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Cannabis als Behandlung von Schlafapnoe
Medizinisches Cannabis ist vielversprechend, wenn es um die Behandlung von Schlafapnoe geht - eine chronische Schlafstörung. Das Kraut kann helfen, an einer entscheidenden Schwachstelle im Gehirn Serotonin zu verarbeiten. Ebenso hilft es dem Betroffenen schneller einzuschlafen, tiefer zu schlafen und bietet Erleichterung bei Stimmungsschwankungen.
Schlafapnoe ist eine Erkrankung, bei der der Betroffene während des Schlafes regelmäßig Atemaussetzer erlebt. Der Begriff "Apnoe" stammt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich "ohne Atem".
Bei dem Patienten können bis zu 30 Unterbrechungen pro Stunde auftreten. Diese Atemstillstände reißen den Betroffenen aus dem Tiefschlaf. Die Erkrankung mindert jede Nacht die Dauer und Qualität des Schlafes.
Warum? Diese Erkrankung betrifft alle Aspekte des Schlafzyklus, einschließlich der REM- und Nicht-REM-Phasen. Infolgedessen hat der Betroffene Schwierigkeiten sich während des Tages wach zu halten.
Schlimmer noch ist, dass es keine einfache Diagnose gibt. Es existiert kein simpler "Test". Bei rund 80% der Patienten mit mäßigen bis schweren Symptomen bleibt die Krankheit unerkannt.
Die gute Nachricht lautet nun allerdings, dass Cannabis hier wohl Abhilfe schaffen kann.
WAS IST SCHLAFAPNOE?
Nach der einfachsten Definition handelt es sich um eine Erkrankung, bei der der Patient während des Schlafes nicht genügend Sauerstoff bekommen kann. Dies wiederum bewirkt, dass er nachts ständig aufwacht.
Man unterscheidet zwei Arten von Schlafapnoe.
- Obstruktive Apnoe: Dies ist die häufigste Form der Erkrankung. Sie resultiert aus einer Blockade der Atemwege. Dabei handelt es sich entweder um einen vorübergehenden Zusammenbruch oder eine vorübergehende Blockade. Die Obstruktion führt auch dazu, dass der Betroffene schnarcht und schnauft, wenn die eingeschlossene Luft entweicht.
- Zentrale Apnoe: Hier haben wir es mit der weitaus ernsteren Ausprägung der Apnoe zu tun. Sie wird von Hirnschäden oder Hirnerkrankungen verursacht. Zentrale Apnoe tritt auf, wenn das Gehirn die Atemmuskeln nicht koordinieren kann. Diese Art von Apnoe tritt normalerweise bei Patienten mit neurologischen Grunderkrankungen und Hirnschäden oder nach der Einnahme von einigen verschreibungspflichtigen Medikamenten auf.
Die Wahrscheinlichkeit an einer Schlafapnoe zu erkranken, ist bei Männern größer, als bei Frauen. Zudem nehmen die Risikofaktoren mit zunehmendem Lebensalter zu.
Auch gibt es Menschen mit einer genetischen Veranlagung für diese Störung. Zudem können Erkrankungen wie Diabetes das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankung erhöhen.
Um die Erkrankung zu diagnostizieren, steht Ärzten eine Vielzahl von verschiedenen Ansätzen zur Verfügung. Manchmal werden sie eine körperliche Untersuchung durchführen. In der Regel werden sie Dir auch eine Menge Fragen stellen. Sie könnten Dich (oder einen nahestehenden Menschen) bitten, Deine Schlafgewohnheiten zu überwachen und aufzuzeichnen. Du wirst über Schlafqualität, Schlaflosigkeit und die Gründe dafür berichten müssen. Ärzte, die das Vorliegen einer Apnoe vermuten, werden nach bestimmten Mustern suchen.
Dies sind auch Aspekte, denen Du nachgehen solltest, falls Du vermutest, dass bei Dir die Symptome einer Apnoe vorliegen.
WIE SEHEN DIE SYMPTOME VON SCHLAFAPNOE AUS?
Es ist möglich, dass Du die Symptome erst dann als zusammenhängend wahrnimmst, wenn Du genauer darüber nachdenkst. Auf Folgendes solltest Du dabei achten:
- Chronische Tagesmüdigkeit
- Kopfschmerzen beim Erwachen
- Unruhige Schlafmuster
- Kognitive Probleme wie Gedächtnisverlust, Lernprobleme oder Konzentrationsschwäche
- Stimmungsschwankungen, die von leichter Reizung bis zu Depression und Persönlichkeitsveränderungen reichen können
- Häufiges Aufwachen während der Nacht, um das Badezimmer zu benutzen (Eine aktuelle Studie[1] ergab, dass mehr als 84% der Patienten mit Schlafapnoe mehrere nächtliche Ausflüge ins Badezimmer unternehmen)
- Wunder oder trockener Mund beim Aufwachen
- Probleme beim Schlucken
- Änderungen im Klang und Tonfall der Stimme
- Kurzatmigkeit
- Schwäche oder Benommenheit
CANNABIS ALS BEHANDLUNG FÜR SCHLAFAPNOE
Für diese Erkrankung gibt es mehrere konventionelle Behandlungsformen. Diese umfassen alles, von der Operation bis hin zur Änderung des Lebensstils.
Zur Therapie wird in der Regel auch eine CPAP-Beatmung eingesetzt. Dieses Kürzel steht für kontinuierlichen positiven Atemwegsdruck. Dabei setzt man eine Maske ein, die mit einer Maschine verbunden ist, die Luft in die Luftröhre bläst, um die Atemwege frei zu halten.
Die medizinische Gemeinschaft prüft allerdings zunehmend, inwiefern Cannabis denjenigen helfen könnte, die unter dieser Krankheit leiden.
Im Jahr 2002 zeigte eine Studie[2] an Ratten mit Schlafapnoe, dass THC die normale Atmung fördert. Die Studie basierte auf der Beobachtung, dass Cannabis die Wirkung von Serotonin in Zellen einschränken kann, die sich im unteren Ganglion des Vagusnervs befinden. Dieser Nerv spielt eine wichtige Rolle bei den Atemempfindungen.
Dieser Befund führte wiederum zu einer Ausdehnung der Forschung auf menschliche Probanden. Die erste THC- und Schlafapnoe-Studie an Menschen untersuchte die Wirkung verschiedener THC-Dosen auf 17 Patienten mit Schlafapnoe. Die Studie ergab, dass die Patienten eine durchschnittliche Symptomreduktion von 32% erlebten.
Die Studie deutete auch an, dass höhere Dosen von THC auch zu besseren Wirkungen auf die Patienten führen können.
Beide Studien kamen zu dem Schluss, dass weitere Forschung dringend erforderlich ist. Und leider befinden sich die meisten Untersuchungen zu Schlafapnoe und medizinischem Marihuana derzeit noch in der präklinischen Phase.
WIE HILFT CANNABIS GEGEN DIE SYMPTOME VON SCHLAFAPNOE?
Medizinisches Cannabis kann dem Betroffenen auf verschiedene Arten helfen.
Neben der möglichen Verbesserung der Gehirnfunktion ist medizinisches Marihuana dafür bekannt, dass es viele der unmittelbaren Apnoe-Symptome lindert.
Hierzu zählt zunächst die Verbesserung der Schlafqualität. Bei Betroffenen, die Cannabis konsumieren, ist festzustellen, dass ihre Nachtruhe weniger häufig gestört wird und sie seltener aufwachen. Und wenn sie aufwachen, können sie auch viel leichter wieder einschlafen. Cannabis kann die Situation spürbar entspannen. Und je weniger Angst der Betroffene empfindet, desto schneller wird er wieder Ruhe finden.
Apnoe-Patienten berichten ebenso davon, dass die Einnahme von Cannabis während des Tages helfen kann, einige der weiteren Probleme zu lösen, die mit der Erkrankung einhergehen. Dazu gehören Stimmungsschwankungen und Gereiztheit.
DIE AUSWAHL DER RICHTIGEN CANNABISSORTE FÜR DIE BEHANDLUNG VON APNOE
Schlafapnoe ist eine Erkrankung, bei der der Betroffenen häufig nicht raucht, da dies die bereits angespannten Atemwege reizt. Das Gleiche gilt für das Verdampfen, obwohl medizinische Verdampfer entwickelt wurden, um alle eventuell freigesetzten Giftstoffe reduzieren.
Esswaren und topisch anwendbare Mittel sind deshalb für Patienten mit Atemwegsproblemen am besten geeignet. Falls Du Dir Cannabinoid-Pflaster besorgen kannst, solltest Du sie ausprobieren.
DIE BESTEN CANNABISSORTEN FÜR DIE BEHANDLUNG VON SCHLAFAPNOE
Falls Du den Einsatz von Cannabis in Erwägung ziehst, um diese Erkrankung zu behandeln, solltest Du versuchen, einen cannabisfreundlichen Arzt einzuschalten. Solche Ärzte gibt es wirklich. Aber auch ein Mediziner kann Dir letztendlich nicht sagen, wie Du Dich fühlst. Du wirst um eine gewisse Menge an Experimenten, die mit der Verschreibung einhergehen, nicht umhinkommen. Hierbei sind indicadominierte/hybride Sorten mit hohen CBD- und THC-Werten allerdings ein guter Ausgangspunkt. Dazu gehören Sorten wie Blue Mystic und Royal Cookies.
- Nighttime Urination and Sleep Apnea - Sleep Apnea https://www.sleepapnea.org
- Functional Role for Cannabinoids in Respiratory Stability During Sleep - PubMed https://www.ncbi.nlm.nih.gov