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Vor- und Nachteile des Cannabisanbaus mit LEC-Lampen
Einige Quellen behaupten, dass LEC-Lampen für immer die Art und Weise verändern werden, wie wir in Innenräumen Cannabis anbauen. Lies weiter, um die Wahrheit über die Effizienz und Qualität von Light-Emitting-Ceramic-Lampen zu erfahren.
Licht emittierende Keramiklampen haben unter Cannabisanbauern für Gesprächsstoff gesorgt, denn sie bieten einzigartige Vorteile gegenüber MH-/HPS- und LED-Lampen. In diesem Artikel werfen wir einen ehrlichen Blick auf LECs, erklären, wie sie sich von LEDs unterscheiden, und nehmen ihre einzigartigen Vor- und Nachteile unter die Lupe, um herauszufinden, ob sie für Cannabisanbauer wirklich eine sinnvolle Option sind.
Inhaltsverzeichnis:
Was genau sind LECs?
LEC ist ein Akronym für Light Emitting Ceramic und bezieht sich auf eine Art von Leuchtmitteltechnologie, die technisch als Ceramic Metal Halide (CMH; Keramik-Metallhalogen) bekannt ist. Tatsächlich ist LEC ein Markenzeichen der Firma Sun System, das sich auf die firmeneigene Version der CMH-Leuchtmitteltechnologie bezieht. Wahrscheinlich wegen der Beliebtheit der Lampen von Sun System wird das Markenzeichen LEC jedoch auch für CMH-Lampen im Allgemeinen verwendet.
Was ist der Unterschied zwischen LEDs und LECs?
Auf den ersten Blick mögen LEDs und LECs aufgrund ihrer Namen ähnlich erscheinen. Es gibt jedoch nichts, worin sie sich wirklich ähneln. Hier sind die Unterschiede zwischen LECs und LEDs:
- Während LEDs einen schweren Start hatten, sind moderne Ausführungen außergewöhnlich. Durch die Verwendung von Dioden anstelle von Glühbirnen bieten sie eine lange Lebensdauer, Energieeffizienz und erzeugen nur sehr wenig Wärme. LEDs eröffnen Growern den Zugang zu hochwertiger Beleuchtung, die spektakuläre Erträge liefern kann, und all das ohne die Masse, Hitze und Komplexität herkömmlicher HPS-Lampen. Trotz der hohen Anschaffungskosten sind LEDs effizient, langlebig und verfügen in der Regel über umschaltbare Lichtspektren, die auf die Vegetationsperiode und Blütezeit zugeschnitten sind, was sie sowohl bei Selbstversorgern als auch professionellen Growern beliebt macht. Von allen Pflanzenlampen geben sie auch die geringste Wärme ab, was für einige Grower von Vorteil sein kann.
- LECs versprachen, den Indoor-Anbau zu revolutionieren, und sie haben definitiv eine Reihe von Vorteilen (siehe "Was sind die Vorteile von LECs?"). Da LEC- oder CMH-Lampen anstelle von Quarz keramische Lichtbogenröhren nutzen, sind sie eine Art von Hybrid aus MH- und HPS-Lampen. Am bemerkenswertesten ist, dass sie sehr natürliches Licht erzeugen, insbesondere im Vergleich zu dem bernsteinfarbenen Licht von HPS-Lampen, dem weißen Licht von MH-Lampen oder dem roten und blauen Licht von LEDs. Außerdem können CMH-Lampen UV-Strahlen erzeugen, die im Übermaß zwar schädlich sind, aber von ihnen wird angenommen, dass sie beim Cannabisanbau die Produktion von Terpenen und Harz fördern.
Was sind die Vorteile von LECs?
LECs haben viele einzigartige Vorteile, die sie zu einer interessanten Wahl für den Indoor-Cannabisanbau machen könnten. Hierzu gehören:
1. LECs erzeugen UV-B-Licht
Der wohl größte Vorteil von LECs ist, dass sie UV-B-Licht erzeugen. UV, oder ultraviolettes Licht, ist eine unsichtbare Form von Licht, die in der Natur von der Sonne erzeugt wird. Während UV-B-Licht für den Menschen schädlich sein kann (weshalb wir Sonnencreme benutzen), kann es für Pflanzen in der richtigen Dosis nützlich sein. Es heißt, dass UV-B-Licht die Pflanzen bei der Photosynthese unterstützt und das Pflanzenwachstum in der Vegetationsperiode beschleunigt. Darüber hinaus wird angenommen, dass UV-B-Licht in der Blütephase die Produktion von mehr Trichomen und insbesondere Terpenen fördert. Einige Grower vermuten, dass Trichome die Cannabispflanzen vor UV-Licht schützen.
2. LECs sind effizienter als HPS-Lampen (produzieren aber trotzdem etwas Wärme)
HPS haben vielen Cannabisanbauern für lange Zeit als bevorzugte Lichtquelle gedient. Einer ihrer größten Nachteile ist jedoch ihre Effizienz. Sie können zwar einen hohen Ertrag liefern, sind aber auch bekannt dafür, teuer im Betrieb und ineffizient zu sein, da sie viel Wärme produzieren, die mit Hilfe von Ab- und Zulüftern und oszillierenden Ventilatoren abgeführt werden muss. Da sie extrem effizient sind, sind LEDs zwar das genaue Gegenteil von HPS-Lampen, aber für Grower, die in kühleren Regionen leben und ihr Zelt/ihren Raum den Winter über in Betrieb halten wollen, kann ihre fehlende Wärmeentwicklung auch ein Problem. LECs schaffen den perfekten Spagat zwischen HPS und LED; sie sind weitaus effizienter als HPS-Lampen, produzieren aber trotzdem etwas Wärme, um Dein Zelt/Deinen Raum auf der richtigen Temperatur zu halten. Solltest Du jedoch LEC-Lampen im Sommer verwenden wollen, wirst Du wahrscheinlich in eine Belüftung und möglicherweise sogar eine Klimaanlage investieren müssen, wie Du es bei HPS-Lampen tun würdest.
3. LECs sind erschwinglicher als LEDs
LEDs mögen einen großen Teil des Marktes für Pflanzenlampen beherrschen, doch aufgrund ihrer hohen Anschaffungskosten sind sie nicht immer die beste Wahl für Selbstversorger. Da sie in der Regel 2–4 Mal günstiger als LED-Lampen sind, können LECs Für kostenbewusste Grower die perfekte Lösung sein.
4. LECs erzeugen "natürliches Licht"
Ein weiterer Grund, warum viele Grower LEC-Lampen mögen, ist, dass sie einen "natürlicheren" Lichtton erzeugen. Auch wenn es wichtig ist, Deine Haut und Augen zu schützen, wenn Du ein Zelt oder einen Raum mit LEC-Lampen betrittst, ist die natürliche Farbe des Lichts dieser Lampen äußerst angenehm. Du wirst Dich nicht nur die schönen Farben und Schattierungen Deiner Pflanzen genießen können – das natürliche Spektrum von LEC-Lampen kann auch vereinfachen, Schädlinge, Nährstoffmangel oder Krankheitserreger zu erkennen, die im unnatürlichen Licht von HPS-Lampen oder LED-Paneelen sonst unbemerkt bleiben würden.
5. Viele LECs sind Plug and Play
HPS-Lampen benötigen ein Vorschaltgerät und haben in der Regel große Vorrichtungen, die für Anfänger entmutigend sein können. LEC-Lampen sind ebenfalls recht groß (vor allem im Vergleich zu dünnen, modernen LED-Paneelen), aber viele moderne LECs haben ein eingebautes Vorschaltgerät und funktionieren über Plug and Play, das heißt sie müssen nur in der gewünschten Höhe aufgehängt und an eine Steckdose angeschlossen werden.
Was sind die Nachteile von LECs?
Obwohl LECs einige einzigartige Vorteile versprechen, sind sie bei weitem keine makellose Option. Grower, die mit LEC-Lampen experimentiert und sie mit LEDs, HPS- und MH-Geräten verglichen haben, berichten von folgenden Nachteilen:
1. Das Ertragspotenzial von LEC-Lampen ist umstritten
Einige Grower schwören darauf, dass LECs einen hohen Ertrag produzieren. Einige Online-Vergleiche zeigen jedoch, dass sie nicht ganz mit LEDs mithalten können. Dieser Vergleich von Grow Weed Easy[1] ergab zum Beispiel, dass eine 315-Watt-LEC-Lampe durchschnittlich 0,67g pro Watt produziert, während eine 260-Watt-LED-Lampe 1,02g pro Watt produziert. Der selbe Vergleich ergab auch, dass die unter LECs angebauten Pflanzen länger und dürrer waren und Blüten mit etwas weniger THC, aber deutlich mehr Terpenen produzierten. Je nachdem, wie viel Wert Du auf die Höhe des Ertrags legst, könnte der geringere Ertrag von LECs es für Dich vielleicht nicht wert sein.
2. LECs sind teurer als MH- oder HPS-Lampen
LECs sind zwar billiger als LED-Lampen, sind aber auch viel teurer als HPS- oder MH-Lampen, zumindest was die Gesamtkosten angeht. Die Betriebskosten von LECs könnten zwar günstiger als die von HPS/MH-Lampen sein, doch dies wird stark von den Bedingungen in Deinem Anbaubereich abhängen.
3. LECs können Deine Pflanzen und Dich verbrennen!
Da sie UV-B-Licht erzeugen, müssen LEC-Lampen mit Vorsicht verwendet werden. In erster Linie ist es wichtig, Deine Augen zu schützen, wenn Du unter LEC-Lampen stehst. Zweitens ist es wichtig, dass die LEC-Leuchten weit genug vom Kronendach entfernt sind, damit die Pflanzen nicht verbrennen. Nachstehend findest Du unter "Wie man LEC-Lampen in der Growbox verwendet" einige allgemeine Richtlinien, wie man LEC-Leuchten richtig positioniert.
4. LEC-Lampen erfordern einen Wechsel des Leuchtmittels
Ein weiterer potenzieller Nachteil der Verwendung von LEC-Lampen ist, dass Du während der Vegetationsperiode und der Blütezeit unterschiedliche Leuchtmittel verwenden wollten wirst, um die besten Ergebnisse zu erzielen. Nun mag das nicht weiter schlimm sein, aber das Auswechseln der Leuchtmittel ist nicht so einfach wie das Drehen eines Knopfes oder das Umlegen eines Schalters an einem LED-Paneel. Außerdem sind LEC-Leuchtmittel nicht gerade billig und die Kosten für den Kauf verschiedener Leuchtmittel können sich mit der Zeit summieren (vor allem, wenn Deine Lampen oft genutzt werden).
5. LECs halten nicht so lange wie LEDs
Wenn Dir die Langlebigkeit Deiner Lampen wichtig ist, dann kommst Du an LEDs einfach nicht vorbei. Hochwertige LEDs halten in der Regel bis zu 50 000 Stunden. LECs hingegen müssen in der Regel nach 20 000 Stunden ausgetauscht werden. Außerdem verlieren LEDs nicht an Leuchtkraft, wenn sie sich dem Ende ihrer Lebensdauer nähern, wie es bei LEC-, MH- und HPS-Lampen der Fall ist. Dies bedeutet, dass Deine Pflanzen auch dann noch die gleiche Lichtqualität erhalten, wenn Dein LED-Paneel schon einige Betriebsstunden auf dem Buckel hat.
Wie man LEC-Lampen in der Growbox verwendet
Da LECs so leistungsstark sind, solltest Du bei der Installation und Verwendung in Deiner Growbox einige Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Hier sind einige allgemeine Richtlinien für die Installation und Verwendung von LEC-Lampen in Deiner Growbox:
- Halte die LEC-Lampen in einem sicheren Abstand zu Deinem Kronendach. LECs erzeugen UV-Strahlen, die Deine Pflanzen erheblich schädigen können. Wenn Du eine 315W LEC-Lampe verwendest (das beliebteste Leuchtmittel für Selbstversorger), solltest Du darauf achten, dass die Lampe mindestens 45cm von der Oberseite Deines Kronendachs entfernt ist. Solltest Du das leistungsstärkere 630W-System verwenden, hänge die Lampe mindestens 60cm über dem Kronendach Deiner Pflanzen auf.
- Schütze stets Deine Haut und Augen, wenn Du einen mit LECs ausgeleuchteten Raum betrittst. Werden sie LEC-Lampen ausgesetzt, können Deine Haut und Augen ernsthaften Schaden erleiden, also stelle sicher, dass Du eine Schutzbrille trägst und Deine Haut bedeckst, wenn Du einen mit LECs betriebenen Anbauraum betrittst.
- Vergiss nicht, dass LECs mehr Wärme als LEDs, aber weniger Wärme als HPS-Lampen abgeben. Behalte dies im Hinterkopf, wenn Du Deine Lampen aufhängst und die Einrichtung Deines Anbaubereichs planst. Abhängig davon, wie kalt es an Deinem Wohnort wird, kann die von den LECs erzeugte Wärme dazu beitragen, die Temperaturen in Deinem Zelt/Raum optimal zu halten.
Wie unterscheiden sich LECs von anderen Pflanzenlampen?
Derzeit werden Cannabis-Pflanzenlampen in 4 Kategorien eingeteilt: CFL (Compact Fluorescent Light), Metallhalogenid (MH), Natriumdampf-Hochdrucklampen (HPS), LEDs und LECs. Jede Beleuchtungsoption hat ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile und die eine der anderen vorzuziehen, wird von Deinem Budget, Deinen Fähigkeiten, dem Zweck Deines Anbaus und der Art Deiner Einrichtung abhängen.
CFL-Lampen bieten mittelmäßige Leistung und Einfachheit zu einem günstigen Preis. Da sie typischerweise leicht erhältlich und einfach zu installieren sind, sind sie für viele Einsteiger der Ausgangspunkt. Sie können zwar verwendet werden, um eine Pflanze von der Aussaat bis zur Ernte zu bringen, aber aufgrund der geringen Stärke dieser Lampen sind sie im Grunde nur für Anfänger geeignet, die sich zum ersten Mal an dem Anbau von ein paar Pflanzen versuchen wollen. Wer mehr als eine mittelmäßige Ernte anstrebt, sollte auf MH/HPS-, LED- oder LEC-Leuchten zurückgreifen. Für gewerbliche Grower sind CFLs keine Option.
Metallhalogenid- und Natriumdampf-Hochdrucklampen sind schon lange die relevantesten Beleuchtungslösungen für den Indoor-Anbau. Viele erfahrene Grower ziehen sie weiterhin den moderneren Optionen vor, da sie schlichtweg spektakuläre Ernten liefern. Der Nachteil von MH- und HPS-Lampen sind ihre Betriebskosten und die Tatsache, dass sie Vorschaltgeräte benötigen, um den Stromfluss zu den Lampen zu drosseln, was zu sperrigen Vorrichtungen mit komplexeren Installationen führt. Sie sind eine gute Option für etwas fortgeschrittene Selbstversorger und gewerbliche Grower, die mit den extrem hohen Betriebskosten zurechtkommen.
LEDs und LECs schließlich sind die modernsten Pflanzenlampen auf dem Markt. Auch wenn sie einen schweren Start hatten, können moderne LED-Paneele spektakuläre Ernten produzieren, und das alles ohne die Masse, die komplizierte Installation und die hohen Betriebskosten von MH- oder HPS-Lampen. Mit diesen Vorteilen geht jedoch der Preis viel höherer Anschaffungskosten einher. LECs hingegen sind eine Art von Mittelding zwischen MH/HPS und LEDs: In der Anschaffung sind sie nicht so teuer wie LEDs, aber sie sind auch nicht so günstig im Betrieb; gleichzeitig sind sie in der Anschaffung teurer als MH/HPS-Lampen, aber potenziell günstiger im Betrieb.
Könnten LECs den Cannabisanbau revolutionieren?
LEC-Lampen versprachen, den Indoor-Anbau zu revolutionieren. Und obwohl sie im Vergleich zu Metallhalogenid-, Natriumdampf-Hochdruck- und LED-Lampen einige einzigartige Vorteile bieten, haben sie auch ihre Makel. Derzeit sieht es nicht so aus, als würden LECs MH-, HPS- oder LED-Lampen übertreffen, obwohl ihre Vorteile für einige Grower interessant sein könnten.
- LEC vs LED Grow Lights: Side-by-Side Cannabis Grow Journal | Grow Weed Easy https://www.growweedeasy.com