erreicht haben, muss die Pflanze umgepflanzt werden.
- Wachstumszeit. Mit wachsender Erfahrung wirst Du wissen, wann es an der Zeit ist, eine Pflanze umzupflanzen – je nachdem, wie lange sie schon wächst. Du kannst Deine Pflanzen auch während der letzten beiden Wochen der Wachstumsphase in größere Töpfe umzupflanzen, damit sie in der Blütezeit Platz zum Ausstrecken haben.
Wenn Deine Pflanzen versehentlich zu stark durchwurzelt wurden, musst Du ihre Wurzeln vor dem Umpflanzen lockern. Entferne dafür so viel Erde wie möglich von den Wurzeln der Pflanzen. Verwende anschließend scharfe, sterilisierte Scheren, um den Wurzelballen zu beschneiden und zu lockern.
Schließlich verfrachtest Du die Pflanze in einen größeren Topf und lässt sie mindestens eine Woche lang in Ruhe (wachsen), damit sie sich vom Stress des Umpflanzens erholen kann.
6. Schlechte Wurzelstruktur
Cannabiswurzeln entwickeln eine pyramidenartige Struktur; die Pfahlwurzel einer Pflanze wächst vertikal nach unten in das Substrat, während sich ihre Ableger und Kapillaren eher horizontal ausbreiten. Leider haben einige Pflanzen Schwierigkeiten damit, ein starkes, strukturell gesundes Wurzelsystem zu entwickeln, was ihre Fähigkeit, Nährstoffe und Wasser aufzunehmen oder zu atmen, beeinträchtigen kann, was wiederum zu einem verkümmerten, ungesunden Wachstum und einer schlechten Ernte führt.
* Symptome
Eine der Hauptfunktionen von Wurzeln ist die feste Verankerung einer Pflanze im Boden. Pflanzen mit einem schwach entwickelten Wurzelsystemen können Schwierigkeiten haben, aufrecht zu bleiben, besonders wenn sich an den Ästen schwere Blütenstände bilden. Da die Wurzeln auch für die Nährstoff- und Wasseraufnahme verantwortlich sind, kann eine Pflanze mit schwach entwickelten Wurzeln auch Anzeichen von Über- oder Unterwässerung, langsames oder verkümmertes Wachstum und Nährstoffmangel aufweisen. Das kann sich wiederum auf den Ertrag auswirken.
* Lösung
Um Deinen Pflanzen bei der Entwicklung gesunder Wurzelsysteme zu helfen, ist es wichtig, ihre Wurzelentwicklung so früh wie möglich zu unterstützen. Eine Möglichkeit dafür ist der Einsatz von Wurzelhormonen bei der Keimung der Samen oder die Entnahme von Klonen. Ein anderer, ganzheitlicherer Ansatz besteht darin, Deine Cannabispflanzen in ein Medium mit reichhaltigem mikrobiellen Leben zu pflanzen.
Mikroorganismen wie beispielsweise Trichoderma, Endomykorrhiza und Rhizobakterien entwickeln eine gesunde symbiotische Beziehung zu den Wurzeln einer Pflanze, indem sie ihnen helfen, mehr Nährstoffe aufzunehmen, um ein schnelleres und gesünderes Wachstum zu fördern und sie gleichzeitig vor Krankheitserregern (wie Pythium und Fusarium) zu schützen. Der Anbau in einer organischen Supererde ist eine der besten Möglichkeiten, die Wurzeln Deiner Pflanze einer reichhaltigen Mischung nützlicher Mikroorganismen auszusetzen.
Wenn Du Deine Pflanzen nicht in Erde anbaust, kannst Du bakterielle und pilzartige Mittel verwenden, die entweder in das Reservoir Deines Systems, in das Anbaumedium, oder direkt auf die Wurzeln Deiner Pflanzen aufgetragen werden können.
7. Heiße oder kalte Wurzelzone
Die Temperatur ist einer der größten Faktoren, der das Wachstum der Wurzeln einer Pflanze beeinflusst. Tagsüber bevorzugen Cannabispflanzen Temperaturen zwischen 16 und 30°C. Temperaturen außerhalb dieses Bereichs verlangsamen das Wachstum und können Potenz und Aroma der Buds beeinflussen. Temperaturen unter 13°C zwingen die Pflanze in einen leichten Schock.
* Symptome
Kalte oder heiße Temperaturen können die Wurzeln einer Pflanze in einen Schockzustand versetzen, was zu hängenden Pflanzen oder welkenden Pflanzen, einem verkümmerten Wachstum, vergilbten oder verfärbten Blättern und Veränderungen im Wasserverbrauch führen kann. Hitze zieht außerdem Ungeziefer an und kann einen Nährboden für Krankheitserreger schaffen, die die Wurzeln Deiner Pflanze angreifen und eine Vielzahl anderer Probleme verursachen können.
Temperaturprobleme rund um die Wurzeln einer Pflanze können sich schnell auf die Wasser- und Nährstoffaufnahme einer Pflanze auswirken, oder Mangelerscheinungen und Nährstoffbrand verursachen.
* Lösung
Das beste Mittel gegen Probleme mit der Temperatur von Cannabiswurzeln ist eine gute Verteidigung. Gewöhne Dir an, die Temperaturen in Deinem Grow Room sowie im Anbaumedium (sei es Erde oder Wasser) regelmäßig zu messen.
Eine gute Möglichkeit, Wurzeln zu kühlen, ist die Verwendung von Ventilatoren unter dem Blütendach. Im Freien kannst Du auch eine Schicht Steine oder Mulch oder eine pflanzliche obere Bodenschicht (wie Klee) verwenden, um Deine Wurzeln zu isolieren und Temperaturschwankungen zu vermeiden.
Sind die Temperaturen im Wurzelbereich zu kühl, versuche, die Ventilatoren von der Erde der Pflanze weg zu lenken. Verwende einen Luftbefeuchter, um die Temperaturen unter dem Blütendach leicht anzuheben, und Mulch für die Isolierung des Wurzelbereichs.
In Hydrokulturen ist es etwas einfacher, die Temperaturen in der Wurzelzone konstant zu halten; solange die Temperaturen im Reservoir im richtigen Bereich liegen (wir empfehlen 18–25°C), solltest Du keine Probleme haben.
8. Fusarium
Fusarium ist ein gefürchteter Pilz, der in der Lage ist, ganze Plantagen zu zerstören. Er ist einer der häufigsten Auslöser von Wurzelfäule und seine Sporen können jahrelang inaktiv bleiben, sodass es praktisch unmöglich ist, ihn vor dem Befall Deiner Pflanzen zu entdecken.
* Symptome
Fusarium greift die Wurzeln einer Pflanze an und sorgt dafür, dass sie weder Wasser noch Nährstoffe aufnehmen kann. Wenn der Pilz zuschlägt, verursacht Fusarium hängende und welkende Pflanzen. Vielleicht bemerkst Du auch, dass der Boden einer befallenen Pflanze tagelang feucht bleibt, da sie kein Wasser mehr aufnimmt. In manchen Fällen kann eine Fusarium-Infektion eine Pflanze innerhalb weniger Tage abtöten.
* Lösungen
Leider gibt es keine Heilung für einen Befall mit Fusarium. Sobald er auf Deiner Plantage angekommen ist, solltest Du Dich darauf konzentrieren, seine Ausbreitung zu stoppen, indem Du alle befallenen Pflanzen aussortierst und Deinen Grow Room sterilisierst.
9. Pythium
Pythium ist ein weiterer Killer, der von Anbauern auf der ganzen Welt gefürchtet wird. Es handelt sich um eine Form parasitärer Algen und ist eine weitere Hauptursache für Wurzelfäule (insbesondere bei Hydrokulturen). Obwohl sie Pflanzen in jedem Stadium ihres Lebenszyklus befallen kann, sind junge Setzlinge am stärksten von dieser tödlichen Alge bedroht.
* Symptome
Unter der Erde verursacht Pythium die Bildung einer stinkenden braunen, klebrigen Masse um die Wurzeln einer Pflanze. Beim Anbau in Hydrokultur, lassen sich diese Symptome besser erkennen. Die oberirdischen Symptome einer Pythium-Infektion reichen von hängenden und welkenden Pflanzen bis hin zu Anzeichen von Nährstoffproblemen oder Nährstoffbrand. Dadurch ist es beim Anbau in Erde besonders schwierig, eine Pythium-Infektion richtig zu diagnostizieren.
* Lösung
Pythium kann manchmal mit speziellen Mitteln gegen Wurzelfäule behandelt werden. Man sollte allerdings bedenken, dass diese Behandlungen teuer und nicht immer von Erfolg gekrönt sind. Wenn Deine Setzlinge von einer Pythium-Infektion betroffen sind, ist es in der Regel am besten, den Stecker zu ziehen, die gesamte Ausrüstung zu sterilisieren und neu anzufangen, anstatt sich auf den mühsamen Kampf einzulassen, Deine Pflanzen irgendwie bis zu einer eher mäßigen Ernte durchzubringen.
10. Keimlingsfäule
Keimlingsfäule ist eines der häufigsten Probleme, mit denen Anbauer konfrontiert sind. Sie wird durch Pythium, Botrytis und Fusarium verursacht und betrifft nur Sämlinge und Klone.
* Symptome
Die Pflanzenkrankheit führt dazu, dass Cannabis-Setzlinge umkippen und welken. Das kann innerhalb von Stunden passieren; Du wachst vielleicht mit völlig gesunden Setzlingen auf und wenn Du abends nach ihnen sehen willst, liegen sie mit dem Gesicht nach unten im Dreck.
* Lösung
Es gibt keine Behandlung für Setzlingsfäule. Wenn ein Steckling oder Klon umgefallen ist, kann man ihn leider nicht mehr retten.
Wenn einer Deiner Setzlinge erste Anzeichen zeigt, wirfst Du ihn am besten so schnell wie möglich aus dem Anbauraum, um die Ausbreitung der Algen zu stoppen. Manche Anbauer streuen gerne ein paar Tropfen Wasserstoffperoxid auf den betroffenen Keimling, um den Pilz abzutöten und seine Ausbreitung zu verhindern.
Die Bedeutung einer gesunden Wurzelzone für Cannabispflanzen
Die Wurzeln einer Cannabispflanze sind für die Aufnahme lebenswichtiger Stoffe wie Nährstoffe, Wasser und Sauerstoff verantwortlich, die Deine Pflanzen für ihr Wachstum benötigen. Um ihnen dabei zu helfen, so gesund wie möglich zu wachsen und die bestmöglichen Buds zu produzieren, ist es unerlässlich, jede Pflanze frühzeitig bei der Entwicklung eines kräftigen Wurzelgeflechts zu unterstützen, um später die Blütenproduktion anzukurbeln.
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- Punja Z. K. (2021). Emerging diseases of Cannabis sativa and sustainable management. https://www.ncbi.nlm.nih.gov