By Adam Parsons

In den vorigen drei Teilen von Royal Queen Seeds' grundlegendem Leitfaden für den Outdoor-Anbau haben wir gelernt die richtigen Sorten auszuwählen, einen geeigneten Standort für den Anbau zu finden und welche Vorteile es hat die Aufzucht drinnen zu beginnen. Wir haben uns mit biologischen Böden befasst und etwas über die richtigen Bewässerungstechniken gelernt. Wir sprachen auch die Bedeutung der Tarnung an und wie man seine Pflanzen im Freien vor der Tierwelt schützt. Wenn Du einen der früheren Teile verpasst hast, kannst Du sie Dir auf den hier unten verlinkten Seiten ansehen.

Im vierten Teil unserer Grundlagen des Outdoor-Anbaus wenden wir unsere Aufmerksamkeit der allgegenwärtigen Herausforderung durch Schädlinge zu. Viele böse Viecher da draußen scheinen nichts mehr zu lieben, als einem Cannabisanbauer das Leben zur Hölle zu machen. Beim Anbau im Freien muss man besonders wachsam sein, da das Risiko eines Schädlingsbefalls, der unsere Pflanzen zerstören kann, in der Regel wesentlich höher ist, als wenn man sie im Grow Room aufzieht.

Die gute Nachricht ist, dass es einfach zu lernen ist, wie man Schädlinge erkennt, vermeidet und bekämpft, bevor sie eine Chance haben, allzu viel Schaden anzurichten. In diesem Teil widmen wir uns den am häufigsten auftretenden Cannabis-Schädlingen und zeigen Dir, was Du gegen sie unternehmen kannst.

Die Grundlagen des Outdoor-Anbaus (Teil 4)
Die Grundlagen des Outdoor-Anbaus (Teil 4)
Die Grundlagen des Outdoor-Anbaus (Teil 4)

Schädlingsprävention

Wenn wir im Freien anbauen, haben wir weniger Kontrolle über unsere Pflanzen, als wenn wir es drinnen machen. Wir sind nicht nur Wind und Wetter auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, sondern müssen uns auch noch mit dem Ungeziefer herumplagen, mit dem Mutter Natur uns das Leben schwer machen will. Wenn es um Schädlinge geht, ist Prävention der beste Weg, um mit Problemen umzugehen, denn man stoppt sie, bevor sie überhaupt auftreten. Hier sind einige Schritte, die Du unternehmen kannst, um das Risiko zu minimieren.

Sterilisiere den Boden

Eine Ursache für einen Schädlingsbefall kann die Qualität des Bodens sein. Dein Boden kann Krankheitserreger und Insekten enthalten, die nur darauf warten sich auf Deine Ernte zu stürzen. Du kannst das Risiko von verseuchtem Boden begrenzen, wenn Du kommerzielle Böden oder erdelose Mischungen von einem seriösen Anbieter beziehst. Einige kommerzielle Böden geringerer Qualität und "Schnäppchen" können allerdings manchmal auch mit Insektenlarven und Ungeziefer kontaminiert sein. Um dies zu umgehen, sterilisiere den Boden, den Du verwenden möchtest, vor allem, wenn Du Boden von draussen für den Anbau verwenden möchtest. Methoden wie Solarisation oder Dampfsterilisation können schädliche Krankheitserreger und Insektenlarven im Boden abtöten, was das Risiko eines Befalls durch diese Schädlinge reduziert.

Die Grundlagen des Outdoor-Anbaus (Teil 4)

Es ist erwähnenswert, dass dies durchaus eine extreme Maßnahme ist. Das Sterilisieren des Bodens wird nicht nur die schlechten Dinge in ihm abtöten, sondern auch die guten. Wenn Du dies tust, wirst Du Dir die zusätzliche Mühe machen und die nützlichen Bakterien und Mikroorganismen wieder einführen müssen.

Pflanze Pflanzen, die Insekten vertreiben

Mutter Natur kann einem Anbauer das Leben schwer machen, doch zum Glück bietet sie gleichzeitig auch wirksame Gegenmittel an! Eines der besten Dinge, die Du vorsorglich gegen viele gängige Arten von Schädlingen wie Spinnmilben, Blattläuse oder Nagetiere unternehmen kannst, ist Begleitpflanzen aufzuziehen. Für Cannabis gehören zu den Begleitpflanzen, die Insekten und kleine Tiere abwehren, Knoblauch, Zwiebeln, Geranien und Tagetes. Knoblauch ist besonders wirksam gegen Blattläuse und Spinnmilben, einige der häufigsten Cannabis-Schädlinge. Knoblauch kann auch Mäuse und andere kleine Lebewesen vertreiben. Zudem helfen Begleitpflanzen zwischen Deinen Cannabispflanzen nicht nur Schädlinge abzuwehren, sondern helfen auch Deine Aufzucht zu tarnen.

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Verwende nützliche Raubinsekten

Viele Schädlinge, wie Spinnmilben und Blattläuse, haben natürliche Feinde, die nichts mehr lieben, als sie zu vertilgen. Diese natürlichen Feinde sind eine hervorragende Möglichkeit für Cannabisanbauer, die Schädlinge auf natürliche und biologische Weise bekämpfen möchten, um ihre Ernte zu schützen. Für unsere Zwecke können Marienkäfer ideal sein, da sie sich sowohl von Blattläusen, als auch Spinnmilben ernähren. Um noch wirksamer gegen Spinnmilben vorzugehen, kannst Du Raubmilben aus der Phytoseiulus Familie suchen. Viele gut sortierte Gartengeschäfte führen Marienkäfer, Raubmilben und andere nützliche Insekten und Organismen.

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Verwende natürliche und biologische Pestizide für die Prävention

Es gibt viele natürliche und biologische Optionen, wie Du einen Schädlingsbefall verhindern kannst, bevor er sich manifestiert. Einige biologische Pestizide wirken als Schädlingsabwehr, während andere die natürliche Widerstandskraft der Pflanzen stärken können oder beides tun.

Zu diesen natürlichen biologischen Pestiziden gehören Neem-Öl, Karanjaöl, Zitrusöl, Cayennepfeffer und Knoblauchöl. Seit der Antike ist Landwirten die Wirksamkeit dieser biologischen Pestizide bekannt. Im Gegensatz zu chemischen Pestiziden verursachen natürliche Insektizide bei Mensch, Tier oder Pflanze keinen Schaden. Sie sind normalerweise sehr sicher zu handhaben. Es ist eine gute Praxis die Pflanzen in regelmäßigen Abständen präventiv zu besprühen. Wechsel zwischen den verschiedenen biologischen Pestiziden, um eine maximale Wirkung zu erzielen. Zum Beispiel könntest Du in der ersten Woche ein natürliches Pestizid aus Neem verwenden, in der nächsten Woche ein natürliches Insektizid versprühen, das Knoblauchöl enthält und in der dritten Woche verwendest Du eines mit Zitrusöl. Outdoor-Anbauer behandeln manchmal den Bereich um ihre Pflanzen herum in einem "magischen Kreis". Anstatt die Pflanzen direkt zu besprühen, behandeln sie einen Kreis in einem Abstand von mindestens einem Meter um ihre Pflanzen. Dies ist besonders hilfreich während der Blüte, wenn man alles Sprühen auf Pflanzen und Knospen vermeiden will.

Baue einen Drahtkäfig

Wenn Viehzeug wie Kaninchen oder andere größere Schädlinge Gefallen an Deinen Cannabispflanzen finden, kannst Du erwägen sie einzuzäunen. Dies kannst Du mit etwas Hühnerdraht und Bambusstöcken bewerkstelligen, die Du im Heimwerker- oder Gartencenter finden kannst. Es sollte kein Problem sein einen Drahtkäfig oder Zaun zu bauen, um Deine Pflanzen effektiv vor Vögeln, Nagetieren und anderen Tieren zu schützen. Bedenke jedoch, dass jede künstliche Struktur in der Nähe Deines Beetes es besser sichtbar macht, vor allem wenn Du eigentlich im Guerillastil anbauen möchtest. Denke daran, bevor Du eine solche Struktur errichtest.

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Erkennen Von Und Umgang Mit Schädlingsbefall

Mit den oben genannten Tipps kannst Du einen Schädlingsbefall oft bereits verhindern, bevor er eintritt. Trotzdem kannst Du Dich nicht blind darauf verlassen, dass Dein Cannabis zu 100% sicher ist. Festzustellen, dass ein Schädling Dein Cannabis als neue Heimat gewählt hat, geschieht einfach allzu häufig. Es gibt keinen Grund zur Panik, wenn Du gelernt hast, wie man sie erkennt und mit ihnen umgehen muss, denn dann können sie oft entfernt werden, bevor sie zu viel Schaden anrichten.

Hier ist eine Liste der häufigsten Cannabis-Schädlinge, wie man sie erkennt und wie man sie effektiv und auf natürliche Weise loswerden kann.

Spinnmilben

Was sind sie?

Spinnmilben sind der Fluch eines jeden Cannabisanbauers, schlichtweg, weil sie die am häufigsten auftretenden Schädlinge sind. Wenn sie unerkannt und unbehandelt bleiben, können Spinnmilben Deine gesamte Aufzucht zerstören. Glücklicherweise sind sie relativ leicht zu bekämpfen.

Wie kann man sie erkennen?

Spinnmilben sind sehr klein und mit dem bloßen Auge nicht leicht zu sehen. Sie sehen aus wie winzige Punkte. Das erste Anzeichen eines Spinnmilbenbefalls sind in der Regel sehr kleine, gelbe Flecken auf den Blättern der Pflanze. Möglicherweise musst Du eine Lupe oder ein Mikroskop verwenden, um die Milben an der Unterseite oder Oberseite der Blätter zu sehen. Im weiteren Verlauf werden die Blätter von einem dichten Netz überzogen sein - was viel offensichtlicher zu sehen ist. Die Milben sehen aus wie winzige Spinnen (daher auch ihr Name) und können weiß, gelb oder bräunlich bis rot sein. Die häufigste ist die Gemeine Spinnmilbe oder Bohnenspinnmilbe - daran zu erkennen, dass sie zwei Flecken auf dem Rücken hat. Mit einer Lupe kannst Du auch ihre Eier sehen, die wie winzige, gallertartige, transparente Blasen aussehen.

Wie geht man gegen sie vor?

Um die erwachsenen Milben loszuwerden, kannst Du eine 2%ige Lösung einer insektiziden Seife versprühen. Insektizide Seife ist sehr sicher in der Handhabung. Neem-Öl ist ein weiteres wirksames und rein biologisches Pestizid, das bei Spinnmilben funktioniert. Obwohl Neem-Öl eher präventiv angewendet wird und sie nicht bei Kontakt tötet, kann es für einen maximalen Effekt am besten sein, wenn man eine Lösung aus insektizider Seife und etwas Neem-Öl anmischt.

Marienkäfer und die Phytoseiulus persimilis Raubmilben sind die natürlichen Feinde der Spinnmilbe. Wenn Du diese in Dein Anbaugebiet einführst, werden sie die Spinnmilben fressen.

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Blattläuse

Was sind sie?

Blattläuse sind kleine Insekten mit einem weichem Körper, es gibt sie in vielen Farben, wie grün, gelb, schwarz, braun oder rot. Sie sind winzig klein, oval geformt und viele haben lange Beine, Flügel und Antennen. Manchmal kann man sie in großen Kolonien finden, die sich an der Unter- oder Oberseite der Blätter sammeln. Blattläuse ernähren sich, indem sie den Saft der Cannabispflanzen aufsaugen. Sie sondern eine klare, süße und klebrige Substanz ab, die als Honigtau bekannt ist.

Auch dieser Honigtau ist ein Problem in sich, da er das Wachstum eines rußig aussehenden schwarzen Schimmels fördern kann, wenn er sich auf den Pflanzen sammelt. Du könntest daran interessiert sein zu erfahren, dass Blattläuse oft Ameisen anziehen, da die Ameisen sich von dem Honigtau ernähren. Es wurde beobachtet, dass Ameisen Blattläuse für diesen Zweck melken. Du willst Dich nicht auch noch mit Ameisen herumplagen, daher ist es am besten sofort gegen Blattläuse vorzugehen, sobald Du sie siehst.

Wie kann man sie erkennen?

Blattläuse sind größer als Milben, daher sind sie etwas leichter zu erkennen, vor allem, wenn sie große Kolonien bilden. Sie sind winzig klein, grünlich und halbtransparent. Wenn Du einen Blattlausbefall hast, wirst Du in der Regel den klaren und zuckerhaltigen Honigtau an mehreren Stellen auf den Blättern finden. Das Auftreten von Ameisen kann ebenfalls ein Zeichen dafür sein, dass Du einen Blattlausbefall hast.

Wie geht man gegen sie vor?

Wie bei Spinnmilben, kann auch bei Blattläusen das Besprühen mit einer insektiziden Seife und Neem-Öl sehr effektiv sein. Denke nur daran, dass Du die Behandlung in regelmäßigen Abständen wiederholst. Es ist eine gute Praxis einen Tag zu sprühen, dann nach 3-4 Tagen wieder und dies dann jede Woche zu wiederholen, bis der Befall ist weg. Sprühe in Zeiten mit schwachem Licht. Die beste Zeit ist am Abend oder frühen Morgen.

Marienkäfer sind natürliche, biologische Räuber von Blattläusen, so dass Du auch sie in Deinen Anbaubereich einführen möchtest.

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Gewächshaus-weisse Fliege

Was sind sie?

Weiße Fliegen sind ein weiterer sehr häufig auftretender Cannabis-Schädling, vor allem im Freilandanbau. Sie ernähren sich vom Chlorophyll der Pflanze und können ihr buchstäblich das Leben aussaugen. Weiße Fliegen sind fliegende Insekten, die mit winzigen Motten verglichen werden können.

Wie kann man sie erkennen?

Diese winzigen weißen Fliegen verstecken sich auf der Unterseite der Blätter, so dass sie vielleicht nicht sofort zu erkennen sind. Ein Hinweis auf einen Befall durch die Gewächshaus-Weisse Fliege ist, wenn man eine Pflanze schüttelt und ein Schwarm von ihnen auffliegt. Ähnlich wie bei Spinnmilben, werden sie winzige weiße oder gelbliche Flecken auf den Blättern verursachen.

Wie geht man gegen sie vor?

Auch hier erweisen sich insektizide Seife und Neem-Öl als nützlich. Für die beste Wirkung mische eine 2%ige Lösung insektizider Seife an und füge etwas Neem-Öl hinzu. Versprühe diese Mischung regelmäßig, bis der Befall unter Kontrolle ist.

Die winzige Erzwespe Encarisa formosa ist der natürliche, biologische Fressfeind der Gewächshaus-Weissen Fliege. Wenn Du sie bekommen und dazu ermutigen kannst, sich in Deinem Garten zu vergnügen, reichen in der Regel 2-3 dieser Wespen pro Pflanze.

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Raupen

Was sind sie?

Raupen sind die Larven von Schmetterlingen, Motten und etlichen anderen Insekten. Sie können in verschiedenen Farben auftreten, obwohl sie häufig leuchtend grün sind. Raupen sehen normalerweise aus wie kleine Würmer, obwohl einige von ihnen haarig sein können. Sie sind sehr häufig auftretende Schädlinge, vor allem im Freien, wo sie massiven Ernteschäden verursachen können, wenn sie unentdeckt bleiben.

Wie kann man sie erkennen?

Obwohl Raupen ziemlich groß sein können, ist ein Befall nicht immer offensichtlich. Manchmal sieht man die Raupen selbst nicht, da sie sich tief in die Knospen graben, wo sie sich fröhlich mit Fressen verlustieren. Was Du entdecken wirst, sind mysteriöse Löcher, die in den Knospen erscheinen und fehlende Stücke an Blättern. Schlimmer noch, wenn eine Raupe ihren Weg in eine Knospe gefunden hat, wird die betroffene Knospe wahrscheinlich beginnen zu verrotten.

Wie geht man gegen sie vor?

Die effektivste und natürliche biologische Weise, um Raupen loszuwerden, ist ein Insektizid zu verwenden, das Bacillus thuringiensis (BT) Bakterien enthält. Diese Art von Bakterien ist sicher in der Anwendung und wird Nutzinsekten nicht beeinflussen.

Es ist sehr wichtig, dass Du diese Bacillus thuringiensis Spray entweder vorbeugend einsetzt oder zumindest sofort, wenn Du das erste Zeichen von Schäden durch Raupen an Deinen Pflanzen siehst. Wiederhole die Behandlung jede Woche, bis der Befall unter Kontrolle ist. Auch nach schwerem Regen solltest Du die Behandlung wiederholen. Wie bei den meisten natürlichen und biologischen Arten der Schädlingsbekämpfung, wird Bacillus thuringiensis die Raupen nicht sofort töten, doch sie hören so ziemlich sofort auf zu fressen. Es gibt keinen Grund zur Panik, wenn Du direkt nach dem Sprühen noch ein paar Raupen siehst. Wenn Du dunkle, verschimmelte Bereiche auf den Knospen findest, die von Raupen angefressen wurden, entferne sofort die betroffenen Teile, um die Ausbreitung von Schimmel zu verhindern.

Schädlinge können für jede Art des Cannabisanbaus ein großes Problem sein, aber nur, wenn Du nicht informiert bist. Sobald Du weisst, wie ein Schädlingsbefall zu verhindern, zu erkennen und zu beseitigen ist, muss er nicht mehr sein, als ein leichtes Ärgernis - und keine ernsthafte Bedrohung für Deine Ernte. Heute gibt es viele natürliche und biologische Optionen, um Schädlinge effektiv loszuwerden, ohne die negativen Begleiterscheinungen von chemischen Pestiziden. Und denke daran, Prävention ist die beste Form der Verteidigung!

Die Grundlagen des Outdoor-Anbaus (Teil 4)

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