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Cannabisdesstillat: Was ist es und warum ist es wichtig?
THC-Destillate sind kuriose Cannabisprodukte mit hoher Potenz, aber ohne Geschmack. Sie versprechen neuartige Anwendungen und eröffnen eine Zukunft für weiterverarbeitetes Cannabis. Erfahre hier alles über Cannabis-Destillate.
Die Welt der Cannabiskonzentrate wird immer größer und Menschen verlieben sich in diese hochreinen Cannabisprodukte. Das reinste von allen ist als Cannabis-Destillat bekannt, das fast 100% Cannabinoide enthält und auf alle Terpene verzichtet.
Manche Menschen lieben es, andere sind sich nicht so sicher. In diesem Artikel befassen wir uns mit diesem seltsamen und wirklich modernen Produkt.
Inhaltsverzeichnis:
Was ist Cannabis-Destillat und wie wird es hergestellt?
Cannabis-Destillate sind eine faszinierende neue Form von Cannabis, die die Art und Weise, wie Cannabis in bestimmten Situationen verwendet wird, zu verändern verspricht. Destillate werden durch das Verdampfen von Cannabismaterial und anschließendes Sammeln sowie Kühlen (Destillieren) dieses Dampfes hergestellt. Dieser Prozess ist frei von Verunreinigungen und führt zu Produkten, die zu etwa 99% aus reinen Cannabinoiden bestehen.
Terpene, die Cannabis seine Aromen und Geschmacksrichtungen verleihen, werden bei diesem Prozess zerstört, was bedeutet, dass ein reines Destillat geruchs- und geschmacksneutral ist. Für einige Verwendungszwecke ist dies hilfreich – für Genusskonsumenten kann dies jedoch ein ziemlicher Nachteil sein. Terpene können jedoch auch auf andere Weise extrahiert und dem endgültigen Destillat später hinzugefügt werden.
Aufgrund der Art des Prozesses können Menschen spezifische Cannabisprodukte mit einem Cannabinoid- und Terpen-Verhältnis herstellen, das ihrem gewünschten Verwendungszweck entspricht. Wir müssen also nicht länger Sorten mit bestimmten Cannabinoid- und Terpen-Verhältnissen anbauen, sondern können die gewünschten Verbindungen extrahieren sowie destillieren und sie später zusammenmischen.
Manche Puristen sind gegen einen solchen Ansatz, aber andere sehen darin den Weg für eine neue, fein abgestimmte Art der Verwendung von Cannabis, die besonders für medizinische Cannabisnutzer nützlich sein könnte.
Cannabis zu Hause destillieren
Auch wenn sich das alles sehr technisch anhört, ist der Prozess der Destillation von Cannabis eigentlich ziemlich einfach sowie unkompliziert und man kann ihn zu Hause durchführen, solange man die richtige Ausrüstung hat.
Der folgende Prozess ist vereinfacht, aber er sollte Dir eine Vorstellung davon vermitteln, wie Du zu Hause Cannabis-Destillate herstellen kannst.
- Trichome extrahieren: Zuerst musst Du die Trichome von der Pflanze entfernen. Dies kann entweder mit Hilfe eines Siebs (wie bei der Herstellung von Kief) oder durch Kaltwasser- oder Lösungsmittelextraktion geschehen.
- Winterisieren: Nun musst Du die Trichome 24 Stunden bei -20 bis -60ºC lagern. Hierfür benötigst Du eine spezielle Ausrüstung, da normale Gefrierschränke nicht auf diese Temperaturen herunterkühlen können. In diesem Teil des Prozesses werden die Cannabinoide weiter von anderen Verbindungen wie Lipiden und Chlorophyll isoliert.
- Decarboxylieren: Nachdem das Produkt durch einen Rotationsverdampfer gefiltert wurde, muss es nun 40 Minuten bei 110ºC decarboxyliert werden. Dadurch wird das THC aktiviert, damit Dein Körper es nutzen kann.
- Destillieren: Nun kannst Du den Rest mithilfe von Vakuumdruck und Hitze destillieren. Was übrig bleibt, wird bis zu 99% rein, geruchs- und geschmacksneutral sein.
Mit der richtigen Ausrüstung ist dieser Prozess nicht allzu schwierig. Aber wie Du siehst, kannst Du nicht einfach in Deine Küche gehen und sofort loslegen, sondern Du musst Dir zuerst eine ganz bestimmte Ausrüstung zulegen. Die Kosten dafür sind nicht nur ziemlich hoch, sondern Du brauchst auch jede Menge Buds, wenn Du zu Hause eine nennenswerte Menge Cannabis-Destillat herstellen möchtest.
Was sind die Vorteile von Cannabis-Destillat?
Cannabis-Destillat ist ein sehr reines Produkt mit einigen echten Vorteilen:
- Unglaublich reine Konzentration von Cannabinoiden
- Das Extrakt kann allen Arten von Produkten hinzugefügt werden
- Die Vielseitigkeit des Produkts bedeutet, dass es an die gewünschte Verwendung angepasst werden kann
- Aromen können zugesetzt werden
- Hervorragend zum Kochen geeignet, wenn man den Cannabisgeschmack nicht haben möchte
- Potenziell sehr nützlich für medizinische Nutzer
- THC-Destillat ist sehr potent
- Der Prozess entfernt Pestizide und Verunreinigungen
Nachteile von Cannabis-Destillat
Es hat jedoch auch gewisse Nachteile. Hier sind einige der möglichen Nachteile von Destillaten:
- Manche Leute beklagen den Verlust von Terpenen
- Manche sind nicht erfreut über die Vorstellung von verarbeiteten Cannabisprodukten
- Die Produkte sind teuer
- Komplizierter Prozess im Vergleich zur Herstellung anderer Konzentrate
Live Resin vs. Destillat
Live Resin und Destillat sind zwei ziemlich unterschiedliche Produkte, obwohl sie auch Ähnlichkeiten haben.
Der Hauptunterschied zwischen den beiden ist folgender: Live Resin wird hergestellt, um das Terpenprofil von Cannabis gezielt zu verbessern und zur Geltung zu bringen, während Destillat das Endprodukt völlig geruchs- und geschmacksneutral macht. Aus diesem Grund sprechen die beiden Produkte oftmals unterschiedliche Nutzer in der Cannabis-Community an.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass Live Resin als Vollspektrum-Etrakt angesehen werden kann, da es eine ganze Reihe von Terpenen und Cannabinoiden aus dem Pflanzenmaterial enthält, aus dem es gewonnen wurde. Destillat hingegen ist kein Vollspektrum-Extrakt, da ihm Terpene und andere Nicht-Cannabinoid-Phytochemikalien fehlen.
Abgesehen davon haben sie auch Gemeinsamkeiten. Sowohl Live Resin als auch Destillat ergeben ein Cannabiskonzentrat mit einem sehr hohen Anteil an Cannabinoiden – viel höher als bei Cannabisblüten. Bei beiden Verfahren wird auch eingefroren. Bei Live Resin werden die frisch geernteten Cannabisblüten in flüssigem Stickstoff tiefgefroren, bevor sie mit Butan extrahiert werden. Destillat hingegen wird eingefroren, nachdem die Trichome extrahiert wurden.
Rosin vs. Destillat
Cannabis-Rosin ist ein Konzentrat, das durch Zusammenpressen von getrockneten Cannabisblüten zwischen zwei heißen Oberflächen, wie zum Beispiel Glätteisen, hergestellt wird. Das Harz läuft dann aus, kühlt ab und kann wie jedes andere wachsartige Cannabiskonzentrat gesammelt und verwendet werden.
Rosin und Destillat sind also recht unterschiedlich. Rosin ist ein Basiskonzentrat, das mittels Hitze und Druck hergestellt wird, ohne dass Lösungsmittel oder Gefrieren involviert sind. Als solches ist es auch eines der einfachsten Konzentrate, die man zu Hause herstellen kann. Die Potenz und Reinheit von Cannabis-Rosin variiert und es enthält immer noch einige Terpene, von denen jedoch viele durch das Erhitzen zerstört werden können.
Destillat vs. Wax
Wax ist eine Form von BHO (Butan-Haschöl), das ein lösungsmittelbasiertes Konzentrat ist. Wie der Name schon sagt, ist es weich und wachsartig. Wax enthält für gewöhnlich ein ganzes Spektrum an Terpenen und Cannabinoiden, was es bei Nutzern mit einem feinen Gaumen beliebt macht.
Wie man Cannabis-Destillat verwendet
THC-Destillat eignet sich für eine Reihe von Konsummethoden, insbesondere für das Verdampfen und Edibles. Spannenderweise eignen sich seine einzigartigen Eigenschaften auch perfekt für die Entwicklung pharmazeutischer Produkte.
Kann man THC-Destillat rauchen?
Man kann Cannabis-Destillat rauchen, doch das ist nicht die beste Verwendungsform dieses Produkts. Da Destillat so rein ist, wäre die Verbrennung eine Verschwendung; man müsste es mit Tabak oder Cannabisblüten kombinieren, um es zu verbrennen, was wiederum die Reinheit des Destillats beeinträchtigen würde. In diesem Fall wäre es besser, einfach Buds oder rudimentärere Formen von Hasch zu rauchen.
THC-Destillat verdampfen
Verdampfen stellt eine der besten Möglichkeiten dar, THC-Destillat zu verwenden. Indem Du einen Vaporizer auf die optimale Temperatur für das spezifische Cannabinoidprofil kalibrierst, kannst Du wirklich das Beste aus einem bestimmten Destillat-Produkt herausholen. Allerdings kann das völlig geschmacksneutrale Erlebnis für diejenigen, die aromatische Züge gewohnt sind, etwas seltsam sein.
Edibles
Destillate eignen sich auch gut für Edibles. Zum einen sind sie bereits decarboxyliert, was bedeutet, dass sie einem Rezept direkt hinzugefügt werden können.
Noch wichtiger ist aber, dass die geschmacksneutrale Beschaffenheit dieser Produkte Köchen die Möglichkeit gibt, ihren Speisen die Wirkungen von Cannabis hinzuzufügen, ohne ihnen den Weed-Geschmack zu verleihen. Man kann also im Grunde alles kochen, was man möchte, und muss sich keine Sorgen machen, dass Cannabis den Geschmack des Gerichts beeinträchtigt.
Pharmazeutika
Die reine Natur von Destillaten bedeutet, dass sie perfekt für pharmazeutische Zwecke geeignet sind. Vollspektrum-Cannabis hat zwar auch potenzielle medizinische Anwendungen, doch seine Inkonsistenz von einem Produkt zum anderen macht es schwierig, es für eine spezifische therapeutische Anwendung zu standardisieren. Mit Destillaten können jedoch Medikamente mit gleichbleibenden Konzentrationen bestimmter Cannabinoide entwickelt werden, wodurch sich eine ganz neue Welt klinischer Möglichkeiten eröffnet.
Topika und Kosmetika
Es ist auch möglich, Destillat-Produkte zur Herstellung von Cannabis-Topika und -Kosmetika zu verwenden, auch wenn dies nicht die beste Verwendung für ein solches Produkt ist. Der einzige Grund, warum man ein Destillat einem anderen Extrakt vorziehen sollte, ist der, dass das Produkt frei von Terpenen ist und man es nach Belieben aromatisieren kann.
Destillat-Dabs
Es ist auch möglich, Dein Destillat wie Dabs zu behandeln – eine Form von verdampfbarem Konzentrat, das mithilfe einer Wasserpfeife konsumiert wird. Der Dampf wird durch Wasser gezogen und anschließend inhaliert, wie der Rauch aus einer Bong. Während dies bei THC-Liebhabern für eine starke psychoaktive Erfahrung sorgen wird, empfinden manche den fehlenden Geschmack als Nachteil.
Destillat-Tinktur
Destillat kann auch zur Herstellung von sublingualen Tinkturen verwendet werden. Für Nutzer, die hochwertige, geschmacksneutrale Cannabisprodukte wollen, die einfach zu verwenden und mitzunehmen sind, stellt eine sublinguale Tinktur eine gute Option dar. Der Prozess der Herstellung von Destillat-Tinkturen ist auch sehr einfach und daher für Amateure durchführbar.
CBD-Destillat
Da man bei verschiedenen Temperaturen destillieren kann, ist es ebenso möglich, CBD-Destillat herzustellen. Diese Produkte haben die gleichen Vorteile, Nachteile und Verwendungsmöglichkeiten wie THC-Destillate, enthalten aber fast 100% CBD.
Die Hauptanwendungen von CBD-Destillat scheinen in Ergänzungsmitteln und Pharmazeutika zu liegen, da CBD ständig auf seine therapeutische Wirksamkeit hin untersucht wird.
Ist THC-Destillat unbedenklich?
Im Allgemeinen sind THC-Destillate sicher. Durch ihre fast völlige Reinheit sind sie so sicher, wie inhalierte Cannabinoide nur sein können. Allerdings ist das Verdampfen mit einigen gesundheitlichen Bedenken verbunden, also sollte man sich nicht dazu verleiten lassen, zu denken, es sei völlig risikofrei.
Das Hauptrisiko bei der Verwendung von Destillaten ist ihre Stärke; schon niedrig dosiert kann es zu Unwohlsein kommen. Falls Du Dich also für ein THC-Destillat entscheidest, fange niedrig dosiert an und gehe mit Bedacht vor!
HaftungsausschlussExtrakte, Konzentrate und Öle, die zum Dabbing verwendet werden, gehören zu den stärksten verfügbaren Cannabisprodukten. Sei vorsichtig, wenn Du Substanzen mit hohem THC-Gehalt verwendest. Beginne mit niedrigen Dosen und erhöhe sie im Laufe der Zeit langsam, um eine Toleranz gegenüber der Verbindung aufzubauen.
Vergiss nicht: Set and Setting helfen Dir, mit verschiedenen Situationen umzugehen.
Stay Cultivated.