By Luke Sumpter


Humulen verleiht bestimmten Cannabissorten einen erdigen, holzigen und würzigen Geschmack. Die Verbindung zielt allerdings auch auf die CB1-Rezeptoren des Endocannabinoid-Systems ab – das Netzwerk, das auch für das High beim Cannabiskonsum verantwortlich ist. Im Folgenden erfährst du alles, was du über diese faszinierende Verbindung wissen solltest, einschließlich der neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse.

Humulene

Was genau sind Terpene?

Terpene sind aromatische Verbindungen, die den Geschmack und das Aroma verschiedener Pflanzen und ihrer anatomischen Teile bestimmen. Diese duftenden Chemikalien sind für den unverwechselbaren Geschmack von Mango und Apfel sowie für die Aromen von Minze, Kiefer und Orange verantwortlich. In der Natur gibt es etwa 30 000 bekannte Terpene, die in verschiedene Molekülgruppen unterteilt werden können. Obwohl sie sich strukturell unterscheiden, haben diese Verbindungen die gleichen Bausteine – Isopreneinheiten.

Isopreneinheiten sind Bausteine, die Pflanzen die Herstellung verschiedener Bestandteile ermöglichen – darunter ätherische Öle, Pigmente und Hormone. Terpene werden nach der Anzahl der Isopreneinheiten, die sie enthalten, kategorisiert. Einfache Monoterpene wie Limonen und Myrcen weisen nur zwei Isopreneinheiten auf. Im Gegensatz dazu enthalten komplexere Sesquiterpene wie Humulen und Beta-Caryophyllen drei Isopreneinheiten. In anderen Bereichen der Natur haben große Polyterpene über vierzig Isopreneinheiten.

Abgesehen von ihrem Geruch und Geschmack spielen Terpene eine wesentliche Rolle für die Gesundheit und das Überleben vieler Pflanzenarten, einschließlich Cannabis.

Die Rolle von Terpenen in der Natur

Als sekundäre Metaboliten sind Terpene nicht direkt am Wachstum und der Fortpflanzung von Cannabispflanzen beteiligt. Man kann sie eher als chemische Waffen und Schutzschilde betrachten. Cannabispflanzen investieren Ressourcen in die Bildung von Terpenen, um mit Stress umzugehen und ihre Überlebenschancen zu erhöhen. Da Terpene flüchtig sind, können sie Pflanzen vor einer Reihe von Schädlingen schützen. Terpene wie Humulen, Pinen und Eugenol sind für einige Schädlinge direkt giftig, während andere Terpene wie Limonen Blattläuse davon abhalten, ihre Eier abzulegen. Wieder andere Terpene wirken wachstumshemmend und beeinflussen die Entwicklung bestimmter Schädlingsarten.

Terpene schützen Pflanzen auch vor abiotischen oder nicht lebenden Stressfaktoren. Die Produktion dieser sekundären Pflanzenstoffe bietet eine Reihe von Abwehrmechanismen gegen Temperaturschwankungen, Trockenheit und UV-Strahlung der Sonne.

Weiterhin setzen Pflanzen Terpene zur Beeinflussung ihrer Umgebung ein. Diese chemischen Stoffe dienen als Signalmoleküle zwischen Pflanzen, die es ihnen ermöglichen, sich gegenseitig vor Raubtieren und Schädlingen zu warnen, und ihren Nachbarn die Möglichkeit geben, die Produktion von mehr Abwehrstoffen zu erhöhen. Bestimmte Baumarten geben auch höhere Mengen an Terpenen in die Atmosphäre ab, was sich auf das Wetter auswirkt.

A-Pinene

Entzündungshemmend
Bronchodilatator
Gedächtnisverbesserd
Antibakteriell

Kommt auch in Kiefernadeln vor


A-Pinene

Linalool

Anästhetikum
Krampflösend
Schmerzlindernd
Angstlösend

Kommt auch in Lavendel vor

Linalool

Beta-Caryophillene

Entzündungshemmend
Schmerzlindernd
Schützt Zellen Im Verdauungstrakt

Kommt auch in schwarzem Pfeffer vor

Beta-Caryophyllene

Myrcene

Trägt Zur Beruhigenden Wirkung Starker Indicas Bei
Einschlafhilfe
Muskelentspannend

Kommt auch in Hopfen vor

Myrcene

Limonene

Behandelt Sodbrennen
Angstlösend
Antidepressivum

Kommt auch in Zitrus vor

Limonene
 

Die Chemie von Humulen

Cannabispflanzen produzieren über 150 einzigartige Terpene. Unter diesen stechen einige besonders hervor. Diese Verbindungen sind für Nutzer aufgrund ihrer bevorzugten Aromen und Düfte besonders wertvoll und haben daher mehr Aufmerksamkeit von Wissenschaftlern erhalten. Humulen, auch als Alpha-Humulen bekannt, ist aufgrund seiner angenehmen erdigen Aromen und beruhigenden Eigenschaften besonders beliebt geworden.

Humulen – chemische Formel: C15H24 – besteht aus drei Isopreneinheiten. Es wird neben Beta-Caryophyllen als Sesquiterpen klassifiziert. Die zusätzliche Isopreneinheit, die es von Monoterpenen unterscheidet, macht dieses Molekül größer und stabiler. Es ist also weniger flüchtig als Terpene wie Pinen.

Wie wird Humulen extrahiert?

Humulen ist in seiner natürlichen Form nur sehr schwer wasserlöslich. Viele Hersteller verwenden die Dampfdestillation, um Humulen und andere Terpene aus Pflanzenmaterial zu extrahieren. Bei diesem Verfahren werden die Terpene mit heißem Dampf vaporisiert und anschließend zu einer flüssigen Lösung kondensiert. Die öligen Terpene setzen sich auf dem Wasser ab, sodass sie sich leichter abtrennen und isolieren lassen.

Wo kommt Humulen vor?

Humulen kommt in einer Reihe verschiedener Pflanzen vor, darunter:

  • Cannabis
  • Hopfen
  • Schwarzer Pfeffer
  • Ginseng
  • Basilikum
  • Tabak
  • Salbei
  • Ingwer

In einigen Pflanzen, wie Kiefern, Salbei und Ingwer, kommt das Terpen in verschiedenen Geweben vor. Bei Cannabis und Hopfen wird es jedoch in speziellen Drüsen, den sogenannten Trichomen, produziert. Sowohl die Cannabis-Trichome als auch die Lupulindrüsen des Hopfens produzieren Humulen und scheiden es (zusammen mit anderen sekundären Pflanzenstoffen) als zähflüssiges Harz aus.

Humulene in cannabis

Das Aroma und der Geschmack von Humulen-Terpenen

Humulen hat einen unverwechselbaren Geschmack und ein bei vielen Cannabiskonsumenten beliebtes Aroma. Dieses Terpen verleiht den Buds einen würzigen Hauch von Erde, Holz, Kräutern, Gewürzen und Hopfen. Diese Aromen sind beim Rauchen deutlich wahrnehmbar, kommen aber beim Vapen noch stärker zur Geltung. Diese Geschmacksrichtungen machen humulenreiche Sorten auch für Cannabis-Köche interessant, die würzige Speisen zubereiten möchten.

Diese Wirkung kannst du von Humulen erwarten

Humulenreiche Sorten haben je nach den vorhandenen sekundären Pflanzenstoffen unterschiedliche Wirkungen. Jede Sorte enthält einen komplexen Cocktail aus Verbindungen, wobei Humulen eine wichtige Rolle spielt. Egal, ob eine Sorte einen hohen THC- oder CBD-Gehalt aufweist – Humulen sorgt für eine beruhigende und körperlich entspannende Wirkung.

Humulen: Ein Blick auf die Forschung

Während die Auswirkungen von Humulen auf den menschlichen Körper noch relativ unbekannt sind, zeigen eine Reihe von Zell- und Tierstudien die potenziellen Wirkmechanismen auf. Schau dir im Folgenden einige der Studien an, um zu verstehen, wie Wissenschaftler das Terpen in Zukunft nutzen könnten.

Cannabimimetische Eigenschaften
Ähnlich wie Beta-Caryophyllen wirkt Humulen sowohl als Terpen als auch als Cannabinoid. An der University of Arizona durchgeführte Forschungen[1] haben gezeigt, dass mehrere gängige Cannabisterpene, darunter auch Humulen, den CB1-Rezeptor des Endocannabinoid-Systems aktivieren. Da dieses Signalnetzwerk so viele Bereiche des Körpers beeinflusst, könnte die zukünftige Erforschung der Auswirkungen von Humulen weitreichende Folgen haben. Weiterhin legen diese Forschungen nahe, dass Humulen synergistisch mit anderen das Endocannabinoid-System beeinflussenden Verbindungen wirkt – unter anderem mit Cannabinoiden wie THC und CBD.
Antiproliferative Eigenschaften
In einer Vielzahl von Studien[2] wurden die Auswirkungen von Humulen auf Tumor-Modellzellen untersucht. Diese Forschung befindet sich zwar noch in einem frühen Stadium befindet, die Autoren einer das Terpen untersuchenden Studie stellten jedoch fest: „In diesen Studien hat α-Humulen durchweg eine zytotoxische Wirkung gegen Tumorzellen gezeigt ...”.
Antimikrobielle Eigenschaften
Die Ergebnisse zellulärer Studien[3] zeigen, dass Humulen vielversprechende antimikrobielle Eigenschaften aufweist. Forscher haben die Verbindung gegen Bakterien wie Staphylococcus aureus, getestet, bei denen „Rezepturen mit 10 % und 20 % α-Humulen das Bakterienwachstum reduzierten ...”. Weiterhin wurde die Chemikalie auch gegen den Pilz Peronophythora litchii getestet, bei dem sie „schwache hemmende Wirkungen zeigte”.
Entzündungshemmende Eigenschaften
Bei vielen modernen chronischen Gesundheitsproblemen spielen Entzündungen eine entscheidende Rolle, weshalb Forscher nach neuen Wegen suchen, um diese physiologischen Beschwerden zu bekämpfen. Viele Pflanzenstoffe, darunter auch Humulen, sind vielversprechende Kandidaten für die Bekämpfung von Entzündungen. Eine umfassende wissenschaftliche Review[4] über das Terpen dokumentiert Studien mit Zell- und Tiermodellen, in denen Humulen Entzündungsmarker hemmte.
Antiparasitäre Eigenschaften
Forscher der Universität Campinas in Brasilien testeten Humulen[5] und andere Sesquiterpene gegen den Parasiten Schistosoma mansoni, einem durch Wasser übertragenen Parasiten, der für das Katayama-Fieber verantwortlich ist. Humulen erwies sich in der Studie als vielversprechend, und die Forscher kamen zu folgendem Schluss: „... die vorliegenden Forschungsergebnisse tragen zum Verständnis der Wirkung von Alpha-Humulen und Trans-Caryophyllen auf diese Ziele bei und leisten einen Beitrag zur Entwicklung von Medikamenten gegen Schistosomiasis.“

Humulen: Ein leistungsstarker Cannabis-Bestandteil

Humulen verleiht vielen Cannabissorten angenehme Aromen von Erde, Holz und Gewürzen. Darüber hinaus beeinflusst es auch die subjektiven Wirkungen dieser Sorten und löst ein entspannendes und beruhigendes Gefühl aus. Laufende Studien erforschen die potenzielle Rolle des Wirkstoffs hinsichtlich verschiedener Krankheiten, darunter bakterielle Infektionen, Tumore und Parasiten. Die Forschung ist noch zu jung, um tatsächliche Schlussfolgerungen zu ziehen. Jedoch könnte Humulen bei medizinischen Cannabisprogrammen in Zukunft an Bedeutung gewinnen, wenn denn mehr Humanstudien durchgeführt werden.

External Resources:
  1. Cannabis sativa terpenes are cannabimimetic https://www.ncbi.nlm.nih.gov
  2. The Clinical Translation of α-humulene – A Scoping Review https://www.thieme-connect.com
  3. Specific properties of α-humulene https://www.thieme-connect.com
  4. Sesquiterpenes evaluation https://www.thieme-connect.com
  5. Sesquiterpenes evaluation on Schistosoma mansoni: Survival, excretory system and membrane integrity https://www.sciencedirect.com
Haftungsausschluss:
Dieser Inhalt ist nur für Bildungszwecke gedacht. Die bereitgestellten Informationen stammen aus Forschungsarbeiten, die aus externen Quellen zusammengetragen wurden.

Bist du 18 Jahre alt oder älter?

Der Inhalt auf RoyalQueenSeeds.com ist ausschließlich für Erwachsene geeignet und nur volljährigen Personen vorbehalten.

Stelle sicher, dass Dir die Gesetzeslage in Deinem Land bekannt ist.

Indem Du auf BETRETEN klickst, bestätigst
Du, dass Du
18 Jahre oder älter bist.