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Lassen Cannabis-Hautprodukte einen bei Drogentests durchfallen?
Das Bestehen eines Drogentests kann den Unterschied zwischen einen Job haben und arbeitslos sein darstellen. Medizinische Nutzer würden ganz schön in der Klemme sitzen. Sorgt der Gebrauch von Cannabis-Topicals dafür, dass man bei einem Drogentest für THC durchfällt?
Cannabiscremes und -lotionen fühlen sich auf der Haut toll an. Und anderem aus diesem Grund intergrieren viele Menschen das Kraut in ihr tägliches Hautpflegeprogramm – aber wird topisch angewendetes Cannabis in einem Drogentest auftauchen? Und was ist mit Produkten, die CBD enthalten? Im Folgenden erfährst Du alles Wissenswerte über Cannabis-Hautprodukte und Drogentests.
Inhaltsverzeichnis:
Was sind Topika und wie funktionieren sie?
Cannabis-Topika sind Präparate, die direkt auf die Haut aufgetragen werden. Historisch wurde das Kraut von Medizinern verschiedener Kulturen als topisches, ganzheitliches Präparat verabreicht. Der Papyrus Ebers[1], der auf das Jahr 1500 v. u. Z. datiert wird, erwähnt die Nutzung von topisch angewendetem Cannabis bei Entzündungen, und der deutsche Arzt und Botaniker Leonhart Fuchs beschrieb bereits 1542 die topische Anwendung von Cannabiswurzeln zur Bekämpfung von Gichtarthritis[2].
In der heutigen Zeit gibt es eine große Anzahl topischer Cannabisprodukte, darunter Lotionen, Cremes, Seren und Balsame. Diese Produkte bieten Verbrauchern eine Reihe von Cannabisbestandteilen, darunter unterschiedliche Mengen an THC, CBD, anderen Cannabinoiden und Terpenen. Oft werden sie mit anderen häufig verwendeten Naturkosmetikprodukten wie Sheabutter und Vitamin E gemischt.
Laufende Studien untersuchen derzeit die potenziellen Nutzen der topischen Anwendung von Cannabis. Es wird angenommen, dass die Cannabinoide in diesen Rezepturen mit dem Endocannabinoid-System in der Haut interagieren. Auch als ECS bekannt, trägt dieses System dazu bei, andere physiologische Systeme durch ein Netzwerk von Signalmolekülen (Endocannabinoide, Rezeptoren und Enzyme) zu regulieren.
Interessanterweise ahmen Cannabiswirkstoffe – einschließlich THC und CBD – Endocannabinoide sehr ähnlich nach und können so dieses Regulationssystem auf unterschiedliche Weise beeinflussen. In der Haut spielt das ECS eine wichtige Rolle bei der Zellvermehrung, -wachstum und -differenzierung sowie der Hormonproduktion. Die Wissenschaft möchte herausfinden, ob aus Cannabis gewonnene Wirkstoffe dieses System so beeinflussen können, dass diese Funktionen optimiert werden und möglicherweise gegen Krankheiten wie Ekzem und Schuppenflechte helfen könnten.
Werden Cannabis-Topika bei einem Drogentest angezeigt?
Das Rauchen, Vapen und die Einnahme von Cannabis kann durchaus dazu führen, dass in einem Drogentest THC auftaucht. Da Cannabis in vielen Regionen der Welt nach wie vor verboten ist, kann dies für bestimmte Karrieren eine Katastrophe bedeuten. Aber wie steht es bei einem Cannabinoid-Test am Arbeitsplatz um Topika? Kann THC-Creme bewirken, dass man positive getestet wird?
Topische Cannabisprodukte haben eine lokale Wirkung auf die Haut. Die Epidermis, die Dermis und die Hypodermis stehen zwischen der Außenwelt und dem Blutkreislauf. Produkte wie Lotionen, Balsame und Cremes geben Cannabinoide an die oberflächlichen Hautzellen ab; die Moleküle dringen nicht tief genug ein, um ins Blut zu gelangen und systemische Effekte zu verursachen.
In einer im Journal Forensic Science International veröffentlichten Studie[3] aus dem Jahr 2017 trugen Freiwillige eine THC-haltige Salbe auf Hals, Arme, Beine und Rumpf auf. Die Forscher nahmen nach dem Auftragen Blut- und Urinproben und kamen zu dem Schluss, dass das topische Produkt keinen positiven Cannabinoid-Befund ergab.
Können transdermale THC-Pflaster bei einem Drogentest nachgewiesen werden?
Ja. Durch die transdermale Verabreichung können THC und andere Cannabisverbindungen die Hautschichten durchdringen und in den Blutkreislauf gelangen. Die meisten Unternehmen testen auf THC mit Hilfe von Urintests. Je nach Häufigkeit des Konsums bleiben Die Metaboliten des Cannabinoids zwischen 1 und 30 Tagen im Körper nachweisbar. Selbst wenn Du nur einmal ein transdermales Pflaster verwendest, kann es sein, dass Du innerhalb der nächsten drei Tage nach der Anwendung ein positiv getestet wirst.
Was ist der Unterschied zwischen Topika und transdermalen Pflastern?
Obwohl beide auf die Haut aufgetragen werden, haben die topische und die transdermale Verabreichung zwei sehr unterschiedliche Wirkmechanismen. Transdermale Pflaster, die Cannabinoide enthalten, enthalten Permeabilitätsverstärker, die es THC, CBD und anderen Wirkstoffen ermöglichen, die verschiedenen Hautschichten zu durchdringen und in den Blutkreislauf zu gelangen. Die Technologie in transdermalen Pflastern setzt Cannabinoide langsam über einen bestimmten Zeitraum frei, so dass sie dauerhaft über die Haut aufgenommen werden. Sobald sie im Blut sind, gelangen die Cannabinoide ins Gehirn und in andere Organe und erzeugen systemische Wirkungen.
Nicht nur, dass Nutzer durch transdermale THC-Pflaster nur psychoaktive Wirkungen erleben können – in Urintests können die Metaboliten des Cannabinoids auch noch mehrere Tage nach der Anwendung nachgewiesen werden.
Kann topisch angewendetes CBD dazu führen, dass man bei einem Drogentest durchfällt?
Dies hängt von der Art der Verabreichung ab. Viele CBD-Produkte enthalten nur Spuren von THC, während andere zu gleichen Teilen THC und CBD enthalten. Werden diese Produkte jedoch als Creme oder Lotion aufgetragen, gelangt kein THC in den Körperkreislauf und kann somit keinen positiven Cannabinoid-Test verursachen. Transdermale Pflaster hingegen, die CBD und genügend THC enthalten, um den Blutspiegel auf 50ng/ml[4] anzuheben, können ein positives Ergebnis auslösen. Wenn Du transdermale CBD-Pflaster verwenden willst, ohne zu riskieren, ein positives Testergebnis zu bekommen, solltest Du sicherstellen, dass das Produkt keine Spuren von THC enthält.
Kann man von Cannabis-Topika high werden?
Unabhängig von der THC-Konzentration im Präparat kann man von Cremes, Lotionen, Balsamen und anderen topisch angewendeten Produkten nicht high werden. Diese Produkte haben zwar eine lokale Wirkung auf der Haut, aber erwarte keine roten Augen, Heißhungerattacken oder Euphorie.
Wenn Du high werden willst, ohne Cannabinoide zu inhalieren oder zu schlucken, dann werden transdermale Pflaster mit hohen THC-Konzentrationen eine gewisse psychoaktive Wirkung erzeugen. Da die Freisetzung von Cannabinoiden über die Haut jedoch gering und gleichbleibend ist, solltest Du nicht erwarten, dass sich die Erfahrung so gestaltet wie beim Rauchen eines Joints.
Cannabis-Topika: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Cannabis-Topika wurden über die gesamte Menschheitsgeschichte verwendet und die moderne Wissenschaft versucht herauszufinden, wie genau sie das ECS in der Haut beeinflussen. Wenn Du Dich zu Beginn dieses Artikels gefragt hast, ob Hanflotion bei einem Drogentest detektiert wird, hast Du jetzt die Antwort! Cannabinoide in topischen Präparaten können die Haut nicht durchdringen und in den Blutkreislauf gelangen.
Bei der transdermalen Anwendung ist dies allerdings ganz anders. Diese Pflaster geben Cannabinoide in das Blut ab und können eine psychoaktive Wirkung und ein positives Testergebnis verursachen. Selbst wenn Du CBD-Pflaster verwendest, musst Du sicherstellen, dass sie keine Spuren von THC enthalten, wenn Du bei einem Drogentest unauffällig bleiben möchtest.
- History of cannabis and the endocannabinoid system - PMC https://www.ncbi.nlm.nih.gov
- Cannabis Roots: A Traditional Therapy with Future Potential for Treating Inflammation and Pain https://www.liebertpub.com
- Topical application of THC containing products is not able to cause positive cannabinoid finding in blood or urine - PubMed https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
- Content - Health Encyclopedia - University of Rochester Medical Center https://www.urmc.rochester.edu