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Cal-Mag für Cannabis: Alles, was Du wissen musst
Viele Cannabiskrankheiten scheinen auf einen Calcium-Magnesium-Mangel zurückgeführt zu werden. Während Weed für eine optimale Gesundheit viele Nährstoffe benötigt, spielen Calcium und Magnesium eine grundlegende Rolle. Wahrscheinlich hast Du bemerkt, dass sie in Ergänzungsmitteln für Pflanzen fast immer zu zweit vorkommen. Erfahre alles darüber.
Cal-Mag-Ergänzungen sind Dir bestimmt schon untergekommen, als Du die Regale im Gartencenter oder Websites zum Thema Weed durchstöbert hast. Warum treten diese Elemente jedoch im Doppelback auf? Die Hersteller mischen die beiden Elemente normalerweise in einem bestimmten Verhältnis, wodurch verhindert wird, dass eines der beiden Elemente von den Pflanzenwurzeln blockiert wird.
Nachstehend erfährst Du mehr darüber, warum Cal-Mag ein exzellentes Duo ist, was sie für Cannabispflanzen tun und wie die Anzeichen eines Cal-Mag-Mangels aussehen.
Warum sind Calcium und Magnesium wichtig für Cannabispflanzen?
Cannabispflanzen benötigen bestimmte Nährstoffe, um wichtige physiologische Funktionen zu erfüllen und zu gedeihen. Diese Substanzen werden für gewöhnlich in zwei große Kategorien unterteilt: Makro- und Mikronährstoffe. Wie ihr Name schon sagt, werden Makronährstoffe in größeren Mengen benötigt, während Mikronährstoffe nur in Spuren erforderlich sind.
Die primären von Cannabis benötigten Makronährstoffe sind:
- Stickstoff
- Phosphor
- Kalium
Mikronährstoffe, die Cannabis benötigt:
- Bor
- Zink
- Mangan
- Eisen
- Molybdän
- Chlor
- Kupfer
- Nickel
Wie passen nun Calcium und Magnesium ins Bild? Diese beiden Elemente sind als sekundäre Makronährstoffe bekannt. Sie werden nicht in denselben Mengen benötigt wie Stickstoff, Phosphor und Kalium, aber die Pflanzen brauchen mehr von ihnen als von allen anderen Mikronährstoffen. Nachstehend erfährst Du im Detail, wie sie die Entwicklung der Pflanzen steuern.
Was bewirkt Calcium bei Cannabispflanzen?
Als essentieller sekundärer Makronährstoff spielt Calcium mehrere Schlüsselrollen für die Gesundheit und das Wachstum von Pflanzen. Diese Funktionen umfassen:
- Bildung der Zellwand: Im Gegensatz zu tierischen Zellen haben Pflanzenzellen eine äußere Zellwand außerhalb ihrer Membran. Diese Struktur bietet Halt und dient auch als Barriere gegen eindringende Krankheitserreger. Calcium ist eine wichtige Komponente dieses Schutzschildes.
- Stresstoleranz: Calcium schützt die Pflanzen und hilft ihnen dabei, sich von abiotischen (nicht lebenden) Stressfaktoren wie beispielsweise Trockenheit, Hitze und Kälte zu erholen.
- Nährstoffaufnahme: Calcium hilft Cannabispflanzen bei der Aufnahme von Makronährstoffen, darunter Stickstoff und Kalium. Das Element hilft auch dabei, diese Substanzen nach der Aufnahme durch die Pflanzen zu transportieren.
- Stimulation von Enzymen: Calcium regt verschiedene Enzyme an, die für wichtige Prozesse wie die Bildung großer Proteine verantwortlich sind.
Was bewirkt Magnesium bei Cannabispflanzen?
Neben Calcium unterstützt Magnesium auch lebenswichtige Prozesse, die es den Pflanzen ermöglichen, richtig zu wachsen und Energie zu erzeugen. Zu diesen Funktionen zählen:
-
Keimung: Magnesium sowie Phytin sind Bestandteile pektischer Substanzen, die essenziell für die Stabilität von Zellstrukturen sind. Als energiearmer Phosphorakkumulator (Phytin-Phosphor) ist Phytin von großer Bedeutung für die Keimung von Samen.
- Wachstum: Ohne Magnesium würden Pflanzen Schwierigkeiten beim Wachsen haben. Das Mineral treibt die Zellteilung an, was in großen Pflanzen und einem hohen Ertrag resultiert. Es ist auch an der Bildung von Zellwänden beteiligt, wo es als integrierte strukturelle Komponente von Ribosomen und der Zellkern-Matrix fungiert.
- Photosynthese: Magnesium ist die strukturelle Basis des Cholophyllmoleküls und als Coenzym deshalb essenziell für die Photosynthese und CO₂-Bindung. Darüber hinaus ist es entscheidend für alle Phosphorylierungsprozesse in der Pflanze, da es die Übertragung, Umwandlung und Speicherung von Energie sowie die Synthese von Kohlenhydraten und Proteinen und die Spaltung von Kohlenhydraten in Brenztraubensäure (Respiration) fördert.
- Energieregulierung: Da es für die Brückenbildung zwischen Enzymen und dem Energieträger Adenosintriphosphat (ATP) benötigt wird, reguliert Magnesium den Energiehaushalt von Pflanzen. Wann immer ATP erforderlich ist, ist Magnesium unverzichtbar. Außerdem aktiviert das Element mehrere Schlüsselenzyme wie Glutamat-Ammonium-Ligase (kurz GS von veraltet Glutamin-Synthetase), was entscheidend für die Bindung von Ammonium an Kohlenhydrate ist.
- Nährstoffaufnahme: Magnesium hilft Pflanzen auch, andere wichtige Nährstoffe aufzunehmen, darunter Kalium und Phosphor.
- Reguliert Hormone und Enzyme: Durch die Regulierung von Pflanzenhormonen hilft Magnesium Pflanzen dabei, sich von externen Stressoren zu erholen. Magnesium beeinflusst überdies die Bildung von RNA und somit die Umwandlung von genetischen Informationen in Proteine. Seine befeuchtenden Eigenschaften unterstützen den Wasserhaushalt und die Enzymeffizienz.
Wie verarbeiten Cannabispflanzen Calcium und Magnesium?
Cannabispflanzen nehmen Calcium und Magnesium zuerst über den Prozess des **Kationenaustauschs[1] auf. Da beide Elemente Kationen sind, weisen sie eine positive elektrische Ladung auf. In der Erde haften sie an Lehm- und organischen Materialpartikeln, die eine negative elektrische Ladung aufweisen. Um Calcium und Magnesium zu verdrängen, pumpen die Pflanzen Wasserstoffkationen in die Erde. Da sie eine stärkere positive Ladung haben, konkurrieren sie mit beiden Elementen um negativ geladene Teilchen und setzen sie frei. Anschließend nehmen die Pflanzenwurzeln die Elemente durch Diffusion auf.
Sobald sie im Inneren sind, werden sie durch das Xylem transportiert – das vaskuläre Netzwerk, das für den Transport von Wasser und gelösten Nährstoffen durch die Pflanzen verantwortlich ist. Anschließend werden sie dort abgelagert, wo sie benötigt werden, um die zellulären Prozesse zu unterstützen. Damit ist die Geschichte allerdings noch nicht zu Ende. Magnesium und Calcium unterscheiden sich in ihrer Mobilität. Da Magnesium ein mobiler Nährstoff ist, sind Pflanzen dazu in der Lage, ihn innerhalb der Pflanze von älteren Geweben zu neueren Geweben zu transportieren[2]. Dies ist insbesondere für neue Gewebe nützlich, wenn der Magnesiumspiegel niedrig ist. Im Gegensatz dazu sind Pflanzen nicht in der Lage, unbewegliche Nährstoffe wie Calcium zu transportieren; daher äußerst sich ein Calciummangel durch neues Wachstum.
Warum werden Calcium und Magnesium beim Cannabisanbau zusammen verabreicht?
Beim Kauf von Pflanzennährstoffen ist Dir wahrscheinlich schon aufgefallen, dass Calcium und Magnesium in Form von Calcium-Magnesium-Ergänzungsmitteln oftmals zusammen verabreicht werden. Hierfür gibt es einige Gründe. Erstens unterstützen beide Elemente die Pflanzen auf ähnliche Art und Weise. Wendet man sie gemeinsam an, führt dies zu einer synergistischen Beziehung. Zweitens setzen die Hersteller beide Elemente zusammen ein, weil Grower schnell Probleme bekommen können, wenn sie sie getrennt anwenden.
Die Zugabe von zu viel Magnesium oder Calcium kann die optimale Aufnahme beider Nährstoffe blockieren. Wenn man also einen der beiden Nährstoffe zu hoch dosiert, kann es schnell in einem Mangel enden. Cal-Mag-Ergänzungen liefern diese Nährstoffe in einem idealen Calcium-zu-Magnesium-Verhältnis von 3:1–4:1, wodurch die Gefahr einer Überdosierung von einem der beiden Elemente ausgeschlossen wird.
Cal-Mag beim Anbau in Erde
Bevor Du Cal-Mag-Ergänzungen in die Erde gibst, musst Du wissen, ob Dein Anbaumedium diese auch wirklich benötigt. Falls Du im Freien anbaust, wird Dir ein einfacher Test Deiner Erde bei der Bestimmung ihrer Nährstoffzusammensetzung helfen. Außerdem bieten Erden mit einem höheren Anteil an Ton und organischem Material dank ihrer höheren Kationenaustauschkapazität mehr von diesen Elementen.
Falls Du Dich dazu entscheidest, Cal-Mag bei Deinen Weed-Pflanzen anzuwenden, die in einem Behälter oder direkt in der Erde wachsen, ist es hilfreich, zuerst den pH-Wert zu messen. Deine Pflanzen mag es vielleicht an diesen Nährstoffen mangeln, aber es kann sein, dass bereits ausreichende Mengen in der Erde existieren. Oftmals ist ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert der Grund dafür, dass die Wurzeln das verfügbare Calcium und Magnesium nicht absorbieren können. Deine Weed-Exemplare werden Calcium bei einem pH-Wert von 6,0–7,0 und Magnesium bei 6,5–7,5 leichter aufnehmen können. Selbst wenn Du feststellst, dass Du Cal-Mag hinzufügen musst, solltest Du Dich vergewissern, dass Du den pH-Wert anpasst, um die Absorption zu optimieren.
Verwendung von Cal-Mag beim hydroponischen Anbau
Beim hydroponischen Anbau musst Du alle Nährstoffe selbst hinzufügen; deshalb ist es notwendig, von Beginn an Cal-Mag hinzuzugeben. In dieser Situation sind Calcium und Magnesium zusammen mit allen anderen Makro- und Mikronährstoffen Teil eines kompletten Düngeplans. Gib Calcium und Magnesium in einem Verhältnis von 3:1–4:1 hinzu und halte einen pH-Wert von etwa 6,0 aufrecht.
Warum tritt ein Cal-Mag-Mangel bei Cannabispflanzen so häufig auf?
Wenn Du häufig in Foren zum Thema Cannabisanbau unterwegs bist, hast Du wahrscheinlich den Eindruck, dass ein Calcium- und Magnesiummangel eine Epidemie ist. Auf fast jedes Bild eines verfärbten Blattes und einer verwelkenden Pflanze wird geantwortet: "Gib ihr einfach Cal-Mag, Bro". Dieser Mangel verursacht zwar bei vielen Anbauprojekten Probleme, aber in manchen Fällen wird durch die Zugabe von Cal-Mag die eigentliche Ursache des Problems nicht behoben.
Cal-Mag-Mangel ist ein brisantes Thema
Calcium- und Magnesiummangel gibt es bei Cannabis ohne Zweifel, aber das hält so manche Grower nicht davon ab, vehement dagegen zu argumentieren. Anstatt einem Mangel an Cal-Mag in der Erde die Schuld zuzuschieben, machen sie stattdessen Umweltvariablen verantwortlich, einschließlich eines schlechten pH-Managements und einer übermäßigen Zugabe anderer Nährstoffe. Wenn Du Dir sicher bist, dass Du Deinen pH-Wert richtig eingestellt und Deine Pflanzen nicht mit Kalium überschwemmt hast, werden sie von einer Dosis Cal-Mag profitieren.
Die Symptome eines Cal-Mag-Mangels bei Cannabispflanzen
Wie genau sieht nun ein Calcium- und Magnesiummangel aus? Unabhängig davon, ob Dein Anbaumedium tatsächlich einen Mangel an diesen Elementen aufweist oder ob Dein pH-Wert Schuld daran hat, kannst Du ähnliche Symptome erwarten. Sieh Dir an, wie ein Calciummangel und Magnesiummangel in jeder Phase des Wachstumszyklus aussehen.
Anzeichen für einen Cal-Mag-Mangel in der Sämlingsphase
In der Sämlingsphase sind die Pflanzen extrem verletzlich. Jede Art von Mangel oder Krankheit während dieser Zeit kann die Pflanzen von Beginn an in eine negative Richtung lenken. Zu den Anzeichen eines Cal-Mag-Mangels in der Sämlingsphase zählen:
- Verkümmertes Wachstum
- Gelb- und Braunverfärbung der Blätter
- Schwache Stängel
- Blätter, die sich nach oben oder unten biegen
Symptome eines Cal-Mag-Mangels während der vegetativen Phase
Cannabispflanzen stecken in der vegetativen Phase ihre gesamte Energie in die Photosynthese und in ihr Wachstum. Ein Cal-Mag-Mangel während dieser Zeit kann diesen Prozess hemmen und zu enttäuschenden Ergebnissen führen. Achte auf diese Anzeichen:
- Braune oder gelbe Flecken oder Ränder an den Blättern
- Langsame Wachstumsrate
- Poröse Blattspitzen
So sieht ein Cal-Mag-Mangel in der Blütephase aus
Da Calcium und Magnesium die Proteinsynthese und Energiegewinnung unterstützen, sind sie während der Blütephase lebenswichtig. Ein Mangel während der Blütephase kann zu folgenden Symptomen führen:
- Braune und gelbe Flecken auf den Buds
- Spröde Blätter
- Kleine und luftige Blüten
- Geringer Ertrag
Cal-Mag-Mängel: Erkenne die Anzeichen und handle dementsprechend
Du hast Deinem Wissen rund um den Cannabisanbau gerade ein Update verpasst! Du weißt jetzt, warum Calcium und Magnesium in Ergänzungen für Pflanzen fast immer im Doppelpack vorkommen. Du weißt auch, warum diese Elemente so wichtig für die Pflanzengesundheit sind und wie die Anzeichen eines Mangels aussehen.
Bevor Du also damit anfängst, Deine Pflanzen mit Cal-Mag einzudecken, solltest Du Dich vergewissern, dass Dein pH-Wert im richtigen Bereich liegt und Du Deinem Anbaumedium nicht zu viel Kalium zuführst. Wenn alles in Ordnung ist, gib Cal-Mag hinzu und sieh dabei zu, wie Deine Pflanzen wieder in Schwung kommen.
- Cation Exchange Capacity and Base Saturation | UGA Cooperative Extension https://extension.uga.edu
- Understanding Plant Nutrition https://www.austintexas.gov