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Wie wirken sich Cannabis und CBD auf das Gedächtnis aus?
Beeinträchtigt Kiffen Dein Gedächtnis? Das ist eine der wichtigsten Fragen, die wir stellen können, denn unser Gedächtnis ist unglaublich wichtig. Die kurze Antwort lautet: Ja. Aber dies anzuerkennen ermöglicht, die negativen Auswirkungen beim Cannabiskonsum zu minimieren. Und wo steht CBD in Sachen Verbesserung oder Hemmung des Gedächtnisses?
Inhaltsverzeichnis:
Es ist kein Geheimnis, dass der Konsum von Weed eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnis bewirkt. Doch was genau steckt eigentlich dahinter? Bringt Weed das Gedächtnis dauerhaft durcheinander? Cannabis auf eine gesunde, erfüllende Weise zu nutzen, erfordert ein Verständnis seiner nachteiligen Auswirkungen, da dies dem Konsumenten besser ermöglicht, sie abzuschwächen.
In diesem Artikel untersuchen wir, wie sich Cannabis sowohl kurzfristig als auch langfristig auf das Gedächtnis auswirkt, damit Du seine Nutzen genießen kannst, während Du gleichzeitig über die Risiken Bescheid weißt.
Wie das Gedächtnis funktioniert
Einfach ausgedrückt kann Kognition als dualer Prozess beschrieben werden, der aus zwei Systemen besteht.
- System 1 ist das Reich des Unbewussten, von automatischen, einfachen Entscheidungen und Geschwindigkeit.
- System 2 hingegen ist das Reich des Bewusstseins – das System, in dem Du Dich vermutlich zu Hause fühlst. System 2 trifft komplexe Entscheidungen, über die aktiv nachgedacht werden muss. Es ist langsamer, aber verlässlicher.
Das Gedächtnis ist auf beide Systeme angewiesen, doch wir könnten sagen, dass Erinnerungen in System 2 "leben". Wir bilden Erinnerungen am besten über bewusste Interaktion mit der Welt (Aufmerksamkeit), die dann unser Kurzzeitgedächtnis beeinflusst.
Gewöhnlich gehen kurzzeitige Erinnerungen verloren, außer sie werden wiederholt. Diese Wiederholung kann entweder innerlich und bewusst oder äußerlich sein. Wiederholung verlagert Erinnerungen schließlich ins Langzeitgedächtnis, wo sie auf unbestimmte Zeit bleiben und jederzeit auf sie zugegriffen werden kann.
Der Zusammenhang zwischen kognitiven Funktionen und Cannabis
Die Auswirkungen von Cannabis auf kognitive Funktionen verstehen zu wollen, hat sich als unglaublich schwieriges Unterfangen erwiesen. Nicht zuletzt deswegen, weil Cannabis aus über 100 verschiedenen Cannabinoiden besteht und wir im Grunde nur THC und CBD wirklich verstehen (und selbst diese nur sehr lückenhaft). Darüber hinaus können die Konzentrationen dieser Cannabinoide innerhalb der Cannabispflanze stark variieren – es ist also nicht möglich, verallgemeinernde Aussagen über die Auswirkungen von Cannabis auf das Gedächtnis zu treffen.
Da jedoch die meisten Cannabissorten THC enthalten, können wir vorläufige Einschätzungen der Effekte dieses speziellen psychotropen Cannabinoids geben. Da sich die Zucht von Cannabissorten weiterentwickelt hat, beginnen wir außerdem, auch die Rolle von CBD zu verstehen.
Alle Cannabinoide verbinden sich bis zu einem gewissen Grad mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System (ECS). Dieses körperliche Netzwerk von Rezeptoren und Informationskanälen wird von Natur aus von den Endocannabinoiden des Körpers (wie zum Beispiel Anandamid) getriggert.
Die in Cannabis vorkommenden Cannabinoide können ebenfalls entweder direkt (THC) oder indirekt (CBD) mit dem ECS in Wechselwirkung treten. Das ECS beeinflusst fast alle Körperfunktionen, einschließlich Dopamin-Ausschüttung, Belohnung und Lernen – und somit auch das Gedächtnis.
Die Kurzeitauswirkungen von Cannabis auf das Gedächtnis
Jeder, der regelmäßig Cannabis nutzt, ist sich der Auswirkungen auf das Kurzzeitgedächtnis bewusst. Die Auswirkungen von Cannabis auf das Kurzzeitgedächtnis bemerkt man leicht, denn man vergisst, was man eben gesagt hat, was jemand einem gerade erzählt hat oder womit der Abschnitt eigentlich anfing, den man gerade gelesen hat.
Doch warum genau geschieht das eigentlich? Eine Studie von 2021 von Kroon, Kuhns und Cousijn dient als Hauptquelle dieses Artikels und wird gegebenenfalls mit anderen Untersuchungen verglichen[1].
Motorisches Gedächtnis
Die Wirkung von Cannabis scheint die motorische Inhibition zu reduzieren – das heißt, die Fähigkeit, eine im Gange befindliche motorische Aufgabe zu unterbrechen. Dies wurde mit der sogenannten "Stopp-Signal-Aufgabe" getestet. Teilnehmer mussten auf ein Signal hin eine motorische Handlung beginnen und sie dann auf ein anderes Signal hin wieder beenden. Anschließend wurde die Zeitspanne zwischen dem Stoppsignal und der Unterdrückung der motorischen Handlung gemessen, wodurch das motorische Gedächtnis quantitativ bestimmt wurde.
Bei jenen Teilnehmern, die unter dem Einfluss von Cannabis standen, war diese Zeitspanne erheblich länger als bei den Teilnehmern ohne Beeinflussung durch Cannabis. Im Gegensatz dazu könnte die Inhibition vor dem Einleiten einer Reaktion nicht beeinträchtigt sein[2].
Diese Ergebnisse sind zwar statistisch signifikant, allerdings räumen die Forscher ein, dass sie weiterer Überprüfung bedürfen. Dennoch sieht es so aus, als ob Cannabis zumindest auf einige Formen von motorischem Gedächtnis eine nachteilige Wirkung haben könnte.
Lernen und Gedächtnis
Was die nachteiligen Auswirkungen von Cannabis auf das Lernen und das Gedächtnis betrifft, scheinen die Befunde auf einen eindeutigen Zusammenhang hinzudeuten. Wenig überraschend waren die Ergebnisse dosisabhängig, wobei höhere Dosen mit einem schlechteren Erinnerungsabruf korrespondieren.
Obwohl nachgewiesen wurde, dass Cannabiskonsum sich negativ auf diese Form von Kurzzeitgedächtnis auswirken kann, bleibt interessanterweise unklar, ob der Langzeitgebrauch diese Folgen verschlimmert oder nicht. Es könnte sein, dass das Kurzzeitgedächtnis bei Erstkonsumenten und lebenslangen Cannabisnutzern gleichermaßen beeinträchtigt ist. Was jedoch nicht heißen soll, dass dies der Fall sein muss.
Eine mit Jugendlichen arbeitende Studie entdeckte, dass der unmittelbare Erinnerungsabruf (aber nicht der spätere Abruf) durch Cannabiskonsum gehemmt zu sein scheint[3]. Im Gegensatz zur oben genannten Studie stellte diese Untersuchung fest, dass anhaltender Gebrauch tatsächlich mit einem sich verschlechternden unmittelbaren Erinnerungsabruf einhergeht. Hierbei ist allerdings erwähnenswert, dass sich diese Studie auf Heranwachsende konzentrierte, auf die sich Cannabis bekanntermaßen nachteiliger auswirkt als auf Erwachsene.
Arbeitsgedächtnis
Das Arbeitsgedächtnis hängt ebenfalls mit dem Kurzzeitgedächtnis zusammen. Es ist buchstäblich die Fähigkeit, Informationen in Echtzeit zu verarbeiten. Es kommt zum Einsatz, wenn man etwas lernt, und hilft dabei, Verbindungen zu knüpfen. Diese Fähigkeit lässt Dich einem Gedankengang folgen und ihn weiterverarbeiten.
Die Befundlage zu den Auswirkungen von Cannabis auf das Arbeitsgedächtnis ist widersprüchlich, insbesondere in Bezug auf den Langzeitgebrauch. Es hat jedoch den Anschein, dass die Wirkung von Cannabis das Arbeitsgedächtnis beeinträchtigt.
Eine Studie stellte fest, dass bei Cannabis nutzenden Teilnehmern nur jene mit nachweisbaren THC-Spuren in Urinproben eine signifikante Verschlechterung des Arbeitsgedächtnisses erlebten[4]. THC ist im Urin nur für eine relativ kurze Zeit nach dem Konsum nachweisbar, was darauf hindeutet, dass die Beeinträchtigung des Arbeitsgedächtnisses mit unmittelbaren, und nicht mit Langzeitauswirkungen zusammenhängt.
Verbales Gedächtnis
Sowohl das verbale als auch das nonverbale Gedächtnis werden durch Cannabiskonsum beeinträchtigt. In der Praxis ist dies eine der am einfachsten zu beobachtenden Auswirkungen auf Menschen, die kürzlich Weed geraucht haben. Es ist keine Seltenheit, dass man sich oder jemand anderes dabei ertappt, Schwierigkeiten zu haben, einem Gespräch zu folgen. Diese Arten von Gedächtnis sind untrennbar mit dem unmittelbaren Erinnerungsabruf verbunden.
Gleichwohl entdeckte eine Studie, die 25 Jahre lang 3 300 Individuen verfolgte, dass Nutzer für jedes Jahr Cannabiskonsum ungefähr ein Wort verlieren[5]. Dennoch sollten diese Ergebnisse nicht mit Auswirkungen auf das Kurzzeitgedächtnis verwechselt werden, auch wenn sie mit dem verbalen Gedächtnis in Zusammenhang stehen.
Emotionales Gedächtnis
Kurzzeitauswirkungen des Cannabiskonsums auf die emotionale Verarbeitung scheinen minimal zu sein, sind aber vorhanden. Es ist nachgewiesen worden, dass die emotionale Verarbeitung als Ganzes von der Cannabiswirkung nicht beeinträchtigt wird, außer in Bezug auf das Erkennen und Erinnern von negativen emotionalen Hinweisen[6]. Die Fähigkeit einer Person, negative Emotionen zu erkennen, scheint durch den Konsum von Cannabis erschwert zu werden (wenngleich nicht in hohem Maße).
In Bezug auf das Geschlecht entdeckte eine weitere Studie interessanterweise erhebliche Unterschiede bei der emotionalen Verarbeitung, die durch die Nachwirkung von Cannabis betroffen sein soll[7]. Dies zeigt den Bedarf an weiteren, exakteren Untersuchungen zu Cannabis und seiner Wirkung nicht nur auf die allgemeine Bevölkerung, sondern auch auf spezifischere Demografien.
Räumliches Gedächtnis
Das räumliche Gedächtnis ist die Fähigkeit, sich an Details der unmittelbaren Umgebung zu erinnern. Mit anderen Worten: Es ermöglicht uns, den letzten Ablageort unserer Schlüssel abzurufen oder den Weg aus einem Labyrinth zu finden. Diese Art von Gedächtnis wird ebenfalls von Cannabis beeinträchtigt.
Eine Studie aus dem Jahr 2014 stellte fest, dass THC das räumliche Gedächtnis drastisch und negativ beeinflussen kann[8]. In den Neunzigerjahren wurde dies auch an Mäusen getestet. Tieren, denen man kurz zuvor THC verabreicht hatte, fiel es schwerer, ihren Weg aus Labyrinthen zu finden.
Aufmerksamkeit
Aufmerksamkeit an sich ist keine Form von Gedächtnis; allerdings ist das Gedächtnis auf die Aufmerksamkeit angewiesen. Die negativen Auswirkungen von Weed auf das Kurzzeitgedächtnis zu verstehen, scheint unmöglich sein, ohne dass zuerst seine Auswirkungen auf die Aufmerksamkeit verstanden werden.
Es ist nachgewiesen worden, dass die Aufmerksamkeitskontrolle sowohl durch unmittelbaren Cannabiskonsum als auch Langzeitgebrauch gehemmt wird, wobei die Inhibition bei unmittelbarem Konsum in dosisabhängiger Weise zunimmt. Es ist möglich, dass dies viel zur Erklärung beitragen könnte, warum das Kurzzeitgedächtnis durch Cannabiskonsum beeinträchtigt wird. Falls man sich auf etwas nicht konzentrieren kann, wird man es sich vermutlich auch nicht merken.
Die Langzeitauswirkungen von Cannabis auf das Gedächtnis
Die Auswirkungen von Cannabis auf das Langzeitgedächtnis werden ebenso schlecht verstanden wie die Auswirkungen des Dauerkonsums von Cannabis auf das Gedächtnis. Es scheint jedoch so, als ob das Langzeitgedächtnis sich viel robuster gegenüber dem Cannabisgebrauch verhält als das Kurzzeitgedächtnis[9]. Sobald eine Erinnerung tief verankert ist, scheint der Abruf ziemlich sicher möglich zu sein.
Falls Du Dein Kurzzeitgedächtnis jedoch ständig beeinträchtigst, werden überhaupt keine neuen Erinnerungen mehr in Deinem Langzeitgedächtnis gespeichert, weshalb es nicht viel zum Abrufen geben wird.
Gleichwohl sind die Auswirkungen des Langzeitgebrauchs von Cannabis viel schwieriger zu bestimmen. Falls Du 20 Jahre lang tagtäglich Cannabis rauchst, wirst Du Dein Kurzzeitgedächtnis während dieser Zeit wahrscheinlich negativ beeinflussen, weshalb indirekte Langzeitfolgen nicht auszuschließen sind.
Es gibt allerdings auch gute Nachrichten. Eine Cannabisabstinenz scheint Deinem Gehirn zu ermöglichen, sich selbst zu reparieren. Es ist weder ganz klar, ob diese Erholung teilweise oder vollständig ist, noch wie lange sie dauert. Solltest Du aber das Gefühl haben, einigen Schaden angerichtet zu haben, kann dieser (zumindest zum Teil) wieder rückgängig gemacht werden.
Die Langzeitauswirkungen des Cannabiskonsums auf das Gedächtnis bei Heranwachsenden
Die negativen Auswirkungen von Cannabis auf das Gedächtnis scheinen im Falle eines sich früh manifestierenden Konsums tiefgehender zu sein. Es ist allseits bekannt, dass Cannabiskonsum während der Gehirnentwicklung ausgesprochen negative Auswirkungen haben kann, die sich zudem schwerer umkehren lassen könnten.
Und da sie auftreten, während sich das Gehirn noch in der Entwicklung befindet, können sie sich auf eine Weise manifestieren, die bei einem erwachsenen Gehirn nicht möglich sein könnte. Falls Du noch jung bist, solltest Du Dich folglich von Cannabis fernhalten.
Wie steht es um CBD und das Gedächtnis?
Können Inhaltsstoffe wie CBD die Gedächtnisleistung verbessern[10]? Oder verursacht CBD Gedächtnisverlust?
Die Fähigkeit von CBD, einige eCBome-Stellen zu aktivieren, wirft die Frage auf, ob das Cannabinoid unter diesen Umständen helfen könnte[11], Entzündungskaskaden zu unterdrücken und Gedächtnisstörungen zu verringern[12].
Wie THC und andere Cannabinoide auch, ist CBD (oder Cannabidiol) in rohem Cannabis als Cannabinoidsäure (CBDA) präsent, die durch die enzymatische Umwandlung ihrer Vorstufe CBGA entsteht. Als Meroterpen (teils Phenol, teils Terpen) spielt CBDA eine schützende Rolle in der Pflanzenphysiologie. Wenn es hohen Temperaturen ausgesetzt wird, verwandelt sich CBDA durch Decarboxylierung in das bekanntere Molekül CBD. Dieses nicht-psychotrope Molekül hat einen schrotflintenartigen Wirkmechanismus im Körper. CBD ist nicht auf ein bestimmtes molekulares Ziel ausgerichtet, sondern interagiert mit einer Reihe von Rezeptoren[13], darunter:
- CB1 (inverser Agonist, Antagonist, negativer allosterischer Modulator)
- CB2 (inverser Agonist, Antagonist, negativer allosterischer Modulator)
- GPR55 (Antagonist)
- TPPA1 (Agonist)
- TRPV1 (Agonist)
- 5HT1A Serotoninrezeptor (indirekter Agonist)
- PPARy (Agonist)
CBD beeinflusst auch viele andere Rezeptoren, die das eCBome ausmachen. Wie Du Dir vorstellen kannst, macht dieser breit gefächerte Wirkmechanismus Cannabidiol zu einem guten Forschungskandidaten für eine Vielzahl von klinischen Anwendungen. Lass uns herausfinden, wie CBD durch die Interaktion mit einigen dieser Rezeptoren Elemente des Gedächtnisses beeinflussen könnte.
Gedächtnisverlust
Verursacht CBD Gedächtnisverlust? Oder kann es helfen, ihn zu verringern? Wenn Du Cannabis konsumierst, könnte die gleichzeitige Einnahme von CBD und THC helfen, die Auswirkungen von THC auf das Kurzzeitgedächtnis abzuschwächen. Forscher untersuchen, ob Mischungen beider Moleküle im Vergleich zu THC allein zu einer Verringerung der Gedächtnisbeeinträchtigung[14] führen könnten.
Laufende Studien untersuchen außerdem die Auswirkungen von CBD auf die gesamte menschliche Gehirnfunktion. Forscher der Universität Utrecht in den Niederlanden haben in einer systematischen Übersichtsarbeit[15] die akuten Auswirkungen von CBD auf die emotionale Verarbeitung, das verbale Gedächtnis sowie die auditive und visuelle Verarbeitung untersucht. Die in der Übersicht behandelten Studien umfassten sowohl gesunde Teilnehmer als auch Personen mit psychiatrischen Störungen.
Ein weiterer Teil der zunehmenden Forschung in diesem Bereich ist eine im Journal of Psychiatric Research veröffentlichte Studie, die die Wirkung von CBD auf das verbale episodische Gedächtnis[16] gesunder junger Menschen untersuchte.
Neben der Verbesserung des Gedächtnisses wollen Forscher auch herausfinden, ob CBD belastende Erinnerungen blockieren kann, wie sie zum Beispiel für PTBS charakteristisch sind. Während der Prozess der Rekonsolidierung zur Stärkung des Gedächtnisses beiträgt, tragen Rekonsolidierungsblocker dazu bei, diesen Prozess zu beeinträchtigen und Gedächtnisspuren zu schwächen. Eine im Journal Neuropsychopharmacology veröffentlichte Studie[17] untersuchte durch die Verabreichung an Ratten die Fähigkeit von CBD, sowohl 1 als auch 7 Tage alte Erinnerungen zu unterbrechen.
Kognitive Störungen
Mehrere neurodegenerative Krankheiten führen zu Gedächtnisverlust, darunter Demenz und leichte kognitive Beeinträchtigung (LKB). Neuroinflammation ist ein häufiges Merkmal von Demenz[18]. In laufenden Studien wird CBD derzeit auf seine entzündungshemmenden[19] und neuroprotektiven[20] Eigenschaften getestet. In Tiermodellen kognitiver Beeinträchtigungen, die durch neurodegenerative Erkrankungen verursacht werden, wird CBD auch auf seine gedächtniserhaltende[21] Wirkung untersucht. Wissenschaftler in Australien haben in einem Tiermodell der Alzheimer-Krankheit außerdem die langfristige Verabreichung von CBD gegen die Entwicklung von Defiziten im sozialen Erkennungsgedächtnis getestet[22].
THC vs. CBD für das Gedächtnis
THC und CBD haben im Körper unterschiedliche Wirkmechanismen. Beide zielen auf eine Vielzahl von eCBome-Rezeptoren ab, doch einer der wichtigsten Unterschiede liegt in der Art und Weise, wie sie mit CB1 interagieren. Während CBD eine geringe Affinität zu diesem Rezeptor hat, wirkt THC als Partialagonist, was bedeutet, dass es das Aktivierungsniveau über den Ausgangswert hinaus erhöht. Auf diese Weise verursacht das Molekül einen akuten Dopaminschub und die nachfolgenden Empfindungen des Cannabis-Highs.
Aber zu welchem Cannabinoid solltest Du greifen, bevor Du Dich zum Beispiel durch eine Prüfung boxen oder ein wichtiges Lehrbuch durchforsten musst? Nun, THC allein könnte für ausreichend Motivation und Einsicht sorgen, aber es bewirkt eine allgemein bekannte Hemmung des Kurzzeitgedächtnisses. Im Gegensatz dazu untersuchen laufende Studien, ob CBD das Gedächtnis verbessert und die schädlichen Auswirkungen von THC eindämmt.
Ist Cannabis für das Gedächtnis eher nützlich oder hinderlich?
Obwohl wir noch immer einen weiten Weg vor uns haben, was das Verständnis des Zusammenhangs zwischen Cannabis und Gedächtnis angeht, scheinen die potenziellen Auswirkungen von Cannabis auf das Gedächtnis wahrscheinlich eher negativ oder bestenfalls vernachlässigbar zu sein. Vor allem hinsichtlich des Langzeitgebrauchs benötigen wir mehr Informationen.
Nach derzeitigem Kenntnisstand wissen wir allerdings, dass die Wirkung von Cannabis eine Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnisses hervorzurufen scheint. Für sich betrachtet muss dies jedoch nichts Schlechtes sein. Wenn wir anerkennen, wie sich Cannabis auf das Gedächtnis auswirkt, können wir besser informierte Entscheidungen über den Zeitpunkt des Konsums oder einer Abstinenz treffen.
Da die Belege des Weiteren nahelegen, dass die negativen Auswirkungen von "Cannabis-Gedächtnisverlust" durch eine Abstinenz größtenteils reversibel sind, können wir etwaigen Schaden, den wir vielleicht angerichtet haben, wieder rückgängig machen.
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- Effects of THC on Behavioral Measures of Impulsivity in Humans | Neuropsychopharmacology https://www.nature.com
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- Long-Term Cannabidiol Treatment Prevents the Development of Social Recognition Memory Deficits in Alzheimer's Disease Transgenic Mice - IOS Press https://content.iospress.com