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Cannabis Und Akupunktur: Doppelter Schub Für Das Endocannabinoid-System
Die chinesische Medizin integriert die Verwendung von Cannabis und Akupunktur seit tausenden von Jahren. Was für westliche Wissenschaftler immer deutlicher wird, ist, dass sie zusammen eine der vielversprechendsten Möglichkeiten für eine bessere Gesundheit der Menschen darstellen.
Inhaltsverzeichnis:
Bereits seit mehreren tausend Jahren verwendeten chinesische Heilpraktiker Akupunktur und Cannabis in therapeutischen Behandlungen. Was gerade erst von der westlichen Medizin, wenn nicht sogar "wissenschaftlichen" Standards, verstanden wird, ist, wie sie synergistisch zusammenarbeiten könnten.
Noch faszinierender scheint es, dass nicht nur Cannabis das ECS (oder Endocannabinoid-System) stimuliert, sondern Akupunktur dies auch tut.
WAS IST DAS ENDOCANNABINOID-SYSTEM?
Das Endocannabinoid-System des Körpers wurde erst vor kurzem, in den 1990er Jahren, von dem israelischen Wissenschaftler Dr. Raphael Mechoulam entdeckt. Er ist auch als der "Vater" der Cannabinoide bekannt (zumindest im Westen) und ist auch die Person, die THC entdeckt hat.
Das ECS ist eine Reihe von Rezeptoren, die CB1 (diese treten meistens im Gehirn von Säugetieren auf) und CB2 (diese sind im gesamten zentralen Nervensystem, Organen und im Gewebe vorhanden) genannt werden. Heute sind sie als das viertgrößte Regulierungssystem des Körpers bekannt. Sie arbeiten darauf hin, alles von Schmerzempfindungen, Entzündungen und Reaktionen des Immunsystems bis hin zum Gedächtnis, Appetit und Stimmung sowie den gesamten Metabolismus zu regulieren.
CANNABIS IST SEIT LANGEM TEIL DER CHINESISCHEN MEDIZIN
Cannabis ist auf chinesisch als "ma" bekannt, was so viel bedeutet wie "Hilfe" und "Taubheit", es ist natürlich auch das Wort für die Pflanze selbst. Es wurde über mehrere tausend Jahre als Teil der akzeptierten, chinesischen, medizinischen Praxis und in der Kräuterkunde verwendet.
Schon im Jahr 2737 v. Chr. schrieb Kaiser Shen Nung, der auch als der Rote Kaiser bekannt war, ein Buch über die "traditionelle chinesische Medizin", in dem zum ersten Mal medizinisches Cannabis in einem medizinischen Handbuch erwähnt wird. Im Jahr 2698 v. Chr. schrieb Kaiser Huang Ti, der auch als der "Gelbe Kaiser" bekannt war, das "Nei Ching", das auch als der chinesische Kanon der Medizin bekannt ist. In diesem Buch beschreibt er sowohl die Verwendung von Akupunktur, als auch von Cannabis.
Hua Tuo, der zwischen 140-280 n.Chr. lebte, ist die erste Person, der die Erwähnung der Verwendung von Cannabis als Analgetikum zugeschrieben wurde und ist auch der Erfinder der Akupunkturnadeln. Tuo verwendete Cannabis angeblich in Verbindung mit Akupunktur und um Schmerzen während Operationen zu betäuben.
Um 1 n. Chr. detailliert Pen Ts'ao Ching in einem Buch, das vermutlich die weltweit älteste Pharmakopöe (Buch der pharmazeutischen Drogen und ihre Verwendung) war, dass Cannabis bereits ein wichtiger Teil der gesamten chinesischen Medizin war und wie es in Verbindung mit Akupunktur eingesetzt wurde.
CANNABIS UND AKUPUNKTUR ZUSAMMEN - EIN DUALES KONZEPT FÜR DAS WOHLBEFINDEN
Die Praxis der Akupunktur beschäftigt sich mit dem Einsetzen von Nadeln entlang wichtiger Punkte im Körper, wo ein "Energiefluss" vorhanden ist (diese Punkte werden auch Meridiane genannt). Der Zweck dieser Einstiche knapp unter die Hautoberfläche ist das "Chi" freizusetzen, von dem man glaubt, dass es die Quelle von Schmerzen, Krankheiten und dem Ungleichgewicht im Körper ist.
Jüngste Forschungen zeigen auch, dass das medizinisch gesehen bedeutet, dass es tatsächlich weniger Quacksalberei und eher ein Prozess ist, der in den Grenzen der westlichen Wissenschaft erst noch verstanden werden muss. Wie Cannabis scheint Akupunktur den Körper auch in gewisser Weiser zu stimulieren, indem es die wichtigen Systeme im Körper reguliert, heilt und optimiert, so auch das Endocannabinoid-System.
Forschungen, die in den 1970er Jahren angefangen haben die Wissenschaft hinter Akupunktur zur erforschen, haben entdeckt, dass die schmerzstillende Wirkung, bewirkt durch die an Schlüsselpunkten knapp unter die Haut gestochenen kleinen Nadeln, tatsächlich etwas anderes macht, als die Rezipienten wie ein menschliches Stachelschwein aussehen zu lassen. In der Tat veranlasst die korrekte Platzierung dieser Nadeln in der traditionellen chinesischen Akupunktur, die Stimulation der Produktion von sogenannten "endogenen Opioiden", also diesen Komponenten, die im menschlichen Körper wie Opioide funktionieren.
Zusätzlich gibt es eine direkte Verbindung zwischen natürlichen Opioiden, die im menschlichen Körper gefunden werden und den natürlich produzierten Endocannabinoiden. Es ist erwiesen, dass die Endocannabinoid-Bindung die natürliche Opiat-Produktion durch chemische Signalisierung zwischen den beiden erhöhen kann, um eine allgemeine Verringerung der Schmerzen und Reduzierung einer entzündlichen Reaktion zu schaffen, die auch einer der Hauptauslöser von chronischen Krankheiten und Gesundheitszuständen alle Arten zu sein scheint.
WAS BEDEUTET DAS FÜR KÜNFTIGE FORSCHUNGEN?
Was die Konsequenzen dieser Befunde zeigen, ist, dass die Praxis der Akupunktur tatsächlich die Funktionen der großen Regulierungssysteme im Körper stimuliert, was vielleicht das ist, was die Chinesen wirklich mit "Chi" gemeint haben.
Da Akupunktur versucht, die bessere Funktion von beschädigten Körperfunktionen zu stimulieren, kann es auch das Endocannabinoid-System stimulieren, um den Körper besser regulieren zu können oder (zumindesten) die Schmerzen kontrollieren zu können.
Deswegen ist es in der Zukunft sehr gut möglich, dass Forschungen nicht nur untersuchen werden, wie Akupunktur das Endocannabinoid-System stimuliert, sondern auch, wie medizinisches Marihuana dazu beitragen kann, dass diese Stimulation auch zwischen den Akupuktursitzungen weiter aufrechterhalten wird, um beschädigte Systeme wieder optimal zu heilen.
MÖGLICHE HEILSAME ANWENDUNGEN
Sogar in der westlichen Medizin wird schon lange beobachtet, dass sowohl Akupunktur, als auch Marihuana, effektiv Erkrankungen wie Sucht und affektive Störungen wie Depressionen behandeln können.
Wenn der Körper also "Wohlfühl"-Signale und seine eigenen natürlichen (und nicht-toxischen) Opioide und Cannabinoide an Orte im Körper sendet, an denen interne Systeme beschädigt sind, dann sind diese Auswirkungen für eine Reihe von Zuständen, wie zum Beispiel der Opioidabhängigkeit, sehr umfangreich.
Das bedeuten könnte, ist, dass Akupunktur besonders im Westen ein akzeptierterer Teil des medizinischem Systems werden wird - und mit dem Nutzen von Cannabis kombiniert werden kann, das schnell quer durch westliche Wirtschaften und Länder legalisiert wird.
Was dies jedoch für langfristiges, präventives Wohlbefinden bedeutet, ist eine andere Frage. Zu einer Zeit, in der Regierungen und Versicherungsunternehmen mit einer alternden Bevölkerung und explodierenden Kosten im Gesundheitswesen zu kämpfen haben, hat die Einbeziehung von alten chinesischen Techniken wie Akupunktur in Kombination mit der medizinischen Verwendung von Marihuana in die "westliche" Medizin (einschließlich ihrer Deckung in der Krankenversicherung), das Potenzial zumindest eines der Heilmittel für die allgemeine Frage der schnell wachsenden Kosten des Gesundheitswesens und des Mangels an politischem Kapital zu sein.